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Die als Konispol Hohle bekannte Shpella e Kercmoit ist eine der Hohlen nahe der sudalbanischen Stadt Konispol in der erstmals in Albanien eine palaolithische und mesolithische Fundstatte in grosserem Umfang erforscht wurde wobei viele Artefakte entdeckt wurden Die Hohle ist etwa 50 m lang bis zu 6 m tief und hat im Innenraum eine Hohe von bis zu 6 m Sie liegt auf rund 400 m u A in der Saraqint Kette ihre Offnung weist nach Sudwesten Konispol Hohle BWLage Konispol AlbanienHohe 400 m u A GeographischeLage 39 40 30 3 N 20 10 33 5 O 39 675083333333 20 175972222222 400 Koordinaten 39 40 30 3 N 20 10 33 5 OKonispol Hohle Albanien Besonderheiten erste altsteinzeitliche Fundstatte Albaniens Inhaltsverzeichnis 1 Vorhergehende Forschung 2 Grabungen Schichten 2 1 Mesolithikum 2 2 Neolithikum 2 3 Kupferzeit 3 Literatur 4 AnmerkungenVorhergehende Forschung BearbeitenZuvor war in der Region die vor neolithische Zeit kaum erforscht und nur drei Fundstatten wurden in der Literatur besprochen Eine liegt am Dajti bei Tirana wo deutsche Archaologen vor dem Zweiten Weltkrieg gearbeitet hatten aber Fundort sowie Funde verschollen sind Die anderen beiden Statten liegen in fusslaufiger Nahe zur Konispol Hohle die Hohle von Shen Maria sowie eine Freilandfundstatte beim Dorf Xarra Spater wurde unter anderem weiter nordlich bei Apollonia noch die Freilandfundstatte Kryegjata B aus mittelpalaolithischer Zeit untersucht Die geringe Zahl an Funden hangt damit zusammen dass Albaniens Archaologie lange isoliert war Grabungen Schichten BearbeitenNach Voruntersuchungen albanischer Archaologen Ende der 1980er Jahre fuhrte die University of Texas zusammen mit albanischen Partnern von 1991 bis 1997 Grabungen durch Auf erste Untersuchungen an der Hohle folgten 1992 erste Probegrabungen im Sommer 1993 begannen die eigentlichen Ausgrabungen 1 Die Sedimentierung innerhalb der Hohle erfolgte mit ungewohnlicher Gleichmassigkeit so dass sich die Funde durch ihre Lage innerhalb der Schichten sehr genau datieren liessen Dabei wies Konispol I jungpalaolithische Konispol II mesolithische und Konispol III neolithische Funde auf Daruber lagen die Schichten IV bis VII mit Funden aus dem Aneolithikum der Bronze und der Eisenzeit sowie Funden aus der archaischen bis zur hellenistischen Periode Insgesamt fand man in der ersten Grabungskampagne 4141 Bruchstucke von Tierknochen von denen sich 1280 einer Tierart oder wenigstens Gattung zuweisen liessen Schafe und Ziegen reprasentierten dabei 50 bis 90 der Funde Sehr viel seltener sind Rinderknochen die nur in einer Lage 20 der Knochen darstellen Wildschweine spielen nur in den tieferen Schichten eine grossere Rolle die Zahl der Knochenfunde lasst weiter oben deutlich nach Ahnlich ist die Situation bei Rotwild und Rehen Domestizierte Tiere tauchen wohl erst im Neolithikum auf Mesolithikum Bearbeiten Die mesolithischen Uberreste die in einer 90 Zentimeter machtigen Schicht entdeckt wurden konnten auf die Zeit zwischen 8000 und 8400 BP datiert werden 2 die neolithischen auf die Zeit zwischen 6000 und 2600 v Chr 3 Dazwischen konnte eine siedlungsfreie oder arme Phase gelegen haben Neben Abschlagen und Klingen mit leichten Retuschen dazu sagenartig geformten Steingeraten Spitzen Bohrern und Schabern fand man vor allem Uberreste von Steinbocken dazu in geringerem Masse von Auerochsen Hirschen und Schweinen Die Steinwerkzeuge bestanden in der oberen Schicht aus rotlichem und braunlichem Flint verschiedener Qualitat hier waren Ruckenmesser Grabstichel und Kratzer seltener Die untere Schicht unterschied sich sehr deutlich Hier herrschten blockartige weisse Feuersteine vor die wenig bearbeitet waren Die hohe Zahl an Abschlagen deutet darauf hin dass die Steingerate innerhalb der Hohle hergestellt worden sind Dabei herrschten bei weitem unfertige Kerne und geringfugig retuschierte Stucke vor wahrend nur vier fertiggestellte Werkzeuge identifiziert werden konnten Offenbar war das splittrige Ausgangsmaterial nur wenig geeignet Ansonsten sind mesolithische Funde in Albanien uberaus selten Nur Kryegjata B in der Gemeinde Fier unmittelbar nordostlich von Apollonia gelegen barg mesolithische Artefakte wie 2004 berichtet wurde 4 Neolithikum