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Cista deutsch Lauterbach fruher tschechisch Mesto Litrbachy nach 1945 umbenannt in Cista ist eine Wustung in Tschechien Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Schaubergwerk Dul Jeronym Grube Hieronymus 3 1 Geschichte der Grube Hieronymus 4 Personlichkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Wustung liegt in Westbohmen im Kaiserwald sudlich der Stadt Loket Elbogen und sudwestlich der Stadt Horni Slavkov Schlaggenwald Geschichte Bearbeiten nbsp Denkmal fur die zerstorte konigliche Bergstadt Lauterbach nbsp Denkmal fur die Opfer des Todesmarsches nach Volary siehe Gedenkstatte Langer Gang Durch das Aufbluhen des Zinnbergbaus im Kaiserwald seit dem 15 Jahrhundert entwickelten sich kleine Bergbausiedlungen schnell zu grosseren Orten Der bohmische und romisch deutsche Konig Ferdinand I verlieh am 20 Juni 1551 der Stadt Lauterbach das Privileg einer kaiserlichen Bergstadt 1 2 Diese Rechte wurden von spateren Regenten bestatigt und ausgebaut Die Stadt besass eine eigene Zinnwaage eine Zinnhutte und das Recht zum kosten freien Holzeinschlag in den koniglichen Waldern Lauterbach war zeitweilig Sitz eines Bergamtes 1772 zerstorte ein Brand die meisten Urkunden der Stadt Wenige erhaltene Dokumente belegen dass der Bergbau in Lauterbach in jener Zeit kaum aktiv war Er wurde aber nicht komplett eingestellt um die Rechte einer koniglichen Bergstadt weiterhin zu behalten 1619 wurden nur noch 3198 kg Zinn gefordert und 1740 nur noch 250 kg Im Jahre 1843 hatte die Stadt rund 2080 Einwohner Die Einwohnerzahl war seither rucklaufig 1847 werden die Gruben als schon langer ungenutzt betitelt 1887 erfolgte nach der Freilegung der verschutteten Grube und des Schachtes Hieronymus wieder eine Forderung kleiner Zinnmengen Fur 1905 ist noch Zinnabbau belegt der nach dem Ersten Weltkrieg vollstandig eingestellt wurde Grube Hieronymus Die Bedeutung Lauterbachs als Zinnabbauort war fur den neuzeitlichen Bergbau eher gering 1930 lebten in Lauterbach 1192 Einwohner 1939 waren es 1019 Nach dem Ersten Weltkrieg war die Region der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen worden Aufgrund des Munchner Abkommens wurde die Stadt 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Elbogen Regierungsbezirk Eger im Reichsgau Sudetenland 1940 43 wurde die Grube Hieronymus von der Egerlander Erzbergbau GmbH erneut aufgefahren und der Schacht bis in 26 m Tiefe freigelegt Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region von der Tschechoslowakei ubernommen und die fast ausschliesslich deutsche Bevolkerung wurde fast vollstandig aus Lauterbach vertrieben Danach wurde Lauterbach in Cista umbenannt 3 Das Stadtgebiet wurde 1949 wegen der Errichtung des Truppenubungsplatzes Prameny nicht neu besiedelt 1948 lebten in der ehemaligen Stadt nur noch sieben Personen Die tschechoslowakische Regierung ordnete deshalb den Abriss der Stadt durch die Armee an Unter anderem zerstorten Artillerieeinheiten durch Beschussubungen Gebaude von Cista Anfang der 1950er Jahre wurde am Nordrand des Ortes auf der Suche nach Uran ein Erkundungsschacht abgeteuft mit dem keine abbauwurdigen Vorkommen aufgefunden wurden Von diesem Schacht verblieb eine langgestreckte Doppelhalde Am Westrand des Ortes gibt es seit 2012 im alten Zinngrubenfeld Jeronym eine museale Erschliessung Im Rahmen von Fuhrungen kann man alte Grubenbaue besichtigen Die Fluren der ehemaligen Stadt gehoren heute zum Gemeindegebiet von Rovna im Okres Sokolov des Karlovarsky kraj Ein grosses Gedenkkreuz markiert den Ort des ehemaligen Friedhofs Die Lage ehemaliger Hofstellen ist durch Ziergeholze z B Flieder erkennbar Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung Jahr Einwohner Anmerkungen1785 0 k A 129 Hauser 4 1847 2164 in 275 Hausern 2 1869 19821880 18511890 17951900 1634 deutsche Einwohner 5 1910 14451921 1278 davon 1265 Deutsche 6 1930 1192 7 1939 1019 7 1948 0 0 0 71950 0 0 0 0Schaubergwerk Dul Jeronym Grube Hieronymus BearbeitenIm Herbst 2013 wurden Teile der alten Grube Hieronymus kleiner Hieronymus in der Gemarkung Lauterbachs bereits offentlich zuganglich gemacht 2015 wurde schliesslich das neu errichtete Museumsgebaude eroffnet Es handelt sich um ein ehemaliges Zinn und Eisen Bergwerk Der derzeit 2019 begehbare untertagige Bereich stammt aus dem 15 bis 16 Jahrhundert Die grosseren Abbaukammern werden ins 16 Jh datiert 8 Das Bergwerk ist seit 2008 als Nationales Kulturdenkmal eingestuft Bemerkenswert sind mehrere grosse Abbaukammern mit deutlichen Schlegelspuren an Decken und Wanden und stark geschwarzten Decken Russ Hier wurde seinerzeit Feuer gesetzt um das Gestein murbe zu machen durch spateres abschrecken mit Wasser Die grosseren Abbaukammern