www.wikidata.de-de.nina.az
Die Karla Caves Karli Caves Karle Caves oder Karla Zellen sind ein Komplex von alten buddhistischen Hohlenklostern bei Karli im indischen Bundesstaat Maharashtra Sie liegen etwa elf Kilometer von der nachsten grosseren Stadt Lonavla entfernt Karli Hohlen Gebetshalle chaitya mit einer statisch nicht notwendigen extrem in die Hohe gezogenen Gewolbekonstruktion aus z T 2000 Jahre alten Teakholzsparren Die Mitte der Apsis wird dominiert von einem aus dem anstehenden Fels gehauenen anikonischen Stupa mit Schirmaufsatz chhatri Sieben Saulen im Bereich der Apsis haben weder Basen noch Kapitelle Der Komplex besteht aus mehreren Wohnhohlen viharas und einer grossen Gebets bzw Umwandlungshalle chaitya Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage 2 1 Umgebung 3 Architektur 3 1 Eingangsbereich 3 2 Chaitya Halle 3 3 Vihara Hohlen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZwischen dem 2 Jahrhundert v Chr und dem 2 3 Jahrhundert n Chr wurden die Felshohlen in handwerklich und kunstlerisch hervorragender Manier aus dem Granitgestein des Dekkan Plateaus herausgearbeitet Aufgrund einer Inschrift im Portalbereich der Chaitya Halle gilt manchmal auch der Satrap Nahapana als der Auftraggeber des Projekts Es wird angenommen dass der alteste der Hohlenschreine aus dem Jahr 160 v Chr stammt Auch die Chaitya Halle durfte einer fruhen Bauphase angehoren sie ist Indiens grosster altester und besterhaltener Hohlentempel Danach wurden noch weitere skulpturale Arbeiten ausgefuhrt wann genau das Hohlenkloster aufgegeben wurde ist unklar Vor dem Eingang zur Haupthalle befindet sich ein Jahrhunderte alter Tempel der regional verehrten Hindu Gottin Ekviradevi der viele Pilger aus der Umgebung bis hin nach Mumbai anzieht bei ihr konnte es sich um eine lokale Form der Gottin Kali handeln denn ihr werden beinahe taglich Tieropfer dargebracht Lage BearbeitenDer in der Nahe einer wichtigen alten Handelsroute entstand die vom Arabischen Meer nach Osten bis in den Dekkan hinein verlauft Das Hohlenkloster von Karla liegt an einer alten Handelsstrasse zwischen dem Meer und dem Dekkan Plateau etwa auf dem halben Weg zwischen Mumbai und Pune im indischen Bundesstaat Maharashtra in einer Hohe von etwa 770 m Die Hafen an der nahegelegenen Kuste der Arabischen See z B Chaul Semylla waren seit etwa 1000 v Chr im Westen mit dem Roten Meer und den Mittelmeerkulturen bzw mit Sumatra Java Kambodscha und China im Osten verbunden Die nachstgelegene mit dem Zug erreichbare Stadt ist Lonavla von dort sind es noch etwa 12 km mit einer Motorriksha Ein etwa 20 minutiger Aufstieg uber eine etwa 150 m hohe und ca 800 m lange Treppe fuhrt zum Kloster Die meisten Pilger unter ihnen viele Fischer von der Kuste kommen nicht wegen der buddhistischen Hohlen sondern wegen eines Hindu Tempels unmittelbar vor der Haupthohle Umgebung Bearbeiten Die Gruppe in Karla ist eine der altesten und kleineren der vielen buddhistischen Statten in Maharashtra Sie ist eine der bekanntesten durch die beruhmte Grand Chaitya Hohle 8 die die grosste und am vollstandigsten erhaltene Chaitya Halle der Zeit ist und sich durch ihren fein gearbeiteten Skulpturen und 15 Saulen auf jeder Seite auszeichnet 1 Die buddhistischen Hohlenheiligtumer von Bhaja und Bedsa sowie die beiden Forts von Lohagad und Visapur liegen ganz in der Nahe Die drei Hohlenanlagen im Umkreis von Lonavla mussen im Zusammenhang gesehen werden mit anderen Hohlenklostern in der Umgebung von Mumbai z B Kanheri und Mahakali den Pandavleni Hohlen bei Nashik und denen bei Aurangabad Aurangabad Hohlen Ellora und Ajanta Letztere werden dem UNESCO Weltkulturerbe zugerechnet Architektur BearbeitenWie alle von Menschenhand geschaffenen Hohlen so wurden auch die Bauten von Karli von vorn nach hinten und von oben nach unten aus dem Fels herausgehauen Diese Technik erleichterte den Abtransport des Steinschutts der einfach nach unten wegrutschen konnte gleichzeitig mussten keine Geruste errichtet werden und die Arbeiter waren vor herabfallenden Steinen besser geschutzt Ob die Monche beim Bau ihres Klosters selbst Hand anlegten ist unklar in der ersten Bauphase durften sie noch selber mitgearbeitet haben mit zunehmenden Einkunften des Klosters Schenkungen Stiftungen Pilgergaben wurden die ausserst muhe und kunstvollen Arbeiten jedoch meist von bezahlten Steinmetzen erledigt Eingangsbereich Bearbeiten Links vor dem Eingang zur Chaitya Halle steht eine machtige 15 m hohe und komplett aus dem Felsgestein herausgehauene kannelierte Saule mit einem glockenformigen Kapitell und einem aus vier in alle Himmelsrichtungen blickenden Lowen bestehenden Aufsatz Dieses Thema findet sich bereits in den Ashoka Saulen des 3 Jh s v Chr vgl Sarnath und ist hier vielleicht ein Jahrhundert spater nachgeahmt worden ein ehemals gegenuber stehendes Pendant ist verschwunden