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Die Lange Brucke in Potsdam ist eine Strassenbrucke uber die Havel Die Brucke ist der alteste bekannte innerstadtische Havelubergang Sie verbindet den historischen Kern von Potsdam mit der Teltower Vorstadt und Babelsberg Lange BruckeLange BruckeNutzung StrassenverkehrUberfuhrt Friedrich Ebert Strasse uber die beiden Havelarme im StadtzentrumQuerung von Potsdamer HavelOrt PotsdamKonstruktion Spannbeton Balkenbrucke ohne StrompfeilerLageKoordinaten 52 23 34 N 13 3 46 O 52 392805555556 13 062722222222 Koordinaten 52 23 34 N 13 3 46 OLange Brucke Potsdam Brandenburg f1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Brucke 3 Bekannte Bruckendaten 4 Bilder 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Stadt Potsdam wird im Osten und Suden durch die seenartige Havel begrenzt welche ihren Lauf nachweisbar seit dem 10 Jahrhundert mehrfach anderte Durch mitgefuhrten Schwemmsand und das Absetzen aufgrund der geringen Fliessgeschwindigkeit des Flusses bildeten sich mit der Zeit kleine Inseln und Sandbanke Daraus entstanden die heutigen Landschaftsformen und auch die spatere Freundschaftsinsel und die beiden Flussarme in der Stadt Eine erste Brucke uber die Havel wird bereits 1317 erwahnt Dieser Havelarm wird spater als Alte Fahrt bezeichnet werden Die Brucke war nicht sehr dauerhaft denn schon 1375 wird in einer erhalten gebliebenen Urkunde als Moglichkeit der Flussquerung nur noch eine Fahre genannt Im Jahr 1416 erfolgte ein neuer Bruckenbau Am 28 Februar 1416 erteilte der Kurfurst Friedrich I von Hohenzollern der Stadt die Erlaubnis eine brugke gen dem Teltow zu errichten Der Bruckenzoll wurde den Burgern als Einnahme zugewiesen Im Jahre 1564 wurde die Flussquerung das erste Mal amtlich als Lange Brucke bezeichnet Uber welchen Zeitraum diese Brucke genutzt werden konnte ist nicht uberliefert Fur die Zeit des Dreissigjahrigen Krieges wird erwahnt dass die Truppen der kriegfuhrenden Parteien mehrmals die Brucke uberquerten und die Stadt schliesslich verwusteten In den Jahren 1662 64 folgte ein weiterer Bruckenneubau im Auftrag des Grossen Kurfursten im Zuge des Ausbaus Potsdams zur Residenzstadt Die Brucke bestand aus Holz Sie hatte 48 Jochbogen und wie damals an allen Brucken ublich einen aufklappbaren Schiffsdurchlass Sie war etwa 220 Meter lang Auf dieser Brucke befanden sich ein Wach und ein Torhaus Am 8 August 1756 fuhrte Friedrich der Grosse seine Truppen uber die Brucke in den Siebenjahrigen Krieg Trotz standiger aufwandiger Reparaturen wurde ihr Zustand im Laufe der Zeit immer schlechter Entwurfe fur einen Neubau gab es 1770 71 von Johann Boumann und von Carl von Gontard im Auftrag des Konigs Friedrich II Sie wurden nicht realisiert Jeweils 1802 und 1815 gab es Bruckenneubauplane Diese wurden jedoch immer wieder verworfen Im Jahre 1823 begannen die Arbeiten an einem neuen Havelubergang welcher nach zweijahriger Bauzeit fertig wurde Die gusseisernen Teile der Brucke lieferte die koniglichen Gusshutte in Malapane 1 Um die Bedingungen fur die Schifffahrt als einer der Hauptversorgungstrager der sich entwickelnden Residenzstadt zu verbessern wurde inzwischen der alte Nuthegraben auf der ostlichen Seite der Havelinsel ausgebaut und vertieft Diese Insel erhielt spater den Namen Freundschaftsinsel Der Nuthegraben war ein sumpfiger Abflussarm des Nebenflusses Nuthe Die 1825 dem Verkehr ubergebene Brucke uberspannte mit acht gusseisernen Bogen den Fluss und hatte ebenfalls einen aufklappbaren Durchlass fur Schiffe 2 Zum Ende des 19 Jahrhunderts wurde auch diese Brucke dem standig ansteigenden Verkehr auf der Brucke nicht mehr gerecht Die Wasserstrasse durch Alte und Neue Fahrt die sogenannte Potsdamer Havel hatte inzwischen durch den Bau des Sacrow Paretzer Kanals ihre Bedeutung verloren nbsp Kaiser Wilhelm Reiterstandbild als zwischenzeitlicher Namenstifter der BruckeIn den Jahren 1886 bis 1888 entstand eine neue steinerne Brucke nordlich der Alten als Ersatzbau Die Brucke wurde im Juli 1888 ohne Feierlichkeiten ubergeben Grund war der Tod zweier Kaiser in diesem Jahr Nachdem 1901 ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I von Ernst Herter an der Brucke errichtet worden war wurde sie in Kaiser Wilhelm Brucke umbenannt 1935 machten die Nationalsozialisten die Umbenennung ruckgangig Sie heisst seither wieder Lange Brucke Am 2 September 1907 fuhr die