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Karl Pfyffer von Altishofen 25 Dezember 1771 in Luzern 12 November 1840 ebenda war ein Schweizer Militar und Staatsmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhes Leben Militarkarriere 1 2 Politische Aktivitaten 1 3 Kulturelle und naturwissenschaftliche Interessen 1 4 Spateres Leben und Tod 2 Literatur 3 AnmerkungenLeben BearbeitenFruhes Leben Militarkarriere Bearbeiten Karl Pfyffer von Altishofen stammte aus der altadligen Familie Pfyffer von Altishofen der Stadt Luzern Er war das einzige Kind des Grossrats Josef Anton Leodegar Pfyffer und der Maria Barbara Bachmann Schon als sechsjahriger Knabe verlor er seinen Vater Bald danach kam er in die Obhut seines Onkels Benedikt Pfyffer von Altishofen Abt des Klosters Sankt Urban Oberst Niklaus von Bachmann an der Letz schickte Pfyffer 1782 in die Militarschule von Paris Dort hatte Pfyffer den jungen Napoleon Bonaparte zum Mitschuler Zwar konnte er nicht die Erwartungen von Oberst Bachmann in Bezug auf seine militarische Ausbildung erfullen lernte aber grundlich Franzosisch Durch seinen Onkel Gardemajor Karl von Bachmann erhielt er 1787 eine Anstellung als Unterleutnant bei der Schweizergarde in Paris 1789 brach die Franzosische Revolution aus Drei Jahre spater erschutterte Pfyffer in seiner Heimat wohin er Urlaub genommen hatte die Nachricht vom traurigen Schicksal seiner Landsleute unter denen viele nach tapferem Widerstand bei der Verteidigung der Tuilerien am 10 August 1792 den Tod gefunden hatten 1 2 Tatendrang und Erbitterung gegen die Franzosen fuhrten Pfyffer zum Entschluss als Hauptmann bei einem von Graf Zimmermann von Hilferdingen 1793 mit Erlaubnis des Luzerner Rats aufgestellten sardinischen Regiment zu dienen Dieses befand sich bereits im Juli 1793 im Piemont beim Heer des Herzogs von Aosta Pfyffer beteiligte sich mutig und entschlossen am unglucklichen Kampf Sardiniens gegen die Ubermacht der franzosischen Republik Der General Joubert eroberte Anfang Dezember 1798 Piemont und das Regiment Zimmermann geriet am 8 Dezember dieses Jahres in franzosische Kriegsgefangenschaft General Zimmermann und Hauptmann Pfyffer wollten aber nicht in franzosische Dienste treten und durften in die Schweiz zuruckkehren Im Mai 1800 warb General Bachmann an der Letz ein Schweizer Regiment das fur Osterreich kampfte Pfyffer wurde nun Hauptmann in dieser Heeresabteilung In einer kalten Dezembernacht 1800 mussten sich franzosische Truppen im Oberengadin gefangen nehmen lassen doch erhielt Pfyffer bei der Ersturmung der Eisschanze ein Sabelhieb im Kopfbereich dessen Folgen zeitweise wiederkehrende Kopfschmerzen waren Nach dem Frieden von Luneville 9 Februar 1801 wies er ein Angebot zuruck fur England Kriegsdienste zu leisten und begab sich wieder nach Luzern 1 2 Politische Aktivitaten Bearbeiten Politisch war Pfyffer nun vorerst nicht aktiv Auch als nach dem im Sommer 1802 erfolgten Abzug der Franzosen aus der Schweiz der Stecklikrieg ausbrach und die helvetische Regierung nach dem Kanton Leman floh blieb Pfyffer untatig Er wurde dann zum Kantonaloberst sowie eidgenossischen Kriegsrat ernannt und erhielt den Auftrag nach Bern zu reisen und das Geldkontinent des Kantons an die eidgenossische Kriegskasse zu uberbringen Am 5 Oktober 1802 kam auch der Adjutant Napoleons General Jean Rapp nach Bern und verlangte dass sich die Berner Regierung auflosen solle und die Bundestruppen abzudanken hatten Eine Abordnung der Pfyffer angehorte uberbrachte diese Nachricht der im Kanton Schwyz versammelten Tagsatzung Pfyffer hatte vom Volk der Schwyz und der Tagsatzung einen gunstigen Eindruck Die Tagsatzung beauftragte Pfyffer eine von ihr verabschiedete Erklarung dem General Rapp mitzuteilen wollte ihm aber keine schriftlichen Instruktionen mit auf den Weg geben Rapp willigte schliesslich ein dass Pfyffer selbst eine schriftliche Erklarung verfasste und ihm aushandigte in welcher der Beschluss der Tagsatzung niedergelegt war Am 14 Oktober 1802 ruckte General Michel Ney mit einer Streitmacht von 20 000 Franzosen aus dem Elsass in die Schweiz ein Pfyffer sollte Ney in Bern die Nachricht von der Auflosung der Tagsatzung und Entlassung der Schweizer Bundestruppen uberbringen sowie Verhandlungen uber mehrere wichtige Punkte fuhren Ney genehmigte alle Artikel die sich mit seinen Verhaltensbefehlen einigermassen in Einklang befanden 1 Hierauf kehrte Pfyffer nach Luzern zuruck Als 1803 die Mediationsverfassung eingefuhrt wurde erfolgte Pfyffers Wahl in den Kleinen Rat Er erhielt auch das Amt des Prasidenten