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Das Kulturmuseum St Gallen bis Ende 2022 Historisches und Volkerkundemuseum St Gallen kurz HVM ist ein Museum am Stadtpark der Stadt St Gallen in der Schweiz Es wurde 1921 eroffnet und besitzt heute die bedeutendste kulturgeschichtliche Sammlung der Nordostschweiz einen Schwerpunkt bildet die Geschichte der Stadt St Gallen Kulturmuseum St Gallenvormals HVM St Gallen HauptfassadeDatenOrt Museumstrasse 509000 St GallenSchweiz 47 25432 9 22583 Koordinaten 47 15 15 6 N 9 13 33 O CH1903 735272 235252Art Volkerkunde und VolkskundemuseumArchitekt Bridler amp VolkiEroffnung 1921Betreiber Kanton St GallenLeitung Peter FuxWebsite Kulturmuseum St GallenISIL CH 000151 2 Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Geschichte 3 Sammlung 3 1 Historische Abteilung 3 2 Volkerkundliche Abteilung 3 3 Archaologische Abteilung 4 Bildergalerie 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGebaude Bearbeiten nbsp Innenhof des WalmdachbausDas Gebaude wurde 1915 1921 nach Planen der Winterthurer Architekten Bridler amp Volki erstellt Der neoklassizistische nbsp Eingang FoyerWalmdachbau verfugt uber eine westliche Schaufassade mit machtiger Saulenordnung die auf der Ostseite wiederholt wird Im zentralen Innenhof finden Veranstaltungen statt darunter das St Galler Kulturfestival Geschichte Bearbeiten nbsp Historische Aufnahme des VolkerkundesaalsAm Beginn beider Sammlungen stand eine Privatinitiative Der Grundstock der historischen Abteilung wurde ab 1862 durch den Historischen Verein des Kantons St Gallen zusammengetragen Die Objekte wurden zuerst in der Stadtbibliothek ausgestellt 1877 wurde die Sammlung zu einer Abteilung des Museums im Stadtpark das damals eroffnet wurde Heute beherbergt dieses Gebaude das Kunstmuseum Raummangel fuhrte bereits 1912 zur Aufnung eines Baufonds fur die stadtischen Sammlungen durch die Ortsburgergemeinde St Gallen 1915 1921 wurde ostlich dieses Museums auf dem Gelande des damaligen botanischen Gartens ein zweites Gebaude errichtet Das Historische und Volkerkundemuseum Es ist einer der letzten kulturellen Leuchtturme welche die Stadt dem Stickereiboom zu verdanken hatte Ethnologisch interessante Objekte gelangten ab 1850 in steigendem Mass nach St Gallen dank der weitreichenden Geschaftsverbindungen der Stadt aber auch vielseitiger diplomatischer und kultureller Auslandsbeziehungen Auch hier bildete der Stickereiboom den wesentlichen Hintergrund Die Sammlung hatte Prestigecharakter aber auch wirtschaftlichen Nutzen z B fur die Ausbildung von Kaufleuten Zudem befriedigte sie das Interesse an fernen exotischen Welten das um 1900 uberall gross war 1 Zum Trager des neuen Museumszweiges wurde die Ostschweizerische Geographisch Commercielle Gesellschaft gegrundet 1878 Sie ubernahm die volkerkundlichen Objekte des Historischen Vereins und legte eine eigene ethnologische Sammlung an die zunachst im Westflugel der Kantonsschule untergebracht war und 1899 ins Stadthaus der Ortsburgergemeinde gezugelt wurde 1917 ging die Sammlung als Schenkung an die Ortsburgergemeinde 2 Bis 1979 gehorte das HVM der Ortsburgergemeinde St Gallen Danach wurde es Teil der Stiftung St Galler Museen Mit deren Auflosung per 1 Januar 2012 wurde es in eine Einzelstiftung umgewandelt Die Finanzierung erfolgt zum grossen Teil durch die Stadt St Gallen Sammlung Bearbeiten nbsp Opsersaal Reprasentationsraum 1580 von Furstabt Joachim Opser aus dem Hof Wil nbsp Stadtmodell St Gallen des Architekten Salomon Schlatter 1921 nach einem Stich von Matthaus Merian anno 1642Die Sammlung des Museums umfasst heute rund 70 000 Objekte Historische Abteilung Bearbeiten Ein zentrales Element der historischen Abteilung sind Period Rooms