www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Albrecht Friedrich Julius von den Brinken der Jungere auch von den Brincken polnisch zumeist Juliusz Karol baron Holte von den Brincken oder Juliusz Karol Brincken oder Brinken 26 Februar 1789 in Blankenburg 2 Juni 1846 in Warschau war ein deutscher Forstmann und Forstwissenschaftler Bleibende Verdienste erwarb er sich vor allem als polnischer Generalforstmeister Julius von den BrinkenInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Albrecht Friedrich Julius von den Brinken wurde am 26 Februar 1789 als erster Sohn des herzoglichen Wildmeisters zu Blankenburg und spateren braunschweigischen Kammerrats Friedrich Ludwig Ernst von den Brinken in Blankenburg am Harz geboren Nach dem Besuch des Gymnasiums in Wolfenbuttel bot ihm Herzog Karl Wilhelm Ferdinand zu Braunschweig eine Stelle als Jagdjunker an was sein Vater jedoch ablehnte da er fur seinen Sohn eine fundierte Ausbildung im Forstwesen wunschte So studierte Julius von den Brinken stattdessen von 1805 bis 1807 funf Semester an der Forstakademie Dreissigacker von Johann Matthaus Bechstein Anschliessend bewarb er sich um eine Anstellung im neu gegrundeten Konigreich Westphalen und wurde als braunschweigischer Titularforster seinem Vater der die Forstinspektion Zellerfeld innehatte zugeteilt Nach dem Examen vor der Prufungskommission in Kassel wirkte Julius von den Brinken ab 1811 als westphalischer Oberforster in Walkenried und danach in Konigsthal Nach dem Ende der westphalischen Zeit kursierten aufgrund nie ganz geklarter Vorkommnisse Geruchte uber seine angeblich franzosenfreundliche Haltung Zwar konnte er sich vor einer preussischen Kommission des Vorwurfs der Kollaboration mit den Franzosen zunachst erwehren musste im Zuge der Entlassungen aller Auslander aus preussischen Diensten jedoch 1814 nach Braunschweig zuruckkehren Dort wurde er am 22 Dezember 1814 ohne Titel erneut seinem Vater zugeteilt der mittlerweile Kammerrat und Vorsitzender der Taxations Kommission also der Forsteinrichtungs Abteilung geworden war Offiziell als Hilfskraft beschaftigt de facto jedoch Leiter der Taxations Kommission wirkte Julius von den Brinken entscheidend an dem Forstabtreibungs und Kulturplan fur die blankenburgischen oberen Forsten mit Sowohl die Ausarbeitung des Forsteinrichtungsverfahrens als auch die gesamten Aussen und Innenarbeiten lagen allein in seiner Hand Aufbauend auf dem Flachenfachwerk Heinrich Cottas und dem Massenfachwerk Georg Ludwig Hartigs entwarf er 1815 Richtlinien fur die Forsteinrichtungsarbeiten die daraufhin von 1816 bis 1818 in fast allen braunschweigischen Forstrevieren ausgefuhrt wurden Im Zuge dieser Arbeiten wurde fur diese Walder erstmals ein umfangreiches Kartenwerk geschaffen und Betriebsvorschriften festgelegt Es war die Grundlage fur eine kunftige geregelte Forstwirtschaft in den braunschweigischen Waldern Mit seinen straffen Vorschriften seinem oft schroffen Auftreten und seiner schonungslosen Kritik an der bisherigen Wirtschaftsweise machte sich von den Brinken jedoch nur wenige Freunde aber sehr viele Feinde in der amtierenden Forstverwaltung Die Furstliche Kammer mit der er haufig Differenzen hatte verwehrte ihm eine dauerhafte Einstellung in den braunschweigischen Forstdienst vor allem als ihm die Regierung uber die Kammer hinweg im Jahr 1817 den Charakter Titel eines Forstmeisters verlieh Zahlreiche Anfeindungen waren die Folge 1 Vor dem Hintergrund dieser Situation entschloss sich Julius von den Brinken dem Ruf des koniglich polnischen Staatsrats Ludwig Graf Broel Plater vom 25 Juli 1818 zu folgen und als Oberlandforstmeister nach Warschau zu gehen Spater wurde er polnischer Generalforstmeister und stand damit im Rang eines Generals Gleichzeitig verzichtete er auf eine Stellung als Oberforstmeister in der preussischen Forstverwaltung da sich ihm in Polen das damals als Konigreich dem russischen Zarenreich eingegliedert war so genanntes Kongresspolen ein viel grosserer Wirkungskreis bot In Warschau erhielt er ein Jahresgehalt von 12 700 Zloty Als Generalforstmeister entfaltete von den Brinken eine rege Tatigkeit und hinterliess bleibende Spuren in der polnischen Forstgeschichte In Warschau ubernahm er die technische Leitung der Forsteinrichtungsarbeiten und reorganisierte die Forstverwaltung Im Jahr 1818 wirkte Julius von den Brinken zudem an der Grundung der Forstakademie Marymont mit Die Akademie an der er auch selbst unterrichtete und fur die er eine Reihe weiterer deutscher Lehrkrafte anwarb war an die Universitat Warschau angeschlossen Auf diese Weise wurden die Erkenntnisse der noch jungen Forstwissenschaft deren Zentrum seinerzeit in Deutschland lag rasch auch in Polen verbreitet Dazu trug auch die Zeitschrift Sylvan