der Kriegskammer 1804 wurde er wegen Hochverrat angeklagt Obwohl er einen Freispruch erlangte verlor er seinen Sitz im Kleinen Rat Ursache hierfur waren wohl seine freimutigen politischen Ausserungen Dafur blieb er von 1803 bis 1830 Mitglied des Luzerner Grossrats Unter mehreren von Pfyffer verfassten politischen Flugschriften ist in historischer Hinsicht sein 1819 in Genf gedruckter Recit de la conduite des Gardes Suisses a la journee du 10 aout besonders interessant Im Grossrat beantragte er 1829 die Revision der Verfassung von 1814 was auf Ablehnung stiess 1 2 Kulturelle und naturwissenschaftliche Interessen Bearbeiten Pfyffer forschte auf dem Gebiet der Geologie Zoologie Kunstgeschichte und Technologie informierte Gelehrte uber seine Untersuchungsergebnisse und wurde Mitglied der okomomisch technischen Gesellschaft zu Frankfurt am Main Er legte ein Naturalienkabinett an und beschaftigte sich eifrig mit dem Magnetismus Im Besitz einer trefflichen Gemaldesammlung setzte er sich auch viel mit der Kunst auseinander 1819 1836 fungierte er als Prasident der Luzerner Kunstgesellschaft Er beauftragte den danischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen ein Modell fur einen sterbenden Lowen zu entwerfen der den Kampf und Heldentod der Schweizergarde 1792 verewigen sollte Thorvaldsens Schuler Ahorn von Konstanz verfertigte sodann den kolossalen in Felsen ausgehauenen Lowen vom Marz 1820 bis August 1821 in Pfyffers Garten Die Kosten des Monuments das nicht auf allgemeine Begeisterung stiess beliefen sich auf uber 33 000 Franken In einem neben diesem Kunstwerk befindlichen Gartenhaus bewahrte Pfyffer mehrere Kunstgegenstande u a eine kostbare Stickerei die er von der Herzogin von Angouleme einer Tochter Konig Ludwigs XVI geschenkt bekommen hatte 1 2 Spateres Leben und Tod Bearbeiten Seit 1830 dem Jahr der Verfassungsanderung bekleidete Pfyffer kein offentliches Amt mehr Doch beschaftigte er sich noch immer viel mit Politik Mehrere Jahre redigierte er den 1828 von ihm gegrundeten Waldstatter Boten eines der heftigsten Oppositionsblatter gegen die neuen politischen Grundsatze und Regierungen Deswegen wurden gegen dieses Journal mehrere Presseprozesse angestrengt 1832 wurde Pfyffer wegen eines vom Landrichter Lusser stammenden Artikels zu 100 Tagen Haft verurteilt Er ging ins Exil das er zunachst im Badeort Seewen im Kanton Schwyz dann in Altdorf zubrachte 1833 entsagte er der Redaktion seiner Zeitschrift und kehrte 1834 nach seiner Begnadigung in seinen Geburtsort zuruck Auch nun liess er noch mehrere Aufsatze im Waldstatter Boten veroffentlichen in denen er unumwunden und rucksichtslos seine politischen Ansichten aussprach nicht ohne grosse Heftigkeit und Bitterkeit gegen einzelne Personen 1 2 Bis in sein hoheres Alter blieb Pfyffer eine feste Gesundheit und ein heiteres Gemut Ohne vorhergehende Krankheit starb er am 12 November 1840 im Alter von knapp 69 Jahren in Luzern an den Folgen eines Schlaganfalls Er war seit 1816 Ritter des franzosischen Sankt Ludwig Ordens und seit 1818 des piemontesischen Sankt Lazarus Ordens gewesen 1 2 Literatur BearbeitenBuro fur Geschichte Kultur und Zeitgeschehen Stadt Luzern Hrsg In die Hohle des Lowen 200 Jahre Lowendenkmal Luzern Luzern 2021 ISBN 978 3 952334 99 7 Heinrich Doring Pfyffer von Altishofen Karl in Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Hrsg Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 3 Sektion 21 Teil 1846 S 335 f Pfyffer von Altishofen Karl in Neuer Nekrolog der Deutschen 18 Bd 2 Teil Weimar 1842 S 1057 1060 Oberst Karl Pfyffer von Altishofen und das Lowendenkmal in Luzern in Allgemeine schweizerische Militarzeitung 1891 Heft 35 S 279 283 PDF Richard Abplanalp Pfyffer Karl von Altishofen In Historisches Lexikon der Schweiz 15 November 2010 Informationen zu Carl Pfyffer beim Lowendenkmalpark in Luzern Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g Oberst Karl Pfyffer von Altishofen und das Lowendenkmal in Luzern in Allgemeine schweizerische Militarzeitung 1891 Heft 35 S 279 283 PDF a b c d e f Heinrich Doring Pfyffer von Altishofen Karl in Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 3 Sektion 21 Teil 1846 S 335 f Normdaten Person GND 122170989 lobid OGND LCCN n87869178 VIAF 43366626 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfyffer von Altishofen KarlKURZBESCHREIBUNG Schweizer Militar und StaatsmannGEBURTSDATUM 25 Dezember 1771GEBURTSORT LuzernSTERBEDATUM 12 November 1840STERBEORT Luzern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Pfyffer von Altishofen amp oldid 223155406