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Der Kolberger Dom bis 1945 St Marien Domkirche in Kolobrzeg dt Kolberg seit 1986 Bazylika konkatedralna Wniebowziecia Najswietszej Maryi Panny Kathedralbasilika Maria Himmelfahrt ist eine funfschiffige gotische Backsteinhallenkirche mit einem auffalligen ursprunglich aus zwei Turmen zusammengemauerten Turmmassiv In der Kirche konnen seit ihrem Wiederaufbau nach Kriegszerstorung bis zu 9 000 Kirchenbesucher an einem Gottesdienst teilnehmen Die Kirche ist Konkathedrale der Diozese Koszalin Kolobrzeg im Erzbistum Stettin Cammin Kolberger Dom seit 1986 Marienbasilika Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Eingangsbereich 3 Ausstattung 4 Geistliche 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Langschiff mit AltarraumDer vermutlich im Jahr 1300 begonnene Bau war in der ersten Ausbaustufe 1321 vollendet und hatte die Form einer dreischiffigen Hallenkirche Danach wurden nach und nach Presbyterium zwei Seitenschiffe und der Turmtrakt gebaut Mit dieser prachtig ausgestalteten katholischen Stadtpfarrkirche zeigte die Hansestadt Kolberg ihren erworbenen Reichtum 1 Mit dem Sieg der Reformation in Pommern wurde die Kirche 1531 evangelisch In den Seitenschiffen entstanden Emporen um mehr Platz fur Kirchenbesucher zu schaffen Anfang des 18 Jahrhunderts befand sich der Dom in sehr schlechtem Zustand mehrfache Belagerungen der Stadt 1758 bis 1761 und feindlicher Beschuss die Explosion des in der Nahe stehenden Pulverturms und Brande hatten sie stark beschadigt Erst Ende des 19 Jahrhunderts wurde der Dom schliesslich umfassend saniert 1 Die Glasmaler Alexander Linnemann und sein Sohn Otto Linnemann aus Frankfurt schufen Anfang des 20 Jahrhunderts zwei Fenster mit figurlichen Gruppen Unterlagen hierzu befinden sich im Linnemann Archiv Im Marz 1945 wurde die Kirche bei der Einnahme Kolbergs durch die Rote Armee und die Polnische Volksarmee schwer beschadigt Das Gewolbe des Hauptschiffs sturzte ein die gesamte Kirche brannte aus die Zerstorung und der Wiederaufbau werden auf einer grossen Tafel in einem Seitenschiff gezeigt In den 1950er und 1960er Jahren nutzte das Museum fur polnische Waffen das halb zerstorte Kirchengebaude fur die Ausstellung von Kanonen Panzern und anderen militarischen Objekten Der Wiederaufbau des Gotteshauses begann nachdem die Ruine im Jahr 1974 der katholischen Kirche ubereignet worden war Die Militarobjekte erhielten ab dieser Zeit ein eigenes Ausstellungsgelande in der Nahe des Stadtkanals Papst Johannes Paul II erhob den Kolberger Dom 1986 in den Rang einer Basilika minor Der Dom ist im 21 Jahrhundert die Konkathedrale der Diozese Koszalin Kolobrzeg Eingangsbereich BearbeitenHier wird mit etlichen Gedenktafeln an bedeutende Geschichtsereignisse und wichtige Personen im Zusammenhang mit dem Dom erinnert So finden sich Ehrungen fur gefallene polnischen Soldaten ebenso wie fur Johannes Paul II der als Kardinal Wojtyla am Dom tatig war Zahlreiche andere Ereignisse wie die Solidarnosc Bewegung werden dargestellt Ausstattung Bearbeiten nbsp Arme Seelen eilen einem vor Haschern fliehenden Ritter zu Hilfe Votivbild von 1442 Viele wertvolle Kunstwerke des Doms uberstanden den Zweiten Weltkrieg eingemauert in Kirchennischen oder versteckt in kleinen Landkirchen der Umgebung Bedeutend ist der Siebenarmige Leuchter von Hans Apengeter aus dem Jahr 1327 als Stiftung des ersten Dekans Gottfried von Vida Sehenswert sind weiter zwei Schlieffenkrone und Holkenkrone genannte Kronleuchter das Chorgestuhl auf das Jahr 1340 datiert 1 ein in Bronze gegossenes Taufbecken aus dem Jahre 1345 verschiedene Gemalde aus dem 15 bis 18 Jahrhundert sowie eine Vielzahl von Grabsteinen bedeutender Familien und Adliger an den Innenwanden der Dommauern die im Dom beigesetzt wurden Der Hauptraum verfugt uber einen neuen Haupt Altar eine Kanzel eine Orgel auf der Empore und Wandbilder mit biblischen Szenen Daneben sind in Seitenschiffen noch zwei Nebenaltare aufgestellt und Ausstellungstafeln zur Geschichte sind zu sehen einschliesslich des Zustandes