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Das Juliusgrabmal ist ein von Michelangelo Buonarroti und Gehilfen ausgefuhrtes Grabmonument fur Papst Julius II in der Gestalt eines zweigeschossigen Wandgrabes mit sieben Statuen darunter dem beruhmten gehornten Moses Das aus Carraramarmor bestehende Grabmal befindet sich in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom Die Ausfuhrung des Werks erstreckte sich uber etwa vierzig Jahre von 1505 bis 1545 Das Grabmal ist jedoch ein Kenotaph Julius II ruht zusammen mit Sixtus IV unter einer schlichten Marmorplatte im Petersdom unterhalb des Denkmals fur Papst Clemens X Ausgerechnet jener Papst der Sankt Peter fur sein monumentales Grabmal umbauen wollte ist somit in einem der schlichtesten kaum beachteten Papst Grabmaler bestattet Gesamtansicht des GrabesTeilansicht des Grabmonuments Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 1 1 Kommissionierung 1 2 Ursprungliche Plane 1505 1 3 Zweites Projekt 1513 1 4 Drittes Projekt 1516 1 5 Viertes Projekt 1526 1 6 Funftes Projekt 1532 1 7 Sechstes und letztes Projekt 1542 1545 2 Allgemeine Beschreibung 3 Der Moses 3 1 Beschreibung 3 2 Mogliche Vorbilder 3 3 Rezeption 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenKommissionierung Bearbeiten Das Grabmal wurde im Jahr 1505 von Papst Julius II aus der Familie Della Rovere in Auftrag gegeben nur zwei Jahre nach dessen Amtsantritt 1 Der etwa 30 jahrige Michelangelo war zu diesem Zeitpunkt bereits ein gefeierter Bildhauer Moglicherweise war es Giuliano da Sangallo der mit dem Wirken Michelangelos in Florenz vertraut war welcher die Aufmerksamkeit des Papstes auf Michelangelo lenkte 2 Julius liess Michelangelo aus Florenz zu sich rufen wo infolgedessen wichtige Projekte wie das Fresko der Cascina Schlacht liegen blieben Der Vertrag sah die enorme Summe von 10 000 Dukaten vor zum Vergleich fur die etwa funf Jahre fruher fertiggestellte Romische Pieta hatte der Meister 350 Dukaten erhalten von der allerdings auch das Material und Zuarbeiten Gehilfen zu bezahlen waren 3 Die Kommissionierung des Grabmals war der Beginn einer komplizierten von Zerwurfnissen aber auch Zuneigung und gegenseitigem Respekt gepragten Beziehung zwischen diesen beiden grossen Renaissancemenschen Die Arbeit an dem Werk erfolgte sporadisch uber vier Jahrzehnte hinweg immer wieder unterbrochen von anderen Auftragen denen sich der Meister kaum entziehen konnte Die uber einen so langen Zeitraum schwebende Verpflichtung der Vollendung des Grabmals stellte fur Michelangelo eine fortdauernde schwere Belastung dar der Meister sprach gegenuber seinem Biographen Ascanio Condivi von der Tragodie des Grabmals Verspohl schreibt Was fur ihn ein Triumph hatte werden sollen entwickelte sich zum Fluch zur Tragodie seines Lebens 4 Muller schreibt hierzu V olle vierzig Jahre hatte Michelangelo mit den Widerwartigkeiten und Seelenleiden zu kampfen gehabt die ihm aus diesem glanzenden und ehrenvollen Auftrage erwachsen waren 5 Im Verlauf dieser vier Jahrzehnte wurden die Entwurfe fur das Grabmal mindestens sechs Mal geandert 6 wobei die Abmessungen zumindest ab dem zweiten Entwurf und die Zahl der schmuckenden Figuren immer kleiner wurden Die Anfange der Arbeit am Juliusgrabmal fallen in die Zeit von Michelangelos zweitem Rom Aufenthalt von 1505 bis 1506 Da Julius II zum Zeitpunkt der Kommissionierung bereits uber 60 Jahre alt war drangte der Papst zunachst auf eine moglichst schnelle Ausfuhrung Die ersten Entwurfe legte Michelangelo seinem Auftraggeber im Jahr 1505 vor Die Wintermonate 1505 06 verbrachte er in den Marmorbruchen von Carrara um den Aushub des Marmors fur das Grabmonument zu uberwachen Anfang 1505 trafen die ersten Marmorblocke in Rom ein und wurden in die Werkstatt des Meisters in der Nahe von St Peter verbracht 7 Ursprungliche Plane 1505 Bearbeiten Da keine Entwurfe des Meisters selbst erhalten sind gibt es uber die ursprunglich geplante Gestalt des Grabmonuments relativ wenig gesicherte Erkenntnisse Die einzigen Quellen sind die Biographien von Giorgio Vasari und Ascanio Condivi vor allem letztere Klar ist dass das Grabmal wie es heute in San Pietro in Vincoli zu besichtigen ist kaum noch Ahnlichkeiten mit den ursprunglichen Entwurfen aufweist Der stets uberschwangliche Vasari beschreibt in den Vite das Grabmal wie es sich in den ursprunglichen Zeichnungen darstellte als un disegno che aveva fatto per tal sepoltura ottimo testimonio della virtu di Michelagnolo che di bellezza e di superbia e di grande ornamento e ricchezza di statue passava ogni antica et imperiale sepoltura deutsch grosstes Zeugnis fur Michelangelos Genie welches an Schonheit und Grossartigkeit sowie Ornamentierung und Reichtum der Statuen jedes antike und imperiale Grabmal ubertraf nbsp Rekonstruktion des ursprunglichen Projekts von 1505 nach Franco Russoli 1952 Geplant war ursprunglich wahrscheinlich ein frei stehendes Mausoleum Freigrab mit rechteckigem Grundriss in der Gestalt einer dreigeschossigen Stufenpyramide 8 Das Grabmal sollte nach Vasari im Grundriss Seitenlangen von zwolf und achtzehn Ellen braccia aufweisen 7 2 und 10 8 m 9 Die Hohe sollte wohl um die acht Meter oder mehr betragen Grimm kommt auf 30 Fuss 10 Das monumentale Werk sollte mit mindestens lebensgrossen Statuen versehen werden Die meisten Kunsthistoriker nehmen mit Vasari und Condivi ca 40 oder etwas mehr Statuen fur diesen ersten