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Emil Bock 19 Mai 1895 in Barmen 6 Dezember 1959 in Stuttgart war ein deutscher Anthroposoph einer der wichtigsten Grunder der Christengemeinschaft und Schriftsteller Emil Bock Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theologie und Philosophie 3 Schriften 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenEmil Bock wuchs zusammen mit dem acht Jahre alteren Bruder Wilhelm in bescheidenen Verhaltnissen in Wuppertal Barmen auf 1914 schloss er seine Schulzeit mit dem Abitur ab und begann an der Bonner Universitat Germanistik und neuere Sprachen zu studieren Er meldete sich freiwillig zur Armee und wurde bereits am 31 Oktober 1914 in Flandern an der Front verwundet Wahrend des Ersten Weltkriegs konnte er nur nebenbei studieren 1916 begegnete er erstmals dem evangelischen Prediger Friedrich Rittelmeyer in Berlin besuchte dort philosophische und theologische Vorlesungen und holte das Latinum das Graecum und das Hebraicum nach Nach seiner Entlassung aus dem Kriegsdienst studierte er ab 1918 evangelische Theologie in Berlin und schloss 1921 nach dem Vikariat mit einer Lizentiatsarbeit uber Schleiermachers historische Denkweise ab Bereits im Juni desselben Jahres hatte er mit einigen Gleichgesinnten in Stuttgart am ersten Kursus fur Theologen von Rudolf Steiner teilgenommen Nach einem zweiten Kursus im September 1921 im Goetheanum in Dornach bei Basel machte sich Bock als Sprecher der jungen Theologen zusammen mit Rittelmeyer an die Grundung der Christengemeinschaft die im September 1922 in Breitbrunn am Ammersee vorbereitet und anschliessend in Dornach vollzogen wurde Am 13 November 1922 heiratete Bock in Stuttgart Grete Seumer Mit ihr hatte er vier Kinder Bald betraute man ihn mit der Leitung der Priesterseminar Kurse in Stuttgart die er 1931 an Gottfried Husemann weitergab Als Rittelmeyer am 23 Marz 1938 starb wurde Bock zu seinem Nachfolger im Amt des Erzoberlenkers der Christengemeinschaft berufen Am 12 August 1939 starb seine Ehefrau Grete nach der Geburt des vierten Kindes Im Zuge der zwangsweisen Auflosung und Gleichschaltung wurde am 11 Juni 1941 die Christengemeinschaft durch das nationalsozialistische Regime verboten und Bock im Rahmen der Aktion gegen Geheimlehren und sogenannte Geheimwissenschaften ins Schutzhaftlager Welzheim gesperrt Am 5 Februar 1942 wurde er unter Auflagen wieder entlassen stand aber bis 1945 unter Beobachtung Gleich nach Kriegsende begann Bock mit dem Wiederaufbau der Christengemeinschaft in Deutschland Als Priester Schriftsteller und Vortragsredner war Bock bis an sein Lebensende tatig Er starb im Alter von 64 Jahren am 6 Dezember 1959 in Stuttgart Sein Nachfolger als Erzoberlenker wurde 1960 Rudolf Frieling Theologie und Philosophie BearbeitenAls Exeget und Schriftsteller folgte Bock anfangs den anthroposophischen Ideen Rudolf Steiners entwickelte aber bald seine eigene philosophische Richtung In seinen Werken setzte er mit der Kirchengeschichte einen Schwerpunkt thematisierte aber sowohl das Alte wie das Neue Testament Er arbeitete intensiv an einer zeitgemassen Ubersetzung des gesamten Neuen Testaments eine erste Fassung erschien zwischen 1927 und 1933 eine zweite 1950 beide in Betonung ihres provisorischen nach einer neuen Bibelsprache tastenden Charakters allerdings noch nicht in Buchform Sein Ziel war mit Hilfe eines mehr umschreibenden Stils die Buchstaben des uberlieferten Wortlautes fur ihren Sinn und Geist moglichst durchlassig zu machen Seine Neuubersetzung wurde allerdings von der Mehrheit christlicher Theologen verworfen Bock deutete wiederholt etwa in seinem exegetischen Werk Das Evangelium an dass er sich mit seinen Gedanken keineswegs nur an ein anthroposophisch orientiertes Publikum wenden wollte obwohl sein Werk ausschliesslich von anthroposophischen Verlagen publiziert wurde Seine schwungvoll formulierten geistesgeschichtlichen Uberblicke fanden aber weit uber die Kreise der Anthroposophen hinaus begeisterte Leser wie beispielsweise den Dirigenten Bruno Walter oder den Filmregisseur Ludwig Berger Wie sein Briefwechsel zeigt war Bock auch mit vielen Personlichkeiten des deutschen Geisteslebens in Kontakt Schriften BearbeitenZur religiosen Erneuerung mit Friedrich Rittelmeyer