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Die Kommunistische Partei Deutschlands Marxisten Leninisten Kurzbezeichnung KPD ML war eine 1968 gegrundete und 1986 aufgeloste kommunistische marxistisch leninistische Kleinpartei in der Bundesrepublik Deutschland Kommunistische Partei Deutschlands Marxisten Leninisten KPD ML Grundung 31 Dezember 1968Grundungs ort HamburgFusion 1986 aufgegangen in Vereinigte Sozialistische Partei Haupt sitz Hamburg Essen Dortmund ab 1973 Aus richtung Kommunismus Marxismus Leninismus Stalinismus Hoxhaismus 2 Mitglieder zahl geschatzte 800 Mitte der 1970er 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Programmatik 1 1 Gruppe in der DDR 1 2 Ubergang in die VSP 2 Presse und Nebenorganisationen 3 Nachfolgeorganisationen 4 Parteitage 5 Wahlbeteiligungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte und Programmatik BearbeitenDie KPD ML wurde am 31 Dezember 1968 in Hamburg gegrundet Die Gruppe entstand um den ehemaligen KPD Politiker Ernst Aust 1923 1985 Von konkurrierenden Organisationen innerhalb der Linken wurde sie auch nach ihrem Zentralorgan Gruppe Roter Morgen genannt Ihre Zentrale war in Dortmund Die KPD ML lehnte die DKP als revisionistisch ab und orientierte sich zunachst am Maoismus spater nach dem Bruch zwischen Albanien und der Volksrepublik China am albanischen Sozialismusmodell 1974 wurde Aust vom albanischen Staatsoberhaupt Enver Hoxha zum ersten Mal in Einzelaudienz empfangen Am 1 Juni 1975 empfing das Mitglied des Zentralkomitees der KPCh Yao Wenyuan den KPD ML Vorsitzenden 1977 war der endgultige Bruch mit dem Maoismus vollzogen 1978 gab sich die Partei auf dem IV Parteitag ein neues Programm in dem sie sich von der Theorie der drei Welten distanzierte 1984 kuhlten sich die Beziehungen zwischen der Partei der Arbeit Albaniens und der KPD ML ab 3 1970 begann der Kampf zwischen dem KPD ML Zentralkomitee und dem KPD ML Zentralburo unter der Fuhrung von Peter Weinfurth und Gerd Genger das seinen Sitz in Bochum hatte Das Organ der KPD ML ZK war der Rote Morgen das Organ der KPD ML ZB die Zeitung Rote Fahne Bereits 1973 wurde die Rote Fahne eingestellt die KPD ML ZB zerfiel Es bildeten sich die KPD ML Revolutionarer Weg unter Willi Dickhut die sich 1972 mit dem KAB ML zum KABD zusammenschloss und eine KPD ML Neue Einheit unter dem am 18 April 2008 in Berlin verstorbenen Hartmut Dicke Pseudonym Klaus Sender die heute Gruppe Neue Einheit heisst Nach der Selbstauflosung der maoistischen Kommunistischen Partei Deutschlands Aufbauorganisation auf deren III Parteitag im Marz 1980 4 wurde das Kurzel KPD wieder frei und die KPD ML nannte sich um in KPD Gruppe in der DDR Bearbeiten nbsp Parole der KPD ML auf einer Hauswand in KielMitte der 1970er Jahre kam eine oppositionell und konspirativ arbeitende Gruppe welche vor allem aus jungen Arbeitern und Intellektuellen bestand aus Ost Berlin mit Mitgliedern der KPD ML in Verbindung Bei der Aufnahme und Entwicklung von Kontakten untereinander wurden sie von der albanischen Botschaft in der DDR unterstutzt 5 Deren Hauptkritik an der SED Fuhrung waren die angebliche Abkehr vom Marxismus Leninismus die Abhangigkeit der DDR von der Sowjetunion sowie die konsequente Unterdruckung aller kritischen Stimmen im Land Daraus entwickelte sich eine inhaltliche Zusammenarbeit und Unterstutzung durch die KPD ML in der BRD vor allem in der Herstellung von Druckmaterialien dem Roten Stachel dem Roten Morgen dem Roten Blitz sowie vielen Flugblattern Kritik von DDR Genossen im Umgang mit Artikeln welche aus der DDR kamen und ideologisch geandert wurden fand auf Grund der konspirativen Struktur keine Berucksichtigung Dadurch gelang es der KPD ML als einziger K Gruppe seit Mitte der 70er Jahre einen Ableger in der DDR aufzubauen Durch Fahrlassigkeit im Umgang mit Daten von Genossen in der DDR durch Mitglieder der KPD ML in Westdeutschland gelang es der Hauptabteilung XXII des Ministeriums fur Staatssicherheit 1980 1981 alle wichtigen Mitarbeiter der KPD ML Sektion DDR zu verhaften oder zu paralysieren und so die politische Arbeit die in der Situationsanalyse