Entwurf an 11 Grimm zahlt sogar uber 50 Statuen 12 Gardner Kleiner gehen dagegen von ca 28 Statuen aus 13 Die Statuen waren zum Teil freistehend zum Teil eingebettet in Nischen oder an Pilaster angelehnt geplant Auch Flachreliefs in Bronze waren fur das Grabmal vorgesehen 14 Es ist klar dass eine solche Fulle an teilweise ganz unterschiedlichen Statuen fur Michelangelo der sich selbst als Bildhauer sah und diese Disziplin gegenuber allen anderen Kunsten bevorzugte ganz besonders reizvoll gewesen sein muss Fur das erste Geschoss waren bekleidete weibliche Figuren in den Nischen und unbekleidete mannliche Figuren an Pilaster angelehnt die weiblichen Figuren umgebend geplant Zu Fussen der weiblichen Statuen sollten sich wiederum kleinere Statuen befinden welche nach Grimm vom Papst besiegte Stadte darstellen sollten 15 Meist wird mit Vasari angenommen dass es sich bei den weiblichen Figuren um Siegesgottinnen und bei den mannlichen Figuren um Gefangene Sklaven handelt Argan Contardi geben folgende Deutung Die Siegesgottinnen und Gefangenen konnen einerseits als Anspielung an das klassische romische Thema des imperialen Triumphs interpretiert werden andererseits aber auch als Symbol des christlichen Siegs uber den Tod Die Verbindung Versohnung von heidnischer Antike als asthetischem Ideal und christlicher Neuzeit ist ein immer wiederkehrendes Thema in Michelangelos Werk 16 Condivi sieht in den Gefangenen Allegorien der Kunste die mit dem Tod des Papstes verschwunden sein wurden da sich niemals mehr ein Mann finden wurde der die Kunste so wie dieser fordern wurde U a Grimm und von Einem schliessen sich dieser Deutung an 17 Von Einem nimmt an dass sich Michelangelo bei seinen Planen von Antonio Pollaiuolos Grabmal fur Papst Sixtus IV in St Peter inspirieren liess dessen Sarkophag Reprasentationen der Kunste Wissenschaften und Tugenden enthalt Der Meister habe moglicherweise nach neuen Formen fur die Darstellung der Freien Kunste gesucht da diese niemals vorher als nackte mannliche Figuren in Fesseln dargestellt worden waren 18 Die Siegesgottinnen uber die sich Condivi nicht aussert konnten dann als Allegorien der siegreichen Tugenden interpretiert werden Fur eine oder beide der schmalen Seiten war der Eingang Eingange zu dem begehbaren Mausoleum vorgesehen in welchem sich der Sarkophag des Papstes befunden hatte An den Ecken des zweiten Geschosses sollten wohl der Apostel Paulus und Moses sowie Allegorien der vita activa und der vita contemplativa platziert werden Wahrend Vasari und Condivi ubereinstimmend nur diese vier Figuren angeben nimmt Grimm insgesamt acht sitzende Statuen fur diese Ebene an 19 Als geplante Kronung des Monuments wird eine auf dem Katafalk thronende Figur des Papstes selbst vermutet 20 Der Katafalk sollte wohl von zwei Figuren gestutzt werden nach Vasari zwei Engel Condivi zufolge Allegorien von Himmel und Erde Der Entwurf von 1505 hatte in der Geschichte der Papstgraber in dieser Form als von allen Seiten zugangliches Freigrab keine Vorlaufer Bei Vasari findet sich eine Anspielung auf die Mausoleen Romischer Kaiser Zumindest fur das erste Geschoss des Grabmals sieht von Einem Gemeinsamkeiten mit Romischen Grabmalern nicht jedoch fur oberen Teil der Konstruktion Von Einem sieht in der Konzeption als Freigrab Ahnlichkeiten mit der traditionellen Vorstellung vom Heiligen Grab in Jerusalem eine Rekonstruktion desselben durch Leon Batista Alberti in der Cappella Ruccelai in der Kirche San Pancrazio in Florenz war Michelangelo bekannt Abgesehen von solchen eher typologischen Ahnlichkeiten sieht von Einem grossere Gemeinsamkeiten hinsichtlich Konstruktion Proportionen Ornamentik u a mit Andrea Sansovinos Wandgrab fur Ascanio Sforza in der Kirche Santa Maria del Popolo in Rom das ebenfalls 1505 von Julius II in Auftrag gegeben wurde 21 Der ursprungliche Entwurf des Grabmals war hinsichtlich seiner Ausmasse und der Anzahl der Statuen derart gigantisch dass die Ausfuhrung selbst wenn Michelangelo ununterbrochen daran gearbeitet hatte Jahrzehnte beansprucht hatte Nicht nur die Statuen sondern auch die architektonischen Elemente mit ihren vielfaltigen Arabesken und sonstigen Ornamenten die Bronzearbeiten usw hatten einen gewaltigen Arbeitsaufwand bedeutet 22 Rolland spricht von einem fiebernden Delirium von Planen 23 die der Papst und sein Kunstler zusammen schmiedeten Das Scheitern dieser fruhen Plane war somit fast unvermeidlich Ursprunglich war geplant das Grabmal in Alt St Peter zu errichten moglicherweise direkt uber dem Grab des Apostels Petrus 24 Es zeigte sich jedoch bald dass die alte Basilika nicht genug Platz fur das geplante riesenhafte Monument bieten wurde Statt die Plane fur das Grabmal der Kirche anzupassen beschloss Julius eine neue Kirche zu errichten die Idee fur den neuen Petersdom war geboren In diesem sollte das Grabmonument im Chor platziert werden 25 Bereits im Jahr 1506 liess der unstete stets neue Plane schmiedende Papst Julius die Plane fur das Grabmonument wieder fallen um stattdessen den von Bramante geleiteten Neubau der Peterskirche voranzutreiben Der Papst verweigerte Michelangelo jede weitere Bezahlung so dass dieser bei dem befreundeten Bankier Jacopo Galli Geld aufnehmen musste um Arbeiter und Marmor bezahlen zu konnen Der tief enttauschte Michelangelo der hier eine gegen ihn gerichtete Intrige des Architekten Bramante vermutete 26 begab sich im Fruhjahr 1506 