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Joseph Anton Maria Christen getauft am 22 Februar 1767 in Buochs 30 Marz 1838 auf dem Schloss Thorberg war ein Schweizer Bildhauer Als Vertreter des Klassizismus wurde er vor allem fur seine Portratbusten bekannt schuf aber auch figurliche Werke Joseph Maria Christen Buste der Grafin Ernestine von Montgelas Ehefrau des Grafen Maximilian von Montgelas 1822 Bayerisches Nationalmuseum Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenChristen wuchs in einfachsten Verhaltnissen auf Sein Vater Johann Jakob Walter Laurenz Christen war Hirte Bildschnitzer und Maler von Heiligenbildern Helgen Dem Sohn blieb eine Schulausbildung verwehrt schon als Kind musste er Erwerbsarbeit verrichten 1785 ging Christen nach Luzern an die Zeichenschule des Portratmalers Johann Melchior Wyrsch nebenbei besuchte er auch eine Holzschnitzerklasse Kunstlerisches Talent zeigte er besonders bei der Erschaffung von Busten 1788 reiste er nach Rom wo der Bildhauer Alexander Trippel wirkte Von ihm liess er sich in die klassizistische Kunstrichtung einfuhren In Trippels Atelier machte Christen die Bekanntschaft mit zahlreichen anderen Kunstlern Der Maler und Kunstschriftsteller Johann Heinrich Meyer vermittelte ihm die theoretischen Grundlagen des Klassizismus 1791 lebte Christen in Zurich wo die Witwe Salomon Gessners ihn protegierte Dort gehorten u a Martin von Muralt und Heinrich Keller zu seinen Schulern Prominente Personen wie Johann Rudolf Burckhardt begannen seine Werke zu sammeln 1792 versuchte Christen in Stans eine Kunstlerakademie aufzubauen erfuhr aber wegen seines protestantischen Freundeskreises viele Anfeindungen aus katholisch konservativen Kreisen und siedelte deshalb nach Luzern uber 1796 trat er der Helvetischen Gesellschaft bei der er schon lange nahegestanden hatte Der endgultige Bruch mit seiner Heimat folgte 1798 als er Rosine Scheuermann eine Protestantin aus Aarburg heiratete ohne kirchliche Dispens und nur mit Erlaubnis des helvetischen Senats Der Kanton Nidwalden erkannte seine Kinder darunter den spateren Bildhauer Raphael Christen nicht an weshalb sie armenrechtlich gesehen heimatlos waren bis er 1819 durch die Vermittlung von Heinrich Zschokke das Burgerrecht von Aarau erhielt nbsp Grab Denkmal fur Leonhard Heusler Mitz 1754 1807 Wettsteinpark RiehenChristen war ruhelos es zog ihn von einem Ort zum anderen Er hielt sich abwechselnd in Bern Luzern Aarau und Basel auf je nach Auftragseingang Schliesslich liess er sich in Basel nieder wo er bis 1817 lebte Von zahlreichen Personlichkeiten fertigte er Busten an darunter von Frederic Cesar de La Harpe Heinrich Zschokke Johannes Herzog und Ernst August Evers Als Hauptwerk seiner Basler Phase gilt das aus Kalkstein gefertigte streng klassizistische Denkmal fur Esther Forcart Weiss Vermutlich schuf Christen auch das in der Wettsteinanlage in Riehen stehende Grabdenkmal fur Leonhard Heusler 1754 1807 1 Im Jahr 1805 wollte sich Napoleon Bonaparte zum Konig der Lombardei kronen lassen Christen begab sich nach Mailand und konnte den franzosischen Kaiser zu einigen Portratsitzungen bewegen Die daraufhin entstandene Hermenbuste Napoleons machte ihn auch in Frankreich weit herum bekannt fur mehrere franzosische Stadte und auch fur Kopenhagen konnte er davon Kopien anfertigen 1808 erkundigte sich der bayrische Konig Ludwig I bei Johannes von Muller nach einem fahigen Bildhauer der geeignet sei Portratbusten Schweizer Personlichkeiten fur die geplante Walhalla anzufertigen Ludwig besuchte Christen in Basel und erteilte ihn daraufhin mehrere Auftrage darunter Darstellungen von Johann Heinrich Pestalozzi Gottlieb Konrad Pfeffel und Alois von Reding Einige Jahre spater fiel er jedoch bei Ludwig in Ungnade weshalb er seinen Plan sich in Munchen niederzulassen aufgab Stattdessen portratierte er beruhmte Durchreisende darunter den russischen Zaren Alexander I und die ehemalige franzosische Kaiserin Marie Louise 1815 reiste Christen an den Wiener Kongress wo er von zahlreichen dort Anwesenden Busten oder Portratmedaillons schuf Nach 1819 hielt er sich vor allem in Deutschland auf u a als Mitarbeiter von Ludwig Schwanthaler Mit zunehmendem Alter verschlechterte sich Christens Geisteszustand so dass die Aargauer Behorden ihn unter Vormundschaft stellten und vorubergehend in die Irrenanstalt Konigsfelden einwiesen Seine letzten Lebensjahre verbrachte er auf Schloss Thorberg dem staatlich gefuhrten Altersheim des Kantons Bern Literatur BearbeitenBiographisches Lexikon des Kantons Aargau 1803 1957 In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 68 69 Verlag Sauerlander Aarau 1958 S 135 136 Hans von Matt Der Bildhauer Joseph Maria Christen 1767 1838 Diepold Schilling Verlag Luzern 1957 150 S Text 22 Bildtafeln Werkverzeichnis Alfred A Schmid Christen Joseph Anton Maria In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 220 f Digitalisat Dieter Ulrich Christen Joseph Maria In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joseph Maria Christen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dieter Ulrich Christen Joseph Anton Maria In Sikart 1998 Publikationen von und uber Joseph Maria Christen im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Grab Denkmal fur Leonhard Heusler Mitz 1754 1807 abgerufen am 21 November 2021 Normdaten Person GND 135708494 lobid OGND AKS VIAF 15994469 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Christen Joseph MariaALTERNATIVNAMEN Christen Joseph Anton Maria vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer BildhauerGEBURTSDATUM getauft 22 Februar 1767GEBURTSORT BuochsSTERBEDATUM 30 Marz 1838STERBEORT Schloss Thorberg Kanton Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Maria Christen amp oldid 217478650