erste elektrische Strassenbahn uber die Brucke Am 24 April 1945 wurde die Brucke uber die Neue Fahrt durch die deutsche Wehrmacht gesprengt Der Bruckenteil uber die Alte Fahrt blieb beschadigt erhalten Mitte 1945 entstand eine Behelfsbrucke mit Stahltragern auf den vorhandenen Unterbauten der Brucke uber die Neue Fahrt Heutige Brucke Bearbeiten nbsp Blick Richtung Suden von der St Nikolaikirche uber die Lange Brucke zum Brauhausberg April 2011 nbsp Neue Lange Brucke 1962 nbsp Knoten Friedrich Ebert Str links Wilhelm Kulz Str rechts Lange Brucke geradeaus 1962 vor Installation der vorgesehenen Ampeln nbsp Alte Fahrt und alte Lange Brucke von der neuen Langen Brucke 1962Die heutige Brucke wurde in den Jahren 1958 bis 1961 gebaut Sie ist damit die nachweisbar sechste Havelbrucke an dieser Stelle Der Bruckenbau stand im Zusammenhang mit der Errichtung eines neuen sozialistischen Zentrums fur Potsdam 3 Der Verlauf der neuen Brucke war so geplant dass der stadteinwartige Verkehr direkt auf den Garteneingang des Corps de logis des Stadtschlosses fuhrte Das Fundament des kurz nach 1945 zur Metallgewinnung verschrotteten Kaiser Wilhelm Denkmals wurde bei der Verschiebung zerstort Noch 1949 war ein Versuch der lokalen SED die wiederaufbaufahige Schlossruine zu vernichten gescheitert Mit dem Bruckenbauprojekt von 1957 konnte sie eine erneute Diskussion um den Schlossabriss auch mit verkehrstechnischen Argumenten fuhren Im Mai 1959 beschloss das Politburo der SED den Abriss des Schlosses der noch vor der Fertigstellung der neuen Brucke durchgefuhrt wurde Da die Brucke von 1961 vor allem auf der Nordseite Schaden aufwies wurden im April 2008 Bauarbeiten an einer zusatzlichen Parallelbrucke 4 begonnen um die Nordfahrbahn zu ersetzen und ausserdem Platz fur die Strassenbahn zu schaffen Diese neue Brucke uber die beiden Havelarme und die Sudspitze der Freundschaftsinsel nordlich der vorhandenen Brucke nimmt breite Fuss und Radwege auf sowie Strassenbahn und Buslinien die bisher uber die alte Lange Brucke fuhrten Im Sommer 2009 passierte die erste Strassenbahn die neue Brucke Die alte Brucke ubernimmt bis etwa 2025 die Funktion einer Sudfahrbahn und soll danach passend zum Entwurf der Nordbahrbahn neu errichtet werden 2011 wurde die neue Brucke mit dem Baukulturpreis Brandenburg in der Kategorie Infrastruktur ausgezeichnet Bei der verkehrlichen Umorganisierung der historischen Innenstadt spielte zum einen die Funktionalitat eine grosse Rolle zum anderen sollte die Erweiterung des vorhandenen Bruckenbauwerks sich in das Stadtbild als Ensemble einfugen Dies gelang mit schwungvollen zur Stadt hin kleiner werdenden Bogen die im ubertragenen Sinne einen Steinwurf auf der Wasseroberflache darstellen Markische Allgemeine Zeitung 19 Oktober 2010 Bekannte Bruckendaten BearbeitenBauwerk Breite Meter Lange Meter Holzbrucke von 1662 5 00 220 00Gusseisenbrucke von 1825 9 50 183 50Massivbrucken von 1888 18 00 38 00 37 90Spannbetonbrucke von 1961 32 50 35 00 49 50Bilder Bearbeiten nbsp Die Lange Brucke 1829 nbsp 1928 bei Hochwasser nbsp 1928 bei normalem Wasserstand nbsp 1928 nbsp Sommer 1945 nbsp Sommer 1945 nbsp 2009 Neue Fahrt nbsp 2009 Alte FahrtSiehe auch BearbeitenPotsdamer Havel Liste der Brucken uber die Potsdamer HavelLiteratur BearbeitenHans J Uhlemann Berlin und die Markischen Wasserstrassen transpress Verlag Berlin div Jahrgange ISBN 3 344 00115 9 Schriften des Vereins fur europaische Binnenschifffahrt und Wasserstrassen e V div Jahrgange WESKA Westeuropaischer Schifffahrts und Hafenkalender Binnenschifffahrts Verlag Duisburg Ruhrort Folke Stender Redaktion Sportschifffahrtskarten Binnen 1 Nautische Veroffentlichung Verlagsgesellschaft ISBN 3 926376 10 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lange Brucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien BruckenseiteEinzelnachweise Bearbeiten Kunstlerwanderungen nach Berlin Vor Schinkel und danach Helmut Borsch Supan Deutscher Kunstverlag 2001 359 Seiten S 245 eingeschrankte Ansicht Die gusseisernen Bogensprengwerkbrucken Deutschlands In Friedrich Heinzerling Die Brucken in Eisen Verlag von Otto Spamer Leipzig 1870 S 100 Volltext in der Google Buchsuche Hans Berg Die verlorene Potsdamer Mitte Eigenverlag Berlin 1999 S 8 11 Planung Strassenbahnbrucke uber die Neue und die Alte Fahrt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lange Brucke Potsdam amp oldid 236197824