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Kleider machen Leute ist eine Oper Originalbezeichnung Musikalische Komodie in einem Vorspiel und drei Akten von Alexander von Zemlinsky Musik Das Libretto von Leo Feld basiert auf der gleichnamigen Novelle aus dem zweiten Band von Gottfried Kellers Novellenzyklus Die Leute von Seldwyla 1874 Die Urauffuhrung der Erstfassung fand am 2 Oktober oder 2 Dezember 1910 in der Volksoper Wien statt Eine zweiaktige Neufassung wurde erstmals am 20 April 1922 im Neuen Deutschen Theater in Prag gespielt OperndatenTitel Kleider machen LeuteTitelblatt des Klavierauszugs Berlin 1911Form Musikalische Komodie in einem Vorspiel und drei bzw zwei AktenOriginalsprache DeutschMusik Alexander von ZemlinskyLibretto Leo FeldLiterarische Vorlage Gottfried Keller Die Leute von SeldwylaUrauffuhrung 1 2 Oktober oder 2 Dezember 1910 2 20 April 1922Ort der Urauffuhrung 1 Volksoper Wien 2 Neues Deutsches Theater PragSpieldauer ca 2 StundenOrt und Zeit der Handlung Goldach in der Schweiz 19 JahrhundertPersonenWenzel Strapinski ein Schneider aus Seldwyla Tenor Sein Schneidermeister Bass Zwei Schneidergesellen Tenor Bass Der Amtsrat Bass Nettchen seine Tochter Sopran Melchior Bohni Prokurist von Quandt amp Sohn in Goldach Bariton Adam Litumlei Notar Bass Eulalia seine Frau 1922 Frau Litumlei Mezzosopran Lieselein seine Tochter nur 1910 Sopran Polykarpus Federspiel Stadtschreiber Tenor Der altere Sohn des Hauses Haberlein amp Cie Tenor Frau Haberlein Sopran Der jungere Sohn des Hauses Putschli Nievergelt Bass Ein Kutscher Bariton Der Wirt des Gasthofs Zur Waage Bass Die Wirtin nur 1910 Sopran Kellner nur 1910 Tenor Kellnerjunge 1922 Der Piccolo Sopran Die Kochin Alt Der Hausknecht Tenor Ein Prologus Sprechrolle Manner und Frauen aus Goldach und Seldwyla Chor Magde des Amtsrats Schneiderlehrbuben Statisten Ballett Inhaltsverzeichnis 1 Handlung der Fassung von 1910 1 1 Vorspiel 1 2 Erster Akt 1 3 Zweiter Akt 1 4 Dritter Akt 2 Handlung der Fassung von 1922 2 1 Vorspiel 2 2 Erster Akt 2 3 Zweiter Akt 3 Gestaltung 3 1 Instrumentation 3 2 Libretto 3 3 Musik 4 Werkgeschichte 5 Aufnahmen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHandlung der Fassung von 1910 BearbeitenDie folgende Inhaltsangabe der Erstfassung folgt den Angaben in Antony Beaumonts Zemlinsky Biografie 1 im Harenberg Opernfuhrer 2 in Heinz Wagners Grossem Handbuch der Oper 3 und im Handbuch der Oper von Kloiber Kunold Maschka 4 Vorspiel Bearbeiten Auf der LandstrasseUnzufrieden mit seinen Geschaften in Seldwyla hat der Schneidergeselle Wenzel Strapinski seine dortige Stellung aufgegeben um anderswo sein Gluck zu suchen Nachdem er sich an der Stadtgrenze von seinen beiden Mitgesellen verabschiedet hat sitzt er in seinen Gesellenstucken einem vornehmen Reisemantel und einer Zobelmutze auf einem Meilenstein am Strassenrand Glucklicherweise fahrt eine leere Equipage heran Der Kutscher fragt ihn nach dem Weg nach Goldach und ist bereit ihn dorthin mitzunehmen Erster Akt Bearbeiten Vor dem Wirtshaus Zur Waage in GoldachDer Prokurist Melchior Bohni umwirbt Nettchen die Tochter des Amtsrats Sie weist ihn zuruck da sie zum einen