originale Zimmer des 16 bis 18 Jahrhunderts aus Stadt und Kanton St Gallen Besonders hervorzuheben sind die Kleine Ratsstube aus der Stadt St Gallen 1679 ein Prunkraum von Furstabt Joachim Opser aus dem Hof Wil 1580 und der Stadtgeschichtssaal mit Bildzeugnissen zur St Galler Leinwandgeschichte und dem Modell des spatmittelalterlichen St Gallen Es wurde vom St Galler Architekten Salomon Schlatter zur Eroffnung des Museums 1921 gebaut Vorlage war ein Stich von Matthaus Merian aus dem Jahr 1642 3 Insgesamt vermittelt die historische Abteilung einen Uberblick von der regionalen Ur und Fruhgeschichte bis ins fruhe 20 Jahrhundert Dazu kommt ein Bestand an Kunst Sakralkunst Appenzeller und Toggenburger Volkskunst Kostume Glasgemalde sowie Uniformen Waffen und Fahnen Gezeigt werden u a ein romisches Sgraffito und ein Auto der Marke Turicum mit Baujahr 1909 eine Burgunderfahne die 1476 als Kriegsbeute nach St Gallen kam und ein Wirtshausschild mit Lowen von 1786 Im Obergeschoss gibt es ein 2007 eroffnetes Kindermuseum 4 2010 wurde ein Grossteil der Artefakte des Stadtmuseum Rapperswil Jona zur romischen Fundstatte Centum Prata in die Sammlung eingegliedert Volkerkundliche Abteilung Bearbeiten Die volkerkundliche Abteilung dokumentiert vergangene Kulturen und beruht zu einem bedeutenden Teil auf Schenkungen Wichtige Sammler waren Han Coray 1880 1974 und Eduard von der Heydt 1882 1964 Schwerpunkte im Bereich Afrika bilden der Totenkult im alten Agypten Masken und Skulpturen aus West und Zentralafrika sowie Bronzearbeiten aus dem Konigreich Benin Im Bereich Asien sind es der Kulturkreis Indien einschliesslich Zentralasien Indochina und Indonesien Keramik von der Steinzeit bis zur letzten Kaiserdynastie und religiose Kunst aus China Kunstgewerbe Nō Masken und Figuren aus Japan Die Verbindung von Asien und Afrika bildet der islamische Kulturkreis Der amerikanische Kontinent ist mit den Indianer und Eskimo Kulturen Nordamerikas vertreten den prakolumbischen Kulturen Mittel und Sudamerikas sowie den Amazonas Indianern 5 Archaologische Abteilung Bearbeiten Die Dauerausstellung Faszination Archaologie Schatze aus St Galler Boden 6 beschaftigt sich mit der menschlichen Besiedelung auf dem Gebiet des heutigen Kantons St Gallen von der Altsteinzeit bis in die Neuzeit Im vorderen Teil bietet sie einen chronologischen Uberblick anhand ausgewahlter Objekte und eines 30 m langen Dioramas Die altesten Funde belegen die Anwesenheit von Jagergruppen bereits vor 50 000 bzw rund 40 000 30 000 Jahren Pfaffers Vattis Drachenloch Wildhaus Alt St Johann Wildenmannlisloch 7 Das Alpenrheintal die Walensee Region und die Linthebene sind seit Urzeiten Teil der wichtigsten Durchgangsrouten von Nord nach Sud Verschiedene archaologisch nachgewiesene Siedlungen 8 Verkehrswege 9 und Funde 10 belegen dies sehr eindrucklich Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Ergebnisse der neueren Ausgrabungen der Kantonsarchaologie St Gallen insbesondere aus dem romischen Rapperswil Jona Kempraten 11 dem St Galler Stiftsbezirk 12 und dem spatmittelalterlichen Stadtchen Weesen Das interaktive Labor Archaologie zeigt wie die Archaologie uberhaupt zu ihren Erkenntnissen kommt Vertiefende Begegnungen mit all diesen Epochen bieten die Archaologie Bibliothek Spiele historische Kostume und das museumspadagogische Programm Bildergalerie Bearbeiten nbsp Bildnis Joachim von Watt Vadian nbsp Haupt des Johannes in Silber nbsp Zeppelin EPL II nbsp Figur eines Kriegers der Oglala Sioux nbsp Nō Maske O Tobide Literatur BearbeitenSt Gallen Bodensee Tourismus und Ralph Harb St Galler Stadtfuhrer mit Stiftsbezirk 5 Auflage 2012 Historisches und Volkerkundemuseum St Gallen St Gallen 2012 S 86f Peter Rollin und