bei die heute die alteste noch erscheinende Forstzeitschrift Polens ist und an deren Grundung im Jahr 1820 Julius von den Brinken ebenfalls massgeblich beteiligt war Er beherrschte neben der deutschen Sprache auch die polnische und franzosische Sprache Bereits 1823 immatrikulierte ihn die polnische Adelsdeputation als Freiherrn Baron Holte in franzosischsprachigen Veroffentlichungen nannte er sich auch Baron de Brincken Brinken der sich stets als treuen Diener des Zaren bezeichnete war am Hof in Sankt Petersburg gut angesehen 1825 erhielt er den Sankt Stanislaus Orden II Klasse und mehrfach Sonderbelohnungen nbsp Ansicht der Hugel von Bialowies 1820 Im Auftrag des Zaren beschrieb er den Urwald von Bialowies heute Bialowieza Nationalpark Ergebnis war das in Franzosisch verfasste Buch Memoire descriptif sur la Foret imperiale de Bialowieza en Lithouanie 1826 das er Zar Nikolaus I widmete Dieser dankte ihm mit einem Brillantring im Wert von 2000 Rubel Als einer der ersten Forstleute uberhaupt machte von den Brinken zudem Vorschlage fur die Aufforstung sudrussischer Steppen Auch die Wiederbewaldung des 2000 Hektar grossen kaiserlichen Jagdreviers geht auf ihn zuruck Bei den untergebenen polnischen Forstleuten hatte von den Brinken indes einen schweren Stand Im Lauf der Zeit gab es Vorwurfe gegen ihn wegen angeblicher Unterschlagungen bei Holzhandelsgeschaften sowie der Bevorzugung deutscher und die Zuruckdrangung polnischer Forstleute Wahrend des Novemberaufstands 1830 31 erfolgte seine Demissionierung so dass er sich zur Heimkehr nach Braunschweig gezwungen sah 1833 kehrte Julius von den Brinken nach Warschau zuruck ohne jedoch seinen Beruf als Forstmann weiter auszuuben Bereits im Jahr darauf wurde er zudem durch einen Ukas von Zar Nikolaus I pensioniert Ein polnischer Generalforstmeister passte nicht mehr in die russische Burokratie Der Zar gewahrte ihm jedoch eine Jahrespension in Hohe von 4760 Zloty Spater erhielt er eine neue Stellung im Inneren Russlands Doch bevor er diese antreten konnte verstarb er am 2 Juni 1846 in Warschau an Typhus Familie BearbeitenAm 8 Juni 1825 heiratete er die gluhende polnische Patriotin Eleonora Malgorzata Libiszowska 1804 1872 Truchsessin von Opoczno Aus der Ehe gingen mehrere Kinder hervor 2 Angelika 14 Januar 1827 17 Dezember 1899 Constantina 19 Februar 1831 Julius 30 Marz 1836 Alexander 12 Juli 1838 Schriften BearbeitenWyklad praktyczny weglarstwa stosowego Warschau 1825 Memoire descriptif sur la Foret imperiale de Bialowieza en Lithuanie Warschau 1826 Nachdruck Paris 2004 ISBN 2 9521102 1 2 Ansichten uber die Bewaldung der Steppen des europaischen Russlands mit einer allgemeinen Beziehung auf eine rationelle Begrundung des Staatswaldwesens Braunschweig 1833 2 Auflage Braunschweig 1854 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DcsXr9Wto6PkC IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3DLiteratur BearbeitenZoltan Rozsnyay Frank Kropp Karl Albrecht Friedrich Julius von den Brinken der Jungere In Zoltan Rozsnyay Frank Kropp Niedersachsische Forstliche Biographie Ein Quellenband Niedersachsischen Ministerium fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten MELF Hannover 1998 S 99 100 Aus dem Walde 51 ISSN 0519 4555 Walter Kremser Niedersachsische Forstgeschichte Eine integrierte Kulturgeschichte des nordwestdeutschen Forstwesens Heimatbund Rotenburg Wumme Rotenburg Wumme 1990 Rotenburger Schriften Sonderband 32 ZDB ID 529397 2 J W Kobylanski Juliusz Karol baron Holte von den Brincken In Echa Lesne 1937 dt von E Buchholz Julius Carl Baron Holte von den Brincken Generalforstmeister des Konigreichs Polen 1818 1833 In Allgemeine Forstzeitschrift 11 Jahrgang Heft 49 1956 ISSN 0002 5860 S 640 Weblinks BearbeitenFamilienstammbaum von Juliusz Karol bar Brinken h Brincken bei www sejmwielki pl polnisch Einzelnachweise Bearbeiten Kurt Schmidt Die geschichtliche Entwicklung der Forsteinrichtung im ehemaligen Lande Braunschweig Herausgegeben vom Prasidenten des Niedersachsischen Verwaltungsbezirks Braunschweig 1949 S 180 ff Jahrbuch fur Genealogie Heraldik und Sphragistik 1909 1910 S 94 Ein angeblicher Zweig des kurlandischen Geschlechts von den Brincken im Herzogtum Braunschweig und Konigreich Preussen VonNormdaten Person GND 1034702971 lobid OGND AKS VIAF 27315156 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brinken Julius von denALTERNATIVNAMEN Karl Albrecht Friedrich Julius von den Brinken der Jungere Karl Albrecht Friedrich Julius von den BrinckenKURZBESCHREIBUNG deutscher Forstwissenschaftler und polnischer GeneralforstmeisterGEBURTSDATUM 26 Februar 1789GEBURTSORT Blankenburg Harz STERBEDATUM 2 Juni 1846STERBEORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius von den Brinken amp oldid 238573766