seine selbstgefallige Art abstosst und zum anderen auf eine grosse Liebe mit einem Adligen hofft Ihr Vater hatte gegen eine Verbindung der beiden allerdings nichts einzuwenden Da fahrt Strapinski mit der herrschaftlichen Kutsche vor In seiner vornehmen Kleidung halten ihn alle fur einen Edelmann zumal der Kutscher ihn vor seiner Weiterfahrt als Graf Strapinski aus Polen bezeichnet Alle umschmeicheln Strapinski und man deckt den Tisch fur seine Mahlzeit Beim Essen weist Strapinski zunachst die Suppe zuruck akzeptiert aber den Champagner Schliesslich vertilgt er hungrig eine grosse Pastete Als sich am Nachmittag die Dorfhonoratioren der Notar Adam Litumlei der Stadtschreiber Polykarpus Federspiel der Mobelhandler Haberlein und der Kachelhandler Putschli Nievergelt zu einer Partie Karten einfinden spielt Strapinski seine Scharade weiter und schliesst sich ihnen fur eine Zigarre an Bohni Nettchen und ihr Vater kommen hinzu Strapinski ist entzuckt von der Schonheit des Madchens Der eifersuchtige Bohni wird argwohnisch Ihm sind die von der Schneiderei zerstochenen Finger Strapinskis aufgefallen Er beschliesst sich in Seldwyla nach dem Fremden zu erkundigen Da der Kutscher bei seiner Abfahrt offenbar das Gepack Strapinskis mitgenommen hat schaffen die anderen eiligst Schlafzeug Zahnbursten und anderes als Ersatz herbei Strapinski denkt daruber nach ob er die Flucht ergreifen sollte doch will er Nettchen noch einmal wiedersehen Zweiter Akt Bearbeiten Auf dem Gutchen des AmtsratsDer Amtsrat hat Strapinski und die Honoratioren mit ihren Familien auf sein Gut geladen Dort spielen die Manner Karten wahrend sich die Damen beim Kaffee uber Kochrezepte unterhalten Bohni bezweifelt immer noch die Identitat des Grafen Strapinski verrat sich beinahe mit seinen Ansichten uber die Kleidung in Goldach Federspiel und Litumleis Tochter Lieselein versuchen ihn zur Fursprache fur ihre Heirat zu bewegen Haberlein und Putschli Nievergelt suchen seine Unterstutzung bei den bevorstehenden Wahlen Schliesslich begeben sich alle zur Mahlzeit ins Esszimmer Nettchen tragt das Heine Lied Lehn deine Wang an meine Wang vor bei dem sie sich selbst auf dem Klavier begleitet Strapinski geht in den Garten weil er sich aus dem Staub machen will Er will sich jedoch noch von Nettchen verabschieden Die beiden kommen sich naher und beide gestehen sich ihre Liebe Bohni ertappt sie bei einer Umarmung und ruft den Amtsrat Nettchen erklart Strapinski kurz erschlossen zu ihrem Verlobten Die anderen Gaste kommen gratulierend hinzu und der hocherfreute Amtsrat ladt alle zur abendlichen Feier ins Waldhaus ein Bohni der unterdessen in Seldwyla die wahre Identitat Strapinskis herausgefunden hat aber vorerst noch schweigt ruft alle zum Walzer Um den Grafen offentlich zu demaskieren ladt er ganz Seldwyla zur Verlobungsfeier ein Dritter Akt Bearbeiten Ein Tanzsaal im Waldhaus zwischen Goldach und Seldwyla ruckwarts Glaswand durch die man in den beschneiten Hof siehtBohni plant fur die offentliche Blossstellung des angeblichen Grafen die Auffuhrung einer Pantomime bei der ihm Strapinskis fruherer Meister und seine Kollegen ihre Mitwirkung zugesichert haben Bohni