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Karl Ursin 21 April 1901 in Wien 3 Februar 1973 in Salzburg war ein osterreichischer Mediziner und eine fuhrende Personlichkeit des volkischen Flugels des osterreichischen Wandervogels Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Ursin war der Sohn des Tullner Nervenarztes und Nationalratsabgeordneten Josef Ursin und der Enkel des gleichnamigen Tullner Reichsratsabgeordneten und Antisemiten Josef Ursin Karl Ursin wuchs mit seinen Eltern seinem Bruder Fritz und seiner Schwester Herta in Wien auf und besuchte das Piaristengymnasium 1913 kam Ursin erstmals mit den Wandervogeln in Kontakt und trat 1916 in die Elitegruppe Landfahrer ein 1918 19 trat er als Schuldelegierter an die Spitze der sogenannten Mittelschulerbewegung Wiens 1920 legte er das Abitur ab und studierte in Innsbruck und in Marburg an der Lahn Medizin In Marburg war er Mitglied der von Johann Wilhelm Mannhardt gegrundeten Deutschen Burse der er lebenslang verbunden blieb Pfingsten 1920 trat er zum Jungdeutschen Bund in Beziehung und schloss lebenslange Freundschaft mit Hans Harmsen und Hans Wolf Ursin nahm am Ludwigsluster Bundestag des Jungdeutschen Bundes 1920 teil und vertrat in Osterreich jungdeutsches Gedankengut Ab 1921 gab er gemeinsam mit Frank Glatzel und Karl Fischer die Zeitschrift Der neue Bund heraus 1921 war er wahrend seines Wehrdienstes beim Oberschlesischen Grenzschutz an der Niederschlagung der Aufstande in Oberschlesien beteiligt Ursin war Teil des Sturmzugs Tirol des Freikorps Oberland das ab 1921 den Kern der Sturmabteilung SA in Bayern bildete Auch war er eine Zeit lang in wegen seiner Involvierung in den Sudtirol Konflikt in Italien inhaftiert 1921 wurde er Bundesfuhrer des Osterreichischen Wandervogels als Nachfolger Emil Hehenbergers Zu dieser Zeit war er aus den Landfahrern ausgeschieden und hatte seine eigene Jugendgruppe namens Wiking in Wien gebildet 1922 leitete er den Salzburger Bundestag der Wandervogel noch im alten Stil doch schon im Folgejahr 1923 hielt er eine eigene sogenannte Bubenveranstaltung ab die ohne altere Vereinsmitglieder stattfand In der Folgezeit wandelte Ursin den alten Osterreichischen Wandervogel im Sinne der Bundischen Jugend um 1923 ruhte studienhalber sein Amt als Bundesjugendfuhrer das von einer aus Ernst Ebner Karl Thums und Rudolf Winkler bestehenden Geschaftsstelle vertreten wurde 1924 wurde Ursin in Graz zum Sprecher der Jugend gewahlt wurde dann erneut Bundesjugendfuhrer und gab mit Hehenberger die Zeitschrift Der Lehnsmann heraus Im selben Jahr trat er mit Norbert Gurke und Karl Thums in die Deutsche Hochschulgilde Freischar unter der Fuhrung des Spann Schulers Walter Heinrich ein 1925 trat Ursin als Bundesjugendfuhrer zuruck 1927 promovierte er in Wien zum Dr med und durchlief anschliessend weitere medizinische Ausbildung in Krankenhausern in Wien und Zurich Von 1929 bis 1938 war er Gemeindearzt in Langau bei Gaming in Niederosterreich 1938 kehre er in sein Elternhaus in Tulln zuruck und betrieb dort eine Arztpraxis bis 1945 Am 21 Marz 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 600 709 1 2 Wahrend der NS Diktatur vereinigte Ursin mehrere rassenpolitische Funktionen in seiner Person Er bekleidete die Funktion des Gauhauptstellenleiters im Rassenpolitischen Amt der Gauleitung Niederdonau er war uberdies Landesleiter i V des Reichsbundes Deutsche Familie RDF und Leiter der Deutschen Gesellschaft fur Rassenhygiene fur den Ortsabschnitt Tulln In Vortragen beschaftigte er sich z B mit der Reinerhaltung des Blutes und der Erbgesundheitspflege und der Asozialen Ausmerze als positive Massnahmen der nationalsozialistischen Bevolkerungspolitik Alle seine Vortrage waren mit der Judenfrage