nbsp Karli Hohlen Reliefs in der Vorhalle zur Chaitya HalleBeim Figurenschmuck im eigentlichen Eingangsbereich sind zwei Stilphasen zu unterscheiden die an den Wanden links und rechts des Eingangsportals angebrachten Reliefs mit kleinen in europaischer Manier und auf einem Lowenthron sitzenden und von Liebespaaren mithunas flankierten Buddhafiguren konnten wegen ihres antiquierten Figurenstils noch dem spaten 4 Jh angehoren die drei aus den Seitengewanden herausgearbeiteten grossen Elefanten mit darauf im Lotossitz sitzenden Buddhafiguren sollten aufgrund der deutlich besseren Steinbearbeitung dem 5 Jh zuzurechnen oder aber von anderer Hand geschaffen worden sein Der Eingang selbst wird dominiert von einem riesigen Fenster chandrasala oder kudu mit einem Kielbogen als aussere Blende Der Fensterbogen ruht auf steinernen in konstruktiver Hinsicht vollig uberflussigen Balken die unteren Bogenenden sind eingezogen so dass der Bogen insgesamt einen Hufeisenbogen ausbildet Der kleinere Bogen oberhalb der Eingangstur wiederholt das Motiv des Fensters und wird ebenfalls von einem vorgeblendeten Kielbogen uberfangen dessen Spitze in das obere grosse Fenster hineinragt Chaitya Halle Bearbeiten nbsp Karli Hohlen Gebetshalle Oktogonale Saulen tragen glockenformige Kapitelle daruber auf Elefanten reitende Liebespaare mithunas Hauptattraktion der buddhistischen Klosteranlage von Karla ist die etwa 14 m hohe und ca 45 m tiefe Chaitya Halle die durch zwei Reihen von jeweils 15 oktogonalen Saulen in ein breites Mittelschiff und zwei schmale einen Umgang ausbildende Seitenschiffe geteilt ist Die kahlen Seitenwande sind vollkommen schmucklos belassen Die z T noch mit alten Inschriften bzw Graffiti versehenen Saulen haben eine topfartig gebauchte Basis und kannelierte glockenformige Kapitelle Der jeweils daruber aufruhende Block ist reich skulptiert kniende bzw liegende Elefanten mit Liebespaaren mithunas als Reiter tragen das Gewolbe des Tempels und haben gleichzeitig Unheil abwehrende apotropaische sowie hoheitliche Bedeutungen Das aus dem harten Fels herausgearbeitete gewolbte Dach der Halle wird noch von einem statisch vollig uberflussigen aber beinahe 2000 Jahre alten Teakholzgewolbe unterfangen eine im Gewolbescheitel durchlaufende stabilisierende Firstpfette wie sie an fruheren freistehenden und komplett aus Holz errichteten jedoch allesamt nicht erhaltenen Bauten sicherlich vorhanden war fehlt jedoch In der Apsis der Halle erhebt sich ein ebenfalls aus dem naturlichen Fels herausgearbeiteter etwa 3 50 m hoher und mehrfach leicht abgestufter Stupa der sowohl unmittelbar als auch in den Seitenschiffen der Halle von Monchen und Pilgern umwandelt werden konnte pradakshina wobei davon auszugehen ist dass die nahe Umschreitung mit Beruhrung des Stupa nur Monchen weltlichen Wurdentragern oder wohlhabenden Kaufleuten vorbehalten war Der Stupa hat einen original erhaltenen aus zwei Teilen bestehenden quadratischen Schirmaufsatz chhatri dessen unterer mehrfach abgestufter Teil aus Stein gearbeitet ist der eigentliche Schirm dagegen besteht aus Holz Die sieben Saulen der Apsis d h diejenigen in unmittelbarer Nahe zum Stupa haben weder Basen noch Kapitelle Vihara Hohlen Bearbeiten In der Nahe der Chaitya Halle liegen einige z T dreigeschossige Vihara Hohlen mit in die Seitenwande hineingehauenen Zellen die als Aufenthalts und Schlafraume der Monche dienten In diesen viharas befanden sich ursprunglich weder Stupas noch Kultbilder letztere wurden erst ab dem 5 Jh hinzugefugt Vielleicht dienten einige dieser Wohnhohlen vor allem in spaterer Zeit auch als Herbergen und Lagerraume fur die mit ihren Karawanen vorbeiziehenden Kaufleute die sich fur derartige Dienstleistungen und in der Hoffnung auf bzw nach guten Geschaften sicherlich dankbar zeigten die Diener der Karawanenherrn blieben jedoch auch des Nachts bei den Tieren und Handelswaren am Fuss der Felswand Literatur BearbeitenJames Fergusson und James Burgess The Cave Temples Of India London 1880 S 232ff Reprint 2010 ISBN 978 1161974065 Andreas Volwahsen Henri Stierlin Hrsg Indien Bauten der Hindus Buddhisten und Jains Taschen Verlag Koln etwa 1994 ISBN 3 8228 9532 6 S 17ff Bernd Rosenheim Die Welt des Buddha Fruhe Statten buddhistischer Kunst in Indien Philipp von Zabern Mainz 2006 ISBN 3 8053 3665 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karla Hohlen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hohlenkloster in Indien Fotos und Text engl Fotos von buddhistischen Hohlenklostern Karla Caves Fotos und Text engl Karla Hohlen Fotos und Text engl 18 783333 73 470556 Koordinaten 18 47 0 N 73 28 14 OEinzelnachweise Bearbeiten Southern India A Guide to Monuments Sites amp Museums by George Michell Roli Books Private Limited 2013 S 374 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karla Caves amp oldid 220500586