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Jost Josef Nikolaus Jodok Schiffmann 30 August 1822 in Luzern Schweiz 11 Mai 1883 in Munchen Deutsches Reich war ein Schweizer Maler von 1870 bis 1881 Direktor des Salzburger Museums Carolino Augusteum 1 und Denkmalpfleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJodok Schiffmann wurde am 30 August 1822 unter dem burgerlichen Namen Jost Josef Nikolaus Schiffmann als Sohn des gleichnamigen Metzgermeisters Jost Schiffmann und dessen Ehefrau Jakobea geborene Schallbretter in der am Nordwestufer des Vierwaldstattersee gelegenen Stadt Luzern geboren Anfangs erhielt der als einer alteingesessenen Luzerner Burgerfamilie bzw Metzgerfamilie stammende Jodok Schiffmann selbst eine Ausbildung als Metzger bekam aber nebenbei durch Anregung und Unterstutzung seines Onkels auch Zeichenunterricht bei Jakob Schwegler und war dabei bereits 1842 bei der allerersten Schweizerischen Turnus Ausstellung in Luzern vertreten Danach war er unter anderem von 1843 bis 1847 48 Schweizer Gardist in der Vatikanstadt wo er sich mit dem hier lebenden Landschaftsmaler Johann Rudolf Buhlmann anfreundete Um das Jahr 1844 begann er schliesslich mit dem Zeichnen und Malen der Natur wobei er in den Folgejahren auch zahlreiche Farbstudien machte auf die er in den weiteren Jahren immer wieder zuruckgriff Durch die Revolution wurde er 1848 aus Rom vertrieben und kehrte um 1849 wieder nach Luzern zuruck wo er vor allem die Umgebung seiner Heimatstadt malte Nachdem er im Herbst 1850 nach Munchen zog studierte er hier von 1850 bis 1861 Zeichnen und Malerei Dabei bekam er Zeichenunterricht bei Jakob Schwegler und wurde in der Malerei von Eduard Gerhardt unterrichtet Hier wurde unter anderem auch der mit ihm verwandte Hans Makart sein Schuler Wahrend dieser Zeit heiratete er wohl 1857 Therese Kallis und daraufhin im Jahre 1860 deren Schwester Adelheid Kallis Des Weiteren ging er auch eine dritte Ehe mit Maria Therese Stabler ein Ebenfalls zu seiner Munchner Zeit entstanden Freundschaften mit Johann Gottfried Steffan Robert Zund und Rudolf Koller Obwohl er dabei oftmals Deutschland bereiste verbrachte er die Sommer ausnahmslos in seiner Schweizer Heimat dabei oftmals auch in Gesellschaft von Robert Zund Ab 1853 stellte Schiffmann nicht nur in der Schweiz aus sondern hatte auch Ausstellungen in Munchen und verkaufte seine Werke auch regelmassig Im Jahre 1861 nach dem Tod seines Sohnes ubersiedelte Schiffmann nach Salzburg und uberliess seine Sammlung von Altertumern dem um rund 18 Jahre jungeren Markart dessen Onkel er durch seine Ehe mit Therese Kallis geworden war Nachdem er 1870 Kustos wurde ubernahm er nach einer Empfehlung Markarts im Jahre 1872 das Amt des Direktors des Stadtischen Museums Carolino Augusteum in Salzburg und war in dieser Position bis 1881 tatig Dabei arrangierte er dessen Bestande anstelle der fruheren rein systematischen Aufstellung theatralisch zu geschlossenen suggestiven Kultur und Zeitbildern als Musterbeispiel des Historismus Sein Versuch dem Museumsbesucher das Bild der Vergangenheit in der raumlichen Szenerie in sogenannten Stilzimmern zu einem bestimmten Thema zu vermitteln war aber nicht erfolgreich Dies fuhrte auch zu einer heftigen offentlich ausgetragenen Debatte die im Jahre 1881 zu seiner Demissionierung fuhrte Nebenbei war er in Salzburg auch als Denkmalpfleger tatig Da diese Tatigkeiten ihn vollends in Anspruch nahmen blieb sein kunstlerisches Schaffen wahrend dieser Zeit liegen In weiterer Folge kehrte Schiffmann wieder nach Munchen zuruck wo er bei