Sonderdruck aus Die Drei Jg 1 Heft 9 1922 Die Kindheit Jesu Zwei apokryphe Evangelien Michael Verlag Christus aller Erde 14 15 Munchen 1924 Das lichte Jahr Vom Jahreslauf und den Festen mit Rudolf Meyer Verlag der Christengemeinschaft Christus aller Erde 4 Stuttgart 1924 Gegenwartsratsel im Offenbarungslicht mit Rudolf Frieling Johannes Werner Klein Eberhard Kurras und Rudolf Meyer Verlag der Christengemeinschaft Christus aller Erde 16 Stuttgart 1925 Ein Spiel von Johannes dem Taufer Gemeinde Spiel zur Sommersonnenwende Stuttgart 1927 Beitrage zum Verstandnis des Evangeliums Typoskripte Stuttgart 1927 29 neu bearbeitet in zwei Banden 1950 Neuausgabe als Das Evangelium Gesammelte Betrachtungen zum Neuen Testament Stuttgart 1984 2 A 1995 ISBN 3 87838 406 8 Boten des Geistes Schwabische Geistesgeschichte und christliche Zukunft Stuttgart 1929 4 A 1987 Die Katakomben Bilder von den Mysterien des Urchristentums mit Robert Goebel Stuttgart 1930 2 neu bearbeitete Auflage 1960 Wiederholte Erdenleben Die Wiederverkorperungsidee in der deutschen Geistesgeschichte Stuttgart 1932 7 A 1996 ISBN 3 87838 027 5 Beitrage zur Ubersetzung des Neuen Testaments Typoskripte Stuttgart 1930 33 neu bearbeitet in zwei Banden 1950 Neuausgabe als Das Neue Testament Stuttgart 1980 aktuell Stuttgart 1998 ISBN 3 8251 7221 X Beitrage zur Geistesgeschichte der Menschheit 7 Bande Stuttgart 1934ff 1 Urgeschichte 1934 9 A 2005 ISBN 3 87838 224 3 2 Moses und sein Zeitalter 1935 8 A 1996 ISBN 3 87838 225 1 3 Konige und Propheten 1936 6 A 1997 ISBN 3 87838 226 X 4 Casaren und Apostel 1937 7 A 1999 ISBN 3 87838 227 8 5 Kindheit und Jugend Jesu 1939 9 A 1994 ISBN 3 87838 228 6 6 Die drei Jahre 1948 8 A 1992 ISBN 3 87838 229 4 7 Paulus 1954 5 A 1997 ISBN 3 87838 230 8 Katholizismus Protestantismus Christengemeinschaft Alte und neue Geistigkeit Ein Vortrag Stuttgart 1940 Im michaelischen Zeitalter Stuttgart 1948 Neuausgabe als Michaelisches Zeitalter Die Menschheit vor dem Zeitgewissen Stuttgart 1979 2 A 1995 ISBN 3 87838 265 0 Reisetagebucher Italien Griechenland Heiliges Land Stuttgart 1949 3 ub A 1986 ISBN 3 87838 460 2 Apokalypse Betrachtungen uber die Offenbarung des Johannes Stuttgart 1951 5 A 1997 ISBN 3 87838 362 2 Die neue Reformation Vier Vortrage Stuttgart 1953 Romanische Baukunst und Plastik in Wurttemberg Stuttgart 1958 Neu herausgegeben und erweitert als Schwabische Romanik Stuttgart 1973 Das Zeitalter der romanischen Kunst mit besonderer Berucksichtigung der wurttembergischen Denkmaler Stuttgart 1958 Zeitgenossen Weggenossen Wegbereiter Stuttgart 1959 Was will die Christengemeinschaft Zwei offentliche Vortrage Herausgegeben von Gottfried Husemann und Kurt von Wistinghausen Stuttgart 1961 Rudolf Steiner Studien zu seinem Lebensgang und Lebenswerk Stuttgart 1961 3 erw A 1990 ISBN 3 7725 0475 2 Der Kreis der Jahresfeste Stuttgart 1962 6 A 1999 ISBN 3 87838 244 8 Briefe Stuttgart 1968 ISBN 3 87838 030 5 Das dreifache Mariengeheimnis Drei Vortrage Stuttgart 1997 ISBN 3 8251 7147 7Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Emil Bock In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 638 640 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Rudolf F Gadeke Emil Bock in Die Grunder der Christengemeinschaft Verlag am Goetheanum Pioniere der Anthroposophie 10 Dornach 1992 S 68 85 ISBN 3 7235 0639 9 Gundhild Kacer Bock Emil Bock Leben und Werk Urachhaus Stuttgart 1993 ISBN 3 87838 970 1 Lothar Gassmann Das anthroposophische Bibelverstandnis Eine kritische Untersuchung unter besonderer Berucksichtigung der exegetischen Veroffentlichungen von Rudolf Steiner Friedrich Rittelmeyer Emil Bock und Rudolf Frieling Brockhaus Wuppertal 1993 ISBN 3 417 29383 9Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Emil Bock im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographischer Eintrag in der Online Dokumentation der anthroposophischen Forschungsstelle KulturimpulsNormdaten Person GND 118660357 lobid OGND AKS LCCN n83318024 VIAF 50019102 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bock EmilKURZBESCHREIBUNG deutscher Priester Anthroposoph und SchriftstellerGEBURTSDATUM 19 Mai 1895GEBURTSORT BarmenSTERBEDATUM 6 Dezember 1959STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Bock amp oldid 214768690