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Die Langflugelfledermaus Miniopterus schreibersii ist eine Fledermausart aus der gleichnamigen Gattung Der wissenschaftliche Artname ehrt den osterreichischen Naturforscher Karl Franz Anton von Schreibers 1775 1852 LangflugelfledermausLangflugelfledermaus Miniopterus schreibersii SystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Fledertiere Chiroptera Uberfamilie Glattnasenartige Vespertilionoidea Familie MiniopteridaeGattung Langflugelfledermause Miniopterus Art LangflugelfledermausWissenschaftlicher NameMiniopterus schreibersii Kuhl 1817 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung und Jagdverhalten 3 2 Fortpflanzung und Entwicklung 4 Bedrohung und Schutz 5 Belege 6 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Langflugelfledermaus ist eine mittelgrosse Fledermaus mit einer Kopf Rumpf Lange von 5 00 bis 6 25 Zentimetern einer Schwanzlange von 5 6 bis 6 4 Zentimetern und einer Flugelspannweite von 30 bis 34 Zentimetern bei einem Gewicht von 9 bis 16 Gramm Das Ruckenfell ist grau bis graubraun teilweise mit lila Schimmer die Bauchseite ist heller grau Es konnen jedoch auch albinotische und auch teilalbinotische Tiere vorkommen Am Kopf ist das Fell kurz und abstehend Regional besitzen Tiere in Rumanien und Bulgarien einen gelb bis zimtbraunen Kehlfleck der deutlich abgesetzt ist Die Schnauze die Ohren und die Flughaute sind graubraun der Tragus gelblichweiss 1 Die Schnauze ist verhaltnismassig kurz und stumpf und die Stirn gewolbt die Ohren sind im Verhaltnis zum Kopf klein und dreieckig sie uberragen den Scheitel des Kopfes nicht Die Ohren besitzen vier bis funf Querfalten und einen kurzen Tragus der nach innen gebogen und an der Spitze abgerundet ist 1 Ihren Namen bekam die Art durch die langen sich nach hinten verschmalernden dunkelbraunen Flugel Dabei ist das 2 Glied des dritten Fingers etwa dreimal so lang wie das 1 Glied Die Armflughaut setzt an der Ferse der Fusse an die vergleichsweise lang sind Die Art besitzt kein Epiblema und der Calcar erreicht eine Lange von etwa einem Drittel bis der Halfte der Lange der Schwanzflughaut 1 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der LangflugelfledermausDie Langflugelfledermaus kommt vom Sudwesten Grenzverbreitung Zentralfrankreich Sudwestdeutschland 2 und Sudosten Europas Grenzverbreitung Tschechien Sudostosterreich 2 uber den ganzen Mittelmeerraum von Teilen Nord und Westafrikas uber Anatolien und den Mittleren Osten bis in den Kaukasus vor In Nordafrika ist sie dabei aus Marokko Algerien Tunesien und Libyen bekannt in Westafrika ist sie in Guinea Sierra Leone Liberia Nigeria und Kamerun verbreitet Diese Fledermaus kommt in Hohen bis 1 400 Meter vor 3 Fruher wurde eine Verbreitung bis Japan und Sudaustralien angegeben 4 die ehemaligen Subspecies Miniopterus fuliginosus Ostliche Langflugelfledermaus und Miniopterus oceanensis Australasiatische Langflugelfledermaus werden aber heute als eigene Art gefuhrt Lebensweise Bearbeiten nbsp Langflugelfledermause im Cluster an Hohlendecke hangendEs handelt sich um eine Hohlenart die sowohl in der Ebene wie auch im Gebirge und in Karstgebieten vorkommt Als Sommer und Winterquartiere werden vor allem Hohlen Keller und Stollen mit Temperaturen zwischen 7 und 12 C bewohnt Zudem werden auch Quartiermoglichkeiten an und in Gebauden genutzt Die Fledermause hangen frei an der Wand und von der Decke teilweise in grosseren Gruppen 1 Im Winter halten die Tiere einen Winterschlaf von November bis Ende Marz dabei wurden in Rumanien bis zu 10 000 Tiere im gleichen Winterquartier nachgewiesen 1 Ernahrung und Jagdverhalten Bearbeiten nbsp Langflugelfledermaus im FlugDie Art ernahrt sich von kleinen Insekten wie Kafern Nachtfaltern und Zweifluglern und bejagt sie kurz nach Eintritt der Dammerung mit Echoortungslauten von 52 bis 58 kHz bei 20 Rufen pro Sekunde Dabei ist sie sehr