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Joseph Fesch 3 Januar 1763 in Ajaccio auf Korsika 13 Mai 1839 in Rom war ein franzosischer Geistlicher Halbonkel Napoleon Bonapartes Erzbischof von Lyon und Kardinal Kardinal Joseph Fesch Gemalde von Jerome Maglioli Mitte 19 Jh Feschs Unterschrift Wappen von Kardinal FeschJoseph Kardinal Fesch zeitgenossischer Stich um 1830 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie Eltern Joseph Feschs waren Franz Faesch 1723 1775 Kapitan eines im Dienste der Republik Genua stehenden Schweizerregiments und Angela Maria Pietrasanta 1725 1790 die dieser 1757 geheiratet hatte Angela Maria war die Witwe des Korsen Giovanni Geronimo Ramolino und brachte aus dieser Ehe die siebenjahrige Tochter Letizia Ramolino mit in die Ehe die spater die Mutter Napoleon Bonapartes wurde Damit war Joseph Fesch ein Halbonkel des spateren franzosischen Kaisers Fesch schlug eine geistliche Laufbahn ein und empfing 1785 1 die Priesterweihe Wie die Mehrheit der Korsen lehnte er die Massnahmen der Franzosischen Revolution ab und protestierte im Juli 1790 insbesondere gegen die Einfuhrung der franzosischen Zivilverfassung des Klerus auf Korsika 1791 nach dem Tod Luciano Buonapartes folgte er diesem sowohl als Erzdiakon von Ajaccio als auch als Patron der Familie Bonaparte nach musste sich aber nach der Aufhebung religioser Orden ins Privatleben zuruckziehen Fesch fand sich im Gegensatz zu Pascal Paolis pro britischer Politik wieder und musste mit seiner Halbschwester Korsika verlassen In Sudfrankreich schlossen sie sich Napoleon Bonaparte an und gelangten mit ihm im Herbst 1793 nach Toulon Da Fesch keinen geistlichen Posten finden konnte es war die Zeit des Grossen Terrors ubernahm er verschiedene Positionen in der Verwaltung unter anderem bei Montesquious Armee in Savoyen 1796 erhielt er beim ersten italienischen Feldzug seines Neffen Bonaparte eine Anstellung als Kriegskommissar musste aber infolge vieler gegen ihn laut gewordener Klagen dass er geplundert namentlich Gemalde geraubt habe dies Amt bald wieder niederlegen Die Machtubernahme Napoleons im November 1799 liessen Feschs Aussichten wieder steigen Nach dem 1801 mit Kardinal Ercole Consalvi ausgehandelten und von Papst Pius VII gebilligten Konkordat kehrte er zu geistlichen Tatigkeiten zuruck Jacques Andre Emery vermittelte seine Ruckkehr in die volle Gemeinschaft mit Rom Fesch wurde Domkanonikus in Bastia und am 4 August 1802 aufgrund der Berufung durch seinen Neffen den Ersten Konsul Napoleon Bonaparte und mit Bestatigung des Papstes Erzbischof von Lyon Die Bischofsweihe erfolgte am 15 August 1802 in der Kathedrale Notre Dame de Paris durch Kardinal Giovanni Battista Caprara Mitkonsekratoren waren Etienne Bernier Bischof von Orleans und Louis Sebastiani Bischof von Ajaccio Am 2 Januar 1803 nahm Fesch das Erzbistum Lyon in Besitz Papst Pius VII ernannte ihn im Konsistorium vom 17 Januar 1803 zum Kardinalpriester Am 4 April 1803 zum franzosischen Gesandten am papstlichen Hof ernannt erreichte er Rom am 2 Juli desselben Jahres und nahm vom Papst am 7 Juli den Kardinalshut sowie am 11 Juli die Titelkirche Santa Maria della Vittoria entgegen 1804 begleitete er den Papst zur Kronung Napoleons I nach Paris und assistierte am Abend vor der Kronung bei der kirchlichen Trauung Napoleons und Josephines 1805 erhielt Fesch von Napoleon die Funktion des Grossalmoseniers des Kaiserreiches grand aumonier de l Empire ubertragen die in der Tradition des bereits im Ancien Regime existierenden Amtes des Grossalmoseniers von Frankreich stand ferner wurde er zum comte de l Empire in der noblesse imperiale erhoben und erhielt das Amt eines Senators 1806 wurde Fesch zum Koadjutor und Nachfolger des Furstprimas Dalberg gewahlt Er prasidierte 1810 zu Paris einem Konzil des franzosischen Klerus und sprach sich auf demselben so entschieden fur den