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Kralicky Haj auch Haj deutsch Kralitzer Au ist eine Grundsiedlungseinheit der Minderstadt Kralice na Hane in Tschechien Sie liegt drei Kilometer ostlich des Stadtzentrums von Prostejov und gehort zum Okres Prostejov Kralicky HajKralicky Haj Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Olomoucky krajBezirk ProstejovGemeinde Kralice na HaneGeographische Lage 49 28 N 17 9 O 49 4662281 17 1507292 211 Koordinaten 49 27 58 N 17 9 3 OHohe 211 m n m Einwohner 35 2018 Postleitzahl 798 12Kfz Kennzeichen MVerkehrStrasse Prostejov Kralice na Hane Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Hraza 3 Ortsgliederung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Industriesiedlung Kralicky Haj befindet sich rechtsseitig der Valova am Unterlauf des Mlynsky nahon Prossnitzer Muhlgraben in der Obermahrischen Senke Hornomoravsky uval Nordlich von Kralicky Haj vereinigen sich die Romze und Hloucela zur Valova Gegen Westen erstreckt sich das Industriegebiet Prostejov Durch den Ort verlauft die Staatsstrasse II 150 zwischen Prostejov und Prerov Nachbarorte sind Vrahovice im Norden Cechuvky im Nordosten Kralice na Hane im Osten Hrubcice im Sudosten Bedihost und Vaclavovice im Suden Zesov im Sudwesten Prostejov im Westen sowie Sidliste Svornosti im Nordwesten Geschichte BearbeitenArchaologische Untersuchungen belegen eine fruhzeitliche Besiedlung der Gegend Dazu gehoren u a ein ausgedehntes Graberfeld aus der Jungsteinzeit und eine Siedlung der La Tene Kultur 1 Ausserdem wurden bei Grabungen ein mittelalterlicher Brunnen Grundmauern der Fasanerie eine spatmittelalterliche Kruseler sowie ein als Andenken an eine Aachener Heiligtumsfahrt mitgebrachtes Aachhorn aufgefunden Bereits zu Beginn des 20 Jahrhunderts waren romische Munzen und Brakteaten Ottokar II Premysls ausgraben worden Im Mittelalter erstreckte sich zwischen den Dorfern Cechuwek Trpinek Trpenovice Wrachowic und Rakaus Rakousky ein Auwaldgebiet Markgraf Jobst von Mahren uberliess diesen Wald am 8 Dezember 1375 gegen einen jahrlich zu St Georg und St Martin falligen Zins von zwei Prager Mark Silber an das Stadtchen Kralitz Der Wald wurde zu gleichen Teilen unter die Kralitzer Burger zur Holz und Grasnutzung aufgeteilt Wahrend der Hussitenkriege wurden drei Minoriten aus Troppau und Krumau 2 die in der Kralitzer Au Zuflucht gesucht hatten aufgegriffen und am 14 November 1425 bei Kralitz auf dem Scheiterhaufen verbrannt Zum Ende des 15 Jahrhunderts liess Jan Heralt von Kunstadt am sudlichen Rand des Auwaldes die Teiche Velky rakousky rybnik Polni rybnik und Vitkovsky rybnik anlegen Der am Maly potucek damals ein Lauf des Prossnitzer Muhlbaches errichtete Velky rakousky rybnik war der grosste der drei Teiche im Zuge seiner Aufstauung wurden Rakousky und das nordwestlich davon gelegene Stara Ves aufgeben und die Bewohner beider Dorfer nach Prossnitz umgesiedelt Das Dorf Trpenovice verschmolz zur selben Zeit mit Vrahovice Im Jahre 1577 liess der Besitzer der Herrschaft Kralitz Vratislav von Pernstein in der Kralitzer Au einen Tiergarten zur Zucht von Damhirschen und Rehen sowie eine Fasanerie errichten Am 24 April 1679 verglich sich die Gemeinde Kralitz mit dem Grundherren Oberstlandrichter Ferdinand Julius von Salm Neuburg uber ihre Rechte und alten Privilegien Dabei gewahrte Ferdinand Julius dem Stadtchen gegen einen jahrlichen Zins von 200 Gulden den freien Holzschlag in der Kralitzer Au zur Herstellung der Brucken und Wege Die Grafen von Seilern und Aspang die die Herrschaft Kralitz 1724 erworben hatten teilten die Au den Kralitzer Burgern entsprechend deren Grundbesitz in festen Anteilen zur Boden und Grasnutzung zu