teilt ihnen mit dass er und Strapinski Konkurrenten in der Liebe seien Die Gesellschaft aus beiden Orten trifft ein Strapinski und Nettchen fahren in einem Schlitten vor Bohni ladt alle zu einem Schwank einem Schneiderbrauch ein Ein Prologus erklart die Handlung des pantomimischen Stucks das den Titel Kleider machen Leute tragt Der Meister spielt darin den Wolf im Schafspelz und er tragt die gleiche Mutze wie Strapinski Der so Enttarnte flieht unter dem Spott der Burger Auf der LandstrasseAus Seldwyla ist Glockengelaut zu horen Es schneit Strapinski hat sich im Strassengraben schlafen gelegt wo ihn Nettchen findet Er erzahlt ihr die Ursache der ganzen Verwechslung und ist bereit sie aufzugeben Doch als Bohni und der Amtsrat hinzukommen und Bohni versichert dass er Nettchen immer noch heiraten wolle halt sie weiterhin zu Strapinski Sie holt ihn aus seinem Unterschlupf und erklart dass er auch wenn er nur Schneider und kein Graf sei doch ein gutes Herz habe Alle jubeln Handlung der Fassung von 1922 BearbeitenDie folgende Inhaltsangabe der Zweitfassung folgt dem Klavierauszug sowie den Angaben in Antony Beaumonts Zemlinsky Biografie 1 in Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters 5 in Reclams Opernlexikon 6 im Viking Opera Guide und bei Grove Music Online 7 Vorspiel Bearbeiten Auf der LandstrasseUnzufrieden mit seinen Geschaften in Seldwyla hat der Schneidergeselle Wenzel Strapinski seine dortige Stellung aufgegeben um anderswo sein Gluck zu suchen Nachdem er sich an der Stadtgrenze von seinen beiden Mitgesellen verabschiedet hat sitzt er in seinen Gesellenstucken einem vornehmen Reisemantel und einer Zobelmutze auf einem Meilenstein am Strassenrand Glucklicherweise fahrt eine leere Equipage heran Der Kutscher fragt ihn nach dem Weg nach Goldach und ist bereit ihn dorthin mitzunehmen Zwischenspiel Erster Akt Bearbeiten In GoldachDer Prokurist Melchior Bohni umwirbt Nettchen die Tochter des Amtsrats Sie fuhlt sich jedoch von seiner selbstgefalligen Art abgestossen und hofft auf ein anderes Gluck Da fahrt Strapinski mit der herrschaftlichen Kutsche vor In seiner vornehmen Kleidung halten ihn alle fur einen Edelmann zumal der Kutscher ihn vor seiner Weiterfahrt als Graf Strapinski aus Polen bezeichnet Alle umschmeicheln Strapinski und man deckt den Tisch fur seine Mahlzeit Beim Essen zogert Strapinski zunachst Doch dann vertilgt er hungrig eine grosse Pastete Als sich am Nachmittag die Dorfhonoratioren der Notar Adam Litumlei der Stadtschreiber Polykarpus Federspiel der Mobelhandler Haberlein und der Kachelhandler Putschli Nievergelt zu einer Partie Karten einfinden spielt Strapinski seine Scharade weiter und schliesst sich ihnen fur eine Zigarre an Bohni Nettchen und ihr Vater kommen hinzu Strapinski ist entzuckt von der Schonheit des Madchens Der eifersuchtige Bohni wird argwohnisch Ihm sind die von der Schneiderei zerstochenen Finger Strapinskis aufgefallen Er beschliesst sich in Seldwyla nach dem Fremden zu erkundigen Da der Kutscher bei seiner Abfahrt offenbar das Gepack Strapinskis mitgenommen hat schaffen die anderen eiligst Schlafzeug Zahnbursten und anderes als Ersatz herbei Strapinski