www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Wilhelm Mannhardt 17 September 1883 in Hamburg Eppendorf 10 September 1969 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Soziologe Politologe und Professor an der Universitat Marburg fur Volkstums und Staatenkunde sowie Grenz und Auslandsdeutschtum Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Wilhelm Mannhardt war der Sohn des Augenarztes Franziskus Mannhardt 1846 1927 ein Bruder von Julius Mannhardt Er legte das Abitur am Johanneum ab und studierte Geographie Geschichte Rechts und Staatswissenschaften an den Universitaten Heidelberg Berlin Freiburg i Br und Greifswald wo er 1913 zum Dr iur promoviert wurde Vor dem Ersten Weltkrieg besuchte er England Oxford Kanada und die Vereinigten Staaten Nach dem Krieg plante er ein volkstumspolitisches Erziehungs und Bildungswerk zur Erneuerung des geistigen und politischen Lebens das sich speziell der Grenzlanddeutschen und Auslandsdeutschen annehmen sollte 1920 wurde auf sein Betreiben in Marburg das Institut fur das Grenz und Auslanddeutschtum gegrundet dem ein Studentenwohnheim angeschlossen wurde Beide Einrichtungen bildeten die Deutsche Burse zu Marburg Mannhardt habilitierte sich 1925 uber Grenz und Auslanddeutschtum als Lehrgegenstand 1927 wurde er ao 1929 o Professor an der Universitat Marburg Dabei galten seine wissenschaftlichen Leistungen als gering doch war er ein ruhriger Funktionar Mannhardt trat 1933 in die NSDAP ein und war Mitglied im NS Lehrerbund Er unterzeichnete im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler Im Verein fur das Deutschtum im Ausland VDA war er Ubersee Referent nach einer grossen Weltreise 1928 29 bis Juni 1935 als er bei Rudolf Hess in Ungnade fiel vgl Lebenslauf des Rumaniendeutschen Friedrich Benesch Mannhardt wollte das Auslandsdeutschtum aus der Parteipolitik des NS Staates heraushalten was zum Konflikt mit der NSDAP und zur Versetzung an die Universitat Breslau 1935 fuhrte wo er sein Amt aber nicht antrat Stattdessen arbeitete er fur die Wehrmacht als Sachverstandiger fur Volkstumsfragen im Reichskriegsministerium in Berlin 1939 wurde die Burse an der viele Volksdeutsche aus Sudosteuropa studierten geschlossen 1941 wieder eroffnet Mannhardt wollte Frauen vom Studium ausschliessen Mannhardt diente im Zweiten Weltkrieg zuletzt als Oberst und Regimentskommandeur 1952 konnte er nach grossen Schwierigkeiten die Burse als private Einrichtung und losgelost von der Marburger Universitat wiedereroffnen Deutsche Burse zu Marburg Institut fur Volkswissenschaft 1958 war er Mitbegrunder des Allgemeinen Deutschen Kulturverbands zur Forderung deutscher Auslandsschulen Am Lebensende trat er vor allem fur die Foderalistische Union Europaischer Volksgruppen ein und war Mitherausgeber der Zeitschrift Europa Ethnica Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp Titelseite der Publikation Sudtirol von 1928Die polizeilichen Aufgaben des Seemannsamtes Grafe amp Sillem Hamburg 1913 Zugleich Dissertation Greifswald 1914 Die hamburgische Hochschule und der hamburgische Kaufmann Meissner Hamburg 1913 Schutzengrabenmenschen Deutsches Volkstum Hamburg 1919 Der Faschismus C H Beck Munchen 1925 Zugleich als Die soziologische und politische Bedeutung des Faschismus Dissertation Giessen 1925 Wurde nach Kriegsende in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 1 Grenz und Auslanddeutschtum als Lehrgegenstand Antrittsvorlesung G Fischer Jena 1926 Hochschule Deutschtum und Ausland N G Elwertsche Verlagsbuchhandlung Marburg 1927 Sudtirol Ein Kampf um deutsche Volkheit E Diederichs Jena 1928 Deutsche Volkheit 62 Hochschulrevolution Hanseatische Verlags Anstalt 1933 Wurde nach Kriegsende in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 1 Die Universitat in der Krise der Zeit Braumuller Stuttgart und Wien 1965 Bausteine zur Volkswissenschaft G Fischer Stuttgart 1965 Volk und Staat Braumuller Stuttgart und Wien 1973 Literatur BearbeitenWeltweite Wissenschaft vom Volk Volk Welt Erziehung Johann Wilhelm Mannhardt zum 75 Geburtstag Hrsg von Karl Kurt Klein Franz Hieronymus Riedl Karl Ursin im Auftrag der Deutschen Burse zu Marburg Wien und Wiesbaden 1958 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main 2003 S 389f Anton Schwob Mannhardt Johann Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 65 f Digitalisat Norbert Nail Die Deutsche Burse in Marburg Als Institution verschwunden als Studentenwohnheim erhalten In Studenten Kurier 1 2015 S 20 21 Die Philipps Universitat Marburg im Nationalsozialismus Dokumente zu ihrer Geschichte hrsg v Anne Christine Nagel bearb v Ulrich Sieg Stuttgart 2000 Academia Marburgensis Bd 7 Zur Deutschen Burse S 386 ff Hans Werner Retterath Johann Wilhelm Mannhardt als Skandalopfer Hintergrunde und Folgen der Demonstration von NS Studenten vor der Deutschen Burse am 18 Juni 1935 In Martin Gollnitz Sabine Mecking Hrsg Skandal Stadtgeschichten aus Marburg im 20 Jahrhundert Bielefeld 2022 S 147 169 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Wilhelm Mannhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mannhardt Johann Wilhelm Hessische Biografie Stand 22 September 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Mannhardt Akademischer Rechtsextremismus in der Weimarer Republik Nachlass BArch N 271Einzelnachweise Bearbeiten a b http www polunbi de bibliothek 1946 nslit m htmlNormdaten Person GND 118730657 lobid OGND AKS LCCN no2010152880 VIAF 8182619 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mannhardt Johann WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Politologe und SoziologeGEBURTSDATUM 17 September 1883GEBURTSORT Hamburg EppendorfSTERBEDATUM 10 September 1969STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Wilhelm Mannhardt Soziologe amp oldid 237571453