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Johann Friedrich Benesch 6 Juli 1907 in Sachsisch Regen Osterreich Ungarn 16 Juni 1991 in Stuttgart war ein deutscher Naturwissenschaftler Nationalsozialist Priester der Christengemeinschaft Anthroposoph und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Benesch war das alteste von funf Kindern eines Gymnasiallehrers Er studierte von 1925 bis 1931 Naturwissenschaften in Marburg Halle an der Saale und Klausenburg und von 1932 bis 1934 wieder in Marburg sein bisheriges Pflicht Nebenfach Evangelische Theologie Von 1938 bis 1941 horte Benesch noch zusatzlich Vorgeschichte Volks und Rassenkunde bei Professor Walther Schulz in Halle Schulz war Schuler und Nachfolger Hans Hahnes dessen Vorlesungen Benesch bereits 1926 27 besucht hatte 1 In Marburg wohnte Benesch in der nationalkonservativen Deutschen Burse dessen Leitung bei Johann Wilhelm Mannhardt lag Er wurde Mitglied der schlagenden Verbindung Germania und fand noch in den 1920er Jahren im deutschnationalen Bund der Artamanen Aufnahme 2 der als einziger Jugendbund bis 1934 korporativ in die Hitlerjugend ubernommen wurde Benesch arbeitete wahrend seiner Studienzeit von 1929 bis 1931 als Assistent am zoologischen Institut in Klausenburg dann ab 1934 mit nationalsozialistischem Selbstverstandnis als Dorfpfarrer in Birk bei Sachsisch Regen in Siebenburgen 1934 heiratete er Sunhilt Hahne die Tochter des bereits erwahnten Professors Hans Hahne 3 1936 37 strengte das Konsistorium der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumanien unter Bischof Viktor Glondys ein Amtsenthebungsverfahren gegen Benesch an Grund waren die nationalsozialistischen politischen Aktivitaten wahrend seiner Dienstzeit 4 5 Erst 13 Jahre nach seinem Tod wurde durch den Historiker Johann Bohm Beneschs braune Vergangenheit bekannt 1934 war er Mitglied der radikal nazistischen DVR Deutsche Volkspartei Rumaniens geworden und 1939 stellte er in Halle einen Antrag auf Beitritt zur SS woraufhin er bis zu seiner Rucknahme dieses Antrags als SS Bewerber gefuhrt wurde 6 1941 meldete die deutschsprachige Bistritzer Zeitung 7 dass Benesch zum neuen Kreisleiter von Sachsisch Regen und zum stellvertretenden Gebietsfuhrer des Volksbundes der Deutschen in Ungarn ernannt worden sei Der Volksbund der Deutschen in Ungarn war nationalsozialistisch ausgerichtet orientierte sich am Deutschen Reich organisierte sich ab 1940 nach dem Vorbild der NSDAP und der SS und war im Gebiet Bistritz und Sachsisch Regen mit am Holocaust beteiligt 8 Nach dem Anschluss Nordsiebenburgens an Ungarn infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruchs wurde Benesch von 1940 bis 1944 erneut Dorfpfarrer in Birk und nach der Flucht aus Siebenburgen im September 1944 Benesch war fur den Treck aus dem Reener Land verantwortlich war er von Pfingsten 1945 bis Februar 1947 Pfarrer in Neukirchen bei Halle Am 30 November 1947 wurde er nach neunmonatiger Ausbildungszeit vom Erzoberlenker Emil Bock zum Priester der Christengemeinschaft geweiht und arbeitete als Gemeindepfarrer in Coburg und Kiel dann von 1958 bis 1985 in Stuttgart als Leiter des Priesterseminars wo er bis 1987 als Lehrer und weltweit auf 28 umfangreichen Vortragsreisen als Vortragsredner tatig war Werke BearbeitenMachtkampf und Kirche Eine Antwort an Dr Konrad Mocke Deutsche Volksdruckerei Kronstadt 1937 Text online Die Festung Hutberg Eine jungnordische Mischsiedlung bei Wallendorf Kreis Merseburg Dissertation Halle 1941 Das Ereignis der Himmelfahrt Christi Urachhaus Vortrage 1 Stuttgart 1974 Energiekrisen und Wachstumsgrenzen im Zeichen des Materialismus Urachhaus Vortrage 4 Stuttgart 1974 Zur Bewusstseinskrise der Gegenwart Autoritat Aggression und Enthemmung Selbsterziehung Urachhaus Vortrage 8 Stuttgart 1975 Pfingsten heute Urachhaus Vortrage 12 Stuttgart 1976 Ostern Passion Tod Auferstehung Urachhaus Vortrage 19 Stuttgart 1978 Apokalypse Die Verwandlung der Erde Eine okkulte Mineralogie Urachhaus Stuttgart 1981 Kiesel Kalk Ton Prozesse in Mineral Pflanze Tier und Mensch Urachhaus Stuttgart 1983 Das Religiose der Anthroposophie Der kosmische der umgekehrte Kultus Die Pforte Basel 1985 Ideen zur Kultusfrage Als zweiter Teil von Das Religiose der Anthroposophie Die Pforte Basel 1986 Zerstorung und Verwandlung der Erde Zur Atomfrage aus religioser Sicht Urachhaus Vortrage 35 Stuttgart 1986 Der Turmalin Eine Monographie Urachhaus Stuttgart 1990 Leben mit der Erde Urachhaus Stuttgart 1993 Christliche Feste Weihnachten Passion Ostern Himmelfahrt