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Die Langfuhler Dornschrecke Tetrix tenuicornis ist eine Art der zu den Heuschrecken gehorenden Dornschrecken Sie ist von Westeuropa bis Ostasien verbreitet und eine der haufigeren Dornschrecken Mitteleuropas Langfuhler DornschreckeLangfuhler Dornschrecke Tetrix tenuicornis SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Heuschrecken Orthoptera Unterordnung Kurzfuhlerschrecken Caelifera Familie Dornschrecken Tetrigidae Gattung TetrixArt Langfuhler DornschreckeWissenschaftlicher NameTetrix tenuicornis Sahlberg 1891 Eine NympheDorsalansicht einer NympheEin dunkler gefarbtes ExemplarEin heller gefarbtes ExemplarLateralansicht Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 5 Taxonomie 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange der Mannchen betragt 7 11 mm die der Weibchen 7 13 mm Der Habitus der Art ist gedrungen und die Grundfarbe zumeist einfarbig grau oder graubraun Nicht selten finden sich auch andersfarbige Exemplare mit hellen und dunklen Punkten auf dem Halsschild und einer kontrastreichen Marmorierung Gemass dem deutschen Trivialnamen sind die Fuhler lang und dunn Die langsten Glieder sind etwa 4 so lang wie breit und am Ende geringfugig verdickt Im vorderen Drittel ist der Halsschild aufgewolbt verlauft im mittleren und hinteren Abschnitt aber fast gerade in die Spitze Unabhangig vom Geschlecht reicht der Halsschild bis zum Hinterleibsende Bei hochschwangeren Weibchen kurz vor der Eiablage endet der Dorn bereits deutlich vor dem Hinterleibsende Langdornige Exemplare treten nur selten auf in der Schweiz wurden diese noch nicht beobachtet Dorsal von oben betrachtet ragt der Vorderrand des Halsschilds nicht oder nur leicht gegen den Kopf vor Die Hinterflugel erreichen nie ganz das Dornende zuweilen aber fast Ahnliche ArtenDie Art kommt gemeinsam mit zahlreichen anderen Dornschrecken der Gattung Tetrix vor Unterscheidungsmerkmale sind daher sehr wichtig Die Zweipunkt Dornschrecke Tetrix bipunctata und die Kurzflugel Dornschrecke Tetrix kraussi haben kurze untersetzte Fuhler Die langsten Antennenglieder dieser Arten sind hochstens 2 so lang wie breit wahrend sie bei der Langfuhler Dornschrecke bis zu 4 so lang wie breit sind und lang und fadenformig aussehen Bei den beiden genannten Verwechslungsarten sind die Halsschild Vorderrander und Kopfgipfel von oben betrachtet winklig nach vorne gezogen Im Habitus ahnlich ist auch Turks Dornschrecke Tetrix tuerki Bei ihr sind die Unterseiten der Mittelschenkel stark gewellt und der Mittelkiel des Halsschilds nur wenig erhaben wodurch der gesamte Halsschild verhaltnismassig flach erscheint Die Gemeine Dornschrecke Tetrix undulata ist schlanker gebaut und die Hinterschenkel sind mindestens 3 so lang wie hoch wahrend sie bei der Langfuhler Dornschrecke weniger als dreimal so lang wie hoch sind Ausserdem sind bei der Gemeinen Dornschrecke die Hinterflugel kurzer Der Abstand zwischen dem Hinterflugelende und dem Dornende ist bei Tetrix undulata grosser als die Vorderflugellange Zudem ist im Gegensatz zur Gemeinen Dornschrecke der Abstand zwischen Hinterflugelende und Dornende kleiner als die Lange des Vorderflugels Der sichtbare Teil des Vorderflugels ist schmaler als die Hohe der mittleren Femora Das Ende des Abdomens der Mannchen ist sehr kantig geformt deutlich kantiger als bei anderen Arten der Dornschrecken Die Hinterschenkel sind kraftiger und gedrungener gebaut als bei Tetrix undulata und seitlich betrachtet weniger als 3 so lang wie hoch Verbreitung BearbeitenDie Art ist vom Nordosten der Iberischen Halbinsel uber Mitteleuropa und die nordliche Halfte Asiens bis an den Pazifik verbreitet Im Suden Europas gilt die Art als selten Die nordliche Verbreitungsgrenze in Mitteleuropa lauft durch Norddeutschland 1 In Europa kommt die Art von den Pyrenaen uber ganz Frankreich Norditalien Belgien die Schweiz die Niederlande und Deutschland bis nach Osteuropa vor In Italien sind dabei auch wenige vereinzelte Vorkommen aus Mittel und Suditalien bekannt In Osteuropa lebt die Art in Polen Tschechien Osterreich Slowenien Kroatien Ungarn Serbien der Slowakei Estland Lettland Litauen Belarus der Ukraine der Republik Moldau Rumanien und Nordostgriechenland Auch aus dem zentralen Finnland ist ein Nachweis bekannt Weiter ostlich ist die Art aus Russland bekannt wo