denkt daruber nach ob er die Flucht ergreifen sollte doch will er Nettchen noch einmal wiedersehen Zweiter Akt Bearbeiten Auf dem Gutchen des AmtsratsDer Amtsrat hat Strapinski und die Honoratioren mit ihren Familien auf sein Gut geladen Nettchen tragt das Heine Lied Lehn deine Wang an meine Wang vor bei dem sie sich selbst auf dem Klavier begleitet Schliesslich begeben sich alle zur Mahlzeit ins Esszimmer Strapinski geht in den Garten weil er sich aus dem Staub machen will Er will sich jedoch noch von Nettchen verabschieden Die beiden kommen sich naher und beide gestehen sich ihre Liebe Bohni ertappt sie bei einer Umarmung und ruft den Amtsrat Nettchen erklart Strapinski kurz erschlossen zu ihrem Verlobten Die anderen Gaste kommen gratulierend hinzu und der hocherfreute Amtsrat ladt alle zur abendlichen Feier ins Waldhaus ein Bohni kocht innerlich vor Eifersucht Dennoch ruft er alle zum Walzer Zwischenspiel Der arglistige Bohni Das WaldhausDie Gesellschaft aus beiden Orten versammelt sich zur Feier im Gasthof Bohni plant fur die offentliche Blossstellung des angeblichen Grafen die Auffuhrung einer Pantomime bei der ihm Strapinskis fruherer Meister und seine Kollegen ihre Mitwirkung zugesichert haben Strapinski und Nettchen fahren in einem Schlitten vor Bohni ladt alle zu einem Schwank einem Schneiderbrauch ein Ein Prologus erklart die Handlung des pantomimischen Stucks das den Titel Kleider machen Leute tragt Der Meister spielt darin den Wolf im Schafspelz und er tragt die gleiche Mutze wie Strapinski Die Burger spotten uber den so Enttarnten der sich jedoch nicht einschuchtern lasst Er entgegnet dass sich die Anwesenden selber zum Narren gemacht hatten Sie selbst hatten vor Ehrfurcht vor ihm scharwenzelt Schuldig fuhle er sich nur vor Nettchen Die Menge entfernt sich kopfschuttelnd bis Strapinski und Nettchen allein sind Er erzahlt ihr die Ursache der ganzen Verwechslung und ist bereit sie aufzugeben Doch Nettchen halt weiterhin zu ihm Kann ich schon keine Frau Grafin sein so werd ich Frau Meisterin Gestaltung BearbeitenInstrumentation Bearbeiten Die Orchesterbesetzung der Oper Fassung von 1922 enthalt die folgenden Instrumente 5 4 Holzblaser drei Floten 3 auch Piccolo drei Oboen 3 auch Englischhorn drei Klarinetten 3 auch Bassklarinette drei Fagotte 3 auch Kontrafagott Blechblaser vier Horner drei Trompeten vier Posaunen Tuba Pauken Schlagzeug Becken kleine Trommel grosse Trommel Triangel Tamburin Rute Schellen Xylophon Glockenspiel Glocken Harfe Celesta Streicher Buhnenmusik zwei Klarinetten zwei Horner Trompete Bassposaune Klavier ViolineLibretto Bearbeiten Max Brod schrieb nach der Premiere der Zweitfassung uber das Libretto Der Text ist in guter dramatischer Spannung erhalten hubsche Verseinfalle und zugespitzte Aktschlusse machen ihn wirksam 1 256 Die Reime wirken jedoch gelegentlich trivial 4 die feine Figurenzeichnung und lebensechte Psychologie von Kellers Erzahlung vergrobert 6 Wichtige Elemente der Personencharakterisierung fehlen wie der ursprungliche Grund fur Strapinskis Wanderung der mutmasslich betrugerische Bankrott des Schneidermeisters der am Ende selbst fur die Entlarvung des