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Das Bergwerk Konigin Luise poln Kopalnia Wegla Kamiennego Zabrze auch Krolowa Luiza ist ein stillgelegtes Steinkohlenbergwerk in Polen in der Stadt Zabrze Tagesanlagen museal von Luise Westfeld mit Gerust Schacht Carnall Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Konigin Luise 1 2 KWK Zabrze 1 3 Forderzahlen 2 Gegenwart 3 Quellen 4 WeblinksGeschichte BearbeitenVon der preussischen Staatsverwaltung zur Suche nach Steinkohle beauftragt fand am 24 November 1790 der Bergbauingenieur Solomon Isaac zu Pless in manchen Quellen auch Salomon Isaak von Brabant im Tal Czarniawki von Paulsdorf bei Zabrze auf der Erdoberflache ein meterdickes Kohlefloz spater Einsiedel oder Floz 501 genannt 1791 wurden bei mehreren Bohrungen weitere Kohlenfloze im Bereich Zaborze und Poremba gefunden und so bildet das Jahr 1791 die Geburtsstunde des Bergwerks das ab 1811 zu Ehren der im Jahr zuvor verstorbenen Konigin Luise Konigin Luise Grube hiess Es besass 1926 eine Berechtsame von insgesamt 19 60 km Konigin Luise Bearbeiten nbsp Gluckaufschacht in ZabrzeDie erste Kohle wurde teils im Tagebau teils durch flach abfallende Stollen abgegraben Die erste Wasserhaltung erfolgte 1795 mittels einer dampfbetriebenen Pumpe Das Unternehmen beschaftigte anfanglich 63 Mitarbeiter Die Konigliche Eisengiesserei in Gleiwitz fuhrte im Jahr 1796 die ersten Versuche auf dem europaischen Festland zur Herstellung von Hochofenkoks durch Die Hutte wurde zur Hauptabnehmerin der Bergwerkskohle Im Jahre 1817 beschaftigte das Bergwerk bereits 190 Mitarbeiter deren Familien lebten in Kolonien von Male Zabrze und Pawlow Das Problem der Grubenentwasserung fur Konigin Luise und weitere Zechen auch aus dem entfernter gelegenen Gebiet von Konigshutte wurde durch den Bau des Hauptschlussel Erbstollens gelost mit dem 1799 begonnen wurde und der 1868 vollendet wurde Das Wasser des 14 km langen Stollens wurde in die Klodnitz und spater in den Klodnitzkanal abgeleitet Dieser Kanal war mit einer Breite von 1 50 m und einer Hohe von 1 80 m so ausgelegt dass auf ihm Boote mit einer Traglast von 4 Tonnen Kohle untertage direkt von den Schachten zum Stollenmund fahren und die Kohle abtransportieren konnten Da das Bergwerk aufgrund einer Kabinettsordre von 1822 mit einer Berechtsame von fast 19 60 km uber ein fur damalige Verhaltnisse riesiges Baufeld verfugte wurde es fruhzeitig in ein Westfeld Lage 50 2965 18 8063 und ein Ostfeld Lage 50 29194 18 82226 aufgeteilt Bereits 1837 waren diejenigen Lagerstatten im Westfeld die durch den Erbstollen gelost werden konnten erschopft Deshalb teufte man zwischen 1838 und 1842 den ersten Tiefbauschacht Dechen ab er lag mit 73 m Tiefe 35 m unter dem Erbstollen Zur Wasserhaltung wurde eine dampfbetriebene Pumpe eingesetzt In den nachsten Jahren wurden in diesem Bereich drei weitere Schachte niedergebracht die bereits Teuftiefen von 200 m erreichten Maria 300 m sudwestlich von Dechen Oeynhausen und Skalley 1858 teufte man den Schacht Krug 140 m ab 1868 im Tagebaugebiet von Konigin Luise den Schacht Carnall 200 m Dieser Schacht erhielt 1877 ein Fordergerust aus Schmiedeeisen damals ein Novum Im Jahre 1894 wurde fur eine ausreichende Bewetterung ein erster grosser Lufter mit einem Durchsatz von 2000 m pro Minute installiert Auch errichtete man 1884 eine erste Sortieranlage um ein differenziertes Kohleangebot fur den Markt bereitzustellen Im Jahr 1870 begann man an der Grenze von Zaborze und Poremba die Schachte Poremba I IV abzuteufen und damit die Erschliessung des Ostfeldes einzulauten Die Errichtung einer Separation zur Aufbereitung der Kohle erfolgte hier einige Jahre nach der im Westfeld In beiden Feldern fand ein Spulversatz mit Sand dort statt wo Schaden durch Bergsenkungen zu erwarten waren Von den im Jahr 1913 insgesamt produzierten 2 32 Mio Tonnen Steinkohlen wurden 61 mit der Bahn zu weiter entfernten Kunden transportiert zumeist in das Huttenwerk nach Gleiwitz Gliwice