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Die evangelische Laurentiuskirche ist das alteste Gebaude in Hemmingen einer Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg in Baden Wurttemberg Ansicht Sudseite Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Beschreibung 3 Baugeschichte 4 Ausstattung 5 Glocken 6 Orgel 7 Pfarrertafel 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksLage und Umgebung BearbeitenDie Laurentiuskirche hat die Adresse Alter Schulplatz 5 und liegt zwischen Marktplatz und Schloss an einem Kirchhof Gleich neben der Kirche findet man das Evangelische Gemeindehaus ehemals Pfarrhaus 1806 und das neue Pfarrhaus 1973 dahinter im Kirchgarten Beschreibung Bearbeiten nbsp Innenansicht zum ChorDie Laurentiuskirche ist eine Dorfkirche an einem mittelalterlichen Wehrturm Sie besitzt einen hochgotischen Chor mit einem geraden Joch und 5 8 Schluss der rundum gotisch ausgemalt ist die Decke ziert eine spatere Ausmalung mit farbenfrohen Ranken Am Chor rechts ist eine spatgotische netzgewolbte Sakristei angebaut Das Kirchenschiff wurde in Renaissance und Barock mehrfach bis zur Innenraumfassung einer Querkirche erweitert und tragt noch zum Teil barocke Malereien Aussen wurde der Kirchturm historistisch uberarbeitet Baugeschichte Bearbeiten nbsp Grundriss 2004Die Baugeschichte der Laurentiuskirche beginnt mit dem Turm der in seinen Grundmauern moglicherweise aus dem 12 Jahrhundert stammt Daran wird ein kleines Kirchlein ostlich angeschlossen haben Dem Kirchlein des 14 Jahrhunderts wurde um 1350 ein stattlicher Chor angefugt Durch Turm und Chor war fortan die Langenausdehnung vorgegeben Die spatgotische Sakristei wird um 1530 dazugekommen sein nbsp Portal mit den Apostelfiguren Paulus und PetrusUm 1582 wurde das Kirchenschiff nach Suden verbreitert und eine die Jahreszahl 1583 tragende mit funf Seiten des Achtecks vorspringende steinerne noch stark gotisierende Kanzel erhielt ihren Platz vor einer kleinen Spitzbogenoffnung am sudlichen Chorbogenpfeiler 1 2 3 Im Jahr 1600 gab es eine weitere Vergrosserung an der Sudseite entlang des Turmsockels nach Westen hin Damals entstanden die drei Renaissanceportale von denen das entsprechend der stadtebaulichen Situation leicht schrag ausgerichtete Hauptportal auffalliger gestaltet ist Vorn stehen die lebensgrossen Apostelfiguren Paulus und Petrus der Deckel tragt an den Ecken die vier Evangelistensymbole und die Mitte wird von einer leeren Tomba und ganz oben dem auferstandenen Christus gekront Im Sudwesten wurde ein runder Treppenturm errichtet Der mit zwei Altaren im Chorschluss und im Chorbogen Gestuhl und Singpult versehene Chor wurde 1738 freigeraumt fur die Aufstellung einer wohl erstmaligen Orgel auf einer Chorempore wo nordlich auch ein Herrschaftsstuhl eingerichtet wurde Dessen Zugang direkt vom Schloss her erfolgte uber eine gedeckte Brucke zur sudostlichen Seite des Chorpolygons 1785 wurde das Kirchenschiff fur die wachsende Gemeinde noch einmal erweitert dieses Mal nach Norden ebenfalls entlang des Turmsockels nach Westen hin Gleichzeitig wurden die Umfassungswande erhoht und Raum fur die grosse umlaufende Empore geschaffen Der Turm befindet sich seither mit seinen Grundmauern im Kubus des