Pfingsten Urachhaus Stuttgart 1993 Christliche Feste Johanni und Michaeli Urachhaus Stuttgart 1994 Christus in der Gegenwart Beitrage zur Christologie I Urachhaus Stuttgart 1995 Das verborgene Gottesreich auf Erden Beitrage zur Christologie II Urachhaus Stuttgart 1996 Weihnachten im Sommer feiern Die christlichen Jahresfeste in der Polaritat von Nord und Sudhemisphare Urachhaus Stuttgart 1998 Zur Athergeographie der Erde Christus in den Spharen von Erde und Mensch Urachhaus Stuttgart 2000 Schopfungswort Menschensprache Zukunftswort Verlust und Wiedergewinnung des lebendigen Sprachquells Herausgegeben von Institut fur Sprachgestaltung Unterlengenhardt Marie Steiner Verlag Bad Liebenzell 2004 ISBN 978 3 9808022 5 3 Das Turmalinjahr Urachhaus Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8251 7607 5 Literatur BearbeitenHans Werner Schroeder Friedrich Benesch Leben und Werk 1907 1991 Mayer Stuttgart 2007 ISBN 978 3 932386 93 0 Johann Bohm Fritz Benesch 1907 1991 Naturwissenschaftler Anthropologe Theologe und Politiker In Halbjahresschrift fur sudosteuropaische Geschichte Literatur und Politik AGK Dinklage Heft 1 2004 S 108 119 Johann Bohm Pfarrer und NS Amtswalter Friedrich Benesch In Hitlers Vasallen der Deutschen Volksgruppe in Rumanien vor und nach 1945 Lang Bern 2006 ISBN 3 631 55767 1 S 128ff Frank Hortreiter Die Christengemeinschaft im Nationalsozialismus Stuttgart Urachhaus 2021 ISBN 978 3 8251 5282 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Benesch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographischer Eintrag in der Online Dokumentation der anthroposophischen Forschungsstelle Kulturimpuls Dossier zu Benesch und seiner nationalsozialistischen Vergangenheit von Michael EggertEinzelnachweise Bearbeiten Eine ausfuhrlichere Biografie Regina Reinsperger Lebenslauf von Friedrich Benesch Memento des Originals vom 9 Mai 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www egoisten de Marc Zirlewagen Biographisches Lexikon der Vereine Deutscher Studenten Band 1 Mitglieder A L Books on Demand Norderstedt 2014 ISBN 978 3 7357 2288 1 S 45 f online Hans Hahne 1875 1935 war Prahistoriker und seit 1933 erster NS Rektor der Universitat Halle NSDAP Mitglied seit den 20er Jahren stellvertretender Gaukulturwart Halle Merseburg im Stab der Gauleitung Mitarbeit im Rasse und Siedlungshauptamt 1934 im Reichsbauerthing Darres nach Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich S Fischer Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 Viktor Glondys Tagebuch Aufzeichnungen von 1933 bis 1949 AGK Verlag Dinklage 1997 ISBN 3 928389 12 2 Johann Bohm Nationalsozialistische Indoktrination der Deutschen in Rumanien 1932 1944 Lang Frankfurt u a 2008 ISBN 978 3 631 57031 9 S 102 Anm 260 Vorschau Benesch bezeichnete sich nach seinem Antrag als im Juli 1939 der SS beigetreten wurde aber in den Akten als SS Bewerber gefuhrt ohne dass es zu einer Mitgliedschaft kam weil das Aufnahmeverfahren in die Allgemeine SS wegen des vorgeschriebenen Ariernachweises des Bewerbers und seiner Ehefrau der rassischen Begutachtung des Antragstellers und einer theoretischen und praktischen Schulung etwa 1 Jahr dauerte Ausserdem war die deutsche Staatsangehorigkeit vorgeschrieben die Benesch nicht hatte zuerst rumanische und ab 1940 ungarische Staatsangehorigkeit aber aufgrund seines Ariernachweises jederzeit problemlos erhalten konnte Ob er sie nach Kriegsausbruch wegen der Wehrpflicht nicht mehr beantragte Das Protokoll uber die Rucknahme des Beitrittsantrags Kommentar und weitere Quellen in Schroeder 2007 S 421 430 Bistritzer Zeitung vom 14 Marz 1941 Nr 12 S 3 aus den Bestanden der Bibliothek des Institutes fur Auslandsbeziehungen Stuttgart Siehe Norbert Spannenberger Der Volksbund der Deutschen in Ungarn 1938 1944 Oldenbourg Verlag Munchen 2002 und Hans Holztrager Kain wo ist dein Bruder Abel aus Zugange Forum des Evangelischen Freundeskreises Siebenburgen 3 Jahrgang Nr 1 vom September 1988 S 53 63 sowie Frank Hortreiter Die Christengemeinschaft im Nationalsozialismus Stuttgart 2021 S 242ff Normdaten Person GND 101418337 lobid OGND AKS LCCN n79072751 VIAF 20045567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benesch FriedrichALTERNATIVNAMEN Benesch Johann Friedrich vollstandiger Name Benesch FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Priester Anthroposoph und SchriftstellerGEBURTSDATUM 6 Juli 1907GEBURTSORT Sachsisch Regen Osterreich UngarnSTERBEDATUM 16 Juni 1991STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Benesch amp oldid 221524343