aber auch in der unmittelbaren Umgebung verkokt Die Kokerei beim Schacht Poremba wurde 1884 die bei Skalley 1890 durch Fritz von Friedlaender Fuld errichtet Auch das Gaswerk der Stadt Zabrze produzierte sein Stadtgas aus der Kohle des Bergwerks Nach der Volksabstimmung 1922 und der damit verbundenen Teilung Oberschlesiens verblieb das Bergwerk beim Deutschen Reich seine Verwaltung ging auf die Preussag Preussische Bergwerks und Hutten Aktiengesellschaft uber In dieser Zeit hatte Konigin Luise 14 Schachte und West sowie Ostfeld wurden gemeinsam verwaltet und erhielten eine gemeinsame 41 5 m hohe Kohlenwasche Zunachst wurde die Produktion auf der 560 m und der 640 m Sohle ausgeweitet und fur den Transport wurden Schuttelrutschen und Forderbander benutzt Ausserdem setzte man unter Tage 28 Elektroloks auf einer Gesamtstrecke von 32 km Lange ein Nach einem massiven Produktionsabbau wahrend der Weltwirtschaftskrise 1929 2 654 Mio t 1932 1 068 Mio t gab es wahrend der NS Herrschaft aufgrund einer boomenden Rustungsindustrie wieder eine erhohte Nachfrage nach Steinkohle und dadurch eine Zunahme der Beschaftigtenzahl So wurde im Westfeld 1937 837 405 t und im Ostfeld zum gleichen Zeitpunkt 1 751 Mio t Kohle gefordert Beide Felder besassen drei Forderschachte das Westfeld von Schonaich 240 m Seilfahrt einziehender Wetterschacht von Krug 240 m und von Carnall 516 m Seilfahrt einziehend das Ostfeld Poremba I 390 m Doppelforderung III 260 m Seilfahrt einziehender Wetterschacht und IV 630 m Seilfahrt einziehender Wetterschacht Weitere Tagesschachte waren im Westfeld Gluckauf 191 m Seilfahrt einziehender Wetterschacht Georg 245 m Seilfahrt einziehender Wetterschacht Wilhelmine 400 m Seilfahrt ausziehend Ruda 230 m ausziehender Wetterschacht und Zabroze 245 m ausziehender Wetterschacht im Ostfeld Poremba II 390 m einziehend Hermann 303 m Seilfahrt einziehend und Paul 355 m ausziehend Auch der Zweite Weltkrieg selbst fuhrte zu einer erhohten Nachfrage nach Rohstoffen die nur durch die Erhohung der Arbeitszeit und ab 1940 durch den Einsatz von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen teilweise befriedigt werden konnte Trotz dieser Zwangsmassnahmen begann ab 1943 die Produktion auch wegen einer unzureichenden Nahrungsversorgung der Bergleute zu sinken Am 24 Januar 1945 wurden die Stadt Zabrze sowie die Bergwerke ohne grosse Kampfe von der sowjetischen Armee besetzt Bis zum 19 Marz wurden viele der in Zabrze verbliebenen Bergleute und andere Manner zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert Viele von ihnen kehrten nie in ihre Heimat zuruck Das Bergwerk Luiza zwischenzeitlicher Name fur Konigin Luise konnte dank der Fursprache der Kommunisten vor Ort die Abschiebung seiner Belegschaft verhindern Zur weiteren Entwicklung siehe KWK Zabrze KWK Zabrze Bearbeiten Nach der Ubertragung der Schachtanlagen Konigin Luise Ost und West von der Militarverwaltung auf die Gliwice Union fur Kohleindustrie erhielt das Bergwerk den Namen Zabrze Das Ostfeld Zabrze Wschod besass die funf Schachte Poremba Ia Ib II III und IV mit einer Tiefe von 320 bis 660 m den Schacht Herman 316 m fur den Bergeversatz sowie den Wetterschacht Pawel 340 m Der Abbau erfolgte auf drei Sohlen in 200 m 340 m und 400 m Tiefe Das Westfeld Zabrze Zachod verfugte uber vier Schachte von denen zwei im neunzehnten Jahrhundert gebaut worden waren siehe Konigin Luise Die Gewinnung der Kohle auf den 250 m 500 m und 560 m Sohlen war bereits abgeschlossen so dass hier neue Abbauebenen zu erschliessen waren Man versuchte dieses auf Verschleiss fahren wahrend der Kriegszeiten durch den Einsatz von deutschen Gefangenen zu beheben und setzte in den 1950er Jahren sogar Frauen als Arbeitskrafte unter Tage ein Im Laufe von zwei Jahren normalisierte sich aber die Situation und so konnten beide Schachtanlagen schon 1947 wieder 2 21 Mio Tonnen Kohle fordern 1956 wurde im Ostfeld die 560 m Sohle aufgeschlossen und von dort die erste Kohle zu Tage gehoben Ende 1956 