gegen den Willen des Papstes nach Florenz Es ist nicht unwahrscheinlich dass Michelangelo tatsachlich das Opfer von Intrigen Bramantes und anderer in Rom befindlicher Kunstler wurde welche in Michelangelo einen Rivalen um die Gunst und die Finanzmittel des Papstes sahen 1508 kehrte Michelangelo nach Rom zuruck langst wieder mit Julius versohnt dem er zwischenzeitlich in Bologna eine Bronzestatue errichtet hatte Doch statt nun endlich die Arbeit an dem Grabmal voranzutreiben beauftragte der Papst Michelangelo mit der Arbeit an den Decken und Wandfresken der Sixtinischen Kapelle die im November 1512 vollendet wurden Zweites Projekt 1513 Bearbeiten nbsp Rekonstruktion des Projekts von 1513 nach einer Zeichnung von Jacomo Rocchetti im Kupferstichkabinett Berlin Im Februar 1513 starb Julius II Im Mai 1513 wurde zwischen Michelangelo und den Testamentsvollstreckern Julius II ein neuer Vertrag aufgesetzt der eine neue zumindest hinsichtlich der Zahl der Statuen verkleinerte Version des Grabmals vorsah wie es Julius kurz vor seinem Tod selbst gewunscht hatte 27 Der Vertrag sah vor dass Michelangelo exklusiv an dem Grabmal arbeiten sollte die Arbeiten sollten binnen sieben Jahren abgeschlossen sein Das Honorar wurde von 10 000 auf 16 500 Dukaten erhoht Der Meister mietete ein Haus in der Nahe des Trajansforums Marcello dei Corvi wohin der Marmor verbracht wurde Steinmetze wurden engagiert und Michelangelo nach der Arbeit an den Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle froh endlich wieder als Scultore arbeiten zu konnen machte sich mit frischem Elan ans Werk 28 Geplant war nunmehr ein Monument mit ebenfalls rechteckigem Grundriss jedoch nur mit drei freistehenden Seiten mithin ein Wandgrab 29 Grimm nimmt wohl irrtumlich eine einzige sich an die Kirchenmauer sich anlehnende Marmorwand 30 an Die ursprunglich vorgesehene Grabkammer wurde eliminiert es handelte sich also nicht mehr um ein Mausoleum Die Zahl der Skulpturen die das Grabmal schmucken sollten hatte sich deutlich verringert Das erste Geschoss entsprach wohl wenn auch in einer verkleinerten Version und mit nur drei freistehenden Seiten im Prinzip noch den ursprunglichen Planen Die gewaltige Struktur uber dem ersten Geschoss weist Ahnlichkeiten mit einer Altarkonstruktion auf cappelletta 31 Fur den Sockel des zweiten Geschosses waren wiederum sitzende Figuren vorgesehen darunter auch der Moses Zwischen diesen in erhohter Position in der cappelletta sollte eine sitzende Statue des Papstes thronen umgeben von zwei geflugelten Engeln den Aufstieg in den Himmel symbolisierend Diese Symbolik ist bereits in mittelalterlichen Grabmalern darunter auch Papstgrabern prasent Uber dem Ensemble mit der Papstfigur befindet sich eine Madonna mit dem Kind diese konnte nach Einem statt als Statue auch als Bas Relief oder sogar nur als Gemalde geplant gewesen sein Von Einem erkennt in der Madonna mit dem Kind eine bemerkenswerte Ahnlichkeit mit Rafaels Sixtinischer Madonna fur Julius II Die Figuren der cappelletta sollten die ubrigen Figuren an Grosse ubertreffen da sie am weitesten vom Betrachter entfernt gewesen waren Unklar ist ob die cappelletta selbst lediglich als flache Wanddekoration geplant oder von der Wand aus weit in den Raum hineinragen sollte so dass Platz fur seitliche Nischen mit Statuen oder ahnliches gewesen ware Uber die geplante Aufstellung des Grabmals ist nichts uberliefert 32 Grimm nimmt bereits fur dieses Stadium San Pietro in Vincoli an 33 Obwohl es sich mit Blick auf die Figurenzahl um eine reduzierte Version handelte hatte dieses Monument im Hinblick auf die Komplexitat der Ikonographie und moglicherweise auch die Grosse den ursprunglichen Entwurf sogar noch ubertroffen 34 Im Sommer 1513 beauftragte Michelangelo Antonio del Ponte a Sieve die architektonischen Elemente des ersten Geschosses des Grabmals auszufuhren 35 welche in die tatsachlich realisierte Fassung des Monuments eingegangen sind In der Zeit etwa zwischen 1513 und 1515 arbeitete Michelangelo an der Moses Figur die in der ursprunglichen Planung als Eckfigur des rechteckigen Freigrabs vorgesehen war Die Vollendung des Moses erfolgte allerdings erst kurz vor der Aufstellung des Grabmals in San Pietro in Vincoli Die unvollendete Statue lagerte somit etwa vier Jahrzehnte in Michelangelos Werkstatt in Rom Etwa in demselben Zeitraum schuf Michelangelo auch zwei Sklavenfiguren nach Borsi zwei Jahre vor dem Moses 36 die jedoch nicht in das Grabmal eingingen und sich heute im Louvre in Paris befinden Grobe Entwurfe zweier Statuen moglicherweise Sklaven die sich heute in der Casa Buonarroti in Florenz befinden gehen moglicherweise ebenfalls auf diese Zeit zuruck nbsp Sterbender Sklave Louvre Paris nbsp Gefesselter Sklave Louvre Paris nbsp Entwurf eines Sklaven Casa Buonarroti nbsp Entwurf eines Sklaven Casa Buonarroti nbsp Entwurf eines Wandgrabs fur Julius II Michelangelo zugeschrieben Metropolitan Museum of Art New York nbsp Entwurf eines Wandgrabs fur Julius II Michelangelo zugeschrieben 1513 Uffizi FlorenzDie Sklaven bzw Gefangen Figuren wurden und werden von Kunsthistorikern traditionell mit dem Juliusgrabmal in Verbindung gebracht 37 eine solche Verknupfung ist aufgrund der fruhen Entwurfe die eindeutig solche Figuren beinhalteten naheliegend Vor allem in jungerer Zeit wurden jedoch auch Stimmen laut die eine solche Verbindung negieren 38 Grimm spricht in seiner Michelangelo