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Karl Oltersdorf 13 Oktober 1889 in Bromberg 10 Dezember 1973 in Ost Berlin war ein deutscher Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus und Gewerkschaftsfunktionar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls uneheliches Kind im damaligen Bromberg geboren wurde er im Alter von drei Tagen von einer polnischen Pflegemutter aufgenommen Seine Kindheit verlebte er in einem der armsten Viertel Berlins am Koppenplatz Gegen seinen Willen musste er wieder im Haushalt seiner leiblichen Mutter leben und als Zehnjahriger als Laufbursche arbeiten Nach dem Schulbesuch durfte er keine Lehre antreten und musste in einem Berliner Kaufhaus arbeiten Im Januar 1905 trat er dem gerade gegrundeten Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter Berlins bei der ersten deutschen Arbeiterjugendorganisation Als Vertrauensmann organisierte er 1909 einen Lohnkampf der Transportarbeiter und wurde fristlos entlassen Seiner Einberufung zum Kriegsdienst 1914 entzog er sich durch Hungerstreik Er wurde 1914 SPD Mitglied Zeitweise gehorte er der USPD an dann wieder der SPD Im Februar 1920 wurde er hauptamtlicher Funktionar des Deutschen Transportarbeiterverbandes in Berlin 1921 22 besuchte er die Akademie der Arbeit an der Universitat in Frankfurt am Main Oltersdorf wurde 1927 zum Sekretar der Bezirksleitung Berlin des Gesamtverbandes der Arbeitnehmer der offentlichen Betriebe und des Personen und Warenverkehrs Gesamtverband gewahlt und zugleich Vorsitzender der SPD Fraktion innerhalb des Verbandes Er war auch als Landesarbeitsrichter des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes ADGB tatig 1 Ab 1933 baute er Widerstandsgruppen in den Verkehrs und Handelsbetrieben Berlins auf und wurde im Mai 1935 von der Gestapo verhaftet Vom 22 bis 26 September 1936 stand er zusammen mit weiteren 13 Sozialdemokraten vor dem Volksgerichtshof Seine Mitangeklagten und bis auf Heinz Wobschall Mit Verurteilten waren Alfred Markwitz Walter Riedel Paul Siebold Walter Loffler Michael Hirschberg Hans Rakow Otto Schieritz Rudolf Vogel Jaroslav Hrbek Otto Elchner Erich Cichocki und Karl Pieper Der 2 Senat unter dem Vorsitz des Volksgerichtsrats Jenne verurteilte ihn wegen Vorbereitung eines hochverraterischen Unternehmens unter erschwerenden Umstanden zu einer Zuchthausstrafe von sechs Jahren und zum Verlust der burgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von funf Jahren Seine Kerkerstationen waren Prinz Albrecht Strasse Columbia Haus Moabit Sonnenburg und Zuchthaus Brandenburg Gorden Er wurde 1940 aus dem Zuchthaus entlassen aber unter Polizeiaufsicht gestellt 2 Oltersdorf war ab 1928 wohnhaft in Berlin N58 Prenzlauer Berg Hiddenseer Strasse 4 er war verheiratet bis dahin nicht vorbestraft und hatte einen Sohn der 1945 in der Haftanstalt Torgau umgebracht wurde nbsp GrabstatteNach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 wurde er wieder Mitglied der SPD und 1946 durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD der SED fur deren Grundung er sich eingesetzt hatte Im Juni 1945 wurde er mit der Leitung der IG Offentliche Betriebe und Verwaltungen Berlins betraut und im Fruhjahr 1946 mit dem Aufbau einer Gewerkschaft Offentliche Betriebe und Verwaltungen fur die gesamte Sowjetische Besatzungszone deren erste Delegiertenkonferenz ihn am 13 Juni 1946 in Meissen zum 1 Vorsitzenden wahlte Auf der 2 Delegiertenkonferenz im Oktober 1947 in Jena wurde er erneut zum 1 Vorsitzenden gewahlt Er war auch Mitglied des FDGB Bundesvorstandes geworden 1948 kam es zu einer Kontroverse zwischen der SED Fuhrung und ihm wegen der Einschatzung des fachlichen Charakters der Bereitschaften der Volkspolizei Oltersdorf drangte auf eine gewerkschaftliche Organisation der Polizei was mit den Absichten der Parteispitze der SED nicht im Einklang stand So wurde er bald von seiner Gewerkschaftsfunktion entbunden In seinem Lebenslauf der 1969 veroffentlicht wurde nennt er dafur gesundheitliche Grunde Nachdem er 1949 zum Vorsitzenden der neugegrundeten Gewerkschaft Verwaltung Banken Versicherungen gewahlt worden war musste er nach einem dreiviertel Jahr wegen seines schlechten Gesundheitszustandes ins Krankenhaus und seine Arbeit als hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionar aufgeben Von 1953 bis 1963 gehorte er der Zentralen Revisionskommission des FDGB an Von 1958 bis 1963 war er Prasident anschliessend Mitglied des Standigen Ausschusses der Deutschen Arbeiterkonferenzen 3 Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt Auszeichnungen Bearbeiten1954 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber und 1969 in Gold 1955 Fritz Heckert Medaille 1959 Orden Banner der Arbeit 1964 Karl Marx OrdenLiteratur Bearbeiten1918 Erinnerungen von Veteranen der deutschen Gewerkschaftsbewegung an die Novemberrevolution 1914 1920 2 Auflage Berlin 1960 Vereint sind wir alles Erinnerungen an die Grundung der SED Dietz Verlag Berlin 1966 Ein Leben fur die Arbeiterklasse Berlin 1969 Heinz Deutschland u Ernst Egon Lange Hrsg Wegbereiter 32 Portratskizzen Verlag Tribune Berlin 2 Auflage 1988 ISBN 3 7303 0169 1 Weblinks BearbeitenNachlass BArch NY 4414Einzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland 31 Oktober 1964 S 2 Unbequem war er aber beliebt bei Arbeitern In Tribune vom 13 Oktober 1989 Neues Deutschland 20 April 1963 S 2 Normdaten Person GND 1026673615 lobid OGND AKS VIAF 265398798 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oltersdorf KarlALTERNATIVNAMEN Oltersdorf Karl JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Widerstandskampfer und GewerkschaftsfunktionarGEBURTSDATUM 13 Oktober 1889GEBURTSORT BrombergSTERBEDATUM 10 Dezember 1973STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Oltersdorf amp oldid 232606797