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Julius Lippmann 22 Juli 1864 in Danzig 13 November 1934 in Berlin war ein deutscher Jurist und Politiker DDP Er war der einzige liberale Oberprasident der Provinz Pommern Julius Lippmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJulius Lippmann besuchte das Danziger Gymnasium und begann anschliessend ein Studium der Klassischen Philologie Ab dem Sommersemester 1882 studierte er Rechtswissenschaften an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin Dort gehorte er der Landsmannschaft Normannia 1 an Austritt 1923 Nach seinem Studium war er seit 1892 Rechtsanwalt in Stettin und wurde spater zum Justizrat ernannt Lippmann schloss sich zunachst der Freisinnigen Vereinigung an 1900 wurde er in die Stettiner Stadtverordnetenversammlung gewahlt Er wurde 1908 ins Preussische Abgeordnetenhaus gewahlt dem er bis 1918 angehorte 2 1910 wurde er Mitglied der Fortschrittlichen Volkspartei FVP Er war stellvertretender Fraktionsvorsitzender und widmete sich im Abgeordnetenhaus besonders wasserrechtlichen Fragen Massgeblichen Anteil hatte er an der Vorbereitung des Fischereigesetzes Wahrend des Ersten Weltkrieges gehorte er der Budgetkommission fur kriegswirtschaftliche Aufgaben als Berichterstatter an Nach der Auflosung der FVP Ende 1918 wurde er Mitglied der DDP und gehorte 1919 1920 in der Weimarer Nationalversammlung an Der preussische Innenminister Paul Hirsch berief ihn 1919 zum Oberprasidenten der Provinz Pommern Die einflussreichen deutschnationalen und konservativen Krafte in Pommern setzten ihm starken Widerstand entgegen insbesondere wenn es um die Besetzung von Verwaltungs und Landratsstellen ging bei denen diese Kreise ein Mitspracherecht hatten Wegen seiner judischen Abstammung sah sich der konvertierte Lippmann antisemitischer Hetze ausgesetzt Lippmann engagierte sich fur die Vertiefung des Fahrwassers zwischen Stettin und Swinemunde und forderte die Erweiterung des Stettiner Hafens Zugunsten der Landwirtschaft in Pommern regte er 1927 28 eine Notstandsaktion an Den Bibliotheksdirektor Erwin Ackerknecht unterstutzte er beim Ausbau des Bibliothekswesens in der Provinz 1930 trat Lippmann mit Erreichung der Altersgrenze zuruck Bereits 1927 hatte ihn die Universitat Greifswald zum Ehrensenator ernannt Ab dem Wintersemester 1930 war er in Greifswald Dozent fur Verwaltungslehre Verwaltungsrecht und politik Den sich abzeichnenden Restriktionen und Repressalien gegen Hochschullehrer judischer Herkunft entging er indem er sich 1933 von seinem Lehrauftrag entbinden liess 3 Wegen des in Stettin unter dem Gauleiter Wilhelm Karpenstein besonders starken nationalsozialistischen Terrors siedelte Lippmann nach Berlin uber Dort verstarb er 1934 Siehe auch BearbeitenListe der Oberprasidenten in preussischen ProvinzenLiteratur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 8 Supplement L Z Winter Heidelberg 2014 ISBN 978 3 8253 6051 1 S 32 33 Helmut Neubach Judische Politiker aus und in Pommern In Margret Heitmann Julius H Schoeps Hrsg Halte fern dem ganzen Lande jedes Verderben Geschichte und Kultur der Juden in Pommern Georg Olms Hildesheim 1995 ISBN 3 487 10074 6 S 345 247 Bert Becker Die pommerschen Oberprasidenten der Revolutionsperiode In Thomas Stamm Kuhlmann Hrsg November 1918 Revolution an der Ostsee und im Reich Bohlau Wien Koln Weimar 2020 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe V Forschungen zur Pommerschen Geschichte 53 ISBN 978 3 412 51603 1 S 209 253 Weblinks BearbeitenJulius Lippmann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Literatur uber Julius Lippmann in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Paul Goldschmidt Zur Geschichte der Landsmannschaft Normannia in Berlin 1842 1902 Berlin 1902 Mann Bernhard Bearb Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh und Thomas Kuhne Dusseldorf Droste Verlag 1988 S 248 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 3 Hannelore Kohl Ein Frauenstudium in Umbruchzeiten Studienjahre in Greifswald 1931 1934 In Konstanze Gorres Ohde Hrsg Die OLG Prasidentin Gedenkschrift fur Henriette Heinbostel Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 8305 1444 2 S 36 37 Google bucher Oberprasidenten der Provinz Pommern nbsp Karl von Ingersleben 1815 1816 Johann August Sack 1816 1831 Moritz Haubold von Schonberg 1831 1835 Wilhelm von Bonin 1835 1852 Ernst Senfft von Pilsach 1852 1866 Ferdinand von Munchhausen 1867 1882 Ulrich von Behr Negendank 1883 1891 Robert Viktor von Puttkamer 1891 1899 Helmuth von Maltzahn 1900 1911 Wilhelm von Waldow 1911 1917 Hermann Freiherr von Ziller 1917 1918 Georg Michaelis 1918 1919 Julius Lippmann 1919 1930 Carl von Halfern 1930 1933 Franz Schwede 1935 1945 Normdaten Person GND 130014206 lobid OGND AKS VIAF 10940687 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lippmann JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DDP MdRGEBURTSDATUM 22 Juli 1864GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 13 November 1934STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Lippmann amp oldid 231560804