Langhauses das bis heute den Charakter einer quadratischen Querkirche bekommen hatte 4 1856 wurde die Laurentiuskirche innen und aussen neu gestaltet durch Christian Friedrich von Leins 5 Damals erhielt der Turm seine abgeschragten Kanten und die charakteristische hohe Laterne Von 1956 bis 1961 gab es eine Erneuerung im Inneren durch den Architekten Klatte bei der einerseits die gotischen Wandmalereien im Chor freigelegt wurden andererseits aber die neugotischen Bauteile Kanzeldeckel und Altar entfernt bzw ersetzt wurden Auch das Gestuhl und die Technik wurden neu eingerichtet Bei der Aussenerneuerung 1970 wurde das Dach neu gedeckt 1998 lautete eine Aussenerneuerung eine erneute Renovierung der Kirche ein 2004 erneuerten die Architekten Kreuz Kreuz die Kirche Dabei wurden die Oberflachen im Kirchenschiff gerichtet die Elektrotechnik und Beleuchtung neu gemacht das Gestuhl uberarbeitet und eine neue Heizung verlegt die an die mit dem Gemeindehaus gemeinsame Gasheizung angeschlossen ist Ausstattung BearbeitenIm Chor der Laurentiuskirche befinden sich etliche Gedachtnisplatten der Ortsherrschaft aus den Familien der Nippenburger und Varnbuler Zwei holzerne Figuren stellen Laurentius und Georg dar Die Chorwande sind gotisch ausgemalt mit Szenen aus der Geschichte der Heiligen Ein steinerner barocker Kruzifixus steht im Chorscheitel Im Kirchenschiff befindet sich oben neben der Orgel ein Epitaph von 1595 mit Tafelbild zur Auferstehung Daneben steht die 1961 neu gebaute Orgel der Firma Rensch mit teilweise barockem Prospekt Glocken BearbeitenGlocke 1 Bet Vaterunserglocke Gewicht 900 kg Schlagton f Gussjahr 1722 diese Glocke gehort eigentlich zu Gemeinde Bietigheim Bissingen kam aber durch den Zweiten Weltkrieg nach Hemmingen Glocke 2 Kreuz Zeichenglocke Schiedglocke Gewicht 400 kg Schlagton as Gussjahr 1698 in Hofingen zu Hemmingen von Johan Rossier Glocke 3 Taufglocke Gewicht 163 kg Schlagton b Gussjahr 1950 von Heinrich Kurtz in Stuttgart 6 Orgel BearbeitenDie erste Orgel aus dem Jahre 1738 stand ursprunglich im Chor auf einer eigens dazu eingebauten Empore Seit 1856 hat sie ihren heutigen Platz auf der Westempore Der schone Barockprospekt umgibt heute das 1962 von Richard Rensch Lauffen N erbaute Werk Das Instrument hat 21 Register auf zwei Manualen und Pedal 7 I Hauptwerk C Quintadena 16 Schwegel 8 Prinzipal 4 Koppelflote 4 Waldflote 2 Sesquialter I II 2 2 3 Rauschpfeife II III 2 Mixtur III 2 II Schwellwerk C Gedeckt 8 Rohrflote 4 Prinzipal 2 Septnone I IIGemsquinte 1 1 3 Zimbel II 1 2 Rohrschalmei 8 Tremulant Pedal C Untersatz 16 Zartbass 16 Oktavbass 8 Piffaro III 4 Nachthorn 4 Basszink 2 2 3 Koppeln II I I P II PPfarrertafel BearbeitenPfarrerinnen und Pfarrer seit 1528 bis 1991 nach Heimatbuch Hemmingen 1991 1528 Sebastian Nippenburger bis 1559 1559 Johannes Wild I bis 1584 1584 Johannes Wild II bis 1628 1628 Johannes Wild III bis 1632 1632 Johann Christian Oswald bis 1635 1635 Johann Georg Azymus bis 1655 1655 Ulrich Christoph Varenbuler bis 1656 1656 Georg Friedrich Weinmar bis 1670 1670 Johann Melchior Eppinger bis 1696 1696 Benjamin Schmid bis 1708 1708 Johann Christoph Simeon Elsasser 1722 1722 Friedrich Christoph Kausler bis 1734 1734 Heinrich Albrecht Schmoll