wurden folgendermassen betitelt Kammer Mineralogie und Geologie Kapelle mit Standbild der Heiligen Barbara Fledermauskammer hier uberwintern Fledermause jedes Jahr Kammer des Eisenwassers mit rot rotbraunen Wanden vom Eisenhydroxid Kammer des Feuersetzens mit starken Schlegelspuren und verrusster Decke vom Feuersetzen sowie einer originalen Holzrinne spatmittelalterlich zur Wasserableitung Kammer der Arbeit mit einem neuen Schacht um 1890 und einem alten Schacht des 16 Jh letzterer noch teilverfullt wird das Wasser nicht abgepumpt bildet sich hier ein kleiner See hier soll es verschuttete Verbindungen zu weiteren Grubenbauten grosser Hieronymus geben nbsp links Mundloch Eingang der Zinngrube Dul Jeronym Grube Hieronymus rechts Museumsgebaude nbsp Stolleneingang vor der Eroffnung 2015 nbsp Stolleneingang nbsp Stolleneingang des Erbstollens nbsp Leiter nbsp Kammer des Feuersetzens gerusste Decke mit deutlichen Schlegelspuren in einer Abbaukammer des 16 Jh Das Schaubergwerk gehort verwaltungstechnisch heute zur Gemeinde Rovna Es befindet sich aber nicht im Ort Rovna sondern nahe der untergegangenen Bergstadt Lauterbach namlich direkt an der Strasse die vom Rovnaer Ortsteil Podstrani in Richtung Krasno fuhrt Das Schaubergwerk Dul Jeronym wird seit 2008 vom Bezirksmuseum Sokolov verwaltet Geschichte der Grube Hieronymus Bearbeiten Wohl ab dem 14 Jh wurden die sekundaren Vorkommen Seifen um Lauterbach ausgebeutet Als diese in der ersten Halfte des 16 Jh erschopft waren begann man mit dem unterirdischen Abbau Durch den Stadtbrand 1772 wurden die meisten Urkunden der stadt Lauterbach vernichtet Erst fur 1887 ist die erneute Auffahrung der Grube Hieronymus daher belegt Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Betrieb auch in Grube Hieronymus vollstandig eingestellt 1940 bis 1943 wurde die Grube Hieronymus erneut freigelegt von der Egerlander Erzbergbau GmbH Der jungere Schacht wurde bis in 26 m Tiefe aufgefahren Da wahrend des Krieges eine kurzfristige Aufnahme der Forderung nicht realistisch war wurden die Erkundungsarbeiten vorerst eingestellt Die letzten Erkundungsarbeiten erfolgten 1964 bis 1966 wobei Vorrate der Zinn Wolfram Minerale von 2 5 Mio Tonnen geschatzt wurden 1982 entdeckte Frantisek Baroch aus Prameny weitere derzeit nicht zugangliche Hohlraume in Nahe der aktuell zuganglichen alteren Grubenanlagen Es wird vermutet dass der hoher gelegene altere Teil kleiner Hieronymus einst mit dem jungeren Abbaubereich grosser Hieronymus verbunden war Zur Freilegung des jungeren Abbaubereiches grossen Hieronymus soll zukunftig ein 90 m langer Stollen getrieben werden Das heutige Schaubergwerk im Bereich alter Hieronymus des 15 16 Jh wird hochstwahrscheinlich vom Stollen Barbara Erbstollen entwassert dessen Mundloch im Tal des Lobezsky potok oberhalb von Podstrani befindlich ist Bei der Abteufung des neuen Schachtes nach 1887 wurde ein alterer mittelalterlicher Schacht entdeckt der derzeit wieder aufgefahren wird Die Verschuttung zwischen alterem und jungeren Grubenteil erwies sich als Glucksfall der Geschichte Dadurch blieben die alteren Grubenbauten kleiner Hieronymus in ihrem Ursprungszustand des 16 Jh erhalten Daher wurde die derzeitige Grube Hieronymus kleiner Hieronymus 2008 zum Nationalen Kulturdenkmal erklart und soll moglichst unverandert erhalten bleiben 9 Personlichkeiten BearbeitenJoseph Anton Seyler 1778 in Lauterbach Stadt 1854 in Gran osterreichischer Kapellmeister und KomponistWeblinks BearbeitenZanikle obce Slavkovskeho lesa In slavkovskyles sweb cz Abgerufen am 21 Januar 2017 tschechisch Lauterbach Stadt In zanikleobce cz Abgerufen am 21 Januar 2017 Muzeum Sokolov p o Karlovarskeho kraje In omks cz Abgerufen am 21 Januar 2017 tschechisch Ales Hejna The Doom of Litrbachy In youtube com 1 22 min tschechischer Armeefilm uber die Zerstorung der Stadt Einzelnachweise Bearbeiten Johann Thaddaus Anton Peithner von Lichtenfels Versuch uber die naturliche und politische Geschichte der Bohmischen und Mahrischen Bergwerke Wien 1780 S 69 a b Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 15 Elbogner Kreis Prag 1847 S 269 271 Infotafel am Denkmal fur die Stadt Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Band 2 Ellbogner Kreis Prag 1785 S 159 161 Ziffer 4 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 12 Leipzig und Wien 1908 S 259 Lauterbach 4 Genealogie Netz Sudetenland a b Michael Rademacher Landkreis Elbogen tschech Loket Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Dul Jeronym Grube Hieronymus Hieronymus Mine Flyer des Bezirksmuseum Sokolov 2019 S 2 Infoblatt des Schaubergwerkes 201950 0995325 12 728610833333 Koordinaten 50 6 N 12 44 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cista u Rovne amp oldid 238201707