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Das Kloster Niederschonenfeld ist ein ehemaliges Kloster der Zisterzienserinnen in Niederschonenfeld in der bayerischen Diozese Augsburg Die Klosterkirche ist jetzt Niederschonenfelder Pfarrkirche Die heutige Pfarrkirche Maria HimmelfahrtLanghausPetrus Nolascus mit rotem Ordenskreuz auf der Brust und stillender Madonna Vision Stiftergedenksaule Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 2 1 Der Ursprungsbau 2 2 Umbau durch Abtissin Martha 2 3 Wiederaufbau nach der Zerstorung 2 4 Vom Wiederaufbau bis heute 3 Orgel 3 1 1683 3 2 2019 4 Ehemalige Besitztumer des Klosters Niederschonenfeld 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster ist eine Stiftung des Grafen Berchthold III von Lechsgemund Graisbach 1193 1253 Der Sage nach wurde das Kloster zur Suhne fur die Entfuhrung von Adelheid der Konigstochter von Zypern erbaut Angeblich zeigt ihm Maria im Traum den Grundungsort des Klosters Niederschonenfeld Die Beguinen aus Burgheim nahmen die Ordensregeln der Zisterzienser an und besiedelten die Neugrundung Zur Erinnerung an den Klosterstifter steht heute auf dem Friedhof noch eine Stiftergedenksaule Die Stiftung wurde durch Bischof Siboto von Augsburg am 9 Januar 1241 bestatigt 1 1254 nahm Papst Innocenz IV die Neugrundung unter den Schutz des heiligen Stuhls 1342 kam Niederschonenfeld mit der Grafschaft Graisbach an Bayern Nach dem 150 jahrigem Bestehen lebten hier etwa 100 Konventualinnen Ludwig der Bayer der das Kloster besonders forderte verlieh dem Kloster 1322 die Niedergerichtsbarkeit Das Kloster galt gegen Ende des 14 Jh als das viertreichste Kloster Bayerns Ab dem 14 Jh dezimierte sich der Reichtum des Klosters durch Plunderungen und Kriege stark Das Kloster lag zwar ausserhalb des ab 1505 entstandenen Furstentums Pfalz Neuburg hatte aber in dessen Territorium Besitzungen Als der Landesherr Ottheinrich von Pfalz Neuburg 1542 zum Protestantismus ubertrat wurden viele Rechte und Guter dem Kloster entzogen Diese wurden allerdings 1614 bei der Rekatholisierung durch Wolfgang Wilhelm aber wieder zuruckgegeben Im Schmalkaldischen Krieg 1546 wurde das Kloster von den Truppen des Kurfursten Friedrich von Sachsen und des Landesgrafen Philipp von Hessen geplundert der Konvent fluchtete nach Rain Das Kloster erfuhr wieder eine starke Dezimierung seines Reichtums Nach der Niederlage Tillys gegen den schwedischen Konig Gustav II Adolf bei der Schlacht bei Rain am Lech April 1632 wurde das Kloster zerstort der Konvent fluchtete nach Frauenchiemsee Nach der Schlacht bei Nordlingen 1634 kehrte der Konvent zuruck Das Kloster wurde notdurftig wieder aufgebaut 1645 waren die Schweden wieder da der Konvent loste sich auf 1646 wurde das Kloster von den Franzosen und Schweden wieder zerstort Nach dem Westfalischen Frieden 1648 sollte das Kloster 1651 in Rain aufgebaut werden Die Abtissin aber setzte sich mit kurfurstlicher Unterstutzung dafur ein dass das Kloster an alter Stelle wieder aufgebaut wird was ihr auch gelang Mit der Besetzung Bayerns durch die Osterreicher kam es am 27 Juni 1743 zum Vertrag von Niederschonenfeld zwischen Seckendorf dem General des bayerischen Kaisers und dem osterreichischen General Khevenhuller Der Vertrag von Niederschonenfeld legte fest dass Bayern