angeblichen Grafen im Namen der Moral sorgt Das zugespitzte Ende der Novelle mit Strapinskis Bereitschaft zum Selbstmord fehlt ebenso wie ein Verweis auf die enge Bindung an seine Mutter und deren Erziehung mit dem Ziel eines gesellschaftlichen Aufstiegs 8 Musik Bearbeiten Zemlinskys Oper Kleider machen Leute steht in der Tradition des romantischen Lustspiels eines Herrmann Goetz Der Widerspenstigen Zahmung oder Hugo Wolf Der Corregidor 2 Es handelt sich um eine Komodie der leisen Tone Die Tonsprache steht zwischen Richard Strauss und Arnold Schonberg 4 erinnert aber auch an die Wiener Operette 9 Die Ensemblefuhrung gemahnt an die Kunst Wolfgang Amadeus Mozarts 4 nbsp Die Oper beginnt mit einer Parodie auf den Quartenakkord von Arnold Schonbergs 1 Kammersinfonie Diese Takte bestimmen bereits die weiteren Motive der Oper die ebenfalls aus Quarten und Quinten zusammengesetzt sind die transparente Art der Orchestration und die Haupttonart d Moll Letztere ist zugleich die Tonart Strapinskis der als Gegenpol das im Quintenzirkel weitestmoglich entfernte As Dur Nettchens gegenubergestellt ist 1 259 260Das Abschiedslied Strapinskis von seinen Mitgesellen tragt einen melancholischen Tonfall Die Melodie besteht aus der aufsteigenden Quinte des Anfangstakts und dem Welt Motiv Die Harmonisierung dieses Motivs ist wandernd ohne jemals eine Grundtonart zu erreichen 1 261Das musikalische Hauptthema ist das Schneiderlein Lied Es ist ein Symbol fur Strapinskis Identitatsfrage und kehrt im Verlauf der Oper in verschiedensten Formen ahnlich einem Leitmotiv immer wieder 2 nbsp Die Starke der Oper erweist sich vor allem in den grosseren Musiknummern und Tableaus Im ersten Akt zahlen dazu das Zigarrenquintett Strapinskis Monolog in dem er uber eine Flucht nachdenkt und das Orchester Notturno am Schluss Im zweiten Akt sind es das Heine Lied und der Verlobungstanz eine Bearbeitung von Zemlinskys Lied Kirchweih aus op 10 1 265Antony Beaumont bemerkte dass die Zweitfassung zumindest die Vorzuge habe dass die Musik stilistisch einheitlicher wirke und die Charaktere besser herausgearbeitet seien Dabei nennt er besonders die stark gekurzte Partie Nettchens und die verstandlichere Motivation der Verachtung kleinstadtischer Mentalitat Bohnis der in der Erstfassung sogar etwas sympathisch wirke Die Vorteile der Zweitfassung liegen dagegen in ihrer Pragnanz 1 266Werkgeschichte BearbeitenDas Libretto von Zemlinskys Oper Kleider machen Leute stammt von Leo Feld Es basiert auf der gleichnamigen Novelle aus dem 1874 erschienenen zweiten Band von Gottfried Kellers Novellenzyklus Die Leute von Seldwyla Zemlinsky komponierte das Werk zwischen April 1907 und August 1909 wahrend seiner Tatigkeit als Kapellmeister der Wiener Volksoper 5 Die Urauffuhrung der dreiaktigen ersten Fassung fand unter der Leitung des Komponisten am 2 Oktober 7 oder 2 Dezember 1910 im Kaiser Jubilaums Stadttheater Wiener Volksoper statt Es sangen Josefine Ritzinger Nettchen und Karl Ziegler Wenzel Strapinski 5 10 Die Auffuhrung war wenig erfolgreich 2 Die Kritiker bemangelten vor allem die Musik und gingen moglicherweise aus Platzgrunden kaum auf das Libretto ein 1 254 