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Friederike Prodinger geb Puhringer 30 Mai 1913 in Salzburg 31 Juli 2008 ebenda war eine osterreichische Volkskundlerin und Direktorin des Salzburg Museums Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Berufliche Tatigkeit in der NS Zeit 3 Weiteres Leben 4 Privatleben 5 Ehrungen 6 Werke 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenFriederike Gabriela Prodinger wurde als dritte Tochter des Huthandlers Josef Puhringer und seiner Frau Franziska in Salzburg geboren Im Schuljahr 1924 25 begann sie ihre Gymnasialausbildung bei den Ursulinen wechselte aber 1928 29 als erstes Madchen auf das Bundesrealgymnasium und konnte so die volle Studienberechtigung erwerben Nach der Matura studierte sie ein Semester Kunstgeschichte Philosophie und Geografie an der Universitat Wien wechselte dann an die Universitat Graz wo sie Volkskunde und Geschichte studierte Hier orientierte sie sich an Otto Maull der eine ethnozentrische Geopolitik vertrat sie schloss bei ihm am 3 Marz 1939 ihr Studium mit einer Dissertation mit dem Thema Kulturgeographisches Profil durch Salzburg ab Berufliche Tatigkeit in der NS Zeit BearbeitenOsterreich war bereits seit dem Anschluss von 1938 unter nationalsozialistischer Herrschaft Prodinger trat am 1 Mai 1938 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 6 285 295 1 Sie bekam nach ihrem Studienende eine Stelle bei der Lehr und Forschungsstatte fur germanisch deutsche Volkskunde die der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe unter Leitung des Reichsfuhrers SS Heinrich Himmler zugeordnet war Hier wurde sie Assistentin von Richard Wolfram sie beschaftigte sich mit Erhebungen zu Jahreslaufbrauchen und mit Haus und Flurforschung u a bei den umgesiedelten Sudtirolern und den Buchenwalddeutschen in Rumanien 1939 wurde sie Geschaftsfuhrerin des Ahnenerbe Instituts in Salzburg Ab 1940 war sie ehrenamtlich auch fur das SMCA Salzburger Museum Carolino Augusteum tatig Hier setzte sie das Werk von Karl Adrian fort der sich mit Salzburger Eigenheiten in Tracht Sitten und Gebrauchen und dem Altsalzburger Bauernmuseum heute das Volkskundemuseum Salzburg im sog Monatsschlossl beschaftigt hatte Ab 15 Oktober 1943 wurde sie als Aushilfskraft im SCAM abgestellt nahm aber weiterhin ihre leitende Tatigkeit beim Ahnenerbe wahr Im Herbst 1943 wurde sie Schriftfuhrerin des Salzburger Museumsvereins Aus dieser Zeit resultieren Kontakte die auch 1945 weiterbestanden so zu Tobi Reiser dem Gauverwaltungsrat und spateren Leiter der Salzburger Heimatpflege Kuno Brandauer oder dem ehrenamtlichen Helfer und Prahistoriker Martin Hell Im Land hielt sie zahlreiche Vortrage vor der NS Frauenschaft oder der HJ zu Volkstum und Brauchtum 1942 begann sie ihre Arbeit an einem Gauatlas der von Egon Lendl 1955 als Salzburg Atlas veroffentlicht wurde Gegen Kriegsende leitete sie angesichts drohender Luftangriffe auf Salzburg die Verlagerung von Museumsgut zu diversen Bergungsorten u a Schloss Lichtenberg bei Saalfelden Schloss Bluhnbach Die Raumung gelang aber nicht vollstandig sodass nach der Bombardierung vom 16 Oktober 1944 etwa ein Drittel der Museumsbestande verloren gingen Weiteres Leben BearbeitenAm 29 Juni 1945 musste sie wegen ihrer Tatigkeit wahrend des NS aus dem Museumsdienst ausscheiden Angeblich wurde sie zwangsweise zu Aufraumarbeiten eingesetzt 1947 wurde sie wieder in ein Dienstverhaltnis mit der Stadt Salzburg aufgenommen wobei ihre Verdienste um die Rettung von Museumsbestanden eine Rolle spielte Am 23 Juli 1952 konnte Prodinger im Monatsschlossel die neue Volkskundeschau eroffnen 1954 wurde sie zur Korrespondentin des Bundesdenkmalamtes fur volkskundliche Agenden ernannt Von 1953 bis 1990 war sie wissenschaftliche Leiterin des Arbeitskreises fur Heimatsammlungen In der Folge gestaltete sie eine Vielzahl an museumseigenen und museumsfremden Ausstellungen erarbeitete Ausstellungskataloge schrieb Rezensionen und an die 300 kleinere Veroffentlichungen Am 29 September 1969 wurde sie zum Direktor des SMAC ernannt und blieb in dieser Stellung bis zum 31 Dezember 1978 Wesentliche Leistungen unter ihrer Agide war 1972 der Erwerb der Spielzeugsammlung Folk und die Eroffnung des Spielzeugmuseums 1978 dann der Abschluss