www.wikidata.de-de.nina.az
Svend Lauge Koch 5 Juli 1892 in Kaerby bei Kalundborg 5 Juni 1964 in Kopenhagen war ein danischer Geologe Kartograf und Polarforscher Lauge Koch 1919 portratiert von Johannes Achton Friis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhes Leben 1 2 Karrierehohepunkt 1 3 Private und fachliche Probleme 1 4 Spateres Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten Lauge Koch war der Sohn des Pastors Carl Koch 1860 1925 und seiner Frau Elisabeth Christine Knauer 1861 1935 Sein Urgrossvater war der bedeutende Theologe und Bischof Carl Frederik Balslev 1805 1895 1 Er besuchte die Schule in Ribe die er 1911 mit der Hochschulberechtigung abschloss Anschliessend studierte er Geologie 1913 wurde er vom Botaniker Johannes Eugenius Bulow Warming nach Gronland gesandt um Pflanzenfossilien auf der Diskoinsel zu sammeln wobei Lauge Koch sich vor allem fur die gronlandischen Gletscher interessierte Gemeinsam mit Therkel Mathiassen untersuchte er 1916 die archaologischen Uberreste einer Siedlung im Moorgebiet Mullerup Mose bei Slagelse Anschliessend reiste er wieder nach Gronland wo er von 1916 bis 1918 als Geologe und Kartograf an Knud Rasmussens Zweiter Thule Expedition teilnahm Er kartografierte erstmals einen grossen Teil der nordgronlandischen Kuste und untersuchte den geologischen Aufbau des Gebiets Da zwei Mitglieder bei der Expedition ums Leben kamen zerstritten sich Lauge Koch und Knud Rasmussen 1920 schloss er das Studium als Magister ab 2 Karrierehohepunkt Bearbeiten In den Jahren zuvor hatte er die Jubilaumsexpedition geplant bei der 200 Jahre nach der Kolonisation Gronlands durch Hans Egede 1721 die letzten unbekannten Gebiete der gronlandischen Kuste kartografiert werden sollte Nach dem Abschluss des Studiums reiste er 1920 gemeinsam mit drei Gronlandern vom Kolonialdistrikt Thule aus nordostwarts nach Peary Land und zuruck uber das Inlandseis Neben der Kartografierung der letzten Kustenabschnitte konnte Lauge Koch auch identifizieren was Robert Edwin Peary seinerzeit fur den Pearykanal gehalten hatte Das mit einem grossen See gefullte Wandel Dal Daneben fand er als Geologe auch heraus dass die Ostkustengebirge Gronlands aus der Kaledonischen Orogenese entstanden waren Am 16 August 1924 heiratete er in Stockholm die Schwedin Eva Birgit Sofia Kewenter 1897 1933 Tochter des Botanikers Carl Filip Gunnar Andersson 1865 1928 und seiner Frau Anna Tabita Glasell 1863 1920 2 Aus der Ehe gingen die drei Kinder Carl Hans Ove und Gunnar hervor 3 Lauge Kochs wissenschaftliche Arbeit wurde hoch gelobt und er wurde von 1924 bis 1926 als Gastdozent an Universitaten in den Vereinigten Staaten Polen und der Tschechoslowakei berufen 1926 wurde er von Gronlands Styrelse zum Staatsgeologen fur Gronland ernannt Von 1926 bis 1927 fuhrte er eine weitere geologische Expedition mit Ausgangspunkt in Ittoqqortoormiit durch bei der die Geologie Nordostgronlands weiter erforscht wurde 1929 wurde er zum Dr phil promoviert 1929 und 1930 fuhrte er zwei weitere geologische Expeditionen in Nordostgronland durch Von 1931 bis 1934 organisierte er eine vom Carlsbergfondet von der danischen Regierung sowie privat finanzierte Expedition nach Kong Christian X Land an der zahlreiche danische und internationale Kartografen Geologen Zoologen Botaniker und Archaologen teilnahmen Die Expedition hatte ihre Basis vor allem auf Ella O und in Eskimonaes Dies war die erste Expedition in Gronland bei der Flugzeuge genutzt wurden zwei bei der danischen Marine ausgeliehene Wasserflugzeuge der Ernst Heinkel Flugzeugwerke Die Ergebnisse der Expedition waren so umfangreich dass sie mehrere Bande der Meddelelser om Gronland fullten Die Expedition war zudem einer der Grunde dafur dass der Standige Internationale Gerichtshof in Den Haag 1933 die Territorialstreitigkeiten um Ostgronland nach der Okkupation durch Norwegen zugunsten Danemarks entschied 2 Private und fachliche Probleme Bearbeiten Wahrend Lauge Koch auf Expedition war starb seine Frau 1933 im Alter von 35 Jahren in Kopenhagen Am 6 Januar 1936 heiratete er in Frederiksberg die uber 20 Jahre jungere Schwedin Ulla Richert 1913 2005 Tochter des Botschafters Arvid Gustaf Richert 1887 1981 und seiner Frau Sara Margareta Margit Nisser 1888 1965 2 Aus der Ehe ging die Tochter Mette Margareta hervor 3 Wahrend die Forschungen in Nordostgronland bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs fortgesetzt wurden und Lauge Kochs internationales Ansehen in der Wissenschaftswelt immer weiter stieg begann dieser angesichts des Erfolgs uberheblich zu werden Er brach mit seinen fruheren Kollegen und Freunden Knud Rasmussen Ejnar Mikkelsen Therkel Mathiassen und