der Verteilung von Zeitungen Flugblattern und dem Malen Spruhen von DDR kritischen Losungen bestand zu zerschlagen Das MfS betrieb bei der Unterwanderung der Gruppe einen immensen Aufwand In einigen Untergruppen gab es mehr MfS Agenten als wirkliche Mitglieder 6 Nach dem Fall der Mauer nahmen einige Mitglieder der ehemaligen Sektion der DDR Kontakt zur KPD ML auf der jedoch aufgrund der Feststellung grosserer politischer und struktureller Differenzen nach einiger Zeit wieder abgebrochen wurde Ubergang in die VSP Bearbeiten Restgruppen der KPD ML arbeiteten in den 80er Jahren mit der trotzkistisch orientierten Gruppe Internationale Marxisten GIM zusammen mit der sie sich am 4 5 Oktober 1986 in Dortmund zur Vereinigten Sozialistischen Partei VSP vereinigten Von den 364 stimmberechtigten KPD Mitgliedern sprachen sich 83 fur die Vereinigung aus Ein Teil der ehemaligen KPD ML machte die Vereinigung nicht mit andere Mitglieder losten sich spater wieder von der VSP Presse und Nebenorganisationen BearbeitenDie Partei gab als Zentralorgan die Wochenzeitung Roter Morgen heraus Das Theorieorgan trug den Titel Der Weg der Partei angelehnt an die Publikation der Partei der Arbeit Albaniens ab April 1983 Kommunistische Hefte Sowohl die Gruppe um W Eggers als auch die um D Moller begannen 1986 wieder Theorieorgane unter dem Titel Der Weg der Partei herauszugeben Jugendorganisation der KPD ML und der KPD ML ZK war die Rote Garde ab Mai 1981 Kommunistische Jugend Deutschlands KJD Die KPD ML ZB baute einen Kommunistischen Jugendverband Deutschlands auf Am 22 Marz 1975 wurde in Hamburg die Rote Hilfe Deutschlands RHD gegrundet welche sich Anfang der 1980er Jahre von der KPD ML loste und 1986 in Rote Hilfe e V umbenannte Ab 1978 wurde der Aufbau einer Revolutionaren Landvolkbewegung RLB betrieben Zeitung Freies Landvolk spater Arbeitsgemeinschaft Freies Landvolk Am 6 Oktober 1979 erfolgte in Dortmund die Grundung der Volksfront gegen Reaktion Faschismus und Krieg Anfang Mai 1980 wurde die Hochschulorganisation Kommunistische Studenten KS gegrundet die jedoch vollig einflusslos blieb Vorlaufer war der Kommunistische Studentenbund Marxisten Leninisten KSB ML der 1978 durch Rote Garde Hochschulgruppen ersetzt wurde 1971 wurde unter Vorsitz von Inge Junck die Gesellschaft der Freunde Albaniens GFA gegrundet die u a Reisen nach Albanien durchfuhrte Die GFA benannte sich 1979 in Deutsch Albanische Freundschaftsgesellschaft DAFG um und loste sich in den 80er Jahren schrittweise vom politischen Einfluss der KPD ML 7 Nachfolgeorganisationen BearbeitenMehrere ML Gruppen sehen sich in Nachfolge der KPD ML KPD ML unter Vorsitz von Wolfgang Eggers mit dem Zentralorgan Roter Morgen der allerdings zurzeit nur online erscheint Diese Partei ist Mitglied in der Kommunistischen Internationale Marxisten Leninisten die am 31 Dezember 2000 gegrundet wurde Komintern ML besteht aus nur zwei Parteien KPD ML Roter Morgen und Neue Arbeiterpartei der Niederlande Diese KPD ML benannte sich zuerst in KPD SH um seit dem 7 November 2011 existiert sie nicht mehr als nationale Partei sondern als Deutsche Sektion der Komintern SH 8 Programmatisch schliesst sie an die KPD ML an In ihrem 410 seitigen Programm bekennt sie sich zum Marxismus Leninismus und zum Hoxhaismus als dessen Weiterentwicklung 9 KPD Roter Morgen ohne Zusatz ML Diese spaltete sich auf dem X Parteitag 2001 als das ZK den langjahrigen Vorsitzenden Diethard Moller ausschloss Im Februar 2003 bildeten die Gegner der ZK Linie Organisation fur den Aufbau einer kommunistischen Arbeiterpartei deren Organ die Zeitung Arbeit Zukunft ist 10 Im Dezember 2011 stellte die verbliebene KPD Roter Morgen ihre Zeitung ein und anderte ihren Namen in KPD Aufbaugruppe Parteitage BearbeitenGrundungsparteitag 31 Dezember 1968 I Parteitag Dezember 1971 II Parteitag Juli 1972 III Parteitag Februar 1977 IV Parteitag 16 18 Dezember 1978 in Hamburg V Parteitag 4 6 November 1983 Horst Dieter Koch lost Ernst Aust als Vorsitzenden ab VI Parteitag 27 29 Dezember 1985 in Stuttgart Gruppe um Moller bzw 25 26 Januar 1986 in Bremen Gruppe um