Daniel Studer St Gallen Architektur und Stadtebau 1850 1920 Sonderpublikation aus Bd 8 der Gesamtreihe Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 INSA Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte 2003 St Gallen 2003 S 139f Emil Wild Bericht uber die Sammlungen des historischen Vereins in St Gallen im Jahre 1884 85 In St Galler Blatter St Gallen 1886 S 7 Emil Wild Bericht uber die Sammlungen des historischen Vereins 1888 In St Galler Blatter No 10 St Gallen 1889 S 38 Emil Hahn Bericht uber die Sammlungen des historischen Vereins im Jahre 1899 In St Galler Blatter Nr 19 St Gallen 1900 S 150 Emil Hahn Bericht uber die Sammlungen des historischen Vereins im Jahre 1891 In St Galler Blatter No 7 St Gallen 1892 Emil Hahn Bericht uber die Sammlungen des historischen Vereins im Jahre 1893 In St Galler Blatter No 11 St Gallen 1894 S 87 Erwin Poeschel Die Kunstdenkmaler des Kantons St Gallen Bd 2 Die Stadt St Gallen Erster Teil Birkhauser Verlag Basel 1957 August Hardegger Salomon Schlatter und Traugott Schiess Die Baudenkmaler der Stadt St Gallen Verlag der Fehr schen Buchhandlung St Gallen 1922 Jahresberichte der Ostschweizer Geographischen Commerciellen Gesellschaft 1878 ff Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in St GallenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kulturmuseum St Gallen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Kulturmuseums St GallenEinzelnachweise Bearbeiten Zangger Andreas Koloniale Schweiz Bielefeld 2011 S 377 Verwaltungsrat der Stadt St Gallen Stadtisches Museum fur Geschichte und Volkerkunde in St Gallen Als Werbeschrift fur den zweiten Museumsbau St Gallen 1912 Hermann Surber Die im Historischen Museum eingebauten antiken Raume Decken und Bauteile In Museumsbrief 51 52 St Gallen 1984 Monika Mahr Der Geschichte begegnen In 149 Neujahrsblatt 2009 Historischer Verein des Kantons St Gallen St Gallen 2009 S 89f Historisches und Volkerkunde Museum St Gallen Archivakten 2012 Eroffnet am 16 Januar 2014 Inhaltliche Kuration Kantonsarchaologie St Gallen Leitung Martin Schindler und Jonas Kissling im Auftrag von Holzer Kobler Architekturen Zurich Konzept Grafik Gestaltung und Umsetzung Holzer Kobler Architekturen Zurich Regula Steinhauser Zimmermann Palaolithikum und Mesolithikum im Kanton St Gallen In helvetia archaeologica 106 108 1996 49 51 Regula Steinhauser Zimmermann Der Montlingerberg im Kanton St Gallen Schweiz Zurich 1989 Holzsteg zwischen Rapperswil Jona und Hurden Martin Peter Schindler Wartau Leben an der Alpentransversale In Uber die Alpen Menschen Wege Waren In ALManach 7 8 Hrsg vom Archaologischen Landesmuseum Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 2002 S 235 239 Regula Steinhauser Zimmermann Fruher Handel mit Luxusgutern auf dem Montlingerberg im St Galler Rheintal In Uber die Alpen Menschen Wege Waren In ALManach 7 8 Hrsg vom Archaologischen Landesmuseum Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 2002 169 174 Regula Ackermann Der romische Vicus von Kempraten Rapperswil Jona Archaologie im Kanton St Gallen 1 St Gallen 2013 Martin Peter Schindler Von Gallus bis zur Glasfaser Archaologie in Stiftsbezirk und Altstadt St Gallen Historischenr Verein des Kantons St Gallen Neujahrsblatt 152 Wattwil 2012 Museen fur Volkerkunde in der Schweiz Museum der Kulturen Basel Museum fur Volkerkunde Burgdorf Museum fur Volkerkunde der Stadt Genf Museum der Kulturen Lugano Ethnographisches Museum der Stadt Neuenburg Kulturmuseum St Gallen Museum Rietberg Zurich NONAM Zurich Volkerkundemuseum der Universitat Zurich Normdaten Korperschaft GND 10093834 6 lobid OGND AKS LCCN no2007062956 VIAF 168675320 Abgerufen von https de 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