Kaj Birket Smith und sah sie als Amateure an Daraufhin handelte er sich auch zunehmend Kritik ein als beispielsweise 1935 sein Band zu Gronland in Geologie der Erde von anderen Geologen wegen fehlender theoretischer Kenntnisse fehlerhafter Aussagen und Ignoranz bisheriger akzeptierter Forschung bemangelt wurde Anstatt der in der Offentlichkeit diskutierten Kritik entgegenzutreten zeigte Lauge Koch seine Kollegen wegen Beleidigung an und nach der Abweisung der Klage vor dem Ostre Landsret 1937 ging der Fall bis zum Hojesteret wo sie jedoch auch abgewiesen wurde Der Fall fuhrte zu einer Debatte uber die Meinungsfreiheit in der Wissenschaft Die Angelegenheit sorgte fur das Ende von Lauge Kochs wissenschaftlichem Hohenflug 1940 wurde die Ehe zwischen Lauge Koch und Ulla Richert geschieden und sie heiratete 1943 den Juristen Leonard Magnus Waern 1914 1973 Im Juni 1944 heiratete Lauge Koch in dritter Ehe Edith Mary Nielsen 1902 1976 Tochter des Backers Carl Theodor Nielsen 1878 1959 und seiner Frau Emily Birthe Mortensen 1882 1948 2 Spateres Leben Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Erforschung Gronlands an den staatlichen Ausschuss Gronlands Geologiske Undersogelse ubergeben dem Lauge Koch vorstand aber fortan war er selbst kaum noch in die aktive Forschung involviert 4 Er unterstutze jedoch den Schweizer John Haller 1927 1984 derweil bei weiteren Kartografierungsarbeiten in Ostgronland 2 Von 1949 bis 1951 leitete er die Untersuchungen bei Mestersvig die zum spateren Abbau von Blei fuhrten 5 Lauge Koch wurde vielfach ausgezeichnet 1923 erhielt er die Fortjenstmedaljen in Silber 1927 wurde er zum Ritter des Dannebrogordens ernannt 1933 zum Dannebrogmand 1934 jeweils zum Kommandeur des schwedischen Nordstern Ordens und des finnischen Ordens der Weissen Rose ernannt im selben Jahr erhielt er den franzosischen Ordre de l Instruction Publique und im Jahr darauf wurde er Offizier der franzosischen Ehrenlegion 1935 erhielt er die Fortjenstmedaljen in Gold 1956 wurde er Kommandeur des Dannebrogordens und 1962 Kommandeur 1 Grades 1960 wurde er zum Ehrendoktor der Universitat Basel ernannt und 1963 wurde er Ehrendoktor an der kanadischen McGill University Lauge Koch war Ehren Mitglied der Geografischen Gesellschaften in Kopenhagen Oslo Goteborg Stockholm Helsinki Antwerpen London Moskau New York City und Berlin Daneben war er Mitglied des Explorers Club der Geological Society of America der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen der Societe Geologique de France der Academie des Sciences und der Kartografiska Sallskapet Er erhielt 1924 die Vega Medaille 1927 die Patron s Medal und die Hans Egede Medaille 1928 die Karl Ritter Medaille 1929 die Gaudy Medaille 1930 die Charly P Daly Medaille 1933 die Roquette Medaille 1949 die Mary Clark Thompson Medal und 1961 die Rink Medaille und die AAPG Medal 6 Lauge Koch starb 1964 in der Diakonissestiftelsen in Kopenhagen im Alter von 71 Jahren und wurde auf dem Friedhof in Horsholm begraben 2 Literatur BearbeitenHelge Larsen Lauge Koch 5 juli 1892 5 juni 1964 In Tidsskriftet Gronland Band 1964 8 S 315 320 danisch tidsskriftetgronland dk PDF 633 kB Fritz Muller Obituary Lauge Koch 1892 1964 In Arctic Band 17 Nr 4 1 Dezember 1964 S 290 292 doi 10 14430 arctic3515 englisch ucalgary ca PDF 394 kB Carl O Dunbar Memorial to Lauge Koch In GSA Bulletin Band 77 Nr 8 1 August 1966 S 145 154 doi 10 1130 0016 7606 1966 77 P145 MTLK 2 0 CO 2 englisch Peter R Dawes Esben W Glendal Ubersetzer Lauge Koch det nordligste Gronlands forende geoforsker In Tidsskriftet Gronland Band 1992 7 S 197 240 danisch tidsskriftetgronland dk PDF 3 7 MB Paul F Hoffman The Tooth of Time Lauge Koch s Last Lecture In Geoscience Canada Band 40 Nr 4 2013 S 242 255 doi 10 12789 geocanj 2013 40 018 englisch researchgate net PDF 1 8 MB Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Lauge Koch im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ahnentafel finnholbek dk a b c d e f g Dan Laursen S A Andersen Lauge Koch Dansk Biografisk Leksikon a b Lauge Koch hannet dk Ole Ventegodt Lauge Koch Den Store Danske Koch Lauge In Kraks Bla Bog 1957 Digitalisierte Version Peter R Dawes Esben W Glendal Ubersetzer Lauge Koch det nordligste Gronlands forende geoforsker In Tidsskriftet Gronland Band 1992 7 S 239 Online PDF Normdaten Person GND 119146223 lobid OGND AKS LCCN n99051836 VIAF 74656799 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koch LaugeKURZBESCHREIBUNG danischer Geologe Kartograf und PolarforscherGEBURTSDATUM 5 Juli 1892GEBURTSORT Kaerby bei KalundborgSTERBEDATUM 5 Juni 1964STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lauge Koch amp oldid 234525565