Biographie voller Bewunderung von dem sterbenden Sklaven Vielleicht ist die zarte Schonheit dieses sterbenden Junglings noch durchdringender als die Gewalt des Moses Wenn ich ausspreche dass sie die Statue des sterbenden Sklaven fur mich das erhabenste Stuck Bildhauerarbeit ist so tue ich das in Erinnerung an die Meisterwerke der antiken Kunst 39 Drittes Projekt 1516 Bearbeiten nbsp Rekonstruktion des Projekts Stand 1516Im Juli 1516 wurde ein neuer Vertrag mit den Della Rovere aufgesetzt in dem die Anzahl der Statuen einmal mehr verringert wird Der Zeitraum der Fertigstellung wurde auf neun Jahre erweitert 40 Die Front des ersten Geschosses bleibt noch unverandert die beiden mit der Wand verbundenen Seiten des ersten Geschosses werden jedoch bis auf eine Nische reduziert etwa drei Meter Fur die Seiten waren eine Victoria sowie Gefangenen Statuen vorgesehen Die obere cappelletta Struktur des Entwurfs von 1513 wird zugunsten einer deutlich kleineren Struktur aufgegeben Im zweiten Geschoss der Fassade sollte sich die Statue des Papstes befinden gestutzt von zwei sitzenden Figuren in Anlehnung an das Sujet der Pieta gekront von einer Madonna mit dem Kind Die Moses Figur sollte sich laut diesem Entwurf in der vom Betrachter aus gesehen linken Nische des zweiten Geschosses befinden Leo X der Nachfolger Julius II stammte aus der Florentiner Familie der Medici Waren die Medici und die Della Rovere zunachst Verbundete gewesen schlugen die Beziehungen zwischen beiden Familien ab ca 1516 in offene Feindschaft um so dass eine Weiterfuhrung des Grabmals Projekts unter den Augen des neuen Papstes ab 1516 nicht mehr moglich war 41 1516 entlassen die Erben Julius II den Meister aus seinem Vertrag In den folgenden Jahren wird Michelangelo dann von seinen fruhen Forderern den Medici in Anspruch genommen Im Jahr 1522 fordern die Della Rovere fur das Grabmal geleistete Anzahlungen zuruck und drohen 1524 mit einem Prozess Ende der 10er Anfang der 20er Jahre nahm Michelangelo die Arbeit am Grabmal in Florenz wieder auf Manche Kunsthistoriker nehmen an dass aus dieser Zeit vier unvollendete Gefangenen Statuen die sogenannten Boboli Sklaven heute in der Galleria dell Accademia Florenz sowie die Statue eines Siegers heute Palazzo Vecchio Florenz stammen 42 Andere Kunsthistoriker datieren die Boboli Sklaven und den Sieger auf einen Zeitpunkt nach 1532 43 Keine dieser funf Statuen ist obwohl ursprunglich wohl fur das Juliusgrabmal vorgesehen 44 in dieses eingegangen Die vier Sklaven Statuen sind typisch fur das Non finito das Unvollendet Sein in Michelangelos Werk Die vier Skulpturen haben daher immer im Mittelpunkt der Michelangelo Forschung gestanden 45 Kunsthistoriker haben immer wieder daruber spekuliert ob dieses Non finito lediglich auf die chronische Uberlastung des Meisters zuruckzufuhren ist dies ist gewissermassen die offensichtliche naheliegende Erklarung oder ob dies von Michelangelo so intendiert war Kunsthistoriker weisen darauf hin dass das Non finito Michelangelos Idee reflektiere dass die Figuren bereits fertig im Stein enthalten seien und die Kunst des Bildhauers lediglich darin bestehe diese von dem uberflussigen sie umgebenden Material zu befreien 46 Die Statuen befanden sich bis zum Tod des Meisters in dessen Studio in Florenz Sie wurden 1586 in den Boboli Garten des Palazzo Pitti verbracht wo sie symboltrachtig in einer Grotte aufgestellt wurden Dort befanden sie sich bis 1908 als sie an ihren heutigen Standort die Galleria dell Accademia verbracht wurden 47 nbsp Sieger Palazzo Vecchio Florenz nbsp Junger Sklave Galleria dell Accademia Florenz nbsp Atlas Galleria dell Accademia Florenz nbsp Bartiger Sklave Galleria dell Accademia Florenz nbsp Erwachender Sklave Galleria dell Accademia FlorenzViertes Projekt 1526 Bearbeiten Im Jahr 1526 schlug Michelangelo den Papst Erben eine neue Fassung des Grabmonuments vor wonach nun ein Wandgrab mit nur noch zwolf Statuen ausgefuhrt werden sollte 48 Uber diesen Projektstand existieren kaum gesicherte Erkenntnisse Wahrscheinlich hatte Michelangelo bereits in dieser Phase die noch verbliebenen seitlichen Nischen vollstandig eliminiert so dass das Ergebnis wohl bereits deutlich in Richtung des tatsachlich realisierten Grabmonuments deutete Die Della Rovere waren mit dieser gegenuber fruheren Entwurfen nunmehr wohl stark reduzierten Fassung nicht einverstanden Funftes Projekt 1532 Bearbeiten nbsp Rekonstruktion des Projekts Stand 1532Nachdem die Arbeit an dem Grabmonument noch immer nicht wesentlich vorangekommen war verlangten die Della Rovere entschieden eine Losung 49 Ein weiterer Vertrag wurde aufgesetzt 1532 in dem bestimmt wurde dass das Monument in San Pietro in Vincoli zu errichten sei Julius Titelkirche als Kardinal wobei Michelangelo sechs Statuen eigenhandig ausfuhren und die Arbeiten leiten sollte 50 Die Arbeiten sollten binnen drei Jahren abgeschlossen werden Doch auch dieser Vertrag konnte von Michelangelo nicht erfullt werden da neue Auftrage der Papste Clemens VII und Paul III insbesondere das Jungste Gericht in der Sixtinische Kapelle seine ganze Kraft beanspruchten Im November 1536 erliess Papst Paul III sogar ein motu proprio um den Kunstler aus seinen Verpflichtungen gegenuber den Della Rovere zu befreien In den 1530ern und Anfang der 1540er Jahre erreichte die Tragodie des Juliusgrabmals fur Michelangelo ihren Hohepunkt Der Meister wurde