von Seckendorf geraumt wird Bayern stand fur 2 Jahre unter osterreichischer Herrschaft Am 18 Marz 1803 wurde das Kloster als Folge der Sakularisation durch Maximilian von Montgelas aufgelost Von 1803 bis 1825 sass das Staatliche Rentamt in den Klostergebauden 1814 sollte die Klosterkirche abgerissen werden doch sie wurde 1828 der Pfarrei Feldheim eingewiesen und 1834 unabhangige Kuratie 1842 plante Konig Ludwig I von Bayern im Zuge einer Gegensakularisation in Niederschonenfeld wieder ein Zisterzienserkloster einzurichten was aber an fehlenden Mitteln scheiterte 1849 wurde die Anlage zu einer Strafanstalt umgebaut Heute ist die Justizvollzugsanstalt Niederschonenfeld fur junge Erwachsene bis 26 Jahren zustandig Die ehemalige Klosterkirche Maria Himmelfahrt ist heute Pfarrkirche des Dorfes die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz gehort zum Komplex der Justizvollzugsanstalt und ist nur an den beiden Kreuzfesten offentlich zuganglich Baugeschichte BearbeitenDer Ursprungsbau Bearbeiten Der Ursprungsbau von Graf Berchthold III gestiftet war eine romanische Pfeilerbasilika ohne Querschiff mit Drei Apsiden Schluss ein fur die damalige Zeit typischer Bautypus in Bayern Umbau durch Abtissin Martha Bearbeiten Seit 1446 wurden anstatt der Apsiden ein gotischer Chor von einem Joch angefugt mit plattem Abschluss in den Seitenschiffen und einem Polygon aus funf Seiten eines Achtecks im Mittelschiff Wiederaufbau nach der Zerstorung Bearbeiten Nach der Zerstorung der Kirche im Jahr 1646 durch die Schweden begannen schon 1651 die Wiederaufbauplanungen Das Kloster sollte nach Rain verlegt werden aber die Abtissin widersetzte sich dem mit Hilfe des Kurfursten erfolgreich Constantin Pader ein Munchner Sachverstandiger benotigte 12 000 fl um das Kloster und die Gebaude wiederaufzubauen Mithilfe von Almosen aus ganz Bayern konnte die erforderliche Summe aufgebracht werden Im Jahr 1658 bekam Pader den Auftrag das Kloster wiederaufzubauen Der Kurfurst von Bayern ernannte Pader zum Oberbaumeister von Niederschonenfeld Mit einer Geldspende des Kurfursten an die Abtissin Euphemia Vatig von Kronburg konnten die Stuckaturen gefertigt werden 1662 weihte der Weihbischof von Augsburg Caspar Zeiler die Kirche mit funf Altaren ein Die Kirche war 49 Meter lang 17 7 Meter breit und 14 Meter hoch Fur den Ausbau des Klosters bekam Niederschonenfeld die Unterstutzung des Geistlichen Rates Vom Wiederaufbau bis heute Bearbeiten Schon 1667 fielen schwere Bauschaden an der Grund laut der Munchner Baukommission war dass Pader keine Bursten Holzpfahle in den sumpfigen Boden geschlagen habe Fur 1000 fl konnte man die Schaden beheben 1674 konnten trotz schwerer Feuer und Gewitterschaden auch die Wirtschaftsgebaude des Klosters vollendet werden Die Kirche erhielt 1680 eine neue Altarausstattung und ein neues Farbgewand Im fruhen 18 Jahrhundert zimmerten der junge Dominikus Zimmermann und sein Vater zwei weitere Altare fur die Wallfahrtskirche 1867 wurde die Kirche bei einer Restaurierung einheitlich weiss ausgemalt Von 1958 bis 1963 unterzog sich die Kirche auf Veranlassung des damaligen Pfarrers P Andreas Pfeiffer einer Innenrestaurierung Die Restaurierung deckte die Farbigkeit von 1680 wieder auf Zudem wurde die Orgelempore oberste Empore wieder auf den fruheren