www.wikidata.de-de.nina.az
Joseph Fuchs OSB 1732 in Mainz 19 Juli 1782 in Seligenstadt war ein deutscher Benediktiner und einer der bedeutendsten fruhen Erforscher der romischen Geschichte von Mainz Sein bekanntestes Werk ist die Alte Geschichte von Mainz von der 1771 72 die ersten beiden Banden erschienen Frontispiz des Buches Alte Geschichte von Mainz mit der Personifikation der Stadt die umgeben von Symbolen und Uberresten der romischen Vergangenheit von Mainz das Buch dem Kurfursten Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim widmet Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Berufung zum Mainzer Hofarchaologen 3 Hauptwerk Alte Geschichte von Mainz 4 Leben und Tod in Seligenstadt 5 Pater Fuchs Preis 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenJoseph Fuchs war der Sohn des kurfurstlichen Artillerie Hauptmanns Franz Sebastian Fuchs Dieser war durch seine militarische Funktion am Festungsausbau der Stadt Mainz beteiligt und kam dabei mit zahlreichen Funden aus der Mainzer Romerzeit in Kontakt Bald interessierte er sich fur die romische Vergangenheit der Stadt und sammelte und beschrieb seine Funde vor allem Steindenkmaler Sein Sohn Joseph Fuchs zeigte bald das gleiche geschichtliche Interesse Trotzdem schlug Fuchs eine kirchliche Laufbahn ein und wurde Monch in der alten Benediktinerabtei in Seligenstadt am Main Berufung zum Mainzer Hofarchaologen BearbeitenFuchs setzte auch als Benediktinerpater von Seligenstadt ab 1769 seine historischen Forschungen uber seine Heimatstadt fort Der Ruf den er sich auf diesem Gebiet erwarb veranlasste Kurfurst Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim ihn zu sich nach Mainz zu rufen Fuchs sollte der Autor und Herausgeber eines von ihm geforderten Geschichtswerk uber Mainz werden Kurz zuvor 1765 hatte der gleiche Kurfurst alle romischen Steindenkmaler die sich zu diesem Zeitpunkt in seinem Besitz befanden dem pfalzischen Kurfurst Karl Theodor fur seine Kurfurstliche Akademie der Wissenschaften in Mannheim geschenkt Emmerich Joseph schien diese Tat bald bereut zu haben und wollte erneut eine eigene Sammlung romischer Denkmaler aufbauen und auch dokumentieren lassen Joseph Fuchs war zudem noch in Besitz der umfangreichen Notizen und Zeichnungen seines Vaters Diese beschrieb viele der Steindenkmaler die sich nun in Mannheim befanden 1 Emmerich Joseph forderte nun Ausgrabungen und Publikationen von Joseph Fuchs dem damit umfangreiche Mittel des kurfurstlichen Hofs in Mainz zur Verfugung standen Im Rahmen seiner Tatigkeit war Joseph Fuchs der erste der die Pfeilerreste im Zahlbachtal eindeutig als die Uberreste eines romischen Aquaduktes erkannte Er verfolgte den Lauf des Aquaduktes bis zu seinem Ursprung den Finther Quellen zuruck und entdeckte dort Reste der alten Quelleinfassung Fuchs untersuchte auch die 62 erhaltenen Pfeilerreste lokalisierte uber 500 Pfeilerfundamente und fand noch Teile der Originalverkleidung Auch stammt von ihm die erste Rekonstruktionszeichnung des Aquaduktes Hauptwerk Alte Geschichte von Mainz BearbeitenFuchs wollte die alte Geschichte der Stadt Mainz beginnend mit der romischen Grundung und mit dem 7 Jahrhundert endend in vier Bande gliedern Auf Ratschlag des kurfurstlichen Ministers Friedrich Carl Willibald Freiherr von Groschlag zu Dieburg hin schrieb Fuchs in deutscher Sprache 1771 und 1772 erschienen die ersten beiden Bande der Reihe unter dem Titel Alte Geschichte von Mainz aus den altesten und ersten Zeiten von dem Anfange dieser Hauptstadt unter dem Kaiser Augustus bis zu Ende des siebenden Jahrhundert in vier Bande abgetheilt herausgegeben von Joseph Fuchs Band 1 umfasste die Zeit von Augustus bis Nerva und tragt den Titel Von Erbauung der alten Vestung Moguntiacum bis zu den Zeiten des Trajans und wurde 1771 in der Churfusstlichen Hof und Universitatsbuchdruckerey Joh Hafners seel Erben in Mainz gedruckt Der Band 2 umfasst den Zeitraum 98 bis 180 nach Christi Geburt Band 1 erschien ebenfalls in 1772 nochmals in lateinischer Sprache 2 Die Bucher waren umfangreich mit Kupferstichen der Mainzer Kupferstecher Wilhelm Christian Rucker und Johannes Lindenschmit dem Vater von Ludwig Lindenschmit illustriert Band 2 hatte einen Umfang von vorerst 382 Seiten 3 Gedruckt wurden die Werke in der kurfurstlichen Hofdruckerei Hof und Universitatsbuchdruckerey bey J Hafners Erben Alle Kosten dafur ubernahm der Kurfurst Durch den uberraschenden Tod seines Forderers