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Kurt Stiefvater 26 November 1923 in Freiburg im Breisgau 31 Januar 1971 in Mannheim war ein deutscher Fussballspieler der in der Saison 1948 49 mit dem suddeutschen Oberligisten VfR Mannheim die deutsche Fussballmeisterschaft gewonnen hat Der zumeist als Halbsturmer im damals vorrangig praktizierten WM System aktive Offensivspieler absolvierte von 1945 bis 1956 fur die Blau Weiss Roten vom Verein fur Rasenspiele insgesamt 248 Verbandsspiele in denen er 33 Tore in der erstklassigen Fussball Oberliga Sud erzielte Inhaltsverzeichnis 1 Spielerkarriere 1 1 Verein 1 2 Auswahlmannschaft 2 Trainerkarriere 3 Sonstiges 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 LiteraturSpielerkarriere BearbeitenVerein Bearbeiten Der als Kind mit seinen Eltern aus Freiburg nach Mannheim gekommene Kurt Stiefvater schloss sich bereits als Schuler der Jugendabteilung der Elf vom Stadion an den Brauereien dem VfR Mannheim an Nach der Schule absolvierte er eine Lehre als Installateur und wurde im Zweiten Weltkrieg mit 17 Jahren zur Marine eingezogen Er war als Signalgast auf einem Minensuchboot vor Skandinavien im Einsatz Wahrend dieser Zeit nahm er auch an Fussballspielen von Marineeinheiten teil Aus der Gefangenschaft wurde er per Bahntransport nach Frankreich transportiert In der Nahe von Ladenburg gelang ihm gemeinsam mit einem Freund der Absprung von dem Zug und die Flucht in seine Heimatstadt Mannheim Der exzellente Dribbler und Chancen Einfadler hierzu ausgestattet mit herausragenden technischen Fahigkeiten gehort deshalb bereits unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs dem Spielerkreis des VfR an mit dem die Rasensportler die Debutrunde 1945 46 in der suddeutschen Oberliga bestritten haben Bei Zeilinger wird Stiefvater beim mit 1 3 verlorenen Lokalderby gegen Waldhof am 20 April 1946 in der Angriffsformation neben den Ex Nationalspielern Karl Striebinger und Kurt Langenbein gefuhrt 1 Bei der am 4 November 1945 beginnenden und am 14 Juli 1946 endenden Ligarunde mit 16 Vereinen belegten die Rasensportler den 14 Rang Absteiger waren mit Phonix und dem KFV die zwei Klubs aus Karlsruhe gewesen doch weil sie so exzellente Verbindungen zu den Militarbehorden besassen und der US Profi Sport keine Absteiger kennt blieben die Badener dank hoherer Weisung in der ersten Liga und diese wurde auf 20 Teilnehmer aufgestockt 2 Am sechsten Spieltag der zweiten Oberligarunde 1946 47 am 3 November 1946 gelang den Blau Weiss Roten im Heimspiel gegen den spateren uberlegenen Meister 1 FC Nurnberg ein 2 1 Erfolg Stiefvater sturmte auf Rechtsaussen und die Tore fur Mannheim erzielten Otto Bardorf und Striebinger 3 Der Lokalrivale Waldhof wurde hinter dem Club in dieser Runde suddeutscher Vizemeister und die Rasensportler erreichten in der 20er Staffel den 12 Rang Im Angriff trat der VfR uberwiegend mit den Sturmern Ludwig Altig Stiefvater Bardorf Hans Wirthwein und Striebinger an Nachdem zur Saison 1947 48 mit Rudolf de la Vigne Hermann Jockel und Jakob Muller drei Spieler aus dem ehemaligen POW Camp 133 in Kanada zum VfR gekommen waren der weitere Kanadier Philipp Henninger bereits seit dem Jahr 1946 wieder bei seinem Heimatverein aktiv war sich der Mannheimer Kurt Keuerleber auf der Stopperrolle durch uberzeugende Leistungen festgespielt hatte und im Angriff sich mit Ernst Lottke ein weiterer Sturmer mit Torgefahr eingefunden hatte waren mit dem Erreichen des achten Ranges in der 20er Staffel zwei Punkte Abstand zum funften Tabellenrang offenkundige Fortschritte bei den Rasenspielern zu erkennen Stiefvater hatte in 31 Ligaspielen vier Tore erzielt Da zur Saison 1948 49 mit Ernst Langlotz ein dribbelstarker und torgefahrlicher Sturmer ebenfalls ein ehemaliges Camp 133 Mitglied aus Kanada zur VfR Elf kam trugen die konditionellen Grundlagen des neuen Trainers Hans Bumbas Schmidt schnell Fruchte und die Blau Weiss Roten erspielten sich die Vizemeisterschaft im Suden Halbsturmer Stiefvater hatte in 28 Ligaspielen sieben Tore erzielt Am 7 November 1948 hatte er sich beim 1 0 Heimerfolg gegen Eintracht