nach 1945 Die Altare tragen folgende Titel Ostatnia Wieczerza Das letzte Abendmahl Poklon trzech kroli Anbetung der Heiligen Drei Konige und Sw Anna Samotrzec i sw Mikolaj Anna Selbdritt und St Nikolaus 2 Ein 1442 von Siewert Granzin gestiftetes Votivbild greift das Motiv der Totenhilfe bzw der Dankbaren Toten auf Arme Seelen eilen einem Ritter zu Hilfe der Zuflucht auf einem Friedhof sucht Die Inschrift lautet Biddet got uor siuert granszins sele und alle kristen selen amen Betet zu Gott fur Siewert Granzins Seele und die Seelen aller Christen Amen Im Eingangsbereich hangen Gedenktafeln unter anderem fur die polnischen Soldaten die 1945 bei der Eroberung der Stadt fielen Auch den Hauptsponsoren der umfassenden Renovierung in den Jahren 2009 bis 2001 sind Tafeln gewidmet beispielsweise eea grants Fordermittel der EWR Mitgliedsstaaten Liechtenstein Island und Norwegen mit zusammen 3 324 909 Euro Stadt und Landkreis Kolberg beteiligten sich mit weiteren Betragen Stadt 505 000 Zloty Landkreis 481 700 Zloty an der Komplettrenovierung Eine kunstlerisch gestaltete neue Bronzetur schmuckt das Hauptportal nbsp Plastik am Kolberger DomAuf der Strasse unmittelbar vor dem Hauptzugang wurde im Jahr 2000 ein Denkmal eingeweiht das den damaligen Papst Johannes Paul II den Konig Otto III HRR Boleslaw Chroby und den Nachfolgerpapst Benedikt XVI zeigt Das Podest tragt die Inschrift Kolobrzeg 2000 Uber den mittleren Figuren wolbt sich ein Bogen mit einer Taube Das Denkmal wurde aus Anlass der 1000 jahrigen Wiederkehr der Grundung der Erzdiozese Gniezno gestiftet Akt von Gnesen Geistliche BearbeitenKatholische Domprediger 3 Heinrich 1284 um 1287 und 1290 Hermann 1333 Lambert 1355 Nikolaus 1362 Johann Willikini 1364 1378 Ludolf Robelow 1380 1383 Dietrich Zillesen 1383 1386 Johann Rederi 1392 1400 Wulfard Wulfhardi 1412 Jakob Schmarsow 1418 1426 Jakob Gorvin 1429 1432 Matheus Hogese um 1432 Johann Bleyle 1436 1451 Henning Voermann 1451 1454 Wilke Schmidt 1468 Henning Bulgrin 1473 1486 Evangelische Domprediger Gregor Lagus 1586 1652 Pastor und Prapositus von 1649 bis 1652 Johannes Colberg 1623 1687 Pastor und Prapositus von 1653 bis 1675 Johann Friedrich Wilhelm Wachse 1714 1773 Archidiakon und Klosterprediger von 1762 bis 1773 Verfasser der Geschichte von Colberg 1769 August Matthes 1858 1945 Oberpfarrer und Superintendent von 1895 bis 1931 Paulus Hinz 1899 1988 Domprediger von 1930 bis 1945 verfasste Der Kolberger Dom und seine Kunstwerke und rettete viele von ihnen 1945Literatur BearbeitenLudwig Bottger Die Bau und Kunstdenkmaler des Regierungs Bezirks Koslin Band I Heft 1 Die Kreise Koslin und Colberg Korlin Stettin 1889 S 12 47 Digitalisat Google Buchsuche Wilhelm Wiesener Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit Wiegandt amp Grieben Berlin 1889 Digitalisat Google Buchsuche Paul Hinz Der Kolberger Dom und seine Bildwerke 1935 Peter Jancke Hrsg Der Kolberger Dom und seine Kunstwerke zu deutscher Zeit Reprint von Aufsatzen aus dem Kalender des Kolberger Vereins fur Heimatkunde von 1932 Beitrage zur Geschichte der Stadt Kolberg und des Kreises Kolberg Korlin Band 29 Peter Jancke Hamburg 2004 ISBN 3 927996 30 0 Peter Jancke Hrsg Kirchen und kirchliches Leben im deutschen Kolberg Beitrage zur Geschichte der Stadt Kolberg und des Kreises Kolberg Korlin Band 35 Peter Jancke Hamburg 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kolberger Dom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Kolberg in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten a b c Angaben zur Marienbasilika auf der von der Stadtverwaltung neben dem Haupteingang aufgestellten dreisprachigen Informationstafel gesehen und fotografiert im Mai 2018 Altardarstellungen und ihre Titel aus den Commonsbildern entnommen und ubersetzt Peter Jancke Kirchen und kirchliches Leben im deutschen Kolberg 2009 S 227 54 176222222222 15 574861111111 Koordinaten 54 10 34 4 N 15 34 29 5 O Normdaten Geografikum GND 4625718 4 lobid OGND AKS VIAF 237010389 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolberger Dom amp oldid 236451843