ausdauernd und schnell Bei den Ausflugen von bis zu 12 Stunden werden teilweise Strecken von 700 Kilometern zuruckgelegt Mit einer Fluggeschwindigkeit von 50 bis 55 km h ist sie die schnellste Fledermaus in Europa 1 Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife im zweiten Lebensjahr Die Paarungszeit beginnt im Spatsommer Anders als bei allen anderen europaischen Fledermausarten findet die Befruchtung der Eizelle schon kurz nach der Paarung statt Danach wird die Entwicklung der befruchteten Eizelle gestoppt und erst im Fruhjahr fortgesetzt 1 Die Weibchen bilden Wochenstuben an Hohlendecken die oft mehr als 1000 Tiere umfassen in Bulgarien sind Wochenstuben mit bis zu 14 000 Tieren bekannt Haufig halten sich auch Mannchen in den Wochenstuben auf Ende Juni bis Anfang Juli kommen die Jungtiere zur Welt Meist wird von einem Weibchen ein Junges zur Welt gebracht selten zwei Es wurde schon beobachtet dass einige Mutter neben ihrem eigenen Nachwuchs noch ein fremdes Junge saugen Die Jungtiere wachsen schnell innerhalb von 56 Tagen wachst der Unterarm von 17 Millimeter bei den Neugeborenen auf 46 Millimeter bei den flugfahigen Jungtieren Die Flugfahigkeit erreichen die Tiere am 37 bis 41 Tag nach der Geburt 1 Das nachgewiesene Hochstalter einer Langflugelfledermaus liegt bei etwa 16 Jahren 1 Bedrohung und Schutz BearbeitenIn Deutschland gilt diese Art als ausgestorben beziehungsweise verschollen Im Jahre 1996 wurde ein Einzeltier entdeckt Die letzte bekannte Kolonie bestand 1958 in Suddeutschland In Osterreich wo sie noch Mitte des 20 Jahrhunderts gute Bestande hatte 5 2 1980 aber nurmehr an wenigen Fundorten beobachtet wurde 4 galt die Art seit Ende des 20 Jahrhunderts als verschollen 2011 wurde aber in Kloch in der Sudoststeiermark wieder eine Brutkolonie entdeckt 6 7 In der Schweiz wird sie als vom Aussterben bedroht gelistet Auch in anderen europaischen Landern ist sie gefahrdet Wegen des signifikanten Ruckgangs des Bestandes ist die Langflugelfledermaus in der Roten Liste der IUCN als Art der Vorwarnliste near threatened gefuhrt 3 Die Langflugelfledermaus wird von der Europaischen Union in den Anhangen II und IV der FFH Richtlinie gefuhrt und gilt somit als streng zu schutzende Art von gemeinschaftlichem Interesse fur deren Erhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden mussen Belege Bearbeiten a b c d e f g h i Wilfried Schober Eckhard Grimmberger Die Fledermause Europas Kennen bestimmen schutzen 2 aktualisierte Auflage Franckh Kosmos Verlags GmbH Stuttgart 1998 Seiten 196 198 ISBN 3 440 07597 4 a b c Erich Sodiurek Die Langflugelfledermaus im Burgenland In Verband Osterreichischer Hohlenforscher Die Hohle 10 1959 S 8 10 zobodat at PDF a b Miniopterus schreibersii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von A M Hutson u a 2008 Abgerufen am 1 Januar 2012 a b Friederike Spitzenberger Die Langflugelfledermaus Miniopterus schreibersi KUHL 1819 in Osterreich Mammalia austriaca 5 In Mitt Abt Zool Landesmus Joanneum Jg 10 1981 Heft 2 S 139 156 Graz 1981 zobodat at PDF Kurt Bauer Hans Steiner Beringungsergebnisse an der Langflugelfledermaus Miniopterus schreibersi in Osterreich In Bonn zoological Bulletin fruher Bonner Zoologische Beitrage 11 1960 S 36 53 zobodat at PDF Ausgestorbene Fledermausart wiederentdeckt science ORF at 6 Juli 2011 Langflugelfledermaus natur vulkanland atLiteratur BearbeitenWilfried Schober Eckhard Grimmberger Die Fledermause Europas Kennen bestimmen schutzen 2 aktualisierte Auflage Franckh Kosmos Verlags GmbH Stuttgart 1998 Seiten 196 198 ISBN 3 440 07597 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Miniopterus schreibersi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Miniopterus schreibersii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von A M Hutson u a 2008 Abgerufen am 1 Januar 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langflugelfledermaus amp oldid 218963278