nbsp Titelblatt des Klavierauszugs der Zweitfassung Wien 1922Eine ursprunglich fur 1914 geplante zweite Produktion in Mannheim kam nicht zustande Seit 1913 trug sich Zemlinsky mit dem Gedanken an eine Uberarbeitung worin er von der Universal Edition und von Julius Korngold bestarkt wurde Er begann damit im Fruhjahr 1921 fur eine in Munchen geplante Auffuhrung und setzte die Arbeiten fort als diese abgesetzt wurde Bis Ende 1921 schuf er sieben Einlagen Ausserdem strich er Nettchens Traumballade vom Grafen im ersten Akt sowie die Nebenhandlung mit der Liebesgeschichte zwischen Litumleis Tochter Lieselein und dem Stadtschreiber Federspiel und nahm weitere Kurzungen und Umstellungen vor wobei er den zweiten und dritten Akt in einen einzigen zusammenfasste 1 253 Die Innenraumbeschreibung des Tanzsaals mit dem Ausblick auf die Natur im letzten Bild ein typisches Element der asthetizistischen Stimmungsoper entfernte Zemlinsky Das neue Zwischenspiel Der arglistige Bohni ersetzte einen Monolog desselben Nettchens Heine Lied verliert durch die neue Position am Anfang der Szene ihren reflektiven Charakter 5 Die notwendigen Anpassungen am Libretto nahm wenigstens teilweise wieder Leo Feld vor 5 Der Klavierauszug dieser Fassung enthalt sechzig Seiten weniger als der der Erstfassung 1 253Die zweite Fassung wurde erstmals am 20 April 1922 im Neuen Deutschen Theater in Prag gespielt Auch diese leitete Zemlinsky selbst Es sangen Maria Muller Nettchen und Richard Kubla Wenzel Strapinski 5 11 In der Neufassung hatte das Werk grossen Erfolg 12 Bevor Zemlinskys Musik von den Nationalsozialisten als Zersetzungsromantik diffamiert und verboten wurde gab es mehrere weitere Auffuhrungen 1924 in Dusseldorf deutsche Erstauffuhrung Dirigent Erich Orthmann Inszenierung Willy Becker Buhnenbild Theo Schlonski Sanger Josef Kalenberg und Gertrud Meiling 1927 in Dortmund 1928 in Altenburg Aachen Osnabruck und Gorlitz 1932 in Bremen 1934 in Koln Dirigent Meinhard von Zallinger Regie Erich Bormann Buhne Otto Reigbert Sanger Peter Anders und Kathe Russart und 1935 in Zurich Nach dem Krieg wurde das Werk erst 1982 wiederentdeckt Produktionen gab es 1982 in Oberhausen Dietfried Bernet Fritzdieter Gerhards Jorge Villareal Steven Gifford Judith Wilkinson 1985 im Staatstheater am Gartnerplatz Munchen Wolfgang Bothe Hellmuth Matiasek Monika von Zallinger Fred Silla Eva Christine Reimer und an der Volksoper Wien Peter Gulke Robert Herzl Pantelis Dessyllas Kurt Schreibmayer Gertrud Ottenthal 1987 in St Gallen 2 1990 konzertant in Zurich Dirigent Ralf Weikert Hermann Winkler Edith Mathis 5 sowie in Osnabruck und Eisenach 6 2005 in Hagen 13 2012 in Gorlitz 14 2013 im Theater Vorpommern 15 und 2023 in Prag 16 Insgesamt erschienen drei verschiedene Klavierauszuge Die erste Fassung wurde 1910 1911 mit dem Untertitel Komische Oper von Bote amp Bock herausgegeben die 1913 auch eine gekurzte Version mit dem Untertitel Musikalische Komodie herausbrachten Den Klavierauszug der Zweitfassung gab 1922 die Universal Edition heraus Der Autor der Klavierauszuge ist unbekannt Man weiss lediglich dass Felix Greissle der Schwiegersohn Arnold Schonbergs die in der