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Die Lembecksburg ist eine abgegangene Ringwallanlage nahe dem Ort Borgsum auf der nordfriesischen Insel Fohr in Schleswig Holstein LembecksburgBeschreibung der Lembecksburg durch das LVFBeschreibung der Lembecksburg durch das LVFStaat DeutschlandOrt BorgsumEntstehungszeit 10 bis 11 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Burgstall GrabenrestGeographische Lage 54 43 N 8 27 O 54 709638888889 8 4566944444444 Koordinaten 54 42 34 7 N 8 27 24 1 OLembecksburg Schleswig Holstein p3 Die LembecksburgInhaltsverzeichnis 1 Anlage 2 Ausgrabungen und Datierung 3 Namensherkunft 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAnlage BearbeitenDas Bodendenkmal befindet sich am Geestrand und ist kreisformig sein Durchmesser betragt rund 95 Meter Die Hohe wird mit acht bis zehn Metern angegeben Im Suden des Kreises befindet sich der Zugang Ausser durch den markanten Wall wurde die Burg durch ein Sumpfgebiet im Norden und einen Burggraben beschutzt der heutzutage nur noch teilweise erhalten ist Auf dem Wall befand sich eine Palisade Ausgrabungen und Datierung BearbeitenBei Ausgrabungen in den 1950er Jahren fanden sich Keramikscherben aus der Jungsteinzeit und aus der Eisenzeit ein Hinweis darauf dass schon vor den Friesen die die Insel etwa im 7 Jahrhundert in Besitz nahmen Menschen auf Fohr gelebt hatten Da die meisten Funde jedoch aus der Zeit der Wikinger stammten wurde die Burg auf das 10 11 Jahrhundert datiert Die Ausgrabungen haben bisher nur einen so kleinen Abschnitt der Befestigungen freigelegt dass uber die innere Bebauung und die Wallkonstruktion nur sparliche Auskunfte gegeben werden konnen In der Lembecksburg hat man in einem Abschnitt wenigstens vier radial angeordnete einfache Sodenwandhauser entdeckt die nahe am Wallfuss lagen und deren Giebelturen sich auf einen gepflasterten Weg offneten Die radiale Anordnung der Hauser scheint nicht in allen Perioden ublich gewesen zu sein obgleich die im Schutz des Walles gelegene Randzone der Burg wahrscheinlich von Anfang an bebaut war Die Hauser besassen holzerne Dacher Neben den Hausern befand sich ein Brunnen zur Wasserversorgung Aufgrund einer Neudatierung der Archsumburg auf Sylt die bis Ende der 1970er Jahre ebenfalls als mittelalterlich angesehen wurde in die romische Kaiserzeit vermutete der Prahistoriker Gerhard Mildenberger dass eventuell auch die Lembecksburg mit ihren radial angeordneten Hausern und die Sylter Tinnumburg als eisenzeitlich eingeordnet werden mussen 1 Die geborgene Keramik gehort zur Nordseegruppe Doch wurde auch Pingsdorfware als Import geborgen Die Fundmenge ist nicht umfangreich Die Metallfunde und die Gegenstande aus anderem Material sind atypisch Ein typologischer Zusammenhang der Burgform besteht mit den Regionen der sudlichen Nordseekuste Vielleicht waren die Inseln ein Teil von Gottriks Reich von dem nur die Sudgrenze am Danewerk fassbar ist Er wird keine unbekannte Burgenform auf den Inseln eingefuhrt haben Anlagen dieser Art sind in Danemark nicht anzutreffen Es gab im 9 Jahrhundert politische Verbindungen zwischen der nordfriesischen Kuste und Friesland Die Fuldaer Annalen berichten dass der Normanne Rorik zugleich karolingischer Lehnsmann in Friesland und danischer Lehnsmann im Land zwischen Eider und dem Meer gewesen sei Der Burgwall entwickelte sich wie die meisten niederdeutschen Burgen des Mittelalters nicht zu einer Siedlung Namensherkunft BearbeitenDer Name der Burg soll auf den Ritter Klaus Lembeck danisch Claus Limbek zuruckgehen Dieser lebte im 14 Jahrhundert war Amtmann der Harde Westerlandfohr und zugleich einer der Hauptleute der Opposition gegen Konig Waldemar IV von Danemark Ein Heer Waldemars belagerte Lembeck angeblich in dieser Burg Nachdem sich die Friesen von Fohr und den anderen Inseln dem Konig angeschlossen hatten war Lembeck gezwungen zu fliehen Anderen Quellen zufolge setzte Klaus Lembeck der die Burg Torning danisch Torning bei Hadersleben danisch Haderslev bewohnte und die Troyburg danisch Trojborg bei Tondern besass jedoch nie selbst einen Fuss auf Fohr sondern erst sein Sohn und Amtsnachfolger Henneke Limbek Literatur BearbeitenKlaus Ebbesen Sydslesvigske oldtidsminder Graenseforeningen Kopenhagen 1987 Graenseforeningens arbog Sudschleswigsche Altertumer Jahrbuch des Grenzvereins 1987 Karl Kersten Peter La Baume Vorgeschichte der nordfriesischen Inseln Wachholtz Neumunster 1958 Die vor und fruhgeschichtlichen Denkmaler und Funde in Schleswig Holstein 4 S 583 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lembecksburg Sammlung von Bildern Offizielle Homepage der Gemeinde Borgsum auf FohrEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Mildenberger Germanische Burgen Aschendorff Munster 1978 ISBN 3 402 05844 8 S 76 Auszug bei Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lembecksburg amp oldid 214762034