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Joseph Thaddaus von Sumerau 1749 in Wien 25 Marz 1817 ebenda war ab 1791 der letzte vorderosterreichische Regierungsprasident in Freiburg Joseph Thaddaus von Sumerau letzter vorderosterreichischer Regierungsprasident Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Studium 2 Tatigkeit als Regierungsrat 3 Tatigkeit als vorderosterreichischer Regierungsprasident 4 Weitere Tatigkeit fur das Haus Osterreich 5 Einzelnachweise 6 LiteraturJugend und Studium BearbeitenJoseph Thaddaus von Sumerau war der Neffe von Anton Thaddaus von Sumerau Der Onkel hatte ihn und zwei Nichten 1750 nach dem fruhen Tode seines Bruders adoptiert Anton Thaddaus von Sumerau schickte seinen Brudersohn zur schulischen Ausbildung zu den Jesuiten ins Lothringische nach Pont a Mousson und liess ihn 1762 bis 1766 in Freiburg studieren Anschliessend verschaffte er ihm eine Regierungsratstelle mit der Joseph Thaddaus am 14 Juli 1767 bei einem Gehalt von 400 fl in die vorderosterreichische Regierung eintrat In Wien wurde allerdings im Nachhinein bemangelt dass der junge Sumerau keine vorgeschriebene Probearbeit das Spezimen geliefert hatte 1 Anton Thaddaus bat 1769 erfolgreich um die Immatrikulation Aufnahme seines Neffen in die Breisgauer Ritterschaft Am 7 Januar 1772 heiratete Sumerau Caroline Freiin von Duminique Tatigkeit als Regierungsrat BearbeitenAls Papst Clemens XIV am 18 August 1773 den Jesuitenorden aufhob wies Regierungsrat von Sumerau selbst Zogling auf die Verdienste der Jesuiten in der Jugenderziehung hin und war federfuhrend bei den Petitionen um den Erhalt des Ordens bemuht Zwischen 1774 und 1777 war Joseph Thaddaus Direktor des Fiskalamtes in Freiburg Nach dem Tode Carl von Ulms 1781 wurde er zum Praeses der Gymnasien und Normalschulkommission ernannt Beim neugebildeten vorderosterreichischen Appellationsgericht war Sumerau ab 1784 tatig 1786 berief ihn Kaiser Leopold II mit dem Titel Hofrat und einem Gehalt von 4000 fl als Referent fur die Vorlande nach Wien Im Mai 1790 begab sich eine standische Delegation nach Wien um die unter Joseph II erfolgten Reformen im Breisgau ruckgangig zu machen Leopold sagte lediglich zu dass die Stande den Prasidenten des Konsess unter strengen Bedingungen selbst wahlen durfen dass sie aber die Priminstanz oder das Recht auf die erste Rechtsinstanz nur wieder einfuhren durften wenn sie die Kosten selber trugen 2 Tatigkeit als vorderosterreichischer Regierungsprasident BearbeitenAm 25 Januar 1791 ernannte der Kaiser Joseph Freiherr von Sumerau unter Verleihung des Titels eines Wirklichen Geheimen Rats als besonderes Merkmal der allerhochsten Gnade mit einem Gehalt von 8400 fl zum Regierungsprasidenten von Vorderosterreich 3 Seinen Dienst in Freiburg trat der erzkonservative Sumerau im Marz 1791 an Er liebte das mir anvertraute Land und seine Bewohner und beharrte von Beginn an auf den josephinischen Reformen Ausserdem kampfte er seit seiner Ankunft im Breisgau gegen die verderblichen Einflusse der Franzosischen Revolution Mit der Flucht vor den Unruhen von geschatzten 150 000 Elsassern und Franzosen uber den Rhein sah der Regierungsprasident in jedem Fluchtling einen Verschworer Umgehend baute er einen polizeilichen Spitzeldienst auf Jeder Burger war verdachtig ein verkappter Revolutionar zu sein Selbst der langjahrige protestantische Freiburger Professor Johann Georg Jacobi musste sich wegen einiger positiver Ausserungen zur Republik die Bemerkung gefallen lassen Ware er doch in Halberstadt geblieben 4 Sumerau sah die Abwehr des Einflusses der Revolution vor allem ideologisch Er fuhrte in den Vorlanden die Zensur wieder ein konnte aber das Einschleusen revolutionarer Schriften nicht unterbinden Diese Schriften bekampfte er mit Gegenpropagandaschriften in deutscher und franzosischer Sprache die er jenseits der Grenze verteilen liess Seinen Aussenminister Johann Ludwig von Cobenzl in Wien liess er wissen Ein Reichsgesetz muss der leidigen Pressfreiheit und dem unseligen Illuminatentum die scharfsten Schranken