www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt das Reich Lasika oder Lazika im antigen Georgien zu dem nach ihm benannten Militarfahrzeug siehe Lazika Schutzenpanzer Lasika bzw Lazika bezeichnet ein Reich im antiken Georgien Der Name kam im Verlauf der romischen Kaiserzeit fur das zuvor als Kolchis bekannte Gebiet auf das seinen Namen von den Griechen erhalten hatte Der Nachfolgestaat Lasikas auf seinem Gebiet ist Egrisi Inhaltsverzeichnis 1 Das Reich Lasika 2 Der Staat Egrisi 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseDas Reich Lasika Bearbeiten nbsp Lasika dunkelgrun 385 n Chr als romischer Vasall in seiner grossten AusdehnungAls das romische Vasallenreich Kolchis zerfiel bildeten sich auf seinem Gebiet funf Konigreiche darunter als grosstes Lasika romisch Lasica welches vorrangig von den Lasen bewohnt wurde Die anderen Reiche waren die der Heniocher und Makronen Volk im Suden und die der Apasgen und Apschiler im Norden Lasika lag im Zentrum der Kolchis Unter diesen Nachbarn gewann Lasika mehr und mehr Macht Die Hafenstadte am Schwarzen Meer verloren zu dieser Zeit weitgehend ihre Bedeutung fur den Handel wurden fur die Verteidigung aber benotigt und daher als Festungen ausgebaut In mehreren Hafenstadten der Lasika waren romische Truppen stationiert in Dioskurias sogar eine Reitertruppe Die Romer kontrollierten aber nur mehr die Kuste 1 In der ersten Halfte des 3 Jahrhunderts kam es zu Uberfallen der Goten die das Gebiet des alten Bosporanischen Reichs erobert hatten Sie konnten kurzzeitig Trapezunt und Bitschwinta einnehmen und plundern Dadurch brach die romische Herrschaft in Kolchis zunachst faktisch zusammen das Konigreich Lasika wurde unabhangig und eroberte in der fruhen Spatantike weitere Gebiete bis es 380 auch die Swanen unterwarf und so ganz Westgeorgien vereinte Auch konnten die letzten Besitzungen des Nachbarreichs Iberien westlich des Lichi Gebirges die Festungen Schorapani und Skanda erobert werden Daraufhin wurde Lasika zu einem wichtigen Verbundeten Roms gegen die nomadischen Stamme insbesondere die Hunnen nordlich des Kaukasus 1 nbsp Ruinen von Festung Archaopolis Nokalakewi Die Glanzzeit Lasikas wahrte vom Ende des 4 Jahrhunderts bis in die 70er Jahre des 5 Jahrhunderts Zu dieser Zeit gehorten auch Teile der Sudkuste des Schwarzen Meeres zu Lasika und einige Hafenstadte gelangten zu neuer Blute Archaopolis Nokalakewi die Hauptstadt Lasikas lag am linken Ufer des Techuri und war terrassenartig angelegt sie besass eine Akropolis ein Truppenlager und drei Stadtmauern Von den Burgturmen war das gesamte Tiefland der Kolchis einzusehen Andere wichtige Zentren des Reiches waren Wardziche Kutaissi und Tolebi 1 Zu Beginn des 4 Jahrhunderts wurde das Christentum zur offiziellen Religion Lasikas Im 4 bis 6 Jahrhundert wurden mindestens zehn Basiliken errichtet in Bitschwinta war ein Bischofssitz angesiedelt 2 nbsp Ruinen von Festung PetraIm 5 Jahrhundert herrschte zwischen den rivalisierenden Grossmachten Ostrom und Persien zumeist Frieden Dennoch verschafften die Spannungen zwischen Romern und dem persischen Sassanidenreich den kleinen Volkern im Kaukasusraum mitunter Handlungsspielraum siehe auch Romisch Persische Kriege Etwa 470 liefen die Lasen zu den Persern uber doch 521 22 wechselte das uberwiegend christliche Volk unter Konig Tzath erneut die Seiten 526 kam es auch deshalb zu Kampfen zwischen den beiden Grossmachten Da aber keine Seite einen entscheidenden Vorteil in Lasika erringen konnte schlossen Romer und Perser 532 ewigen Frieden in dem Lasika abermals der romischen Einflusssphare zugeschlagen wurde Daraufhin verstarkten die Romer ihre Truppen in Lasika um ein Vielfaches errichteten die starke Festung Petra und provozierten insbesondere durch den Versuch Abgaben einzuziehen den lasischen Konig Gubazes II da sie auch den Handel im Land behinderten Daraufhin rief Gubazes die Perser zu Hilfe die bereits 540 erneut Ostrom angegriffen hatten und 541 mit einem gewaltigen Heer unter ihrem Konig Chosrau I