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Kunigunde Schwab verheiratete Schumann 3 Juli 1910 in Nurnberg 10 Januar 1997 ebenda war eine deutsche kommunistische Politikerin Pazifistin und Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus Sie gehorte als eine der ersten Frauen dem Nurnberger Stadtrat an Als Vizeprasidentin der Verfassungsgebenden Versammlung in Bayern 1946 setzte sie sich insbesondere fur die Rechte der Frauen ein Inhaltsverzeichnis 1 Jugend 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Nachkriegszeit 4 Personliches 5 Wurdigungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseJugend BearbeitenKunigunde Schwab wuchs als jungstes von zehn Kindern in einer sozialdemokratisch ausgerichteten Familie auf Nach dem Besuch der Volksschule Lutherstrasse in Nurnberg setzte sie ihre Ausbildung fur drei Jahre an einer Handelsschule fort Ihren Lebensunterhalt verdiente sie zunachst als stadtische Angestellte und danach bis Ende 1932 als Kontoristin einer Nurnberger Buchhandlung Ihr politisches Engagement begann als Mitglied der Sozialistischen Arbeiter Jugend SAJ der Jugendorganisation der SPD und der sozialdemokratischen Kinderfreundebewegung Nachdem die Minister der SPD beim Streit um den Panzerkreuzer A im Jahre 1929 dem Bau zugestimmt hatten wandte sie sich von der Partei ab Sie sah hierin einen Schritt zur Aufrustung den sie nicht mittragen konnte Stattdessen nahm sie nun an Bildungsabenden des KJVD der Jugendorganisation der KPD teil 1932 trat Kunigunde Schwab den kommunistischen Jungen Pionieren bei Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenVon Marz 1933 bis Juni 1933 arbeitete Schwab als Sekretarin und Schreibkraft fur die KPD Landtagsabgeordneten Jakob Boulanger Bayern und Friedrich Heilmann Thuringen Als im Zuge der Machtergreifung der Nationalsozialisten die KPD verboten wurde arbeitete Schwab gemeinsam mit anderen Nurnberger Kommunisten im Untergrund Die neue nun illegale Bezirksleitung der KPD verfolgte das Ziel fur Nurnberg und den nordbayrischen Bezirk eine zentrale Zeitung zu erstellen Hierfur wurde die Druckmaschine aus den ehemaligen Parteiraumen in das Gartenhaus eines Schreiners geraumt Die Herstellung der Druckvorlagen oblag dem Bezirksleitungsmitglied Hans Pickel in Zusammenarbeit mit Kunigunde Schwab Sie wahlten gemeinsam aus der illegalen Roten Fahne und weiteren Schriften geeignete Abschnitte aus die Pickel um weitere Texte erganzte Schwab ubernahm das Beschreiben der Wachsmatrizen Die Zeitung wurde unter dem Namen Blatter der sozialistischen Freiheitsaktion herausgegeben Nach der ersten Auflage musste aufgrund der zu lauten Druckgerausche ein anderer Ort fur die Druckmaschine gefunden werden Als neuer Standort wurde die schwer zugangliche Anton Volkel Grotte nahe Konigstein im frankischen Jura bestimmt Insgesamt wurden drei Ausgaben der Zeitung herausgegeben die etwa sechs Seiten in einer Auflage von 1000 Exemplaren umfasste Beim Verteilen der dritten Ausgabe Mitte August 1933 wurde der Verteiler Ludwig Gohring 1 verhaftet Brutale Verhormethoden durch die involvierten SA Polizisten hatten zur Folge dass Gohring das Versteck in der Hohle sowie Verbindungen offenlegte Am 21 August 1933 wurde Schwab mit weiteren Gesinnungsgenossen von der Gestapo verhaftet 2 Vom 21 August 1933 bis zum 18 April 1934 wurde Kunigunde Schwab im Rathaus Nurnberg und in der Strafanstalt Aichach in Schutzhaft genommen Mehrere Monate verbrachte sie hiervon in Einzelhaft Unter dem Aktenzeichen OJs 16 23 verurteilte das Oberlandesgericht