der Grundung einer Altertumsvereinigung mitwirkte und weiterhin als Maler aktiv war Am 11 Mai 1883 verstarb Schiffmann 60 jahrig in seiner nunmehrigen Residenz Seine Werke sind heute im Kunstmuseum Luzern im Salzburg Museum im Kunstmuseum St Gallen oder im Kunstmuseum Winterthur ausgestellt befinden sich zum Teil aber auch in Privatbesitzen Stil BearbeitenIn einer ersten Schaffensphase schuf Jodok Schiffmann stimmungshafte und impressionistische Landschaften sowie Architekturbilder wobei er hierbei moglicherweise durch Eduard Gerhardt angeregt wurde und bei denen seine Fahigkeiten im Bereich der Perspektive und Zeichnung deutlich wurden Seine oft barock anmutenden Genreszenen wurden vor allem durch sein Studium der Alten Meister die fur ihn stets einen Vorbildcharakter hatten angeregt Sein Duktus wurde als zunehmend flockig impressionistisch beschrieben Noch 1853 machte er zweimonatige Studien von Luft und Lichteffekten und vom Spiel der Wolken die er in den oft sorgfaltig ausgefuhrten Himmelspartien seiner Landschaftsgemalde gekonnt umsetzte In den 1860er Jahren wurden seine Bilder zunehmend manieriert Wo er seine Neigung zum Romantisch Sentimentalen und zum ubersteigerten Effekt uberwinden kann erweist er sich als aufgeschlossener Realist und feiner Kolorist der das einfache Landschaftsmotiv in wirkungsvoller Komposition prasentiert Nachdem er im Salzburger Museum und als Denkmalpfleger tatig war nahm er sich bei der Malerei stark zuruck legte seine gern geubten Naturstudien ganzlich zuruck und beschrankte sich nur mehr auf Wiederholungen und Umformungen eigener alterer Bilder In den letzten Jahren vor seinem Tod wandte er sich immer mehr der Stilllebenmalerei zu Dabei verband er oftmals als selten gelungen beschriebene landschaftliche und architektonische Motive mit Gegenstanden des Kunstgewerbes oder aus seiner eigenen Antikensammlung Sein Œuvre gilt als sehr umfangreich jedoch qualitativ uneinheitlich Literatur BearbeitenM Martischnig Schiffmann Jost Jodok Joseph Niklas In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 10 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1994 ISBN 3 7001 2186 5 S 124 f Direktlinks auf S 124 S 125 Hyacinth Holland Schiffmann Jost In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 193 195 Tapan Bhattacharya Schiffmann Jost In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks BearbeitenEintrag zu Jost Schiffmann in Kalliope Paola von Wyss Giacosa Schiffmann Jost In Sikart Stand 2015 abgerufen am 17 Februar 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Direktoren des Salzburg MuseumsDirektoren des Salzburg Museums Vinzenz Maria Suss 1834 1868 Johann Riedl 1868 1870 Jost Schiffmann 1870 1881 Alexander Petter 1881 1902 Eberhard Fugger 1902 1919 Oskar Seefeldner 1919 1920 interim Julius Leisching 1921 1933 Max Silber 1933 1942 Lothar Pretzell 1942 1945 Rigobert Funke Elbstadt 1945 1954 Kurt Willvonseder 1954 1968 Friederike Prodinger 1969 1979 Albin Rohrmoser 1979 1994 Fritz Moosleitner 1994 1996 interim Wolfram Morath 1997 2000 Erich Marx 2000 2012 Martin Hochleitner seit 2012 Normdaten Person GND 117233773 lobid OGND AKS LCCN no2010107563 VIAF 22913870 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schiffmann JostALTERNATIVNAMEN Schiffmann Jost Josef NikolausKURZBESCHREIBUNG Schweizer Maler Museumsleiter und DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 30 August 1822GEBURTSORT Luzern SchweizSTERBEDATUM 11 Mai 1883STERBEORT Munchen Deutsches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jost Schiffmann amp oldid 224369364