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Anton Thaddaus von Sumerau 23 Marz 1697 in Lenz 17 Februar 1771 in Freiburg im Breisgau war ab 1753 der erste vorderosterreichische Regierungsprasident zunachst in Konstanz und ab 1759 in Freiburg Anton Thaddaus von Sumerau erster vorderosterreichischer Regierungsprasident Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und fruhe Jahre 2 Beruflicher Werdegang 3 Tatigkeit als vorderosterreichischer Regierungsprasident 4 Familie 5 Einzelnachweise 6 LiteraturAusbildung und fruhe Jahre BearbeitenDie Vogt von Alten Sumerau und Prasberg kamen aus der Gegend von Tettnang und hatten u a Besitz im Breisgau erworben Anton Thaddaus von Sumerau stammte aus einer schweizerischen Nebenlinie die bereits im 14 Jahrhundert nach Graubunden ausgewandert war Er promovierte 1721 in Wien zum Dr jur und war dann bis zu seiner Ernennung zum oberosterreichischen Regierungsrat 1729 in der kaiserlichen Hofhaltung tatig 1723 heiratete er in Wien Maria Elisabeth von Lambeckhoven 1704 65 Von der Hauptstadt aus nahm er Kontakt mit seinen entfernten Vettern am Bodensee auf und erreichte wegen seiner grossen und vielfaltigen wohlthatigen und auch gunstigen Bezeugungen 1738 die Aufnahme in die Breisgauer Ritterschaft 1 1745 erhielt Sumerau ein Freiherrendiplom Beruflicher Werdegang BearbeitenSumerau war zunachst Referent fur die ober und vorderosterreichischen Lande und sass ab 1746 mit dem Titel Vize Hofkanzler und geheimer Rat in Innsbruck 1750 schickte ihn die Regierung als Hofkommissar nach Breisach um dort Streitigkeiten zwischen dem Rat und dem Burgermeister zu schlichten Wohl auch wegen der Berichte an die Wiener Regierung die Sumerau 1751 nach einer Inspektionsreise durch den Breisgau verfasste beschloss Maria Theresia am 24 April 1752 Vorderosterreich als eigenstandige Provinz von Tirol zu trennen Erster vorderosterreichischer Regierungsprasident wurde Sumerau am 1 Januar 1753 mit Sitz zunachst in Konstanz doch mit der Verlegung der Verwaltung 1759 nach Freiburg wurde das ehemalige Sturtzelsche Palais Sumeraus Regierungssitz Tatigkeit als vorderosterreichischer Regierungsprasident BearbeitenSumerau fand im Breisgau eine uber Jahrhunderte gewachsene Standegesellschaft vor deren Vorstellungen uber Macht mit dem eines von Wien angestrebten absoluten Herrschersystems nicht ubereinstimmten Die Stande als Inhaber der Grundherrschaft sahen sich weiterhin als Mittler zwischen der Regierung und den Untertanen Der Wiener Hof wollte jedoch mit Hilfe seines Regierungsprasidenten die direkte Staatsaufsicht tatkraftig durchfuhren und vor allem bei den Steuern die zu Gott gefallige Gleichheit in Kraft treten lassen 2 Doch die Stande verteidigten ihre alten Privilegien so dass Maria Theresia durch verschiedene Querelen mit den Breigauer Standen polarisiert beschloss die Standeversammlungen zu entmachten Sie wurden am 4 Juli 1764 mit kaiserlichem Dekret durch einen gemeinsamen Konsess ersetzt der aus je zwei Vertretern der drei Stande bestand und als Prasidenten von Sumerau zu akzeptieren hatte Die Steuerreform welche den Ritteradel und die Pralaten in den Kreise der Steuerpflichtigen zwang brachte Sumerau im Breisgau bis 1764 zum Abschluss Damit war sein Kampf jedoch nicht voruber denn auch die von Maria Theresia seit 1752 geforderte Hochschulreform mit dem Ziel das mittelalterliche Unterrichtssystem an der Albertina durch moderne Methoden zu ersetzen stiess auf Widerstand in der konservativen Professorenschaft Als sie sich beharrlich weigerte die Neuordnung umzusetzen schickte Joseph II zur Unterstutzung des Prasidenten den energischen Regierungsrat Hermann von Greiffenegg nach Freiburg der kurzerhand die bestehende Universitatsverfassung aufhob und den Senat entliess Am 1 April 1767 oktroyierte Greiffenegg der Universitat mit einem Hofdekret eine neue Konsistorialverfassung 3 In den Jahren 1769 68 liess Sumeraus Gesundheit nach und er musste sich bei seinen Amtsgeschaften haufig vertreten lassen Am 18 Januar 1769 wurde er mit seinen vollen Bezugen von 6000 fl pensioniert Ein wenig mehr als zwei Jahre erlebte Sumerau noch seinen Ruhestand Der erste Freiburger Regierungsprasident liegt in der Heimhofer Kapelle im Chorumgang des Freiburger Munster begraben Familie BearbeitenSeine Frau Maria Elisabeth von Lambeckhoven die er 1723 in Wien geheiratet hatte verstarb 1765 noch wahrend seiner Dienstzeit in Freiburg Im gleichen Jahr konnte er seine 1745 erworbene Reichsfreiherrenwurde den Kindern seines bereits verstorbenen Bruders Johann Matthaeus Vogt von Summerau vermachen Joseph Thaddaus Maria und Anna Sie trugen fortan den Titel von Sumerau Vogt und Freiherr auf Altensumerau Dieses Privileg wurde Sumerau in einem am 3 August 1765 in Wien gezeichneten Diplom gewahrt 4 Dies weist darauf hin dass er wohl kinderlos gestorben ist Einzelnachweise Bearbeiten von Kageneck S 14 von Kageneck S 23 Dieter Speck 550 Jahre Albert Ludwigs Universitat Freiburg Verlag Karl Alber Freiburg Munchen 2007 S Ernst Heinrich Kneschke Hg Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon im Vereine mit mehreren Historikern Neunter Band F Voight Leipzig 1870 ISBN 978 1143771828 S 407f Literatur BearbeitenAlfred Graf von Kageneck Das Ende der vorderosterreichischen Herrschaft im Breisgau Rombach amp Co Verlag Freiburg 1981 ISBN 3 7930 0365 5 Friedrich Metz Hrsg Vorderosterreich einen geschichtliche Landeskunde Verlag Rombach Freiburg 1967 Franz Quarthal Die vier vorderosterreichischen Regierungsprasidenten in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts in Habsburg und der Oberrhein Waldkircher Verlagsgesellschaft Waldkirch 2002 ISBN 3 87885 344 0VorgangerAmtNachfolgerRegierungsprasident von Vorderosterreich 1752 1769Carl von Ulm zu ErbachPersonendatenNAME Sumerau Anton Thaddaus vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer VerwaltungsjuristGEBURTSDATUM 23 Marz 1697GEBURTSORT LenzSTERBEDATUM 17 Februar 1771STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Thaddaus von Sumerau amp oldid 222069074