bis 1738 1739 Georg Daniel Esenwein bis 1762 1762 Johann Jakob Friedrich Rau bis 1795 Neubau Pfarrhaus Pfarrverweser Christian Jakob Hermann 1804 Friedrich Wilhelm Jonathan Dillenius bis 1815 1815 Christoph Friedrich Schott bis 1854 1854 Pfarrverweser Wilhelm Kohl bis 1855 1855 Karl Gustav Scholl bis 1869 1869 Emil Demmler Pfarrverweser 1870 1877 Pfarrer 1877 Christoph Eberhard Elwert bis 1883 1883 Pfarrverweser Georg Dieterle bis 1884 1884 Ernst Hoffmann bis 1907 1907 Pfarrverweser Hermann Henne bis 1908 1908 Eugen Hofstetter bis 1910 1910 Pfarrverweser Paul Steinestel bis 1911 1911 Ernst Heintzeler bis 1932 1933 Fritz Wolfing Selig bis 1945 1945 Immanuel Baumann bis 1948 1949 Otto Kicherer bis 1956 1956 Immanuel Kling bis 1974 1974 Hans Joachim Stambke bis 1993 1985 Pfarrvikar Claus Bischoff bis 1987 1987 Pfarrvikar Johannes Gruner bis 1990 1990 Pfarrvikar Ulf Pomerenke bis 1992 1992 Pfarrvikar Roland Opitz bis 1996 1993 Dr Gerhard Schaberle Koenigs bis 2003 1993 Gabriele Koenigs bis 2004 1996 Pfarrvikarin Susanne Holzwarth Raithelhuber bis 1998 1996 Pfarrvikar Wolfgang Adelhelm bis 1999 2004 Gunther Seibold bis 2012 2004 Sabine Leibbrandt bis 2009 2009 Stefanie Luz bis 2014 2013 Martin Kreiser bis 2014 2015 Silke Heckmann bis 2022 2016 Barbara Eisenhardt bis 2022 Literatur BearbeitenEduard Paulus Die Kunst und Altertums Denkmale im Konigreich Wurttemberg Neckarkreis Inventar Stuttgart 1889 S 292 Aus der Hemminger Pfarr Registratur unveroffentlicht Pfarrer Hoffmann Hemmingiana Zur Geschichte von Kirche Schule Pfarrhaus Schloss Ortsadel und Gemeinde Hemmingen 1894 Erwin Rall Die Kirchenbauten der Protestanten in Schwaben und Sudfranken im 16 und 17 Jahrhundert Maschinenschriftliche Dissertation TH Stuttgart 1922 S 21 25 Rekonstruktionszeichnung Nr 12 Evangelische Laurentiuskirche Hemmingen mit Zeichnungen von Roland Gafgen hg Evangelische Kirchengemeinde Hemmingen Hemmingen 1983 Ulrich Graf und Rudolf Pfisterer Bauen und Gestalten in der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Stuttgart 2008 S 8Einzelnachweise Bearbeiten Rall 1922 S 22 Evangelische Laurentiuskirche Hemmingen 1983 S 12 Abb S 15 Karl Halbauer Predigstul Die spatgotischen Kanzeln im wurttembergischen Neckargebiet bis zur Einfuhrung der Reformation in der Reihe Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Forschungen Band 132 Stuttgart 1997 S 443 Ulrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 S 133 233 243 255 288 ISBN 978 3 949763 29 8 Eva Maria Seng Der evangelische Kirchenbau im 19 Jahrhundert Die Eisenacher Bewegung und der Architekt Christian Friedrich von Leins Tubinger Studien zur Archaologie und Kunstgeschichte Band 15 Dissertation von 1992 veroffentlicht Tubingen 1995 S 82 Anm 242 Die Glocken auf YouTube abgerufen am 23 April 2022 Informationen zur Orgel der Laurentiuskirche Memento vom 19 Juni 2013 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Laurentiuskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der evangelischen Kirchengemeinde Hemmingen Youtubevideo des Gelautes48 865944 9 035212 Koordinaten 48 51 57 4 N 9 2 6 8 O Normdaten Geografikum GND 7750834 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laurentiuskirche Hemmingen amp oldid 236292514