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Karl Heinrich Friedrich Chlodwig Freiherr von Reitzenstein 13 Januar 1823 in Magdeburg 23 Oktober 1874 in Strassburg war ein deutscher Historiker und Kustos der Bibliothek der Universitat Strassburg Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Schriften 5 LiteraturHerkunft BearbeitenSeine Eltern waren der Generalmajor Karl von Reitzenstein 1793 1846 und dessen Ehefrau Bertha Luise Albertine Grafin von Chasot 1801 1868 Sein Bruder Egmont 1819 1900 wurde preussischer Generalmajor Leben BearbeitenReitzenstein besuchte von 1836 bis 1842 das Friedrich Wilhelms Gymnasium in Berlin und widmete sich dann dem Studium der Rechts und Staatswissenschaft an den Universitaten in Berlin und Breslau Am 25 Marz 1845 trat er als Auskultator in die praktische Vorbereitung fur den Staatsdienst ein und arbeitete an den Stadtgerichten zu Neisse und Ratibor Nach dem Tod seines Vaters musste er die Vorbereitung fur den Staatsdienst aufgeben und widmete sich ab September 1847 der Verwaltung des altvaterlichen Rittergutes Schwarzenstein und Lippertsgrun in Oberfranken Die Suche nach der fur die Ablosung des Lehenverbandes notwendigen Urkunden brachte ihn mit den Archiven in Beruhrung was fur seine spatere Lebensrichtung entscheidend wurde 1851 entsagte er dem Landleben zog zunachst nach Dresden dann nach Schadewalde in der Lausitz und Hoblick in Bohmen Sein Interesse fur genealogische Arbeiten bewog ihn sich von da ab ganz den historischen Studien zu widmen Er hatte sich die Bearbeitung der Urkunden der Grafen von Orlamunde als wissenschaftliche Lebensaufgabe entschieden da die Geschichte des beruhmten Hauses bis dahin noch wenig Beachtung gefunden hatte Er begann 1857 seine Forschungen in Weimar dem Stammhaus des Geschlechts Die Benennung nach dem anderen Sitz Orlamunde findet sich erst spater In diesem Jahre erschien auch seine Erstlingsarbeit Darin verarbeitete er auch Quellen aus dem Nachlass seines Grossonkels des Generalmajors Christoph Ludwig Rudolph von Reitzenstein Im Jahr 1858 ging er nach Munchen hier waren es neben den fur die orlamundische Regestensammlung wichtigen Archivgruppen besonders die Archivalien des Zisterzienserklosters Waldsassen welches die Hauptquellen fur die Geschichte des dem Vogtland benachbarten Egerland besassen Er verbrachte nahezu zwei Jahre mit kurzeren Unterbrechungen damit die reichen Schatze des Munchener Reichsarchivs fur seine Zwecke zu durchforschen und zu kopieren 1859 hielt er sich auch mehrere Monate in Dresden auf um dort eger und vogtlandische Urkunden zu sammeln hieran reihte sich ein kurzer Aufenthalt in Prag um seine Sammlungen aus den dort befindlichen zu jener Zeit noch wenig zuganglichen Archiven zu vervollstandigen Nach seiner Heirat im Jahr 1860 bemuhte er sich in Schlesien auf Altmannsdorf mit Durrkunzendorf im Kreise Neisse dann auf Kochsdorf in der Lausitz endlich zu Thurn Gallenstein in Krain ein sicheres Einkommen zu erwirtschaften Aber besonders der Krieg von 1866 liess sein Vermogen schwinden Reitzenstein arbeitete nun fur die preussische Verwaltung Zunachst ubernahm er die Neuordnung der furstlich reussischen Archive in Gera und Greiz Nach dieser Ordnungsarbeit erhielt er eine ahnliche Aufgabe in Schleswig um im Auftrage der preussischen Staatsregierung aus den in Schleswig und Holstein zerstreuten Lokalarchiven das Staatsarchiv in Schleswig zusammenzustellen Danach war er vorubergehend in Halle und Magdeburg mit archivalischen Studien beschaftigt fand er im Sommer 1870 Verwendung im Kuratorium des preussischen Staatsanzeiger wo er die Referate uber Elsass Lothringen bearbeitete und einige Broschuren verfasste Wahrend dieses letzten Aufenthaltes in Berlin unterstutzte er die Grundung des heraldisch genealogischen Vereins Herold Er wurde dessen Vorsitzender und war auf Hebung der Vereinstatigkeit in wissenschaftlich strenger Richtung bedacht Die Einrichtung der Landesverwaltung im Elsass fuhrte Reitzenstein dahin Zuerst in der ortlichen Polizeiverwaltung in Muhlhausen dann in Saint Amarin verwendet gelang es ihm im Januar 1872 endlich eine Stellung als Kustos der Universitats und Landesbibliothek in Strassburg zu erhalten Nur kurze Zeit jedoch war ihm vergonnt in behaglicher Ruhe zu leben und zu wirken er starb dort am 23 Oktober 1874 Familie BearbeitenReitzenstein heiratete 1849 Adele Freiin von Badenfeld Czeike 1829 1852 Das Paar hatte mehrere Tochter Editha 1850 1905 Dichterin Pseudonym Sappho Liepholdt Laura Marie 1851 Camilla 1852 Nach dem Tod seiner ersten Frau ehelichte er 1860 Carolina von Rathgeb Lautsch 1836 Schriften BearbeitenPlan der Citadelle von Antwerpen und des Belagerungsterrains 1832 1833 Der Feldzug des Jahres 1622 am Oberrhein und in Westfalen bis zur Schlacht von Wimpfen Briefwechsel des Kurfursten Johann Friedrich des Grossmuthigen mit seinem Sohne Johann Wilhelm Herzog zu Sachsen im December 1546 uber Verlust und Wiedereinnahme von Thuringen 1858 Quellen zur deutschen Kriegsgeschichte von 1793 1857 Der Nordwald und seine Eigener Historisch topographisch genealogischer Excurs aus einer Urkunde von 1017 zur Geschichte des Reitzensteinschen Geschlechts und dessen Stammgenossen 1863 Regesten der Grafen von Orlamuende aus Babenberger und ascanischem Stamm mit Stammtafeln Siegelbildern Monumenten und Wappen 1871 Digitalisat Die altesten bayerischen Regimenter zu Fuss Kurze Lebensabrisse der bayerischen Generale und Obersten unter Kurfurst Max II Emanuel Literatur BearbeitenH v R Reitzenstein Karl Heinrich Friedrich Chlodwig Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 175 177 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser 1894 Vierundvierzigster Jahrgang S 713f Normdaten Person GND 117522295 lobid OGND AKS LCCN n88636743 VIAF 13086849 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reitzenstein Karl vonALTERNATIVNAMEN Reitzenstein Karl Heinrich Friedrich Chlodwig Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Historiker und Kustos der Universitatsbibliothek in StrassburgGEBURTSDATUM 13 Januar 1823GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 23 Oktober 1874STERBEORT Strassburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Reitzenstein Historiker amp oldid 220829743