Neufassung geanderten Teile anfertigte Das Auffuhrungsmaterial der Erstfassung ist verschollen 1 253Aufnahmen Bearbeiten29 Juni 1990 Ralf Weikert Dirigent Orchester und Chor des Opernhauses Zurich Hermann Winkler Wenzel Strapinski Ueli Hunziker Schneidermeister Bjorn Jensson Hausknecht Schneidergeselle 1 Ulrich Simon Eggimann Schneidergeselle 2 Rudolf A Hartmann Amtsrat Edith Mathis Nettchen Wicus Slabbert Melchior Bohni Hans Franzen Adam Litumlei Stefania Kaluza Frau Litumlei Volker Vogel Polykarpus Federspiel Peter Keller Haberlein Ruth Rohner Frau Haberlein Claudio Otelli Kutscher Rainer Scholze Wirt Renate Lenhart Wirtin Sarianna Salminen Kellnerjunge Kimberly Justus Kochin Ulrich Peter Prologus Live konzertant aus Zurich Schwann CD 314 069 17 Literatur BearbeitenAntony Beaumont Alexander Zemlinsky eng Zemlinsky Faber and Faber London 2000 Aus dem Englischen von Dorothea Brinkmann Zsolnay Wien 2005 ISBN 3 552 05353 0 S 250 269 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleider machen Leute Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kleider machen Leute Op 12 Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Handlung von Kleider machen Leute bei Opera Guide Inhaltsangabe bei MusironyEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Antony Beaumont Alexander Zemlinsky eng Zemlinsky Faber and Faber London 2000 Aus dem Englischen von Dorothea Brinkmann Zsolnay Wien 2005 ISBN 3 552 05353 0 a b c d e Kleider machen Leute In Harenberg Opernfuhrer 4 Auflage Meyers Lexikonverlag 2003 ISBN 3 411 76107 5 S 1075 1077 Kleider machen Leute Heinz Wagner Das grosse Handbuch der Oper 4 Auflage Nikol Hamburg 2006 ISBN 978 3 937872 38 4 S 1408 a b c d e Wulf Konold Kleider machen Leute In Rudolf Kloiber Wulf Konold Robert Maschka Handbuch der Oper 9 erweiterte neubearbeitete Auflage 2002 Deutscher Taschenbuch Verlag Barenreiter ISBN 3 423 32526 7 S 878 880 a b c d e f g h Susanne Rode Breymann Kleider machen Leute In Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters Band 6 Werke Spontini Zumsteeg Piper Munchen Zurich 1997 ISBN 3 492 02421 1 S 790 792 a b c Kleider machen Leute In Reclams Opernlexikon Digitale Bibliothek Band 52 Philipp Reclam jun bei Directmedia Berlin 2001 S 1386 a b Alfred Clayton Kleider machen Leute In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Ulrich Schreiber Opernfuhrer fur Fortgeschrittene Das 20 Jahrhundert I Von Verdi und Wagner bis zum Faschismus Barenreiter Kassel 2000 ISBN 3 7618 1436 4 S 428 429 Kleider machen Leute In Amanda Holden Hrsg The Viking Opera Guide Viking London New York 1993 ISBN 0 670 81292 7 S 1251 2 Oktober 1910 Kleider machen Leute In L Almanacco di Gherardo Casaglia 20 April 1922 Kleider machen Leute In L Almanacco di Gherardo Casaglia Kleider machen Leute In Kurt Pahlen Das neue Opern Lexikon Seehamer Weyarn 2000 ISBN 3 934058 58 2 S 905 906 Stefan Schmoe Auf die richtige Marke kommt es an Rezension der Hagener Produktion von 2005 im Online Musik Magazin abgerufen am 24 April 2017 Peter P Pachl Grenzstadtisch aber kaum grenzwertig Rezension der Gorlitzer Auffuhrung von 2012 in 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