Papst und gegen dessen Behandlung durch Napoleon aus dass er fortan zu Lyon in einer Art Verbannung leben musste Am 31 Januar 1809 wurde er fur den Erzbischofssitz von Paris nominiert und im Februar desselben Jahres vom Domkapitel mit den Vollmachten eines Kapitularvikars ausgestattet doch er lehnte ab da der Heilige Stuhl der Vereinigung zweier Metropolitansitze in Personalunion sicherlich nicht zugestimmt hatte und er damit keine nach kanonischem Recht gultige Investitur erhalten hatte Beim Herannahen der Osterreicher 1814 floh er mit seiner Halbschwester Laetitia der Mutter des Kaisers nach Rom wurde nach Napoleons I Ruckkehr Pair von Frankreich kehrte aber nach der Schlacht von Waterloo nach Rom zuruck und lebte hier in volliger Zuruckgezogenheit den Kunsten und Wissenschaften Das Ansinnen der franzosischen Regierung auf sein Erzbistum Lyon zu verzichten wies er entschieden zuruck wenn er auch faktisch sein Amt nicht ausubte die Amtsgeschafte fuhrten die Generalvikare obwohl Kardinal Fesch einen Koadjutor akzeptiert hatte 2 Er sorgte ab 1819 fur den Erhalt einer romisch katholischen Seelsorge auf St Helena wohin sein Neffe verbannt worden war 2 1822 optierte er auf die Titelkirche San Lorenzo in Lucina Kardinal Fesch nahm jeweils 1823 1829 und 1830 1831 am Konklave teil 1837 wurde er als dienstaltester Kardinalpriester Kardinalprotopriester Er starb am 13 Mai 1839 an Magenkrebs und wurde zunachst in Corneto neben seiner Halbschwester Letizia der Mutter Napoleon Bonapartes bestattet Im Jahr 1851 wurden ihrer beide Leichname den Testamenten entsprechend nach Ajaccio uberfuhrt und dort 1860 in der Krypta der Kapelle des Palais Fesch beigesetzt 2 Vor dem Palais wurde fur ihn das Fesch Denkmal gesetzt Seine weltberuhmte Gemaldesammlung die etwa 20 000 Bilder gezahlt haben soll 3 wurde nach seinem Tod nach und nach versteigert und der Erlos zu Familienstipendien verwendet Mehr als tausend dieser Gemalde befinden sich im Musee Fesch in Ajaccio 2 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Joseph Fesch In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 22 23 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Jean Baptiste Lyonnet Le Cardinal Fesch archeveque de Lyon primat des Gaules etc etc Fragments biographiques politiques et religieux pour servir a l histoire ecclesiastique contemporaine 2 Bde Lyon Paris Perisse 1841 Georges Goyau Joseph Fesch In Catholic Encyclopedia Band 6 Robert Appleton Company New York 1909 Fesch Joseph In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 6 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 169 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joseph Fesch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fesch Joseph In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 15 Dezember 2016 Eintrag zu Joseph Fesch auf catholic hierarchy org abgerufen am 15 Dezember 2016 Das Musee Fesch auf Korsika abgerufen am 15 Dezember 2016 franzosisch W G Sebald zu FeschEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Fesch Joseph In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch laut dem Eintrag zu Joseph Fesch auf catholic hierarchy org erst im Jahre 1787 a b c d Vgl Fesch Joseph In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch laut Miranda waren es 17 626 works of art wobei eine Quelle fur diese genaue Zahl nicht angegeben istVorgangerAmtNachfolgerClaude Francois Marie PrimatErzbischof von Lyon 1802 1839Louis Jacques Maurice de BonaldCesare BrancadoroKardinalprotopriester 1837 1839Carlo OppizzoniNormdaten Person GND 116473894 lobid OGND AKS LCCN no2006085593 VIAF 92145857803723020209 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fesch JosephKURZBESCHREIBUNG franzosischer KardinalGEBURTSDATUM 3 Januar 1763GEBURTSORT AjaccioSTERBEDATUM 13 Mai 1839STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Fesch amp oldid 239416580