in Kolchis einfielen Gemeinsam eroberten die aufstandischen Lasen und die Perser Petra und den grosseren Teil des Landes die Romer und ihre verbliebenen lasischen Verbundeten mussten sich zuruckziehen Nachdem die Romer 542 ihrerseits in Persien eingefallen waren zogen die Sassaniden den Grossteil der Truppen wieder zuruck jedoch blieb Lasika vorerst persischer Verbundeter und in Petra lag eine starke persische Garnison Als die Perser aber versucht hatten den lasischen Konig ermorden zu lassen rief Gubazes die Romer zu Hilfe und ein neuer Krieg entbrannte 549 wurde den Persern am Rioni von den verbundeten romischen und lasischen Truppen eine empfindliche Niederlage beigebracht die Festung Petra wurde aber zunachst nicht eingenommen Auch 550 wurde ein grosses persisches Heer von den Georgiern geschlagen Als die Romer dann nach langer Belagerung Petra einnahmen und zerstorten antworteten die Perser mit der Besetzung von Kutaisi 3 nbsp Lasika zur Zeit JustiniansDa sich nach dem Zogern der Romer der lasische Konig Gubazes beim Kaiser Justinian I beschwerte wurde er infolge einer Verschworung der ostromischen Generale im Kaukasusraum ermordet Daraufhin verweigerten die lasischen Truppen den Romern die Gefolgschaft so dass diese die Schlacht von Onoguri gegen die Perser verloren Danach wurde von einer Volksversammlung der Lasen beschlossen sich den Romern unter der Bedingung weiterhin anzuschliessen dass die Verschworer in Konstantinopel bestraft und der Bruder des alten Konigs Zate zum Konig gekront werden solle Der ostromische Kaiser kam diesen Bitten nach und gemeinsam konnten die Lasen und Romer die Perser endgultig aus Lasika vertreiben 3 Im romisch persischen Frieden von 561 62 wurde das Land erneut Ostrom zugesprochen Ab dem 6 Jahrhundert wurde der Herrscher Lasikas von Ostrom nicht mehr als Konig sondern als Patricius bezeichnet Das zeigt wohl dass die Byzantiner nach und nach versuchten Lasika zu vereinnahmen und zu einer Provinz zu machen 4 Die Oberschicht hatte schon seit langerem enge Kontakte zur ostromischen Senatsaristokratie unterhalten Im 7 Jahrhundert ging das Sassanidenreich durch die arabische Invasion unter 697 erhob sich der Patrikios Sergi Barnukis gegen Byzanz und ubergab das Land den Arabern die es zu Beginn des 8 Jahrhunderts vollstandig kontrollierten Versuche von Seiten Byzanz die Araber im Bundnis mit den Alanen zuruckzudrangen misslangen Spater zogen die Araber wieder durch das Land sie waren auf dem Ruckzug von einem Feldzug durch Iberien Ihr Heerfuhrer war Merwan den die Georgier den Tauben nannten 5 Aufgrund des Drucks der Araber zerfiel Lasika im 8 Jahrhundert und es entstanden neue feudale Staatswesen wie das Konigreich Abchasien und Egrisi Die Araber konnten von diesen neuen Staaten zuruckgeschlagen werden In den 80er Jahren des 8 Jahrhunderts war Lasika unbedeutend zwischen den anderen Staaten geworden Es ging daraufhin in den georgischen Feudalstaaten auf und verschwand spatestens im 9 Jahrhundert Der Staat Egrisi BearbeitenMitte des 8 Jahrhunderts gelang es Egrisi sich von Lasika abzuspalten Als in den 80er Jahren des 8 Jahrhunderts Lasika unbedeutend geworden war konnte der Konig von Abchasien Leon II sein Konigreich mit Egrisi vereinen und so das Konigreich Egrisi Abchasien schaffen Dieses entwickelte sich daraufhin zu einem der machtigsten der georgischen Reiche und wurde durch die Kronung Bagrats III 975 978 Jahreszahl nach Quelle verschieden zum Konig Georgiens ein Teil des vereinten Georgien Siehe auch BearbeitenGeschichte Georgiens AbchasienLiteratur BearbeitenDavid Braund Georgia in Antiquity A History of Colchis and Transcaucasian Iberia 550 BC AD 562 Oxford 1994 Heinz Fahnrich Geschichte Georgiens von den Anfangen bis zur Mongolenherrschaft Verlag Shaker Aachen 1993 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Fahnrich 1993 S 74 ff Fahnrich 1993 S 80 ff a b Fahnrich 1993 S 88 f Fahnrich 1993 S 95 Fahnrich 1993 S 97 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lasika amp oldid 238341615