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Die Konsumgenossenschaft Solidaritat wurde 1902 in der damals selbstandigen Stadt Ohligs gegrundet die heute ein Stadtteil der bergischen Grossstadt Solingen ist Die Konsumgenossenschaft bezog im Jahre 1915 einen heute denkmalgeschutzten Gebaudekomplex an der Prinzenstrasse und bestand als selbstandige Genossenschaft bis 1921 als sie mit der Kolner Konsumgenossenschaft Hoffnung verschmolz In den Hochzeiten waren 26 Prozent aller Solinger Haushalte in der Genossenschaft organisiert 1 Unter den Nationalsozialisten wurde sie jedoch 1933 aufgelost 1947 erfolgte die Neugrundung der Genossenschaft die noch bis in die 1960er Jahre hinein bestanden hat Blick auf das Hauptgebaude der Konsumgenossenschaft Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude und Denkmalschutz 3 Weblinks 4 QuellenGeschichte BearbeitenAb der Mitte des 19 Jahrhunderts wurden in Deutschland die ersten Konsumvereine haufig in Form von Genossenschaften gegrundet die im Zuge der Arbeiterbewegung entstanden Ihr Ziel war die Verbilligung und die Verbesserung der Verfugbarkeit von Einkaufswaren fur die in der Genossenschaft zusammengeschlossenen Arbeiter Nach dem Ausserkrafttreten des Sozialistengesetzes im Jahre 1890 entstand im Deutschen Reich eine Welle an Neugrundungen von Konsumgenossenschaften die um die Jahrhundertwende zum 20 Jahrhundert ihren Hohepunkt fand Der Solinger Raum gilt gemeinhin als eine der Wiegen der Arbeiterbewegung in Deutschland 1 In diesem Zusammenhang entstand im Jahre 1902 in der Stadt Ohligs die Konsumgenossenschaft Solidaritat 2 Die Stadt Ohligs im Landkreis Solingen war 1891 durch Umbenennung aus der Stadt Merscheid hervorgegangen die seit dem Jahre 1856 das Stadtrecht besass Durch den 1867 erfolgten Anschluss an das Eisenbahnnetz durch den Bahnhof bei Huttenhaus entwickelte sich die spatere Stadt Ohligs bis gegen Ende des 19 Jahrhunderts zu einer wirtschaftlich florierenden Kleinstadt mit einigen Industriebetrieben 2 Die Konsumgenossenschaft vervielfachte die Anzahl ihrer Mitglieder rasch bis 1913 die Zahl von 8500 erreicht war 3 Im Jahre 1914 ubernahm die Genossenschaft den 1911 in Opladen gegrundeten Eisenbahner Konsumverein Flugelrad 4 Die Genossenschaft wuchs so stark dass bereits kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahre 1915 ein mehrere Gebaude umfassender Neubaukomplex als neue Produktionsstatte und Betriebszentrale bezogen wurde Die Neubauten entstanden auf einem unbebauten Grundstuck zwischen Prinzenstrasse und Caspersbroicher Weg nahe der Hofschaft Schnittert im Norden von Ohligs Die Lage unmittelbar an der Bahnstrecke Haan Gruiten Koln Deutz ermoglichte einen direkten Anschluss an das Schienennetz Im Jahre 1921 verschmolz die Ohligser Konsumgenossenschaft Solidaritat mit der in Koln Kalk ansassigen Konsumgenossenschaft Hoffnung die in der Folge in Rheinisch Bergische Konsumgenossenschaft Hoffnung e G m b H umbenannt wurde 4 In den 1920er Jahren gehorten neben grossen Warenlagern eine eigene Bier und Limonadenabfullerei eine Genossenschaftsbackerei ein Fuhrpark mit Wagen und Pferden und eine Fahrzeugwerkstatt zu der Konsumgenossenschaft 3 Sie unterhielt im Solinger Stadtgebiet zahlreiche Verteilstellen fur ihre Waren einige davon in den Siedlungen des Spar und Bauvereins Solingen wie etwa am Weegerhof 1 Unter den Nationalsozialisten wurde die Konsumgenossenschaft im Jahre 1933 gleichgeschaltet Eine Neugrundung erfolgte im Jahre 1947 als die Backerei in den Gebauden wieder ihren Betrieb aufnahm die die Luftangriffe auf Solingen wahrend des Zweiten Weltkriegs unbeschadet uberstanden hatten Noch bis in die 1960er Jahre wurden viele Solinger Haushalte durch die Konsumgenossenschaft mit Lebensmitteln versorgt ehe sie schliesslich einging 3 Gebaude und Denkmalschutz Bearbeiten nbsp Prinzenstrasse 2Das 1913 1915 bzw 1924 erbaute teils funfgeschossige Gebaudeensemble zwischen Prinzenstrasse und Caspersbroicher Weg bildet bis heute