beschuldigt hohe Anzahlungen unrechtmassig entgegengenommen zu haben sogar Wucher wurde ihm vorgeworfen Michelangelo verteidigte sich heftig gegen diese Anschuldigungen Sechstes und letztes Projekt 1542 1545 Bearbeiten Im Jahr 1541 Michelangelo hatte gerade das Jungste Gericht vollendet setzte sich Paul III bei den Della Rovere dafur ein dass andere Kunstler das Juliusgrabmal unter Michelangelos Aufsicht vollenden sollten Die Erben Julius II akzeptierten und am 20 August 1542 wurde der letzte Vertrag aufgesetzt In den Jahren 1542 bis 1545 wurde das Grabmal endlich fertiggestellt Michelangelo hat letztlich wohl nur den Moses der nunmehr ins Zentrum des Grabmonuments geruckt war eigenhandig und ohne Mitarbeit von Gehilfen ausgefuhrt Die Statuen der Lea und der Rachel sind entweder vom Meister unter Mitarbeit seines Gehilfen Raffaello da Montelupo oder von letzterem allein ausgefuhrt worden Die drei ubrigen Statuen ein Prophet eine Sibylle und die Madonna mit dem Kind wurden bereits im Jahr 1537 von Michelangelo skizziert jedoch von Gehilfen vollendet 51 Fur die architektonischen Elemente des ersten Geschosses wurden Arbeiten verwendet die bereits um 1513 von Antonio del Ponte a Sieve ausgefuhrt worden waren s o Die Architektur des Obergeschosses wurde von Giovanni di Marchesi und Francesco d Urbino ausgefuhrt 1545 etwa 40 Jahre nach der Kommissionierung wurde das Grabmal endlich in seiner heutigen Gestalt in San Pietro in Vincoli aufgestellt Allgemeine Beschreibung BearbeitenDas Grabmonument ist als zweigeschossiges Wandgrab ausgefuhrt Muller schreibt von einem ziemlich barocke n Wandbau der einen unerfreulichen Eindruck 52 mache Das erste Geschoss tragt noch die Reminiszenz an eine der Schmalseiten des ursprunglichen Entwurfs mit zwei reich ornamentierten Nischen Im Zentrum des ersten Geschosses befindet sich die Moses Statue In der Nische vom Betrachter aus rechts befindet sich die Statue der Lea als Allegorie der vita activa in der linken Nische jene der Rachel als Allegorie der vita contemplativa beide in stehender Position Die Architektur des zweiten Geschosses ist von vier hoch aufragenden Pilastern gepragt welche drei gleich grosse Nischen bilden In der rechten Nische befindet sich ein Prophet in der linken Nische uber der Vita Contemplativa eine Sibylle beide in sitzender Position Genau im Zentrum des Monuments uber der Moses Statue hat Michelangelo eine Statue Julius II in liegender Position platziert In der mittleren Nische hinter und uber der Papstfigur befindet sich die aufrecht stehende Jungfrau Maria mit dem Jesuskind im Arm Dieses Ensemble aus ruhender Papstfigur und der daruber angeordneten Madonna mit dem Kind findet sich in ahnlicher Form schon im zweiten Entwurf von 1513 Mit der ikonographisch gelaufigen Darstellung des Toten in liegender Position auf einer Kline den Kopf mit einem Arm abstutzend wird ein Thema etruskischen Ursprungs aufgenommen das den Toten an einem Bankett im Jenseits teilnehmend zeigt 53 Uber der mittleren Nische das Monument kronend befindet sich das papstliche Wappen Das Monument ist reich ornamentiert dies gilt insbesondere fur das erste Geschoss Die Simse uber den beiden unteren Nischen auf denen die Sibylle und der Prophet thronen werden von jeweils zwei als Reliefs ausgefuhrten mannlichen Karyatiden getragen Auffallig ist die Dominanz der Moses Figur in dem Ensemble der gegenuber die Figur des ruhenden Julius eigentlich die Hauptfigur des Grabmonuments fast verschwindet 54 Es kann angenommen werden dass dieses Missverhaltnis so nicht geplant war und eher dem Umstand geschuldet ist dass der fruher als die ubrigen Figuren geschaffene weit uberlebensgrosse Moses noch fur eine fruhere monumentalere Version des Grabmals konzipiert war und sich nicht recht in die letzte verkleinerte Version einfugen wollte 55 nbsp Lea nbsp Rachel nbsp Julius II Der Moses Bearbeiten Hauptartikel Moses Michelangelo Der Moses ist zweifellos die wichtigste Figur des Juliusgrabmals schon allein aus dem Grund dass er die einzige Statue ist die Michelangelo zweifelsfrei allein ausgefuhrt hat Ihm gilt daher traditionell die grosste Aufmerksamkeit der Kommentatoren Der Meister selbst scheint mit seinem Werk zufrieden gewesen zu sein wie die folgende Ausserung Michelangelos gegenuber seinem Biographen Condivi zeigt questa sola statua e bastante a far onore alla sepoltura di papa Giulio deutsch Diese eine Statue genugt schon um dem Grabmal des Papstes Julius Ehre zu machen Beschreibung Bearbeiten nbsp MosesDie aus einem Block Carraramarmor gearbeitete Statue des Moses ist 2 35 hoch Der Prophet wird in sitzender Position dargestellt aufrecht wurde die Statue somit etwa drei Meter messen Die Statue ruht auf einem niedrigen Sockel und ist leicht aus dem Monument herausgeruckt so dass die ubrigen Skulpturen als Hintergrundfiguren erscheinen Moses wird in dem Moment dargestellt da er mit den Gesetzestafeln vom Berg Sinai zuruckkehrt und Zeuge des Tanzes der Israeliten um das Goldene Kalb wird Der rechte Arm ist auf die Gesetzestafeln gestutzt der linke Arm ist angewinkelt die Hand ruht locker im Schoss Der Kopf mit dem dichten gewellten Haar und dem in machtigen Strahnen auf die Brust hinabfliessenden Bart dessen technische Meisterschaft von Muller als unvergleichlich geruhmt wird 56 ist um etwa 45 nach links gewendet der strenge missbilligende Blick gilt zweifellos dem um das Goldene Kalb tanzenden