Munchen sie am 18 April 1934 in einem eigenen Verfahren zu einer funfmonatigen Gefangnisstrafe Die Urteilsbegrundung lautete auf Vorbereitung zum Hochverrat sowie Veroffentlichung und Verbreitung regimekritischer Schriften Diese Gefangnisstrafe sass Schwab vom 18 April 1934 bis zum 14 August 1934 in der Strafanstalt Aichach ab 3 2 Sie fuhrte im Nachhinein aus Ich hatte Gluck dass es noch keine Lager fur Frauen gab 4 Nach ihrer Haftentlassung sah sie keine Moglichkeit zu einem weiteren aktiven politischen Engagement Schwab war gesundheitlich angeschlagen auch existierten die ursprunglichen Netzwerke nicht mehr Nachkriegszeit BearbeitenAb 1946 bekleidete Schwab die Stellung einer Abteilungsleiterin des Nurnberger Arbeitsamtes Sie war Mitglied der Nurnberger KPD und wurde 1946 erstmals in den Nurnberger Stadtrat gewahlt in dem sie bis 1956 vertreten war Als Vizeprasidentin der Verfassungsgebenden Versammlung in Bayern 1946 engagierte sie sich insbesondere fur die Rechte der Frauen So gelang es ihr beispielsweise zu verhindern dass das einschrankende Wort grundsatzlich in den Verfassungsartikel zu gleichem Lohn fur Frauen und Manner aufgenommen wurde Auf gesellschaftlicher Ebene wurde Schwab durch ihr pazifistisches Engagement bekannt In den 1950er Jahren war sie im Kampf gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland aktiv In diesem Zusammenhang erhielt sie 1951 einen Strafbefehl da sie sich an einer verbotenen Volksbefragung zur Remilitarisierung beteiligt hatte In den 1980er Jahren setzte sie ihr Engagement in der Friedensbewegung fort indem sie sich gegen Rustungswettlauf und atomare Aufrustung wandte Besonders beteiligte sie sich in diesem Kontext bei der Friedensinitiative Nurnberg Nordost Auch im Kreisvorstand der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN Nurnberg war sie lange Jahre aktiv Personliches BearbeitenIm Jahr 1959 heiratete Kunigunde Schwab ihren Lebensgefahrten Richard Schumann Aus der Ehe gingen zwei Tochter hervor Wurdigungen Bearbeiten1994 wurde Kunigunde Schumann mit dem Lina Schneider Preis fur herausragendes Engagement zur Wahrung menschenwurdiger Lebensumstande 5 der von den Nurnberger Bundnisgrunen ausgelobt wurde geehrt Sie spendete ihn zu gleichen Teilen an die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN und die Friedensinitiative Nurnberg Nordost die 1995 das Friedensmuseum Nurnberg initiierte Die Preisverleihung kommentierte sie mit den Worten Ich wusste nicht dass man fur ein anstandiges Leben einen Preis bekommt 6 Literatur BearbeitenHartmut Mehringer Die KPD in Bayern 1919 1945 Vorgeschichte Verfolgung und Widerstand in Martin Broszat und Hartmut Mehringer Hrsg Bayern in der NS Zeit V Die Parteien KPD SPD BVP in Verfolgung und Widerstand Munchen Wien 1983 S 1 286 ISBN 3 486 42401 7 Weblinks BearbeitenFriedensfrauen machen Mut PDF 771 kB Abgerufen am 15 August 2013 Seite 5 Kunigunde Schwab in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der BavariathekEinzelnachweise Bearbeiten Portrat Ludwig Gohring a b Hartmut Mehringer Die KPD in Bayern 1919 1945 Vorgeschichte Verfolgung und Widerstand in Martin Broszat und Hartmut Mehringer Hrsg Bayern in der NS Zeit V Die Parteien KPD SPD BVP in Verfolgung und Widerstand Munchen Wien 1983 Seiten 171ff ISBN 3 486 42401 7 Bayern Landtag Gedenken an die Opfer Friedensfrauen machen Mut PDF 771 kB Seite 5 Lina Schneider Preis Memento des Originals vom 17 August 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe 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