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In der Mathematik ist eine konstante Funktion von lateinisch constans feststehend eine Funktion die fur alle Argumente stets denselben Funktionswert annimmt Eine konstante reelle Funktion einer Variablen x displaystyle x Inhaltsverzeichnis 1 Definition und Charakterisierung 2 Eigenschaften bekannte Funktionen 3 Weitere Zusammenhange Verallgemeinerungen 4 LiteraturDefinition und Charakterisierung BearbeitenSei f A B displaystyle f colon A to B nbsp eine Funktion zwischen zwei Mengen Dann ist f displaystyle f nbsp konstant wenn fur alle x y A displaystyle x y in A nbsp gilt f x f y displaystyle f x f y nbsp Aquivalent zu dieser Definition ist die Aussage dass die Bildmenge von f displaystyle f nbsp aus hochstens einem Element besteht Insbesondere in der Kategorientheorie werden konstante Funktionen mittels Hintereinanderausfuhrung charakterisiert f A B displaystyle f colon A to B nbsp ist genau dann konstant wenn fur alle Funktionen g h C A displaystyle g h colon C to A nbsp gilt f g f h displaystyle f circ g f circ h nbsp Auf diese Weise werden konstante Morphismen sauber definiert Gebrauchlich ist weiterhin Ist fur jede Funktion g C A displaystyle g colon C to A nbsp die Verknupfung f g displaystyle f circ g nbsp konstant dann ist auch f displaystyle f nbsp konstant Eigenschaften bekannte Funktionen BearbeitenIm Fall einer konstanten Funktion von den reellen Zahlen in die reellen Zahlen ist ihr Graph eine zur x Achse parallele waagerechte Gerade Ist der Wert der Funktion die Zahl Null so handelt es sich um den Spezialfall der Nullfunktion oder Nullabbildung Sowohl in der reellen als auch der komplexen Differentialrechnung ist die Ableitung einer konstanten Funktion die Nullfunktion Definiert man eine Vektorraum Struktur auf einer Menge von Funktionen so entspricht die Nullfunktion stets dem Nullvektor Ist der Funktionswert Eins so spricht man haufig von der Einsfunktion Sie ist die Ableitung der Identitat Der Begriff Einsfunktion wird jedoch noch in einem anderen Kontext verwendet Mittels Hintereinanderausfuhrung kann eine Gruppenstruktur auf einer Menge von Funktionen definiert werden Das neutrale Element dieser Gruppe wird auch oft mit Einsfunktion bezeichnet ist aber keine konstante Funktion sondern die identische Abbildung Polynome nullten Grades sind konstante Funktionen Zwischen Vektorraumen ist eine konstante Funktion genau dann eine lineare Abbildung wenn es sich um die Nullfunktion handelt Die Konstanz einer Funktion ist nicht immer augenfallig Betrachtet man eine beliebig vorgegebene Funktion so kann sie konstant sein obwohl ihr Funktionsterm scheinbar vom Argument abhangt Ein Beispiel ist die Funktion f Z 2 Z Z 2 Z displaystyle f colon mathbb Z 2 mathbb Z to mathbb Z 2 mathbb Z nbsp also auf dem Restklassenring modulo 2 mittels f x x 2 x displaystyle f x x 2 x nbsp Diese Funktion ist konstant 0 displaystyle 0 nbsp da 0 2 0 0 displaystyle 0 2 0 0 nbsp und 1 2 1 0 displaystyle 1 2 1 0 nbsp Weitere Zusammenhange Verallgemeinerungen BearbeitenDer Satz von Liouville besagt dass eine beschrankte ganze Funktion konstant ist Daraus folgt auch dass eine elliptische Funktion ohne Polstelle konstant ist Eine Verallgemeinerung von konstanten Funktionen sind lokal konstante Funktionen bei denen fur jedes Argument x displaystyle x nbsp eine Umgebung um x displaystyle x nbsp existiert auf der sie konstant sind Damit lassen sich beispielsweise folgende Satze formulieren Sei Y displaystyle Y nbsp eine Menge die mehr als ein Element enthalt Ein topologischer Raum X displaystyle X nbsp ist zusammenhangend wenn jede lokal konstante Funktion f X Y displaystyle f colon X to Y nbsp konstant ist Sei g A B displaystyle g colon A to B nbsp eine stetige Funktion zwischen zwei topologischen Raumen Ist A displaystyle A nbsp zusammenhangend und B displaystyle B nbsp diskret so ist g displaystyle g nbsp konstant Literatur BearbeitenZum mengentheoretischen Funktionsbegriff Paul Richard Halmos Naive Mengenlehre In H Kirsch H G Steiner Hrsg Moderne Mathematik in elementarer Darstellung 5 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1994 ISBN 3 525 40527 8 S 43 47 amerikanisches Englisch Naive Set Theory Ubersetzt von Manfred Armbust und Fritz Ostermann Konstante Funktionen in der reellen und komplexen Analysis Harro Heuser Lehrbuch der Analysis 8 Auflage Teil 1 B G Teubner Stuttgart 1988 ISBN 3 519 12231 6 In der Funktionentheorie zum Satz von Liouville Heinrich Behnke Friedrich Sommer Theorie der analytischen Funktionen einer komplexen Veranderlichen Studienausgabe 3 Auflage Springer Berlin Heidelberg New York 1972 ISBN 3 540 07768 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konstante Funktion amp oldid 187097533