Volk Gemass der biblischen Uberlieferung wird Moses nur Augenblicke spater die in Michelangelos Darstellung noch intakten Gesetzestafeln ob des frevlerischen Tuns seines Volkes auf dem Boden zerschmettern 57 Der Prophet ist in eine armellose Tunika mit verschwenderischem Faltenwurf gekleidet Die ikonographisch ubliche Darstellung des Moses mit Hornern die es mit dieser Ikonographie vertrauten zeitgenossischen Betrachtern erlaubte den Moses sofort als solchen zu erkennen geht auf eine Fehlubersetzung des hebraischen Verbs qaran ק ר ן zuruck das korrekt mit strahlend zu ubersetzen ist In der Vulgata an der sich auch Michelangelo orientierte wird aufgrund einer fehlerhaften Vokalisierung stattdessen cornuta gehornt ubersetzt nbsp Moses DetailMichelangelo hat seinen Moses in antiker Tradition als kraftvollen Heroen dargestellt Merkmale wie Muskeln Sehnen und Adern sind anatomisch prazise herausgearbeitet Die uberlebensgrosse spannungsgeladene Statue mit dem machtigen gehornten Haupt und den muskulosen Gliedmassen vermittelt dem Betrachter den Eindruck muhsam gezugelter Kraft die sich schon im nachsten Augenblick in einem Zornesausbruch entladen wird Jacob Burckhardt schreibt Moses scheint in dem Momente dargestellt da er die Verehrung des goldenen Kalbes erblickt und aufspringen will Es lebt in seiner Gestalt die Vorbereitung zu einer gewaltigen Bewegung wie man sie von der physischen Macht mit der er ausgestattet ist nur mit Zittern erwarten mag Ahnlich Lubke Als sahen die blitzenden Augen eben den Frevel der Verehrung des goldenen Kalbes so gewaltsam durchzuckt eine innere Bewegung die ganze Gestalt Erschuttert greift er mit der Rechten in den herrlich herabflutenden Bart als wolle er seiner Bewegung noch einen Augenblick Herr bleiben um dann um so zerschmetternder loszufahren Ein von vielen Kommentatoren hervorgehobenes Merkmal ist die terribilita der Statue von ital terribile schrecklich furchterlich ein Wesenszug der auch dem Meister selbst von seinen Zeitgenossen nachgesagt der jedoch auch dem Papstherrn Julius zugesprochen wurde Kommentatoren wie Grimm und Von Einem sehen daher in der Moses Statue sowohl Zuge des Papstes wie auch Elemente eines Selbstportrats des Meisters 58 Grimm schreibt Es ist als ware diese Gestalt die Verklarung all der gewaltigen Leidenschaften die die Seele des Papstes erfullten das Abbild seiner idealen Personlichkeit unter der Gestalt des grossten gewaltigsten Volksfuhrers 59 Und weiter All die Kraft die Michelangelo besass zeigte er in diesen Gliedern und die damonisch aufbrausende Gewaltsamkeit des Papstes in seinem Antlitz 60 Mogliche Vorbilder Bearbeiten Als ein mogliches Vorbild fur Michelangelo Moses nennt von Einem Andrea di Bonaiutos Fresco Der Triumph des Heiligen Thomas in der Spanischen Kapelle von Santa Maria Novella in Florenz Den grossten Einfluss auf den Moses sieht von Einem in Donatellos sitzender Figur Johannes des Evangelisten 1408 1415 die bis 1537 mit den drei anderen Evangelisten in den vier grossen Nischen neben dem Hauptportal am florentiner Dom Santa Maria del Fiore stand und sich seit 1936 im Museo del Opera del Duomo befindet Von Einem hebt den starken Kontrast zwischen Donatellos statischer Darstellung und der Dynamik und Lebendigkeit von Michelangelos Moses hervor In der Naturlichkeit und Dynamik der Statue sieht von Einem Einflusse der hellenistischen Kunst mit der sich Michelangelo intensiv auseinandergesetzt hat Konkret erwahnt von Einem in diesem Zusammenhang den Torso vom Belvedere der einige Jahre zuvor in Rom gefunden worden war und der Michelangelo wohlbekannt war In Michelangelos eigenem Werk sieht von Einem Vorlaufer des Moses vor allem in den Propheten Joel Jeremia und Daniel von den sixtinischen Deckenfresken 61 Rezeption Bearbeiten Michelangelos Moses durfte eines der meistrezipierten Werke der Bildhauerei sein Er galt und gilt vielen Kennern als die bedeutendste bildnerische Schopfung Michelangelos als dasjenige Werk in dem die Genialitat des Scultore ihren Hohepunkt erreicht Vasari urteilt dass sich keine moderne oder antike Statue an Schonheit mit dem Moses messen konne alla quale statua non sara mai cosa moderna alcuna che possa arrivare di bellezza e delle antiche ancora si puo dire il medesimo Goethe schrieb im Jahr 1830 uber die Statue Diesen Heroen kann ich mir nicht anders als sitzend denken Wahrscheinlich hat die uberkraftige Statue des Michelangelo am Grabe Julius des Zweiten sich meiner Einbildungskraft dergestalt bemachtigt dass ich nicht davon loskommen kann Auch Sigmund Freud der Begrunder der Psychoanalyse beschaftigte sich intensiv mit der Statue und veroffentlichte 1914 eine anonyme 22 seitige Abhandlung daruber Der Moses des Michelangelo Freud gibt an von keinem Bildwerk je eine starkere Wirkung erfahren 62 zu haben Er kommt zu dem Schluss dass die Dynamik in dem Bildwerk sich aus einem Bewegungsablauf ergibt Moses erhebt sich beim Tanz um das Goldene Kalb um seine Stimme und Hand anzuheben dabei drohen die Gesetzestafel seiner anderen Hand zu entgleiten In der Bewegung des Erhebens geht die Bewegung wieder zuruck zu einer Sitzbewegung denn Moses versucht wie jeder Mensch in solch einer Situation die Tafeln wieder in Griff zu bekommen Diese Bewegung ist bei Freud in Skizzenform dargestellt Die Bewegung ist gewissermassen im Marmor eingefroren Grimm sieht in Michelangelos Moses Statue die Krone der modernen