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Das ehemalige adelige Gut Seekamp im Norden Kiels gehort heute zum Stadtteil Kiel Schilksee Darstellung von 1862 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Situation 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Karte von Seekamp und Umgebung 1898 nbsp Darstellung von 1586 nbsp Bild von Hans Olde Winter in Seekamp 1898 Museumsberg FlensburgSeekamp urkundlich erstmals 1350 erwahnt gehorte ursprunglich zum Gut Knoop und mit diesem anfangs zum Besitz der Familie von der Wisch 1450 ubernahm die Familie Rantzau die Hofe bei der sie bis 1632 verblieben Um 1570 teilte Christopher Rantzau Eigner der Guter Knoop und Bulk das Gebiet Seekamp als neuen Gutsbezirk ab um seine drei Erben angemessen versorgen zu konnen Diese konnten sich erst 1575 vier Jahre nach seinem Tod auf definierte Grenzen zwischen den drei Gutern einigen Die erste Hofanlage wohl 1575 durch Hieronymus Rantzau der 1595 in Kiel Brunswik von seinem Bruder erstochen wurde begonnen glich einer zweistockigen Wasserburg mit einem fensterlosen Kellergeschoss mit 9 Fuss starken Grundmauern deren Reste man erst im 19 Jahrhundert abtrug und einer Art Ausguck 1615 wurden auf Gut Seekamp die beiden Frauen Engelke Krabbenhoft und Abelke Kohberg der Hexerei beschuldigt und hingerichtet 1 1626 erwarb Cai von Ahlefeldt aus Mehlbeck Kreis Steinburg die Hofe Bulk Knoop und Seekamp 1632 verkaufte er alle drei Guter an seinen Landesvater Konig Christian IV 2 der nebenan die Festung Friedrichsort damals Christianspries entstehen liess und die Hofe zu deren Versorgung veranschlagte Nachdem diese geschleift worden war erwarb Claus von Buchwald von Sierhagen in Ostholstein die drei Guter zuruck Er vererbte sie seinem Sohn Wulf von Buchwald dieser geriet in Konkurs 1792 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben Letzter Adelsherr war Graf Schack von Schackenburg Das Gut wurde parzelliert und zu einem Parzellenhof ohne Privilegien herabgestuft Der Sitz des Gutsbezirks Seekamp wurde nach Stift verlegt Johann Erich von Berger 1772 1833 Professor der Philosophie und Astronomie zu Kiel kaufte im Jahr 1801 den Hof Seekamp Er war zugleich Kommandeur der Kustenmiliz im Bereich der Festung Friedrichsort Die Mutter des Malers Hans Olde 1855 1917 Auguste Olde geborene Wriedt stammte vom Gut Seekamp das ihr Vater bewirtschaftete und 1878 kauflich erwarb Olde erlernte zwar den Beruf des Landwirts und erbte das Gut 1904 hatte jedoch mehr Interesse an der Malerei Sein Sohn Hans Olde der Jungere 1895 1987 war ebenfalls Maler und verkaufte den grossten Teil des Gutes 1925 an die Stadt Kiel 1927 rief der spatere Kieler Oberburgermeister Andreas Gayk damals Redakteur der Schleswig Holsteinischen Volkszeitung auf Gut Seekamp die erste freie deutsche Kinderrepublik aus ein grosses Jugendlager fur 2300 Arbeiterkinder aus Deutschland Danemark Osterreich und der Tschechoslowakei 3 4 Die erste Kinderrepublik Seekamp fand vom 16 Juli bis 12 August 1927 statt Im Seekamper Gebiet befanden sich bereits langer als der Hof selbst die Dorfer Holtenau Pries und Schilksee die erst durch die Kolonisierung des Danischen Wohldes durch den holsteinischen Adel in Gutsbezirke gelegt wurden Als letztere 1928 in ganz Preussen aufgelost wurden gingen daraus drei Landgemeinden genannter Dorfer hervor Seekamp wurde der Landgemeinde Schilksee zugeschlagen mit der es 1959 Kieler Stadtteil wurde Heutige Situation BearbeitenGut Seekamp ist von der Fordestrasse in Kiel Schilksee aus erreichbar Seit 1986 befindet sich auf dem ehemaligen Gutsgelande das der Stadt Kiel gehort ein Skulpturenpark des Kunstlers Hans Kock Die Hans Kock Stiftung nutzt das 1876 erbaute Gutshaus sowie den reetgedeckten Pferdestall aus dem 19 Jahrhundert fur Veranstaltungen und Ausstellungen In unmittelbarer Nahe liegt das in Privatbesitz befindliche ehemalige Atelierhaus von Hans Olde dem Jungeren das dieser um 1938 in den heutigen Zustand umbauen liess Literatur BearbeitenAndreas Gayk Die rote Kinderrepublik Sonderveroffentlichungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 84 Kiel 2017Weblinks BearbeitenSkulpturenpark Seekamp Burgerinitiative Kulturpark Seekamp Geschichte Gut Seekamp SPD Geschichtswerkstatt zu Kinderrepublik SeekampEinzelnachweise Bearbeiten Holtenauer Hexenverfolgungen auf www apt holtenau de Landesarchiv Schleswig Holstein Abteilung 65 1 Nr 513 Gut Seekamp auf www apt holtenau de Irmela Diedrichs Darstellung und Vermittlung des sozialistischen Demokratiekonzepts Die Kinderrepublik Seekamp 1927 der Reichsarbeitsgemeinschaft Kinderfreund In Andreas Braune u a Hrsg Bildung und Demokratie in der Weimarer Republik Steiner Stuttgart 2022 Weimarer Schriften zur Republik Band 19 ISBN 978 3 515 13272 5 S 249 272 54 409722222222 10 161944444444 Koordinaten 54 24 35 N 10 9 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gut Seekamp amp oldid 228790985