Bearbeiten Das fruhe Neolithikum fullt eine beinahe einen Meter umfassende Schicht Die wenigen Keramikfunde sind meist einfarbig in Braun oder Rotbraun gehalten einige weisen einen gewissen Glanz auf Die Gefasse sind einfach Es handelt sich um Tassen und Gefasse mit weiter Offnung zum Teil mit Carination Verzierungen wurden teils mit Fingernageln teils mit einem Instrument ausgefuhrt Die Keramik ist jedenfalls unbemalt ahnlich wie im griechischen Epirus wohingegen im sudostlichen Albanien in Nordmazedonien und Thessalien bemalte Keramik vorherrscht Schon die Ausgraber nahmen daher Beziehungen nach Podgorie I Veluska I II und Borodin in Pelagonien Presesklo in Thessalien Starcevo in Serbien und Smilcic in Dalmatien an Zugleich vermuteten sie dass der Phase der Keramikproduktion auch hier ein akeramisches Neolithikum mit Tierhaltung voranging Aus dieser oder der nachfolgenden Phase stammt ein einzelnes Emmerkorn ebenso wie eine Wicke und eine Linse Letztere stammt was im Mittelmeerraum nicht ungewohnlich ist aus einer vor neolithischen Schicht Das mittlere Neolithikum ist durch eine erheblich dunnere Schicht reprasentiert die nur etwa 50 Zentimeter umfasst Die Keramik war meist grau oder grau schwarz gesprenkelt Nun erschienen glatte dunnwandige Gefasse ihre Rander waren nach aussen gestulpt Ihr Boden war meist flach leicht konkav sehr selten mit Fussen ausgestattet Ornamentierung blieb selten Die Impresso Technik des fruhen Neolithikums bestand fort Die Keramik war nun der des ubrigen Albanien sehr ahnlich Das spate Neolithikum umfasst nur eine Schicht von 30 Zentimeter Die dickwandige Ware des mittleren Neolithikums wurde fortgefuhrt doch nun kamen helle graubemalte dunnwandige Gefasse hinzu die als Maliq I bekannt sind Die lokal produzierte Keramik ist rot und glatt hingegen zeichnet sich die eingefuhrte Ware durch reineren Ton also durch geringeren Sandanteil aus Die Gefasse sind dunnwandiger und sind meist gelb oder gelbbraun seltener grau Die Bemalung ist meist von stark variierendem Mattbraun meist handelt es sich um parallele oder gezackte Linien Ihre Quelle durfte Maliq I sein Kupferzeit Bearbeiten Das Aneolithikum ist durch eine nur 20 Zentimeter dicke Schicht reprasentiert Die Keramik war nun dickwandig schlecht gebrannt und enthielt reichlich Sand Die feinere Ware ist daneben gleichfalls vertreten Literatur BearbeitenJoseph Schuldenrein Stratigraphy sedimentology and site formation at Konispol Cave Southwest Albania in Geoarchaeology 16 2001 559 602 John Hollon Taylor A Cementum Analysis of Archaeological Fauna from Konispol Cave Albania University of Texas at Arlington 2000 Karl M Petruso Brooks B Ellwood Francis B Harrold Muzafer Korkuti Radiocarbon and archaeomagnetic dates from Konispol Cave Albania In Antiquity Band 68 1994 S 335 339 Artikel auf The Free Library Besuch der Hohle auf YouTube Shpresa Dine Konispol shpella 27 mije vjecare e Kreshmoit pa status monument kulture Konispol 27 000 jahrige Hohle von Kreshmoi ohne Status eines Kulturmonuments Ora News 7 Oktober 2014 albanisch Fotos der Hohle Anmerkungen Bearbeiten Karl M Petruso Muzafer Korkuti Lorenc Bejko Sytze Bottema Brooks B Ellwood Julie M Hansen Francis B Harrold Nerissa Russell Konispol Cave Albania A Preliminary Report on Excavations and Related Studies 1992 1994 In Albanische Akademie der Wissenschaften Hrsg Iliria Band 26 Tirana 1996 S 183 224 online abgerufen am 7 Juni 2014 James Wiseman Kōnstantinos L Zachos Landscape Archaeology in Southern Epirus Greece 1 In American School of Classical Studies at Athens Hrsg Hesperia Supplement Band XXXII 2003 ISBN 978 0 87661 532 4 S 117 JSTOR i258499 Karl M Petruso Brooks B Ellwood Francis B Harrold Muzafer Korkuti Radiocarbon and archaeomagnetic dates from Konispol Cave Albania In Antiquity 1994 online abgerufen am 13 September 2017 Curtis Runnels Muzafer Korkuti Michael L Galaty Lorenc Bejko Jack L Davis Skender Mucaj Sharon Stocker Michael Timpson John Whittaker The paleolithic and mesolithic of Albania Survey and excavation at the site of Kryegjata B Fier district In Journal of Mediterranean Archaeology Band 17 2004 S 3 29 Online abgerufen am 13 September 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konispol Hohle amp oldid 233876124