Wegen des fruchtbaren Bodens begannen die Grafen von Seilern und Aspang ihren Anteil an dem Auwald zunehmend zu vergrossern und in Ackerland umzuwandeln Seit der Mitte des 19 Jahrhunderts wurde der Auwald zu einem beliebten Ausflugsziel der Prossnitzer Burger Zwischen 1868 und 1871 wurde der grosste Teil des mit alten Laubbaumen bestandenen Auwaldes gerodet Rechts der Valova wurde die gesamte Au trockengelegt und urbar gemacht Erhalten blieben nur zwei abgetrennte Waldstucke sudlich von Cechuvky und westlich von Kralice Trotz offentlicher Proteste erfolgte 1914 auch noch die Abholzung des verbliebenen Restauwaldes Seit dieser Zeit wurde die Kralitzer Au intensiv landwirtschaftlich genutzt Nach der Bodenreform wurde in den 1920er Jahren auf dem enteigneten Grundbesitz der Grafen von Seilern und Aspang ein Ausbildungsgut der Landesfachschule fur Landwirtschaft gegrundet 1927 erfolgte die Regulierung und Kanalisierung der Valova dabei wurden auch die letzten Sumpfe und Busche am Fluss beseitigt Auch der Prossnitzer Muhlbach erhielt ein neues Bett und wurde kanalisiert uber Haj zur Valova geleitet seine ursprunglichen Arme uber den Maly potucek und nach Hraza wurden abgeworfen Da der Muhlbach auch die gesamten Abwasser der Stadt Prostejov mit sich fuhrte wurde zwischen 1929 und 1931 in Haj durch die Stadt eine Klaranlage errichtet Seit der Kollektivierung in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts war der Haj von grossflachigen Feldern gepragt und nahezu baumlos Nach der Samtenen Revolution 1989 begann die Minderstadt Kralice na Hane mit der Entwicklung des ostlich an das Prostejover Industriegebiet anstossenden Haj zum Kralicer Industriegebiet In Kralicky Haj sind heute u a neben dem Klarwerk Prostejov die Firmen Windmoller amp Holscher und NEVA sowie das Postverteilungszentrum Prostejov ansassig Vom Auwald sind heute nur noch einige Baume bei Na Hrazi erhalten Hraza Bearbeiten An der Mundung eines weiteren Armes des Prossnitzer Muhlbaches in die Valova entstand am Fahrweg von Prossnitz nach Kralitz die Einode Hraza Neben einer Wassermuhle wurden zwei Gasthauser errichtet Der Kralitzer Pfarrer Patilka liess 1759 an der Ostwand der Muhle eine Kapelle des hl Johannes von Nepomuk erbauen die im Zuge der Josephinischen Reformen zum Ende des 18 Jahrhunderts aufgehoben wurde Das am Weg Richtung Kralitz befindliche untere Wirtshaus war als Rauberspelunke verrufen es wurde noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg bewirtschaftet Das obere Gasthaus genoss dagegen einen guten Ruf unter dem Wirt Ferdinand Ruzicka wurde es in den 1880er Jahren zum Treffpunkt tschechischer Patrioten aus Prossnitz Bei Ruzicka der selbst Praporecnik des Prossnitzer Sokol war fand 1890 eine patriotische Maifeier statt Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde die Wassermuhle stillgelegt 1921 wurde an das Muhlengebaude eine Gerberei angebaut Als in den 1930er Jahren die verfallene Kapelle abgebrochen werden sollte verweigerte das Denkmalamt seine Zustimmung Bis 1969 war die Kapellenruine noch vorhanden Heute wird die Ortslage zumeistens Na Hrazi genannt Ortsgliederung BearbeitenKralicky Haj ist Teil des Katastralbezirks Kralice na Hane Zu Kralicky Haj gehort die Einschicht Na Hrazi Weblinks BearbeitenPrumyslova zona Kralicky haj byvala luznim lesem a samotou Hanacke Noviny 3 September 2019 Geschichte von Kralice na Hane Ortsteile von Kralice na HaneEinzelnachweise Bearbeiten Miroslav Popelka The Latene Settlement of Kralicky Haj 2010 Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch geschildert V Band Olmutzer Kreis 1839 S 535 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kralicky Haj amp oldid 208910619