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Klaus Dieter Baumgarten 1 Marz 1931 in Werna 17 Februar 2008 in Zeuthen war ein deutscher Politiker der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED in der Deutschen Demokratischen Republik DDR Der Generaloberst war von 1979 bis 1989 Stellvertreter des Ministers fur Nationale Verteidigung und Chef der Grenztruppen der DDR 1996 wurde er wegen elffachen Totschlags und funffachen versuchten Totschlags begangen an DDR Fluchtlingen zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verurteilung wegen Totschlags 3 Begnadigung 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBaumgarten Sohn eines Gartners erlernte in Ellrich ab 1945 den Beruf des Zimmermanns und arbeitete bis 1949 in diesem Beruf 1946 trat er in die Freie Deutsche Jugend FDJ zwei Jahre spater in die SED ein Am 7 Februar 1949 erfolgte seine Anstellung bei der Deutschen Volkspolizei VP Zunachst in verschiedenen Dienststellungen besuchte er 1953 54 die Hochschule der Kasernierten Volkspolizei und wurde zum Major ernannt Bis 1959 leitete er die Abteilung Gefechtsausbildung im Kommando der DDR Grenzpolizei Danach absolvierte er eine sowjetische Militarakademie 1963 64 war er 1 Stellvertreter des Kommandeurs der Grenzbrigade Kalbe Milde 1964 65 hatte er einen Lehrstuhl an der Militarakademie der NVA in Dresden inne Von 1965 bis 1970 amtierte Baumgarten als 1 Stellvertreter des Chefs der Grenztruppen der DDR 1970 bis 1972 studierte er an der Generalstabsakademie der Sowjetunion Von 1973 bis 1978 war er Kommandeur des Grenzkommandos Sud und wurde 1974 zum Generalmajor ernannt 1978 wechselte er als Stabschef in das Kommando der Grenztruppen nbsp Grab von Klaus Dieter Baumgarten Friedhof EichwaldeVom 1 August 1979 bis 31 Dezember 1989 war Baumgarten als Nachfolger von Erich Peter Stellvertreter des Ministers fur Nationale Verteidigung und Chef der Grenztruppen der DDR Am 25 September 1979 wurde er aus Anlass des 30 Jahrestags der DDR am 7 Oktober 1979 zum Generalleutnant befordert 1 Der SED Bezirksleitung Erfurt gehorte er von 1974 bis 1979 an ab 1981 war er Kandidat des Zentralkomitees ZK der SED Am 6 Oktober 1988 wurde er zum Generaloberst befordert 2 Als Chef der Grenztruppen war Baumgarten verantwortlich fur den Ausbau der DDR Grenzanlagen an der innerdeutschen Grenze mit Splitterminen und Selbstschussanlagen 3 Im Februar 1990 wurde er in den Ruhestand versetzt Nachfolger Dieter Teichmann als Chef GT Chef Grenzsicherung 1990 wurde Baumgarten Mitglied der Partei des Demokratischen Sozialismus PDS 2001 trat er aus der Partei aus Baumgarten erlag am 17 Februar 2008 in Zeuthen einem Krebsleiden 4 Verurteilung wegen Totschlags BearbeitenNach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR ermittelte die Staatsanwaltschaft des Landes Berlin gegen Baumgarten und andere Generale der Grenztruppen der Prozess begann am 27 Oktober 1995 Am 10 September 1996 wurde Klaus Dieter Baumgarten wegen elffachen Totschlags und funffachen versuchten Totschlags begangen an DDR Fluchtlingen zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt Funf mitangeklagte Ex Generale der DDR Grenztruppen erhielten Strafen zwischen drei Jahren neun Monaten und drei Jahren drei Monaten 5 6 Ab dem 12 November 1996 war er in U Haft Berlin Moabit wegen Fluchtgefahr Spater sass er in der Justizvollzugsanstalt Berlin Plotzensee ein 1997 verwarf der Bundesgerichtshof die Revision Baumgartens Die Existenz eines Schiessbefehls von Selbstschussanlagen und Minen wurde von Baumgarten in den Prozessen und in spateren Schriften geleugnet Den Bau der Mauer bezeichnete Baumgarten als Massnahme die getroffen wurde um der Bundesrepublik die Grenzen ihrer Macht zu zeigen 7 Baumgarten bezeichnete seine Inhaftierung als Rechtsbeugung und Freiheitsberaubung Laut Richter Fohrig wurde Baumgarten in seiner Hartleibigkeit und Uneinsichtigkeit von keinem mir