Frankfurt in der 20 Minute als Schutze des Siegtreffers ausgezeichnet Im Sport Magazin wurde dazu notiert Der spielentscheidende Treffer wurde von dem witzig und spritzig spielenden Stiefvater schon in der 20 Minute nach einem Alleingang erzielt Seine weiteren Tore gelangen ihm beim 3 1 gegen den FSV Frankfurt dem 6 2 gegen Ulm der 1 2 Niederlage gegen den VfB Muhlburg zwei Treffer steuerte er zum 4 1 gegen den VfB Stuttgart bei und am letzten Rundenspieltag den 15 Mai 1949 trug er sich ebenfalls beim Heimremis von 1 1 gegen den FC Bayern Munchen in die Torschutzenliste ein Zu der VfR Stammformation um Torhuter Jockel dem Verteidigerpaar Rossling und Henninger der Lauferreihe mit J Muller Keuerleber und Maier sowie dem Angriff mit Bolleyer Langlotz Lottke Stiefvater und de la Vigne zahlten noch Altig und Senk Mit einem 13er Stamm hatte Trainer Bumbas Schmidt den VfR im Suden zum Erfolg gefuhrt Uberlegener Sudmeister wurde aber Kickers Offenbach die Elf von Trainer Paul Osswald fuhrte die Tabelle mit elf Punkten Vorsprung an In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft traf der Vizemeister aus Suddeutschland am 12 Juni in Frankfurt am Main auf den favorisierten Nordmeister Hamburger SV Im HSV Angriff agierten mit Manfred Kruger Heinz Werner Edmund Adamkiewicz Herbert Wojtkowiak und Erich Ebeling anerkannte Oberligagrossen Die von Keuerleber wie gewohnt souveran angefuhrte VfR Abwehr hielt die Norddeutschen aber in Schach und letztlich setzte sich der suddeutsche Vertreter uberraschend deutlich mit 5 0 Toren durch Bei Grune ist dazu notiert Kurt Stiefvater hatte die Seele des HSV Spiels Heinz Spundflasche jederzeit im Griff und die Tore fielen in regelmassigen Abstanden 4 In der Zwischenrunde am 26 Juni trafen dann der Meister und Vizemeister aus dem Suden aufeinander Die Offenbacher hatten aber zusatzlich ein Wiederholungsspiel am 19 Juni gegen Worms benotigt um die Vorrunde erfolgreich zu uberstehen Vor 55 000 Zuschauern in der Schalker Gluckauf Kampfbahn stand bereits nach acht Minuten das Endergebnis fest Mannheim schlug nach Toren von Lottke und de la Vigne den Sudmeister mit 2 1 Toren Damit standen die blau weiss roten Mannheimer im Finale welches am 10 Juli im Stuttgarter Neckarstadion gegen den Westmeister Borussia Dortmund ausgetragen wurde Trainer Bumbas Schmidt vertraute auch im dritten Endrundenspiel auf die gleiche Formation Vor 92 000 Zuschauern wurde das Endspiel in der Verlangerung mit dem Siegtor von Lottke zum 3 2 fur Mannheim entschieden Das Finale wurde bei tropischen Temperaturen ausgetragen und ging als legendare Hitzeschlacht in die Geschichte ein Sturmerkollege de la Vigne erinnerte sich im VfR Festbuch 1996 Und als Langlotz dann das 2 2 geschossen hatte die Verlangerung anstand da wussten wir wir haben die grosseren Reserven Noch heute sehe ich vor mir wie Lottke nach der tollen Vorarbeit von Stiefvater das 3 2 schiesst 5 Stiefvater und Kollegen hatten damit fur den grossten Erfolg des Mannheimer Fussballs uberhaupt gesorgt Als amtierender Deutscher Meister belegte der VfR Mannheim 1949 50 im Suden den vierten Rang Das genugte zum erneuten Einzug in die Endrunde da diese 1950 mit 16 Mannschaften ausgespielt wurde Stiefvater hatte an der Seite von Neuzugang Franz Islacker 21 Ligaspiele bestritten und zwei Tore fur die Rasenspieler erzielt In der Endrunden Vorrunde traf der VfR am 21 Mai im Gladbecker Stadion vor 38 000 Zuschauern auf den Westmeister Borussia Dortmund Der Finalgegner aus der Hitzeschlacht in Stuttgart sann auf Revanche und ging auch in der 32 Minute durch einen Treffer von Edmond Kasperski mit 1 0 in Fuhrung Zwei Tore von Bella de la Vigne und ein Treffer von Sturmtank Ernst Lottke entschieden die Partie aber auch in diesem Zusammentreffen fur die Elf aus der Kurpfalz Im Zwischenrundenspiel am 4 Juni im Frankfurter Waldstadion vor 40 000 Zuschauern scheiterten die Rasenspieler nicht zuletzt am Konnen von Fritz Herkenrath dem herausragenden Torhuter des Westvizemeisters Preussen Dellbruck Die Kolner entschieden das Spiel mit 2 1 In beiden Spielen hatte Stiefvater als Aussenlaufer