www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kykladenviper Macrovipera schweizeri auch als Milosotter 1 bekannt ist eine agaische Viper aus der Gattung der Grossvipern Macrovipera KykladenviperKykladenviper Macrovipera schweizeri Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Familie Vipern Viperidae Unterfamilie Echte Vipern Viperinae Gattung Grossvipern Macrovipera Art KykladenviperWissenschaftlicher NameMacrovipera schweizeri Werner 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Beschreibung 3 Schlangengift 4 Lebensweise 5 Vorkommen 6 Systematik 7 Gefahrdung und Schutz 8 Quellen 8 1 Einzelnachweise 8 2 Literatur 9 WeblinksEtymologie BearbeitenDie Bezeichnung Kykladenviper deutet das Verbreitungsgebiet auf den Kykladen an Den wissenschaftlichen Artnamen schweizeri tragt die Schlange zu Ehren von Hans Schweizer 1891 1975 der sie im naturlichen Lebensraum erforschte und 1938 entdeckte dass sie eierlegend ist 2 Beschreibung BearbeitenDie Kykladenviper erreicht eine Gesamtlange von 60 bis 75 cm maximal 100 cm Ihr Korper ist etwas gedrungen Der dreieckig geformte Kopf setzt sich deutlich vom Hals ab und besitzt ausgepragte Schnauzenkanten Die Kopfschuppen sind klein und gekielt auch die grosseren Korperschuppen sind gekielt Die Grundfarbung ist hellgrau auf dem Rucken und an den Flanken zeichnen sich zwischen 30 und 40 dunkle Querstreifen sowie einzelne kleinere Flecken Der Kopf ist nur schwach gezeichnet Selten kommen einfarbige dunkelgraue orange rotliche braunliche oder melanistische Exemplare vor nbsp Kykladenotter Macrovipera schweizeri rote Farbmorphe Milos Griechenland Schlangengift BearbeitenAls Viper verfugt die Kykladenviper uber Giftdrusen und einklappbare Rohrengiftzahne Ihr Gift setzt sich aus Blutgerinnungsforderern und Hamorrhaginen zusammen Zwar zahlt die Art zu den giftigsten Schlangen Griechenlands doch verlaufen Bisse anscheinend nicht todlich Aufgrund der Seltenheit der Viper kommt es zudem kaum zu Bissunfallen Trotzdem mussen ihre Bisse ausserst ernst genommen werden Folgen eines Giftbisses konnen Schmerzen teilweise starke Schwellungen Lymphangitis Nekrosen sowie Hypotonie Tachykardie innere Blutungen und gastrointestinale Magen Darm Trakt Beschwerden sein Es besteht die Gefahr eines Schocks Behandelt wird mit einem polyvalenten Antivenin Lebensweise BearbeitenWahrend des kuhleren Fruhjahrs ist die Kykladenviper tagaktiv im Sommer dammerungs und nachtaktiv Sie frisst vor allem Vogel insbesondere Singvogel sowie kleinere Echsen und sogar Wirbellose wie Kafer erbeutet aber auch eingefuhrte Nagetiere Ihre Beute fangt sie als Lauerjagerin an Wasserlochern oder stellt kletternd Vogeln am Schlafplatz im Geast von Buschen und Baumen nach Die Winterruhe ist nur kurz Die Art pflanzt sich durch Oviparie eierlegend fort Weibchen weisen einen zweijahrigen Zyklus auf Balz und Paarung finden zwischen Ende April und Ende Mai statt insbesondere in Gewassernahe Das Gelege umfasst bis zu 11 Eier und wird im Juli abgelegt Die Eier sind 35 bis 54 mm lang und zwischen 20 und 26 mm breit Ihre Brutdauer ist nur kurz die Jungschlangen messen beim Schlupf 16 bis 22 cm Vorkommen Bearbeiten nbsp Lebensraum nbsp VerbreitungsgebietDie Kykladenviper ist endemisch in den westlichen Kykladen des Agaischen Meeres Sie kommt auf den Inseln Milos Sifnos Kimolos Polyegos sowie einigen ihrer Nebeninseln in Hohen von bis zu 350 m uber NN vor Ihr Lebensraum sind karge felsige Gebiete mit Buschvegetation zumeist in Gewassernahe Auch Agrargebiete werden besiedelt Zuflucht sucht die Art unter Wurzeln zwischen Felsen und in Mauerwerk Systematik BearbeitenDie Kykladenviper wurde erstmals 1935 von dem osterreichischen Herpetologen Franz Werner als Unterart der Levanteotter Macrovipera lebetina beschrieben und lange als solche anerkannt Die Einteilung von Macrovipera schweizeri in die Unterarten Macrovipera schweizeri schweizeri und Macrovipera schweizeri siphnensis steht zur Diskussion ist derzeit aber noch fraglich da bislang genetische Untersuchungen fehlen Siehe auch Systematik der GrossvipernGefahrdung und Schutz BearbeitenDie Kykladenviper ist eine der gefahrdetsten europaischen Schlangenarten Hauptgefahrdung ist der Lebensraumverlust als Folge des Tourismus und des Abbaus von Mineralerzen aber auch durch Viehwirtschaft und Wildbrande Bis zu 10 Verlust sind auf Schlangenschmuggler und vor allem im Sommer auf den Strassenverkehr zuruckzufuhren Bis zu 1500 Exemplare dieser Art wurden jahrlich illegal gefangen aufgrund von Wertverlust sind es momentan immer noch gut 100 Der Wildbestand wird aktuell auf 2000 bis 3000 Tiere geschatzt Hauptaugenmerk beim Schutz dieser Art ist der Biotopschutz Ziel sind grossflachige Schutzzonen und die Kontrolle des Tourismus unter Beachtung des Naturschutzes Spezielle Schlangentunnel unterhalb der Strassen haben sich als sinnvoll erwiesen Macrovipera schweizeri steht im Anhang II der Berner Konvention Die Weltnaturschutzunion IUCN listet die Art seit 2006 als endangered also gefahrdet bezeichnet den Bestand jedoch derzeit als stabil 3 Die Kykladenviper wird von der Europaischen Union in den Anhangen II und IV der FFH Richtlinie als prioritare Art gefuhrt und gilt damit als streng zu schutzende Art von gemeinschaftlichem Interesse fur deren Erhaltung von den Mitgliedsstaaten besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden mussen Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Chris Mattison Enzyklopadie der Schlangen blv Verlag ISBN 978 3835403604 Mario Schweiger Die Giftschlangen Europas PDF 1 9 MB IUCN Red List Macrovipera schweizeriLiteratur Bearbeiten Dieter Glandt Taschenlexikon der Amphibien und Reptilien Europas Alle Arten von den Kanarischen Inseln bis zum Ural Quelle und Meyer Wiebelsheim 2010 ISBN 3494014701 Mark O Shea Giftschlangen Alle Arten der Welt in ihren Lebensraumen Kosmos Verlag 2006 ISBN 3 440 1061 95 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kykladenviper Macrovipera schweizeri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Macrovipera schweizeri In The Reptile Database Interview mit Mario Schweiger auf milos greece com Macrovipera schweizeri Milosviper Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kykladenviper amp oldid 216792159