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Das Kloster Kapellendorf war ein Kloster des Zisterzienserordens in der Landgrafschaft Thuringen und befand sich am Ortsrand des Dorfes Kapellendorf bei Weimar in unmittelbarer Nachbarschaft und im Schutz der Wasserburg Kapellendorf 1 Zisterzienserinnenkloster KapellendorfLage Deutschland DeutschlandThuringenKapellendorfKoordinaten 50 58 29 N 11 28 10 O 50 974722222222 11 469444444444 Koordinaten 50 58 29 N 11 28 10 OGrundungsjahr 1235Jahr der Auflosung Aufhebung 1527 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Pfarrei und ehemalige Klosterkirche Luftaufnahme 1992Aus Kapellendorf stammen die Herren von Capelndorf ein Thuringer Adelsgeschlecht das 1149 zu Burggrafen von Kirchberg bei Jena erhoben wurde und in der Adelshierarchie auf einen den Grafengeschlechtern gleichwertigen Rang gestiegen war Schon im 12 Jahrhundert war die Pfarrkirche zu Kapellendorf im Lehensbesitz der Burggrafen von Kirchberg die hier im Jahre 1235 wohl auch als Demonstration ihres gesellschaftlichen Aufstieges ein kleines Zisterzienserinnenkloster grundeten welches auch zum Erbbegrabnis bestimmt wurde 2 Das Kloster wurde mit umfangreichen Grundbesitz in den Orten Taubach Umpferstedt Sulzbach Apolda Hermstedt Romstedt Kotschau und Frankendorf und Hausdorf Wustung sudlich von Kapellendorf ausgestattet 3 Eine im Burgmuseum befindliche Schautafel zeigt die Besitzverhaltnisse zur Blutezeit des Klosters im 14 Jahrhundert hierbei werden etwa vierzig Orte zwischen Saale und Ilm dargestellt 4 5 Im Jahr 1256 ist ein Streit um das ordensregelgemasse Leben im Konvent belegt Vermutlich infolge dieses Streits verliessen 15 Nonnen vor 1260 das Kloster Kapellendorf und grundeten das Kloster Bachra Dieses ging jedoch bereits nach wenigen Jahren im Kloster Donndorf auf 6 Als erste namentlich bekannte Abtissin des Klosters ist eine Hedwig fur den Zeitraum von Juli 1263 bis 1300 bekannt sie durfte der Familie der Kirchberger nahegestanden haben Nach dem Niedergang der Burggrafen ging deren Schirmvogtei formell auf die Lehensnachfolger uber hierzu gehorten ab 1352 die Stadt Erfurt und ab 1446 die Familie Vitzthum 1451 wurde der Ort Kapellendorf und das Kloster zum Schauplatz einer mehrwochigen Belagerung der Wasserburg 7 Diese ungunstigen ausseren Bedingungen fuhrten zum raschen Niedergang des Klosterlebens Das Kloster hatte neben der kulturellen auch eine wirtschaftliche Bedeutung als landwirtschaftlicher Grossbetrieb es ging 1508 in den Besitz der Wettiner uber Im Verlauf des Bauernkrieges im Fruhjahr 1525 wurde das Kloster schwer heimgesucht die Nonnen brachten sich hinter den Mauern der Wasserburg in Sicherheit Nach der Reformation wurde das Kloster Kapellendorf 1527 sakularisiert das Kapellendorfer Gotteshaus diente fortan als Gemeindepfarrkirche Ausser der Kirche blieb von den Klostergebauden nichts erhalten Nach Baubefund konnte sich das Kloster sudlich an die heutige Kirche angeschlossen haben 1 8 Im Jahr 1959 begann die Gemeinde Kapellendorf mit der Einrichtung einer Heimatstube Diese wurde rasch zum Burgmuseum ausgebaut und zeigt die eigene Ortsgeschichte zunachst mit Schwerpunkt der Burggeschichte und den Ereignissen der Schlacht bei Jena und