setzen sonst helfen alle einzelnen Anordnungen und Bucherverbote etc nichts 5 Ferner bat Sumerau Kaiser Leopold um Truppenverstarkungen in die Vorlande weil sonst mit vollem Grund zu besorgen ist dass die tolle Kuhnheit der fur die neue Konstitution gesinnten Franzosen sie uber den Rhein treibt 6 Weil die kaiserliche Hilfe ausblieb forcierte Sumerau die Bildung einer Landmiliz Nachdem die Franzosen im Juni 1796 den Rhein bei Kehl uberschritten hatten kam es am 7 Juli 1796 bei Wagenstadt und Tutschfelden zum Zusammenstoss zwischen der Revolutionsarmee und der Burgerwehr Nach einem kurzen Aufenthalt der Franzosen im Breisgau gelang es dem Franzosenschreck Erzherzog Karl nicht nur das rechtsrheinische Gebiet zu befreien sondern auch das Elsass zu besetzen Nach dem verlorenen Krieg in Norditalien musste sich Osterreich im Frieden von Campo Formio Napoleons Diktat beugen Der Breisgau wurde dem modenischen Herzog Herkules III als Ersatz fur sein der Cisalpinischen Republik zugeschlagenes Herzogtum angeboten Sumerau war entsetzt Kein Volk der Welt kann dem besten Landesfursten mit mehrer Treue und Anhanglichkeit zugethan seyn als es die Vorlander gegen S M und das allerdurchlauchtigste Erzhaus sind wovon sie auch die ursprunglich ersten und altesten Stammesunterthanen zu seyn sich ruhmen 7 Herkules III lehnte ab die ihm angebotene geringe Herrschaft anzutreten doch nach einer erneuten franzosischen Besetzung des Breisgaus 1799 der Niederlage Osterreichs und dem zusatzlichen Versprechen der Ortenau im Frieden von Luneville 1801 wurde das Gebiet modenisch Herzogtum Modena Breisgau Weitere Tatigkeit fur das Haus Osterreich BearbeitenSumerau wurde zum Ubergabekommissar bestimmt um den Breisgau dem modenischen Statthalter Ferdinand von Osterreich den Schwiegersohn Herkules III zu ubergeben Ferdinand bestellte anschliessend Hermann von Greiffenegg zum Regierungsprasidenten Derweil hatte Kaiser Franz II Sumerau wegen seiner Erfahrungen auf polizeilichem Gebiet am 18 Juni 1801 zum Vizeprasidenten der Polizeihofstelle Vize Polizeiminister ernannt Hier baute er das Konfidentenwesen aus Seit 1801 Kurator des Theresianums sorgte er sich um die Erhaltung konservativer Erziehungsmethoden Am 29 August 1802 wurde Sumerau mit kaiserlichem Handschreiben zum Regierungsprasidenten von Niederosterreich bestellt ein Amt das er bis 1804 bekleidete Wegen seiner Verdienste ernannte der nun osterreichische Kaiser Franz I im Jahre 1805 Sumerau zum kaiserlichen Kammerer und verlieh ihm 1808 das Grosskreuz des St Stephansordens Mit 67 heiratete Sumerau Maria Franziska die Witwe des Grafen Heinrich Khevenhiller Ein Jahr spater am 25 Marz 1817 erlag er einem Hirnschlag und wurde auf seinem Gut Lengenfeld bei Wien bestattet Einzelnachweise Bearbeiten in Quarthal S 190 in Quarthal S 194 von Kageneck S 77 von Kageneck S 82 in Quarthal S 200 in Quarthal S 204 in Quarthal S 208 Literatur BearbeitenAlfred Graf von Kageneck Das Ende der vorderosterreichischen Herrschaft im Breisgau Rombach amp Co Verlag Freiburg 1981 ISBN 3 7930 0365 5 Friedrich Metz Hrsg Vorderosterreich einen geschichtliche Landeskunde Verlag Rombach Freiburg 1967 Franz Quarthal Die vier vorderosterreichischen Regierungsprasidenten in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts in Habsburg und der Oberrhein Waldkircher Verlagsgesellschaft Waldkirch 2002 ISBN 3 87885 344 0 VorgangerAmtNachfolgerJohann Adam von PoschRegierungsprasident von Vorderosterreich 1791 1803Hermann von Greiffenegg als Regierungsprasident des Herzogtums Modena BreisgauNormdaten Person GND 1012367126 lobid OGND AKS VIAF 171689869 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sumerau Joseph Thaddaus vonALTERNATIVNAMEN Freiherr Joseph Thaddaus Vogt von Sumerau vollstandiger Name Freiherr von Sumeraw von SummerauKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Jurist und VerwaltungsbeamterGEBURTSDATUM 1749GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 25 Marz 1817STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Thaddaus von Sumerau amp oldid 238097010