einschlagig bekannten Angeklagten auch nur annahernd erreicht 8 Begnadigung BearbeitenSeit 1997 war er Freiganger im Dezember 1999 wurde er von Justizsenator und Regierendem Burgermeister Eberhard Diepgen nach der Verbussung etwa der Halfte der Haftzeit ohne Begrundung gegen den Widerstand der Staatsanwaltschaft des Gnadenausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses und des Tatgerichts unter Richter Friedrich Karl Fohrig begnadigt und am 15 Marz 2000 aus der Haft entlassen Seit 1990 verfasste Baumgarten Beitrage fur die Tageszeitung Neues Deutschland An PDS Zeitungen verschickte er nach seiner Inhaftierung Briefe aus dem Kerker 8 Baumgarten sei bis zu seinem Tod vollig uneinsichtig gewesen schrieb Der Spiegel in einem Nachruf 9 Schriften BearbeitenErinnerungen Autobiographie des Chefs der Grenztruppen der DDR edition ost Berlin 2008 ISBN 978 3 360 01095 7 Hrsg mit Peter Freitag Die Grenzen der DDR Geschichten Fakten Hintergrunde edition ost Berlin 2004 ISBN 3 360 01057 4 10 Die Staatsgrenze der Deutschen Demokratischen Republik ist stets zuverlassig geschutzt Zum 35 Jahrestag der Grenztruppen der DDR In Militarwesen 25 Jg 1981 Heft 11 S 3ff Literatur BearbeitenEntscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu Urteilen in Grenzprozessen 2 BvR 1851 94 Klaus Froh Rudiger Wenzke Die Generale und Admirale der NVA Ein biographisches Handbuch 4 Auflage Ch Links Berlin 2000 ISBN 3 86153 209 3 Roman Grafe Deutsche Gerechtigkeit Prozesse gegen DDR Grenzschutzen und ihre Befehlsgeber Siedler Munchen 2004 ISBN 3 88680 819 X Andreas Herbst Helmut Muller Enbergs Baumgarten Klaus Dieter In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Hubertus Knabe Die Tater sind unter uns Uber das Schonreden der SED Diktatur List Taschenbuch 60818 List Berlin 2008 ISBN 978 3 548 60818 1 Zeittafel zur Militargeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949 bis 1988 2 erweiterte und durchgesehene Auflage Militarverlag der DDR Berlin DDR 1989 ISBN 3 327 00720 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Klaus Dieter Baumgarten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Klaus Dieter Baumgarten im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Schlusswort von Baumgarten beim Prozess gegen ihn Karl Wilhelm Fricke Schuldiger mit gutem Gewissen Baumgartens postdiktatorischer Geschichtsrevisionismus Warum die Leugner des Schiessbefehls lugen Die Welt 2 April 2009Einzelnachweise Bearbeiten Zeittafel zur Militargeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949 bis 1988 2 erweiterte und durchgesehene Auflage Militarverlag der DDR Berlin DDR 1989 ISBN 3 327 00720 9 S 428 Zeittafel zur Militargeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949 bis 1988 2 erweiterte und durchgesehene Auflage Militarverlag der DDR Berlin DDR 1989 ISBN 3 327 00720 9 S 615 spiegel de DDR Fruherer Chef der Grenztruppen ist tot In Politik Mitteldeutsche Zeitung Mitteldeutsche Zeitung 31 August 2015 abgerufen am 1 Juli 2021 Frankfurter Allgemeine Zeitung 14 10 2008 Nr 240 Seite 10 Schuldiger mit gutem Gewissen In FAZ net 14 Oktober 2008 abgerufen am 13 Oktober 2018 http www n tv de politik Die Ahndung der Todesschuesse article95028 html DDR Grenztruppenchef weist jede Schuld von sich in Berliner Zeitung vom 14 August 1996 a b Roman Grafe Deutsche Gerechtigkeit Prozesse gegen DDR Grenzschutzen und ihre Befehlsgeber S 201 Siedler Munchen 2004 ISBN 3 88680 819 X GESTORBEN Klaus Dieter Baumgarten In Der Spiegel Nr 9 2008 online RezensionNormdaten Person GND 129400394 lobid OGND AKS LCCN no2005015340 VIAF 6010339 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baumgarten Klaus DieterKURZBESCHREIBUNG deutscher Militar Chef der Grenztruppen der DDRGEBURTSDATUM 1 Marz 1931GEBURTSORT Werna bei EllrichSTERBEDATUM 17 Februar 2008STERBEORT Zeuthen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Dieter Baumgarten amp oldid 238099566