Auerstedt 5 Das Kloster Kapellendorf war der Reichsabtei Fulda unterstellt und ubte selbst das Pfarrrecht uber die Orte Kapellendorf und Grossschwabhausen aus Neben bedeutenden Schenkungen aus der Hand der Stifterfamilie erwarb das Kloster auch Besitz im Umfeld der Stadt Jena Die zahlreichen erhaltenen Dokumente erleichtern die Untersuchung der Klostergeschichte Bei der Restaurierung in den 1980er Jahren war Horst Jahrling der Berater Siehe auch BearbeitenListe der Ordensleute und Pfarrer in Kapellendorf Liste der Kloster und Orden in Thuringen St Maria und Bartholomaus Kapellendorf Literatur BearbeitenAndrei Zahn Closewitz und das Kloster Kapellendorf In Verein fur Thuringische Geschichte Blatter des Vereins fur Thuringische Geschichte e V Jena Verein Bd 15 2005 S 6 14 Die Kirche von Kapellendorf 2003 Stefan Tebruck Der Reliquienschatz der Kapellendorfer Zisterzienserinnen im 15 Jahrhundert S 55 81 Johannes Motsch Das Zisterzienserinnenkloster Kapellendorf S 29 53 Johannes Motsch Urban und Fischer 1999 Fuldische Frauenkloster in Thuringen Regesten zur Geschichte der Kloster Allendorf Kapellendorf und Zella Hans Tummler Zeitschrift des Vereins fur Thuringische Geschichte und Altertumskunde Ausgabe 41 1939 S 343 382 Das Zinsbuch des Klosters Kapellendorf von 1401 Hans Apel Uschmann 1935 Geschichte des Klosters Kapellendorf bei Weimar Wilhelm Engel ZVThurGA 38 1932 33 S 25 40 461 504 Thuringische Urkundenstudien Die altesten Urkunden des Klosters Kapellendorf Die Mainzer Lehen der Landgrafen von Thuringen Ein unbekanntes Kopialbuch der Propstei Probstzella nebst einer Kaiserurkunde fur das Kloster Paulinzella Stephan Steffen Das Kloster Kapellendorf in Thuringen und die Burggrafen von KirchbergEinzelnachweise Bearbeiten a b Hans Patze Peter Aufgebauer Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 9 Thuringen Kroners Taschenausgabe Band 313 2 verbesserte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 31302 2 S 231 232 Im Inneren der Kirche wurden mehrere vorreformatorische Grabsteine der Kirchberger entdeckt Hans Apel Geschichte des Klosters Kapellendorf Weimar 1935 Das Gebiet ist deckungsgleich mit dem einstigen Herrschaftsbereich der Kirchberger a b Karl Moszner Die Wasserburg Kapellendorf Ihre Geschichte und Baugeschichte In Stadtmuseum Weimarer Hrsg Weimarer Schriften zur Heimatgeschichte und Naturkunde Heft 19 Druckhaus Weimar Weimar 1977 S 12 Johannes Motsch Bachra In Historische Sektion der Bayerischen Benediktinerakademie Hrsg Die Monchs und Nonnenkloster der Zisterzienser in Hessen und Thuringen Friedhelm Jurgenmeister Regina Elisabeth Schertfeger Germania Benedictina Band IV Nr 1 EOS Verlag Erzabtei St Ottilien Munchen 2011 ISBN 978 3 8306 7450 4 S 193 196 Michael Kohler Thuringer Burgen Jenzig Verlag Jena 2001 ISBN 3 910141 43 9 S 153 Eine prazise Karte der Ortslage mit der vermuteten Lage des Klosters befindet sich in Karl Moszner Die Wasserburg Kapellendorf 1977 S 6 sie basiert auf den Untersuchungen des Burgenforschers Hermann Wascher und entstand bei dessen Untersuchung der Wasserburg Kapellendorf Normdaten Korperschaft GND 4578733 5 lobid OGND AKS VIAF 154884634 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Kapellendorf amp oldid 236823230