des Kurfursten Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim 1774 kam das Projekt allerdings ins Stocken Arbeit und Werk von Fuchs standen ganz im Einklang mit dem Kurfursten im Zeitalter der Aufklarung Emmerich Josephs Nachfolger Friedrich Karl Joseph von Erthal war dagegen zunachst streng konservativ und machte viele der Anderungen seines Vorgangers ruckgangig Das Projekt wurde gestoppt Joseph Fuchs wurde zuruck in das Kloster Seligenstadt geschickt Johann Horix konnte sich nach dem Tod von Fuchs das vollstandige Manuskript des zweiten Bandes verschaffen Spater gelangte es in die Hande von Friedrich Lehne der die im Druck von 1772 fehlenden Teile in Zusammenarbeit mit Johann Peter Schunk an die 382 Seiten angehangt und einen Neudruck des zweiten Bandes veranlasst hat 4 Es existierten und existieren nach wie vor verschiedene Versionen des zweiten Bandes die wegen des durchgangig angegebenen Druckjahres 1772 in der Wissenschaft fur Verwirrung sorgten und sorgen 5 Leben und Tod in Seligenstadt BearbeitenNach seiner Ruckkehr aus Mainz lebte Fuchs wieder als Benediktinerpater im Kloster Seligenstadt Im Zuge innerkirchlicher Querelen aufgrund einer erzbischoflichen Ordinariatsverordnung von 1771 die auch sein Kloster betraf geriet Fuchs ab 1778 in den Blickpunkt der Obrigkeit Eine Kriminaluntersuchung wurde gegen ihn angestrengt und er wurde im Kloster arrestiert Dort starb er am 19 Juli 1782 Pater Fuchs Preis BearbeitenSeit 2009 vergibt die Direktion Landesarchaologie Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz jahrlich den Pater Fuchs Preis zur Wurdigung hervorragender Leistungen bei Erforschung und Pflege des historischen Mainz Literatur BearbeitenStephan Pelgen Mainz Vom elenden Steinklumpen zum Denkmal Aus der Geschichte der Mainzer Romerruinen Archaologische Ortsbetrachtungen Band 3 Philipp von Zabern Mainz 2003 ISBN 3 8053 3283 1 Stephan Pelgen P Joseph Fuchs O S B professus Seligenstadiensis 1732 1782 Ein Mainzer Gelehrter und die Editionsgeschichte seiner archaologischen und klosterpolitischen Schriften Beitrage zur Geschichte der Stadt Mainz Band 37 Mainz 2009 ISBN 978 3 924708 28 3 Inhaltsverzeichnis Weblinks BearbeitenAlte Geschichte von Mainz Band 1 1771 Alte Geschichte von Mainz Band 2 1772 die zu Lebzeiten von Fuchs gedruckte 382 umfassende Version Vollansicht bei Arachne Alte Geschichte von Mainz Band 2 erweiterte nach dem Tod von Fuchs gedruckte 428 Seiten und ein Register umfassende Version als Jahr des Druckes wird aber auch hier 1772 angefuhrt Historia Maguntiacensis ab urbe condita Tomus I 1772 lateinische Version von Band 1 Forschungsgeschichte Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Direktion Archaologie MainzEinzelnachweise Bearbeiten Stephan Pelgen Mainz Vom elenden Steinklumpen zum Denkmal Aus der Geschichte der Mainzer Romerruinen S 31 Siehe Corpus Inscriptionum Latinarum XIII 2 1 S 308 Digitalisat mit Korrektur von Karl Anton Schaab Geschichte der Stadt Mainz Band 1 In Kommission bei Kupferberg Mainz 1841 XX Digitalisat der die Ansicht vertritt dass Fuchs in lateinischer Sprache zu schreiben begonnen und dann auf den Ratschlag des Freiherrn von Groschlag seine Absicht geandert habe Siehe Corpus Inscriptionum Latinarum XIII 2 1 p 309 Digitalisat Corpus Inscriptionum Latinarum XIII 2 1 p 309 Digitalisat Karl Anton Schaab Geschichte der Stadt Mainz Band 1 In Kommission bei Kupferberg Mainz 1841 S XXI XXII Digitalisat Siehe Philipp Kulb zu Friedrich Lehne Die romischen Alterthumer der Gauen des Donnersbergs Erster Theil hg v Philipp H Kulb Wirth Mainz 1836 S 246 Anm 1 Der zweite Band der Geschichte von Mainz von P ater Fuchs Mainz 1772 8 findet sich selten vollstandig noch seltener sind die dazu gehorenden Kupfer stiche die nach den Zeichnungen welche sich noch vorfanden gemacht wurden Digitalisat Siehe auch Jacob Becker Romische Inschriften aus den Rheinlanden In Nassauische Annalen Band 13 1874 S 212 231 hier S 225f Digitalisat uber einen hieraus entstandenen Irrtum in der Wissenschaft Normdaten Person GND 131757253 lobid OGND AKS LCCN nb2010031270 VIAF 67608426 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fuchs JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher Benediktinerpater und Mainzer HofarchaologeGEBURTSDATUM 1732GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 19 Juli 1782STERBEORT Seligenstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Fuchs Historiker amp oldid 226077964