Skulptur Nicht allein dem Gedanken nach sondern auch in Anbetracht der Arbeit die von unvergleichlicher Durchfuhrung sich zu einer Feinheit steigert die kaum weiter getrieben werden konnte 63 Wer diese Statue einmal gesehen hat dem muss ihr Eindruck fur immer haften bleiben Eine Hoheit erfullt sie ein Selbstbewusstsein ein Gefuhl als stunden diesem Manne die Donner des Himmels zu Gebote doch er bezwange sich ehe er sie entfesselte erwartend ob die Feinde die er vernichten will ihn anzugreifen wagten 64 Muller ruhmt die hohe Schonheit des Antlitzes und den Eindruck von Lebendigkeit den die nackten Korperteile vermitteln Gleichzeitig sei ein gewisses Haschen nach Effekt 65 nicht zu verkennen Gardner Kleiner stellen wie viele andere Kommentatoren die latente scheinbar kurz vor dem Ausbruch stehende emotionale und physische Energie von Michelangelos Moses heraus Der Meister habe insoweit jedes bildnerische Werk seit der Zeit des Hellenismus ubertroffen 66 Quellen BearbeitenAscanio CondiviVita di Michelagnolo Buonarroti raccolta per Ascanio Condivi da la Ripa Transone Rom 1553 Teil I Volltext mit einem Vorwort und Bibliographien Fontes 34 Volltext Das Leben des Michelangelo Buonarotti Das Leben Michelangelos beschrieben von seinem Schuler Ascanio Condivi Aus dem Italienischen ubers u erl von Hermann Pemsel Munchen 1898 Giorgio VasariLe vite de piu eccellenti architetti pittori et scultori italiani da Cimabue insino a tempi nostri Erste Ausgabe Florenz 1550 Zweite erweiterte Ausgabe Florenz 1558 Das Leben des Michelangelo Hrsg von Alessandro Nova Bearb von Caroline Gabbert Neu ins Deutsche ubers von Victoria Lorini Berlin 2009 Edition Giorgio Vasari ISBN 978 3 8031 5045 5 Literatur BearbeitenGiulio Carlo Argan Bruno Contardi Michelangelo Ediz inglese 9 Auflage Giunti Editore 1998 ISBN 88 09 76249 5 Stefano Borsi The Sixteenth Century the Golden Ages In Marco Bussagli Hrsg Rome Art and Architecture Koneman 1999 S 402 439 Charles Clement Michelangelo Leonardo Raffael Kunst und Kunstler des 16 17 und 18 Jahrhunderts Verlag E A Seemann 1870 Enrico Crispino Michelangelo Giunti Editore 2001 ISBN 88 09 02274 2 Charles de Tolnay Michelangelo Band 4 The Tomb of Julius II Princeton 1954 Christoph Luitpold Frommel Hrsg Michelangelo Marmor und Geist Das Grabmal Papst Julius II und seine Statuen Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2915 7 Helen Gardner Fred S Kleiner Gardner s Art Through the Ages The Western Perspective Band 2 13 Auflage Verlag Cengage Learning 2010 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 Friedrich Muller Leben und Werke der beruhmtesten Baumeister Bildhauer Maler Kupferstecher Formschneider Lithographen etc Von den fruhesten Kunstepochen bis zur Gegenwart Verlag Ebner amp Seubert 1857 Erwin Panofsky The First Two Projects of Michelangelo s Tomb of Julius II In The Art Bulletin 19 1937 S 561 579 JSTOR Joachim Poeschke Die Skulptur der Renaissance in Italien Band 2 Munchen 1992 Volker Reinhardt Der Gottliche Das Leben des Michelangelo Biographie Verlag C H Beck 2010 ISBN 978 3 406 59784 8 Angelo Tartuferi Michelangelo Pittore scultore architetto Con gli affreschi restaurati della Cappella Sistina e del Giudizio universale Ediz tedesca ATS Italia Editrice 2001 ISBN 88 87654 61 1 Henry Thode Michelangelo kritische Untersuchung uber sein Werk Band 1 Berlin 1908 Franz Joachim Verspohl Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II Moses Heerfuhrer Gesetzgeber Musenlenker Kleine Politische Schriften Band 12 Wallstein Verlag Gottingen 2004 ISBN 3 89244 804 3 bvbm1 bib bvb de Rezension Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 Martin Weinberger Michelangelo the sculptor Band 1 London New York 1967 Weitere LiteraturGeorg Satzinger Michelangelos Grabmal Julius II in S Pietro in Vincoli In Zeitschrift fur Kunstgeschichte 64 2001 S 177 222 Bram Kampers Die Erfindung eines Monuments Michelangelo und die Metamorphosen des Juliusgrabmals In Horst Bredekamp Volker Reinhardt Hrsg Totenkult und Wille zur Macht Darmstadt 2004 S 41 59 Horst Bredekamp Ende 1545 und Anfang 1505 von Michelangelos Juliusgrab Frei oder Wandgrab In Horst Bredekamp Volker Reinhardt Hrsg Totenkult und Wille zur Macht Darmstadt 2004 S 61 83 Claudia Echinger Maurach Michelangelos Grabmal fur Papst Julius II Hirmer Munchen 2010 ISBN 978 3 7774 4355 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Juliusgrabmal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Charles Clement Michelangelo Leonardo Raffael Kunst und Kunstler des 16 17 und 18 Jahrhunderts S 124 Giulio Carlo Argan Bruno Contardi Michelangelo Ediz inglese 9 Auflage S 13 Giulio Carlo Argan Bruno Contardi Michelangelo Ediz inglese 9 Auflage S 13 Franz Joachim Verspohl Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II Moses Heerfuhrer Gesetzgeber Musenlenker Kleine Politische Schriften Band 12 S 109 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 218 Stefano Borsi The Sixteenth Century the Golden Ages In Marco Bussagli Hrsg Rome Art and Architecture S 426 Giulio Carlo Argan Bruno Contardi Michelangelo Ediz inglese 9 Auflage Giunti S 13 David Greve Status und Statue Studien zu Leben und Werk des Florentiner Bildhauers Baccio Bandinelli Kunst Musik und Theaterwissenschaft Band 4 Verlag Frank amp Timme GmbH 2008 S 188 Erwin Panofsky The First Two Projects of Michelangelo s Tomb of Julius II In The Art Bulletin 19 1937 S 561 