sie im Norden den Ladogasee die Oblast Swerdlowsk und die Oblast Tomsk erreicht Die ostlichsten Nachweise moderner Datensammlungen befinden sich etwas ostlich des Ob nahe der russischen Grenze zur Mongolei 2 1 3 In der Schweiz ist die Art in allen Landesteilen unterhalb von 1000 m verbreitet und in der nordlichen Halfte haufig In Deutschland gilt die Art als weit verbreitet aber nordlich von Berlin nur noch als lokal anzutreffen Generell sind die Nachweise nordlich der Mittelgebirgsschwelle deutlich seltener als im Bereich der deutschen Mittelgebirge inklusive des Alpenraums Aber auch aus Niedersachsen Hamburg und Mecklenburg Vorpommern gibt es Nachweise sowie einen alteren aus dem sudlichen Schleswig Holstein Die meisten Nachweise stammen jedoch aus Baden Wurttemberg Rheinland Pfalz Bayern Hessen und Nordrhein Westfalen 2 1 3 Gefahrdung Die Art gilt weder in Deutschland 4 noch in der Schweiz Osterreich oder Europa als gefahrdet 1 Lebensraum BearbeitenDie Art ist in Bezug auf ihren Lebensraum nicht sehr wahlerisch also euryok Es werden jedoch wenig bis unbewachsene erdige oder sandige Stellen bevorzugt Beispiele fur Habitate sind Flussbetten trockene Wiesen und Weiden entlang landwirtschaftlicher Kulturen an Waldrandern und an Strassen oder Bahnboschungen Sie wird als mittelmassig hygrophil beschrieben Auch gestorte Lebensraume wie Steinbruche und Garten mit vegetationslosen Stellen werden besiedelt wo sie oftmals die einzige haufige Heuschrecke ist Im Emmental wurde die grosste Dichte in gut gedungten Fettwiesen gefunden Auch mit Gulle bedeckte Tiere wurden hier gefunden Am Neuenburgersee wurde die Art zusammen mit der Westlichen Dornschrecke Tetrix ceperoi in feuchten schlammigen Uferbereichen gefunden 1 Die Art kann uberall gefunden werden wo offene Bodenstellen vorkommen und der Boden nicht dauerhaft feucht ist Trockene Habitate werden bevorzugt Die Art wird von Kusten bis in submontane Habitate in 1100 m Hohe gefunden Sie bildet abundante Populationen in den leicht feuchten Bereichen trockener Graslander entlang von Bewasserungskanalen oder bewasserten Wiesen 2 Lebensweise BearbeitenAdulte Exemplare werden konnen von April bis Oktober gefunden werden Auf iNaturalist wird die Art von Februar bis Oktober nachgewiesen mit einem Hohepunkt im Mai nachfolgend vom Juni Es ist anzunehmen dass die Larven in den mittleren Entwicklungsstadien uberwintern und im folgenden Jahr im Mai ausgewachsen sind 1 3 Einige Dornschrecken kommunizieren indem sie mit den Hinterbeinen auf den Boden schlagen Ob Tetrix tenuicornis dieses Verhalten auch zeigt ist nicht bekannt 1 Die Nahrung besteht aus Moosen Algen Flechten Detritus und langsam wachsenden Pflanzen Taxonomie BearbeitenDie Art wurde vom finnischen Entomologen Johan Reinhold Sahlberg 1891 als Tettix tenuicornis erstbeschrieben Weitere Synonyme lauten Acrydium tenuicornis Sahlberg 1891 2 Tetrix antennata Steinmann 1964 Tetrix undulata australis Bey Bienko 1964 Tetrix nutans Hagenbach 1822 und Tetrix pisarskii Bazyluk 1963 1 UnterartenNeben dem Nominotypischen Taxon wurde noch die Unterart Tetrix tenuicornis explicata Ebner 1910 beschrieben 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Langfuhler Dornschrecke Tetrix tenuicornis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tetrix tenuicornis In orthoptera ch Christian Roesti Florin Rutschmann abgerufen am 11 August 2022 European locusts and their ecology Tetrix tenuicornis In pyrgus de Wolfgang Wagner abgerufen am 11 August 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Tetrix tenuicornis In orthoptera ch Christian Roesti Florin Rutschmann abgerufen am 11 August 2022 a b c d e Tetrix tenuicornis Sahlberg 1891 in GBIF Secretariat 2021 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 10 August 2022 a b c Tetrix tenuicornis auf inaturalist org abgerufen am 11 August 2022 Maas S Detzel P amp Staudt A 2011 Rote Liste und Gesamtartenliste der Heuschrecken Saltatoria Deutschlands In Binot Hafke M Balzer S Becker N Gruttke H Haupt H Hofbauer N Ludwig G Matzke Hajek G amp Strauch M Red Rote Liste gefahrdeter Tiere Pflanzen und Pilze Deutschlands Band 3 Wirbellose Tiere Teil 1 Munster Landwirtschaftsverlag Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 3 577 606 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langfuhler Dornschrecke amp oldid 226086460