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Die Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde RAG war eine Gliederung innerhalb der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD wahrend der Weimarer Republik Geschichte BearbeitenDie Arbeitsgemeinschaft wurde 1923 in Berlin gegrundet und nach der Machtubernahme im Jahr 1933 verboten Ihr 1 Vorsitzender war bis zum Verbot Kurt Lowenstein Die Kinderfreunde waren Teil der Sozialdemokratischen Familie wie z B die Arbeiterwohlfahrt AWO und die Frauenorganisation Trotz der von der Sozialdemokratischen Partei gewahrten Entscheidungsfreiheit in ihren eigenen Angelegenheiten war die RAG eine unselbstandige Parteigliederung Die Geschaftsfuhrung der RAG hatte Hans Weinberger ubernommen der nach dem Verbot fur die Wochenzeitschrift Blick in die Zeit den Vertrieb leitete Die parteiinterne Zustandigkeit oblag von 1923 bis 1928 dem Bildungsreferenten der SPD Die Funktionare der Kinderfreundeorganisation mussten Mitglieder der SPD oder der Sozialistischen Arbeiter Jugend SAJ sein die Mitglieder der Erziehungsvereine durften keiner gegnerischen Partei angehoren Die Organisation der Kinderfreunde gliederte sich in Ortliche Organisation Bezirksorganisation und Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Der Organisationsaufbau basierte formal auf einer Zusammenarbeit der Kinderfreunde mit anderen Organisationen der Arbeiterbewegung in der Form einer Arbeitsgemeinschaft SPD SAJ der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund und die Arbeiterwohlfahrt sollten auf allen Organisationsebenen in den Vorstanden vertreten sein Die Kinderfreunde nahmen wie die SAJ um 1926 die Ideen und Formen der Roten Falken aus Osterreich auf und bildeten altersgerechte Falkengruppen 1927 organisierte der damalige Journalist Andreas Gayk aus Kiel auf dem stadtischen Gelande Gut Seekamp am Westufer der Kieler Forde eine Kinderrepublik an der ca 2 000 Kinder teilnahmen Die Idee war von der RAG ausgegangen Eine Dokumentation uber die rote Kinderrepublik erschien 1929 Schon vor dem Verbot der Organisation 1933 wurde die Organisation der Kinderfreunde beispielsweise in Bayern in ihrer Arbeit ab 1930 massiv eingeschrankt und faktisch verboten Den Kinderfreunden wurde unter anderem die Politisierung von Schulpflichtigen Erziehung zum Sozialismus Kritik an Schule Kirche und Elternhaus und die koedukative Erziehung vor allem in den Zeltlagern vorgeworfen In Bayern insbesondere in der Pfalz konnte die Organisation nur unter dem Dach der Arbeiterwohlfahrt weiterarbeiten sie musste aber auf die politische Ausrichtung wie Fahnen Gruppennamen offentliche Umzuge Unterstutzung von Parteiveranstaltungen verzichten Nach dem Verbot von 1933 gingen fuhrende Funktionare ins Exil Es gelang den ehemaligen Kinderfreunden nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit den ehemaligen Mitgliedern der Sozialistischen Arbeiter Jugend ab 1946 in den westlichen Besatzungszonen und West Berlin wieder aktiv zu werden und einen gemeinsamen Verband mit dem Namen Sozialistische Jugend Deutschlands Die Falken zu grunden Bekannte Mitglieder BearbeitenKurt Adams Willy Brandt Hilde Braunthal Felix Fechenbach Andreas Gayk Karl Krull Heinz Kuhn Kurt Lowenstein August Siemsen Anna Siemsen Kate Strobel Kurt Weckel Hans WeinbergerLiteratur BearbeitenArchiv der Arbeiterjugendbewegung Hrsg Bilder der Freundschaft Fotos aus der Geschichte der Arbeiterjugend VOTUM Verlag Munster 1988 ISBN 3 926549 07 6 Heinrich Eppe Datenchronik der Kinderfreundebewegung in Deutschland 1919 1939 2 erw Auflage Archiv der Arbeiterjugendbewegung Oer Erkenschwick 2000 ISBN 3 926734 52 3 Roland Groschel Hrsg Auf dem Weg zu einer sozialistischen Erziehung Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte der sozialdemokratischen Kinderfreunde in der Weimarer Republik Klartext Verlag Essen 2006 ISBN 3 89861 650 9 Ida Hinz Die Kinderrepublik Seekamp In Jurgen Jensen und Karl Rickers Hrsg Andreas Gayk und seine Zeit 1893 1954 Erinnerungen an den Kieler Oberburgermeister Wachholtz Neumunster 1974 S 151 152 Kinder der Solidaritat Die sozialistische Padagogik der Kinderfreunde in der Weimarer Republik Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung Berlin 2006 Christoph Spehr Zerstorter Fortschritt Die bayerische Kinderfreundebewegung ein sozialdemokratisches Lehrstuck Archiv der Arbeiterjugendbewegung Oer Erkenschwick 1991 ISBN 3 926734 11 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde amp oldid 238966016