Stand zuruckgesetzt Von 1966 bis 1970 fuhrte eine Firma aus Marxheim eine Aussenrenovierung durch 1986 wurde die marode Bausubstanz grundsaniert Es wurden auch noch viele Arbeiten am Fundament vorgenommen um die Kirche vor dem sumpfigen Untergrund in Niederschonenfeld zu schutzen Schliesslich wurde die Raumschale unter Beibehaltung der vorhandenen Farbfassung restauriert und der Aussenbau erhielt einen Anstrich in Weiss und Gruntonen Im Mai 1992 waren die Arbeiten die von Pfarrer Pfeiffer veranlasst worden waren abgeschlossen und kosteten insgesamt DM 4 4 Millionen Orgel Bearbeiten nbsp Paul Prescher Orgel 1683 1683 Bearbeiten Die Orgel wurde von Paul Prescher Nordlingen 1683 fur die Klosterkirche der Zisterzienserinnen gebaut Ihre Besonderheit war die Aufstellung auf der Westempore die hinter der Orgel zugleich als Nonnenchor diente Daher wurde das Instrument mit zwei Prospekten ausgestattet wobei hinten ursprunglich Pfeifenattrappen und die heutige prachtig bemalte Front des Untergehauses zu sehen waren Ausserdem hatte und hat es zwei Spieltafeln eine vorne fur das Kirchenschiff eine weitere hinten welche damals fur den Psallierchor bespielt wurde und hoher erklang Die Stimmtonhohe zwischen vorderem und hinterem Spielwerk differiert um einen Ganzton was Konsequenzen nach sich zieht um die mitteltonigen Stimmung im jeweils anderen Stimmton zu korrigieren mussten die Tone dis es und b doppelt gebaut werden Die Wolfsquinte liegt zwischen ds und gs 2019 Bearbeiten Die Restaurierung durch Johannes Klais Orgelbau von 2017 19 hatte zum Ziel den Originalzustand mit kleinen Erganzungen wieder herzustellen Ehemalige Besitztumer des Klosters Niederschonenfeld BearbeitenGuter und Hofe in Kunding Pessenburgheim damals Oberburgheim genannt Mittelstetten Stepperg und Weidorf Klosterareal um Niederschonenfeld Obereigentum uber Dorf und Pfarrei Bayerdilling einschliesslich Patronat Patronatsrechte uber Illdorf Marxheim Lechsend Altisheim Rain die Michaelskapelle bei Holzheim in Burgheim Pobenhausen und Tagmersheim Feldheim gehorte vorher zum Kloster Monheim 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Niederschonenfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Niederschonenfeld Basisdaten in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Doris Pfister Lechsgemund Graisbach Grafen von In Historisches Lexikon Bayerns Geschichte des Klosters Niederschonenfeld auf der Website der Pfarreiengemeinschaft RainLiteratur BearbeitenMonumenta Boica 16 Band Munchen 1795 S 259 532 Digital Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Baiern III Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1797 S 299 300 Joseph Baader Geschichte des Frauenklosters Niederschonenfeld In Antonius Steichele Hrsg Archiv fur die Geschichte des Bisthums Augsburg Band I Augsburg 1856 Digitalisate ab Seite 173 Adalbert Riehl Werner Schmidt Franz Muller u a Niederschonenfeld und Feldheim 750 Jahre wechselvolle Geschichte Rain 1990 Einzelnachweise Bearbeiten Monumenta Boica Urkunde vom 9 Januar 1241 Adalbert Riehl uber das Kloster Niederschonenfeld48 7198 10 9307 Koordinaten 48 43 11 3 N 10 55 50 5 O Normdaten Korperschaft GND 4351039 5 lobid OGND AKS VIAF 244263905 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Niederschonenfeld amp oldid 239246728