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Fritz Muller 16 April 1926 in Sunikon 26 Juli 1980 am Rhonegletscher war ein Schweizer Geograph und Glaziologe Fritz Muller ca 1975 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Auszeichnungen Ehrungen 3 Publikationen Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNach seiner Ausbildung zum Primarlehrer und vier Jahren im Schuldienst schrieb sich Fritz Muller 1950 an der Universitat Zurich ein Zwischen 1952 und 1953 untersuchte er als Teilnehmer einer Expedition unter Leitung von Lauge Koch zwei Sommer lang Strukturboden in Nordgronland Anschliessend untersuchte er Pingos zunachst in Ostgronland spater 1954 und 1955 im Rahmen zweier Expeditionen der McGill University im Mackenzie Delta im Norden Kanadas Er promovierte 1959 in Zurich zu diesem Thema und sein Interesse verlagerte sich von der Geomorphologie hin zur Glaziologie Zuvor im Jahr 1956 nahm Fritz Muller als Wissenschaftler an der Schweizer Mount Everest Lhotse Expedition der Schweizerischen Stiftung fur Alpine Forschung teil wobei er Untersuchungen am Khumbu Eisbruch durchfuhrte Danach arbeitete er zwei Jahre an der Versuchsanstalt fur Wasserbau der ETH Zurich 1 2 Im Jahr 1959 wurde er Leiter des von der McGill University betriebenen Forschungsprojekts auf Axel Heiberg Island im Norden Kanadas das er bis zu seinem Tod 1980 betreute 3 Im Rahmen dieses Projekts fanden jahrlich Exkursionen statt unter anderem wurde eine Messreihe zur Massenbilanz des White Glacier begonnen mit 38 9 km einer der ganz wenigen grossen subpolaren Gletscher fur die derartige Messreihen vorliegen 1961 wurde er Associate Professor an der McGill University in Montreal 4 Nach seiner Wahl 1970 zum Professor fur Geographie mit Schwerpunkt Glaziologie an der ETH Zurich kehrte er in die Schweiz zuruck Er blieb Honorarprofessor an der McGill University und begann in der kanadischen Arktis ein weiteres Projekt die Erforschung des Nordwassers North Water Polynya in der Baffin Bay 1 2 Ende der 1960er Jahre war Muller eingebunden in die Aktivitaten zur Erstellung eines weltweiten Gletscherinventars Im Rahmen dieser Tatigkeit veroffentlichte er unter anderem das Schweizer Gletscherinventar des Jahres 1973 Im Jahre 1976 wurde er Leiter des Temporary Technical Secretariat TTS dessen Aufgabe das Vorantreiben der Erstellung des weltweiten Gletscherinventars war Im selben Jahr wurde er zum Vorsitzenden des Permanent Service on Fluctuations of Glaciers PSFG gewahlt TTS und PSFG waren die Vorlauferorganisationen des World Glacier Monitoring Service WGMS 1 Fritz Muller starb am 26 Juli 1980 wahrend einer Exkursion auf dem Rhonegletscher im Alter von 54 Jahren an Herzversagen Er hinterliess eine Frau und zwei Tochter 2 Auszeichnungen Ehrungen BearbeitenZu Fritz Mullers Ehren wurde der dominierende etwa 6300 m grosse Plateaugletscher im Westen des Axel Heiberg Island in Muller Eiskappe umbenannt vormals Akaioa Ice Cap 3 Ausserdem wurde das Muller Schelfeis im Lallemand Fjord vor der Kuste der Antarktischen Halbinsel nach ihm benannt 5 Dieses soll 1999 zerfallen sein 6 nach anderer Quelle ist dagegen nur ein deutlicher Ruckgang der Schelfeismasse zu verzeichnen 7 Publikationen Auswahl BearbeitenBeobachtungen uber Pingos Detailuntersuchungen in Ostgronland und in der kanadischen Arktis Dissertation 1959 Glaziologisch klimatologische Studie im North Water Kanadisch Gronlandische Hocharktis Bericht uber die Feldarbeit vom 1 April bis 29 September 1974 ETH Zurich 1974 Mit Toni Caflisch und Gerhard Muller Firn und Eis der Schweizer Alpen Gletscherinventar Geographisches Institut der ETH Zurich Zurich 1976 Hoher Norden Atlantis Verlag Zurich 1977Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fritz Muller Glaziologe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien C Simon L Ommanney Obituary Fritz Muller Einschliesslich ausfuhrlicher Bibliografie PDF Datei 615 kB Jakob Weiss Nachruf auf Fritz Muller Bei ePIC electronic Publication Information Center betrieben vom Alfred Wegener Institut PDF Datei 274 kB Fritz Muller Zur Beziehung zwischen Gletschern und Klima Einfuhrungsvorlesung Videoportal der ETH Zurich 13 Juni 1971 Audio Einzelnachweise Bearbeiten a b c Redaktion Schweizer Lexikon Gletscherkommission der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften Hrsg Gletscher Schnee und Eis Verlag Schweizer Lexikon Mengis Ziehr Horw Luzern 1993 ISBN 3 9520144 2 7 S 96f a b c Jakob Weiss Fritz Muller In Polarforschung Band 50 S 81 82 online a b C Simon L Ommanney Glaciers of Canada In Richard S Williams Jr Jane G Ferrigno Hrsg Satellite Image Atlas of Glaciers of the World North America 2002 online Herbert Lang Obituary Fritz Muller In Hydrological Sciences Bulletin Band 26 1981 S 332f online PDF 164 kB Memento vom 3 Dezember 2012 im Internet Archive Geoffrey Hattersley Smith Canadians in Antarctic Place Names In Newsletter for the Canadian Antarctic Research Network Band 20 November 2005 S 3 8 online PDF 5 6 MB Mauri Pelto Global Outlook of Snowcover Sea Ice and Glaciers In Vijay P Singh Pratap Singh Umesh K Haritashya Hrsg Encyclopedia of Snow Ice and Glaciers Springer Dordrecht 2011 ISBN 978 90 481 2641 5 S 464 The Antarctic Peninsula s retreating ice shelves Mitteilung des British Antarctic Survey vom April 2015 englisch abgerufen am 8 Juli 2016 Normdaten Person GND 107182662X lobid OGND AKS LCCN n50005741 VIAF 81907855 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller FritzALTERNATIVNAMEN Muller Fritz BattleKURZBESCHREIBUNG Schweizer Geograph und GlaziologeGEBURTSDATUM 16 April 1926GEBURTSORT SunikonSTERBEDATUM 26 Juli 1980STERBEORT Rhonegletscher Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Muller Glaziologe amp oldid 235014457