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 276 Volker Reinhardt Der Gottliche Das Leben des Michelangelo Biographie S 76 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 276 Helen Gardner Fred S Kleiner Gardner s Art Through the Ages The Western Perspective Band 2 13 Auflage S 469 Giulio Carlo Argan Bruno Contardi Michelangelo Ediz inglese 9 Auflage S 13 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 274 Giulio Carlo Argan Bruno Contardi Michelangelo Ediz inglese 9 Auflage S 13 14 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 275 von Einem S 41 Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 S 41 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 276 Volker Reinhardt Der Gottliche Das Leben des Michelangelo Biographie S 80 Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 S 44 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 276 Romain Rolland The Extraordinary Life of Michelangelo Illustrated Special Edition Books o J Kapitel 2 S 1 Giulio Carlo Argan Bruno Contardi Michelangelo Ediz inglese 9 Auflage S 14 Volker Reinhardt Der Gottliche Das Leben des Michelangelo Biographie S 74 ff Franz Joachim Verspohl Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II Moses Heerfuhrer Gesetzgeber Musenlenker Kleine Politische Schriften Band 12 S 109 Charles Clement Michelangelo Leonardo Raffael Kunst und Kunstler des 16 17 und 18 Jahrhunderts S 129 Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 S 75 Autor Artikel In Theologische Realenzyklopadie Studienausgabe Band 18 Teil 2 Katechumenat Katechumenen Kirchenrecht de Gruyter Berlin 2000 ISBN 3 11 016295 4 S 728 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 404 Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 S 76 Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 S 76 ff Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 404 Erwin Panofsky The First Two Projects of Michelangelo s Tomb of Julius II In The Art Bulletin 19 1937 S 577 Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 S 76 Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 S 76 Stefano Borsi The Sixteenth Century the Golden Ages In Marco Bussagli Hrsg Rome Art and Architecture S 426 So z B Enrico Crispino Michelangelo S 90 Helen Gardner Fred S Kleiner Gardner s Art Through the Ages The Western Perspective Band 2 13 Auflage S 470 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 407 Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 S 88 Franz Joachim Verspohl Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II Moses Heerfuhrer Gesetzgeber Musenlenker Kleine Politische Schriften Band 12 S 114 Thode S 216 datiert den Beginn der Arbeit an den vier Statuen auf 1519 So auch Poeschke S 102 so auch Crispiano S 90 de Tolnay S 55 56 Weinberger S 264 265 Tartuferi S 23 Enrico Crispino Michelangelo S 90 Angelo Tartuferi Michelangelo Pittore scultore architetto Con gli affreschi restaurati della Cappella Sistina e del Giudizio universale S 23 Enrico Crispino Michelangelo S 90 Enrico Crispino Michelangelo S 90 Franz Joachim Verspohl Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II Moses Heerfuhrer Gesetzgeber Musenlenker Kleine Politische Schriften Band 12 S 8 Franz Joachim Verspohl Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II Moses Heerfuhrer Gesetzgeber Musenlenker Kleine Politische Schriften Band 12 S 8 Charles Clement Michelangelo Leonardo Raffael Kunst und Kunstler des 16 17 und 18 Jahrhunderts S 135 Charles Clement Michelangelo Leonardo Raffael Kunst und Kunstler des 16 17 und 18 Jahrhunderts S 139 Friedrich Muller Leben und Werke der beruhmtesten Baumeister Bildhauer Maler Kupferstecher Formschneider Lithographen etc Von den fruhesten Kunstepochen bis zur Gegenwart S 218 Stefano Borsi The Sixteenth Century the Golden Ages In Marco Bussagli Hrsg Rome Art and Architecture S 423 Stefano Borsi The Sixteenth Century the Golden Ages In Marco Bussagli Hrsg Rome Art and Architecture S 427 Helen Gardner Fred S Kleiner Gardner s Art Through the Ages The Western Perspective Band 2 13 Auflage S 470 Friedrich Muller Leben und Werke der beruhmtesten Baumeister Bildhauer Maler Kupferstecher Formschneider Lithographen etc Von den fruhesten Kunstepochen bis zur Gegenwart S 219 Franz Joachim Verspohl Michelangelo Buonarroti und Papst Julius II Moses Heerfuhrer Gesetzgeber Musenlenker Kleine Politische Schriften Band 12 S 24 Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 S 82 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 406 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 404 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 406 Herbert von Einem Michelangelo englische Ausgabe London 1973 S 82 Sigmund Freud Der Moses des Michelangelo In Imago Zeitschrift fur Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften 3 1914 S 15 36 gutenberg org hier S 16 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 405 Herman Friedrich Grimm Leben Michelangelo s Band I 1860 S 404 405 Friedrich Muller Leben und Werke der beruhmtesten Baumeister Bildhauer Maler Kupferstecher Formschneider Lithographen etc Von den fruhesten Kunstepochen bis zur Gegenwart S 219 Helen Gardner Fred S Kleiner Gardner s Art Through the Ages The Western Perspective Band 2 13 Auflage S 470 41 893888888889 12 493055555556 Koordinaten 41 53 38 N 12 29 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juliusgrabmal amp oldid 233071515