eine markante Baugruppe im Solinger Stadtteil Ohligs Den Gebauden kommt eine stadtgeschichtliche Bedeutung zu die teils zu einer Eintragung in die Liste der Baudenkmaler in Solingen Ohligs fuhrte 5 Das reprasentativ gestaltete ehemalige Verwaltungsgebaude der Konsumgenossenschaft an der Prinzenstrasse 2 steht seit 7 Januar 1987 unter Denkmalschutz Das funfgeschossige Hauptproduktionsgebaude an der Prinzenstrasse 2a wurde am 22 Mai 2019 in die Denkmalliste eingetragen Darin befanden sich das Zentrallager der Genossenschaft sowie eine Grossbackerei Als Baudenkmal anerkannt wurden daruber hinaus der Industrieschornstein auf dem Gelande das 1948 49 erbaute Pfortnerhauschen sowie die Einfassungsmauer Das Gebaude Prinzenstrasse 2c wurde zeitgleich als Autowerkstatt Kutscherwohnung und Mineralwasserfabrik genutzt es steht nicht unter Denkmalschutz Der Denkmalwert des erst 1924 errichteten Gebaudes Prinzenstrasse 2b das als Nudelfabrik und Lager genutzt wurde wird noch gepruft 6 Die Gebaude wurden bereits nach 1933 von dem Unternehmen Max Frey genutzt aus dem der spatere Saatgut Hersteller Flora Frey hervorging Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden die Kellerraume der Gebaude als Luftschutzbunker genutzt Das Unternehmen Flora Frey nutzte die Gebaude bis 1989 als ein Neubau im Grafrather Industriegebiet Dycker Feld bezogen wurde 3 Anschliessend dienten die Gebaude dem Handelsunternehmen Silag als Lager das Verwaltungsgebaude wurde Sitz von Dienstleistungsunternehmen 7 Das Gebaudeensemble wurde im Jahre 2019 von dem Ohligser IT Unternehmer Mirko Novakovic erworben 8 Dieser liess das Hauptgebaude der Genossenschaft zwischen 2020 und 2022 umfassend sanieren Es wird seither als Standort des von Novakovic gegrundeten Softwareunternehmens Instana genutzt das er im November 2020 an IBM verkauft hatte Im Zuge der Sanierung entstand in den Gebauden unter anderem ein Coworking Space ein Restaurant sowie ein Fitnessstudio Insgesamt 8 Millionen Euro investierte Novakovic die Bauarbeiten wurden Ende 2022 abgeschlossen und damit ein Jahr spater als ursprunglich geplant 9 Fur sein Engagement um die Sanierung des Gebaudes erhielt Novakovic den Denkmalpreis 2022 des Bergischen Geschichtsvereins Abteilung Solingen e V 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konsumgenossenschaft Solidaritat Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Konsumgenossenschaft Solidaritat Ohligs 1914 bis 1918 Ein rheinisches Tagebuch in den Quellen aus Archiven des Rheinlands abgerufen am 24 Januar 2021Quellen Bearbeiten a b c Kolner Strasse 46 In Max Leven Zentrum Solingen e V Abgerufen am 24 Januar 2021 deutsch a b Beate Battenfeld Von der Hofschaft Im Ohligs zur Stadt Ohligs In Die Heimat Heft 34 S 4 bis 21 herausgegeben vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Solingen e V Solingen 2018 2019 S 13 14 a b c d Andreas Erdmann 1915 wurden die imposanten Gebaude an der Prinzenstrasse eingeweiht In Solinger Tageblatt de 12 Marz 2015 abgerufen am 24 Januar 2021 a b Konsumgenossenschaft Hoffnung Bestand Deutsche Digitale Bibliothek Abgerufen am 24 Januar 2021 Stadt Solingen Denkmalliste Solingen 1 Juli 2022 abgerufen am 24 Februar 2023 Stadt Solingen Beschlussvorlage zur Eintragung in die Denkmalliste des Gebaudes Prinzenstrasse 2a In www solingen de 15 Januar 2020 abgerufen am 24 Februar 2023 Fred Lothar Melchior Solinger Konsumgenossenschaft Solidaritat Alter Charme und brandneue Technik 4 Januar 2021 abgerufen am 24 Januar 2021 Solinger Tageblatt Die Arbeitswelt von morgen in historischen Gemauern 22 Januar 2021 S 15 Alexander Riedel Coworking Space Orangery Prinzenstrasse ist bereit fur Berufsalltag 10 August 2022 abgerufen am 24 Februar 2023 Ihm macht der Erhalt historischer Gebaude Spass In Solinger Tageblatt 25 Januar 2023 abgerufen am 22 Marz 2023 51 17204 7 00545 Koordinaten 51 10 19 3 N 7 0 19 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konsumgenossenschaft Solidaritat amp oldid 232062807