Eggers Sonderparteitag der KPD vom 1 3 November 1985 in DortmundWahlbeteiligungen Bearbeiten1974 3 Marz Burgerschaftswahl Hamburg 3001 Stimmen 0 3 bei der folgenden Burgerschaftswahl am 4 Juni 1978 nur noch 880 Stimmen 0 1 1975 4 Mai Landtagswahl Nordrhein Westfalen 1731 Stimmen 0 02 1980 5 Oktober Bundestagswahl als Volksfront gegen Reaktion Faschismus und Krieg fur Freiheit und Demokratie Wohlstand und Frieden 9 319 Stimmen 0 0 1982 6 Juni Burgerschaftswahl Hamburg 716 Stimmen 0 1 mit einigen BWK Mitgliedern auf dem Wahlvorschlag 1983 6 Marz Bundestagswahl 3 431 Zweitstimmen 0 0 Die KPD ML war in Absprache mit dem BWK mit offenen Listen in vier Bundeslandern Schleswig Holstein Hamburg Bremen und Nordrhein Westfalen angetreten 1985 12 Mai Landtagswahl Nordrhein Westfalen 434 Zweitstimmen 0 0 8 WahlkreisbewerberLiteratur BearbeitenAnton Stengl Zur Geschichte der K Gruppen Marxisten Leninisten in der BRD der 70er Jahre Zambon Verlag Frankfurt 2011 ISBN 978 3 88975 177 5 Jurgen Bacia Die Kommunistische Partei Deutschlands Marxisten Leninisten in Richard Stoss Hrsg Parteien Handbuch Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945 1980 Westdeutscher Verlag Opladen 1983 1984 Sonderausgabe 1986 Bd 3 S 1831 1851 Gerd Langguth Protestbewegung Entwicklung Niedergang Renaissance Die Neue Linke seit 1968 Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1983 2 unveranderte Auflage 1984 darin S 65 77 Kommunistische Partei Deutschlands Marxisten Leninisten KPD ML auch Nebenorganisationen ISBN 3 8046 8617 6 Verfassungsschutzberichte 1968 1969 ff Tobias Wunschick Die maoistische KPD ML und die Zerschlagung ihrer Sektion DDR durch das MfS BF informiert Nr 18 Berlin 1997 Schriftenreihe des Bundesbeauftragten fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR BStU Abteilung Bildung und Forschung BF ISBN 978 3 942130 60 8 11 12 Andreas Kuhn Stalins Enkel Maos Sohne Die Lebenswelt der K Gruppen in der Bundesrepublik der 70er Jahre Campus Verlag Frankfurt New York 2005 ISBN 3 593 37865 5 Jens Benicke Von Heidelberg nach Mogadischu ein Weg von der revolutionaren bis zur konterrevolutionaren Aktion Das Verhaltnis der bundesdeutschen K Gruppen zur RAF am Beispiel der KPD ML in Sebastian Gehrig Barbara Mittler und Felix Wemheuer Hrsg Kulturrevolution als Vorbild Maoismen im deutschsprachigen Raum Peter Lang Verlag Frankfurt am Main 2008 S 133 152 ISBN 978 3 631 57641 0Weblinks BearbeitenGrundungserklarung 1968 Materialien und Analysen zur Geschichte der KPD ML ZK der MLPD Hrsg Kritik konnte die Grundung der KPD ML nicht mehr aufhalten Altstalinisten vs PoststalinistenEinzelnachweise Bearbeiten http www focus de politik deutschland zeitgeschichte und150 1 archivdokument 2 teile rote umwege aid 166722 html Kommunistische Partei Deutschlands Marxisten Leninisten 40 Jahre KPD ML Magdeburg 2008 Geschichte der KPD ML aus heutiger albanischer Sicht Gjermani endrra per socializmin shqiptar Koha Jone 3 November 2008 Letzte Ausgabe der Roten Fahne zum Auflosungsbeschluss Tobias Wunschik Die maoistische KPD ML und die Zerschlagung ihrer Sektion DDR durch das MfS BF informiert 18 1997 Hg BStU Berlin 1997 S 11 12 18 22 Sachstandsbericht der MfS Hauptabteilung XXII uber die Situation im Fruhjahr Sommer 1980 Webangebot demokratie statt diktatur de der Stasi Unterlagen Behorde Abgerufen am 12 April 2014 Albanische Hefte Bochum Nr 3 2011 40 Jahre Deutsch Albanische Freundschaftsgesellschaft Komintern SH UBER UNS In ciml 250x com Abgerufen am 24 Juli 2016 Komintern ML Weltrevolution proletarische Strategie und Taktik 11 April 2002 Archivierte Kopie Memento vom 11 Juli 2009 im Internet Archive Tobias Wunschik Die maoistische KPD ML und die Zerschlagung ihrer Sektion DDR durch das MfS In BStU Hrsg BF informiert 2 Auflage BStU Berlin 1997 ISBN 978 3 942130 60 8 S 45 Die maoistische KPD ML und die Zerschlagung ihrer Sektion DDR durch das Abgerufen am 8 Oktober 2020 Normdaten Korperschaft GND 2001081 3 lobid OGND AKS VIAF 125459828 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommunistische Partei Deutschlands Marxisten Leninisten amp oldid 238399991