mitgewirkt In der Serie 1955 56 erlebte der jetzt in die Defensive geruckte Spieler nochmals eine Runde mit seiner Mannschaft im Kampf um den Einzug in die Endrunde Allerdings kam er beim Erreichen des dritten Tabellenplatzes nur noch in zwei Verbandsspielen zum Einsatz Mittelsturmer Ernst Otto Meyer hatte sich mit 30 Treffern die Torjagerkrone im Suden geholt Das letzte Oberligaspiel absolvierte der Routinier am 11 Marz 1956 bei einer 2 3 Auswartsniederlage bei der SpVgg Furth wo er als Verteidiger fur den VfR auflief Nach insgesamt 248 Oberligaspielen mit 33 Toren sowie funf Endrundenspielen um die deutsche Meisterschaft endete im Sommer 1956 die hoherklassige Laufbahn von Kurt Stiefvater Auswahlmannschaft Bearbeiten Am 18 September 1949 vertrat der Halbsturmer Nordbaden im Wettbewerb des Landerpokals gegen die Auswahl von Pfalz Rheinhessen 1 4 in deren Reihen die Bruder Fritz und Ottmar Walter sturmten Nordbaden war im Angriff in der Besetzung mit Georg Herbold Stiefvater Paul Lipponer Langlotz und de la Vigne angetreten Vor dem Ruckspiel der deutschen Fussballnationalmannschaft am 15 April 1951 in Zurich gegen die Schweiz wurden zu Sichtungszwecken im Marz Reprasentativspiele von Regionalauswahlen durchgefuhrt Beim 4 2 Erfolg von Suddeutschland am 18 Marz in Hamburg gegen Norddeutschland unter anderem mit Herbert Burdenski Hans Haferkamp Josef Posipal Heinz Spundflasche Willi Schroder Herbert Wojtkowiak sturmte er zeitweise im Sudangriff neben Georg Platzer Lipponer Horst Buhtz und Ernst Kunkel Trainerkarriere BearbeitenStiefvater arbeitete bis zu seiner Krebserkrankung im Jahr 1968 in Mannheim bei der Firma BBC als Kontrolleur Die ersten Trainererfahrungen sammelte er als Spielertrainer 1957 58 bei der SpVgg Fortuna Edingen mit der er in der A Klasse Meister wurde und den Aufstieg in die 2 Amateurliga Nordbaden erreichte Er ubte das Amt auch bei der SG Nussloch aus und war spater noch Trainer beim SC Kafertal und dem SC Neckarstadt Mit seiner Familie lebte er in Mannheim in der Soironstrasse in unmittelbarer Nahe vom alten VfR Stadion an den Brauereien Sonstiges BearbeitenEr starb in seinem Stammlokal Heinrichs Brucke am 31 Januar 1971 nach dem Kirchgang wahrend des traditionellen sonntaglichen Fruhschoppens Er hinterliess Ehefrau und vier Kinder Am 11 Juli 2014 wurde von zwei Traditionsmannschaften des VfR Mannheim und Borussia Dortmund im Mannheimer Rhein Neckar Stadion ein Jubilaumsspiel zum 65 Jahrestag des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1949 ausgetragen Als Schiedsrichter fungierte der Enkel von Kurt Stiefvater Raphael Stiefvater Weblinks BearbeitenKurt Stiefvater in der Datenbank von weltfussball deEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Zeilinger Triumph und Niedergang in Mannheims Fussballsport 1945 bis 1970 S 18 Werner Skrentny Hrsg Als Morlock noch den Mondschein traf Die Geschichte der Oberliga Sud 1945 1963 S 162 164 Raphael Keppel Die deutsche Fussball Oberliga 1946 1963 Band 2 Sudwest Sud Endrunden Sport und Spiel Verlag Edgar Hitzel Hurth 1989 ISBN 3 9802172 3 X S 186 Hardy Grune Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga In Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 1 AGON Kassel 1996 ISBN 3 928562 85 1 S 292 VfR Mannheim Hrsg 100 Jahre VfR Mannheim 1896 1996 Ein Traditionsverein auf neuen Wegen S 117 Literatur BearbeitenWerner Skrentny Hrsg Als Morlock noch den Mondschein traf Die Geschichte der Oberliga Sud 1945 1963 Klartext Essen 1993 ISBN 3 88474 055 5 Lorenz Knieriem Hardy Grune Spielerlexikon 1890 1963 In Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 8 AGON Kassel 2006 ISBN 3 89784 148 7 Fussball Archiv Mannheim Hrsg Gerhard Zeilinger Triumph und Niedergang in Mannheims Fussballsport 1945 bis 1970 Mannheim 1995 ISBN 3 929295 14 8 VfR Mannheim Hrsg 100 Jahre VfR Mannheim 1896 1996 Festschrift Speyer 1996 PersonendatenNAME Stiefvater KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 26 November 1923GEBURTSORT Freiburg im BreisgauSTERBEDATUM 31 Januar 1971STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Stiefvater amp oldid 235927735