des Pachtvertrages auf dem Gelande auf dem am 21 Dezember 1978 das Salzburger Freilichtmuseum gegrundet wurde 1974 wurde das Domgrabungsmuseum Salzburg unter dem Domplatz errichtet Privatleben BearbeitenAm 26 Oktober 1939 heiratete sie ihren Jugendfreund den Juristen Eberhard Otto Prodinger 1910 Dieser wurde 1940 eingezogen und galt ab 1942 als in Russland vermisst Aus der Ehe ging als einziges Kind die Tochter Irmtraud hervor 1940 Ehrungen BearbeitenMichael Haberlandt Medaille am 3 Juni 1977 durch den Verein fur Volkskunde in Wien Festschrift zu ihrem 75 Geburtstag durch das Salzburger Landesinstitut fur Volkskunde Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg 1973 Goldenes Ehrenzeichen des Landes Salzburg 1989 Wolf Dietrich Medaille fur 50 Jahre ehrenamtliche Tatigkeit fur die Heimatmuseen im Lande Salzburg 2003Werke BearbeitenKurt Conrad Josef Friedl Ernestine Hutter Friederike Prodinger Friederike Zaisberger Helmut Adler Horst Kirchtag Kniepass Schriften Alte Bauernhofe im unteren Saalachtal Heimatkundliche Zeitschrift des Museumsvereins 1994 Friederike Prodinger Reinhard Heinisch Gewand und Stand Kostum und Trachtenbilder der Kuenburg Sammlung Residenz Verlag Salzburg 1992 ISBN 978 3701703388 Friederike Prodinger Hrsg und Kurt Conrad Mitarbeiter Burgen in Salzburg anlasslich des 900 Jahr Jubilaums der Festung Hohensalzburg 4 Juni 30 Oktober 1977 Verlag Salzburger Museum Carolino Augusteum Salzburg 1977 Friederike Prodinger Gotische Mobel aus Salzburg Spatgotik in Salzburg Skulptur und Kunstgewerbe 1400 1530 In Jahresschriften des SMCA 1976 S 174 175 Udo Dammert Armin Schroll Friederike Prodinger Malerei hinter Glas Katalog Salzburger Museum Carolino Augusteum Salzburg 1971 Friederike Prodinger Salzburger Volkskultur Schriftenreihe des SCMA Band 4 Salzburg 1963 Friederike Prodinger Beitrage zur Perchtenforschung In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Band 100 1960 S 545 563 zobodat at PDF Friederike Prodinger Karl Adrian In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Band 90 1950 S 174 182 zobodat at PDF Otto Swoboda Lebendiges Brauchtum Mit einer Einfuhrung von Friederike Prodinger Residenz Verlag Salzburg 1970 Literatur BearbeitenSusanne Brandner Irmtraut Froschauer Ulrike Kammerhofer Aggermann Hrsg Tracht Uberliefert getragen modernisiert Eine Bibliographie zu Salzburger Kleid und Tracht Festschrift fur Friederike Prodinger zum 75 Geburtstag Salzburger Beitrage zur Volkskunde Band 3 Herausgegeben im Eigenverlag des Salzburger Landesinstituts fur Volkskunde Salzburg 1988 Michael Josef Greger Ulrike Kammerhofer Aggermann Friederike Prodinger 1913 2008 und das Salzburg Museum In Anschluss Krieg amp Trummer Salzburg und sein Museum im Nationalsozialismus Jahresschrift des Salzburg Museum Band 60 Salzburg Museum Salzburg 2018 S 217 229 Adolf Haslinger Peter Mittermayer Hrsg Prodinger Friederike In Salzburger Kulturlexikon Residenz Verlag Salzburg 2001 ISBN 3 7017 1129 1 S 407 Erich Marx Peter Husty Aus der Galerie der Museumsdirektoren Das Portrat der Direktorin SR Dr Friederike Prodinger In Das Kunstwerk des Monats Salzburg Museum Blatt 249 Janner 2009 Weblinks BearbeitenListe der Museumsdirektoren seit 1834 Friederike Prodinger auf SalzburgwikiEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 16431022Direktoren des Salzburg Museums Vinzenz Maria Suss 1834 1868 Johann Riedl 1868 1870 Jost Schiffmann 1870 1881 Alexander Petter 1881 1902 Eberhard Fugger 1902 1919 Oskar Seefeldner 1919 1920 interim Julius Leisching 1921 1933 Max Silber 1933 1942 Lothar Pretzell 1942 1945 Rigobert Funke Elbstadt 1945 1954 Kurt Willvonseder 1954 1968 Friederike Prodinger 1969 1979 Albin Rohrmoser 1979 1994 Fritz Moosleitner 1994 1996 interim Wolfram Morath 1997 2000 Erich Marx 2000 2012 Martin Hochleitner seit 2012 Normdaten Person GND 118866710 lobid OGND AKS LCCN n82229860 VIAF 32794351 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Prodinger FriederikeALTERNATIVNAMEN Puhringer Friederike Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichische Volkskundlerin und Direktorin des Salzburg MuseumsGEBURTSDATUM 30 Mai 1913GEBURTSORT SalzburgSTERBEDATUM 31 Juli 2008STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friederike Prodinger amp oldid 227853961