essentiell verknupft Alles von der Kultur der arischen Rasse Deviante qualifizierte er als minderwertig judisch oder entartet ab und lobte die arteigene Kultur die aus der Erbmasse des Blutes und des Geistes in Jahrhunderten und Jahrtausenden entwickelt so und nicht anders geworden ist 3 1939 leistete Ursin Wehrdienst als Arzt in einem Pionier Bataillon 1944 45 war er Volkssturm Bataillonsarzt und Leiter von Hauptverbandsplatzen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Ursin wegen seiner nationalsozialistischen Verbindungen in Wien und Kufstein inhaftiert Anschliessend ging er nach Alpbach in Tirol Er war ab 1952 gemeinsam mit Herwigh Rieger und Karl Thums Mitherausgeber der Zeitschrift Der neue Bund und 1958 gemeinsam mit Karl Kurt Klein und Franz Hieronymus Riedl Herausgeber der Mannhardt Festschrift 1961 wurde er nochmals Bundesjugendfuhrer des Osterreichischen Wandervogels 1967 erhielt er vom Bundesprasidenten Osterreichs den Titel eines Medizinalrats einige Jahre spater wurde ihm die Hippokratesmedaille fur praktische Arzte verliehen Er war standiges Mitglied des Freideutschen Konvents 1970 legte Ursin seine Praxis nieder und zog zu seiner Tochter nach Lienz in Osttirol 1972 nahm er als Vertreter der Wandervogel Osterreichs an den Gedenkfeiern fur Rolf Gardiner in England und auf der Burg Stettenfels teil Ursin war mit der Tiroler Wandervogelfuhrerin Hilde Friedl verheiratet und hatte mit ihr vier Kinder Schriften Bearbeiten1926 Zur osterreichischen Frage Augsburg Barenreiter Verlag 1961 Hrsg Funfzig Jahre Osterreichischer Wandervogel Festschrift 1911 1961 Wien Osterreichischer Wandervogel 1958 Hrsg mit Karl Kurt Klein und Franz Hieronymus Riedl Weltweite Wissenschaft vom Volk Volk Welt Erziehung Johann Wilhelm Mannhardt zum 75 Geburtstag Wien Wiesbaden Rohrer 1958 Die Marburger Burse ein Weg zu weltoffenem Deutschtum In Karl Kurt Klein Franz Hieronymus Riedl und Karl Ursin Hrsg Weltweite Wissenschaft vom Volk Volk Welt Erziehung Johann Wilhelm Mannhardt zum 75 Geburtstag Wien Wiesbaden Rohrer S 23 36 Literatur BearbeitenKindt Werner Hg 1968 Eintrag Karl Ursin In Dokumentation der Jugendbewegung Teil 2 Die Wandervogelzeit Quellenschriften zur deutschen Jugendbewegung 1896 1919 Dusseldorf Koln Eugen Diederichs S 1068 Ridl Franz Hieronymus 1973 Dr Karl Ursin Nachruf In Sudostdeutsche Vierteljahresblatter 22 S 110 111 Schwarz Peter 1997 Tulln ist judenrein Die Geschichte der Tullner Juden und ihr Schicksal von 1938 bis 1945 Verfolgung Vertreibung Vernichtung Wien Locker Insbesondere S 61 ff und 151 ff Thums Karl 1974 Karl Ursin Bundesfuhrer des Osterreichischen Wandervogels 1921 1925 und 1961 1901 1973 Nachruf In Franz Gunther amp Wolf Hand amp Ziemer Gerhard Hg Jahrbuch des Archivs der Jugendbewegung Sechster Band Witzenhausen Burg Ludwigstein S 133 136 Wladika Michael 2018 Ursin Ursinn Josef d J In OBL Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 Band 15 Tumlirz Karl Warchalowski August Wien Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften S 137 139 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 45671511 Rudiger Ahrens Bundische Jugend Eine neue Geschichte 1918 1933 Gottingen 2015 S 416 Schwarz Peter 1997 Tulln ist judenrein Die Geschichte der Tullner Juden und ihr Schicksal von 1938 bis 1945 Verfolgung Vertreibung Vernichtung Wien Locker S 151 f Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 Dezember 2021 PersonendatenNAME Ursin KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Mediziner und Personlichkeit des volkischen Flugels des osterreichischen WandervogelsGEBURTSDATUM 21 April 1901GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 3 Februar 1973STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Ursin amp oldid 236538442