wurde die Teilung in West und Ostfeld endgultig aufgegeben und der grosste Teil der Kohle von Osten her aufgeschlossen und gefordert Nur die ostliche linke Forderung von Schacht Carnall jetzt als Zabrze II bezeichnet blieb bis 1973 in Betrieb Im Jahr 1960 wurde mit dem sogenannten Roofmaster der erste voll mechanisierte Streb mit einer Lange von 220 m gefahren Die Fortschritte bei der so mechanisierten Kohlengewinnung waren so gross dass man 1964 einen Weltrekord mit 114 617 Tonnen in 31 Tagen aufstellen konnte Aber nicht alle Ergebnisse waren gleichermassen erfolgreich So erwies sich der Aufschluss der 780 m Sohle als wenig erfolgreich weil die Floze der 600er Gruppe geologische Verwerfungen aufwiesen und sich eine aus der Sowjetunion importierte Skip Forderung im Schacht Poremba V als fehlerhaft herausstellt Deshalb wurde dieser Schacht mit einem Betonforderturm mit zwei vierstockigen Forderkorben und zwei Skipgefassen zur Erzforderung ausgestattet Im Ruckblick ist festzustellen dass das Bergwerk Konigin Luise Zabrze von grosseren Unfallen verschont geblieben ist Obwohl in den 1950er Jahren vor allem ungelernte Arbeitskrafte zu Tode kamen oder verkruppelt wurden geschah das einzige schwere Ungluck am 12 September 1961 als wahrend der Seilfahrt der Korb aus den Spurstangen ausbrach und in den Schacht zuruckfiel Damals kamen uber ein Dutzend Bergleute zu Tode Die Letzte auf Zabrze selbst geforderte Kohle wurde am 31 Marz 1998 auf Poremba zu Tage gehoben Danach wurden die meisten Schachte verfullt und alle Tagesanlagen des Ostfeldes vollstandig abgerissen Nur Schacht Carnall im Westfeld blieb offen und wird heute museal genutzt Forderzahlen Bearbeiten Forderung 1873 826 874 t 1913 2 32 Mio t 1938 Ostfeld 1 93 Mio t Westfeld 772 430 t 1970 2 50 Mio t 1979 6 22 Mio Gegenwart BearbeitenVon 1976 bis zum Jahr 2000 wurden einige der noch zu Zabrze gehorenden Kohlenfelder vom Bergwerk Bielszowice aus abgebaut so dass das Bergwerk zwischenzeitlich den Namen Zabrze Bielszowice trug Das Bergwerksgelande des Ostfeldes ist vollstandig geraumt Auf dem des Westfeldes befindet sich eine Abteilung des Besucherbergwerks Guido Quellen BearbeitenDer hier veroffentlichte Text zu den Bergwerken Konigin Luise und Zabrze entstammt dem Werk Historia kopalni Zabrze von Andrzej Dutkiewicz und wurde am 14 Juni 2014 letzter Zugriff 4 Oktober 2015 auf der Internetseite http www zabrze aplus pl zabrze przemysl zabrza kopalnia zabrze html gefunden Er wurde fur die vorliegende Ubersicht auf der Basis einer Googleubersetzung vom Polnischen ins Deutsche geglattet und gekurzt Jerzy Jaros Slownik historyczny kopaln wegla na ziemiach polskich Katowice 1984 Jahrbuch fur den Oberbergamtsbezirk Breslau Phonix Verlag Kattowitz Breslau Berlin 1913 Digitalisierte Fassung unter http www dbc wroc pl dlibra publication id 3349 amp tab 3 vor letzter Zugriff am 5 Mai 2015 Piotr Greiner Die Entwicklung der Wirtschaft vom 16 bis zum 20 Jahrhundert In Joachim Bahlcke Dan Gawrecki Ryszard Kaczmarek Hg Geschichte Oberschlesiens Bundesinstitut fur Kultur und Geschichte der Deutschen im ostlichen Europa Oldenburg 2015 Bernhard Stier Johannes Laufer Von der Preussag zur TUI Klartext Verlag Essen 2005 Weblinks BearbeitenDie Geschichte des Bergwerks in polnischer Sprache mit zahlreichen historischen Abbildungen findet sich unter http www zabrze aplus pl zabrze przemysl zabrza kopalnia zabrze html Zum Bergbaumuseum Guido mit Besichtigungsmoglichkeit von Schacht Carnall siehe http www kopalniaguido pl de Unter der Internetadresse http igrek amzp pl mapindex php cat FLOTZKARTOS letzter Zugriff 14 Juli 2015 findet man 43 Flotzkarten sic des Oberschlesischen Steinkohlebeckens als JPG Dateien die Feldgrenzen Floze und Schachte nach dem Bestand von 1902 in ausgezeichneter Qualitat zeigen Diese Karten wurden vom Verlag von Priebatsch s Buchhandlung Breslau herausgegeben nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopalnia Wegla Kamiennego Zabrze amp oldid 235276549