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Giovanni Battista Caprara 29 Mai 1733 in Bologna 21 Juni 1810 in Paris war Apostolischer Nuntius in Koln Kardinallegat in Paris und Exekutor des franzosischen Konkordats von 1801 Kardinal Caprara stehend mit Papst Pius VII wahrend der Kronung der Josephine de Beauharnais durch Kaiser Napoleon I am 2 Dezember 1804 Ausschnitt des Gemaldes von Jacques Louis David um 1806 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kirchliche Laufbahn 1 2 Wirken als Nuntius 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenKirchliche Laufbahn Bearbeiten Caprara war ein Sohn des Grafen Francesco Raimondo Montecuccoli und nahm gemeinsam mit seinen Geschwistern den Familiennamen der Mutter an da in deren Verwandtschaft mannliche Nachkommen fehlten 1751 wurde Caprara an der Universitat La Sapienza Rom promoviert Kurz darauf wurde er zum Referendar an den beiden papstlichen Signaturen ernannt Im Alter von 25 Jahren wurde er Vizelegat in Ravenna 1758 Am 22 Dezember 1765 empfing er in Bologna die Priesterweihe Er wurde am 1 Dezember 1766 zum Titularerzbischof von Iconium ernannt Die Bischofsweihe spendete ihm am 8 Dezember 1766 im Quirinalspalast in Rom Papst Clemens XIII Mitkonsekratoren waren Scipione Borghese Titularerzbischof von Teodosia und Ignazio Reali Titularerzbischof von Athenae In derselben Zeremonie wurde Giovanni Archinto ein spaterer Kardinal zum Titularerzbischof von Philippi geweiht Noch am selben Tag wurde Caprara zum Papstlichen Thronassistenten ernannt am 18 Dezember 1766 wurde er Apostolischer Nuntius in Koln Wirken als Nuntius Bearbeiten Er erreichte Koln am 14 April 1767 dort musste er sich mit Schwierigkeiten aufgrund des Febronianismus und mit Konflikten zwischen den drei geistlichen Kurfursten auseinandersetzen Im spaten Fruhjahr 1772 unternahm er einen Abstecher nach Holland und England Daruber berichtete er nach Rom dass die Situation der Kirche in den Niederlanden sich gunstig entwickelte und dass der Jansenismus im Schwinden begriffen ware Was England betraf so berichtete er uber eine freundliche Aufnahme in London wo er durch den kaiserlichen Botschafter Furst Antonio Barbiano di Belgioioso Konig Georg III vorgestellt wurde ferner berichtete Caprara an den Kardinalstaatssekretar dass die antipapstliche Stimmung in Grossbritannien nachgelassen hatte Als Papst Clemens XIV 1773 die Gesellschaft Jesu aufhob versuchte Nuntius Caprara das papstliche Breve Dominus ac Redemptor im Reich durchzusetzen doch sah er sich dabei grossem Widerstand von Seiten der Kurfursten von Koln und der Pfalz ausgesetzt die sich dadurch dem Einfluss Roms zu entziehen suchten Bedeutende Schulen so das Tricoronatum in Koln und Schulen in Ravenstein Dusseldorf Julich Duren sowie Munstereifel vertrauten weiterhin auf die Jesuiten nbsp Wappen des Kardinals Caprara moderne Nachzeichnung Indem er seine schwache Gesundheit anfuhrte bat Caprara darum nach Luzern versetzt zu werden wo es ruhiger war Ausserdem war diese Stelle hoher dotiert Am 6 September 1775 wurde er zum Nuntius in Luzern ernannt wo er am 24 Oktober 1775 eintraf Dort vermied er um seiner Gesundheit willen jeden Konflikt Ende 1784 reiste er nach Pisa wo ihn die Nachricht von seiner bevorstehenden Versetzung nach Wien erreichte Uber Bologna und Cremona kehrte er nach Luzern zuruck um sich dort zu verabschieden Am 7 Mai 1785 wurde er zum Nuntius in Osterreich Ungarn und Bohmen ernannt Er traf am 21 Juni 1785 in Wien ein und blieb dort Nuntius bis zum 31 Januar 1793 Der Kirchenpolitik Josephs II zeigte er sich gewogen Da er jeden Konflikt mit dem kaiserlichen Hof vermied war er fur die romische Kurie von geringem Nutzen und er liess Rom ohne Nachricht uber die Vorgange im Reich Die kaiserliche Regierung brachte dem Nuntius umgekehrt so wenig Achtung entgegen dass sie ihn wahrend der Revolution im Herzogtum Brabant vollig uberging als sie eine Vermittlung durch Rom erbat Nach dem Tod Josephs II 20 Februar 1790 war Caprara als Sondergesandter in Frankfurt am Main anwesend Dort wurde Leopold von Toskana der Bruder von Joseph II zum romischen Konig 30 September 1790 und zum deutschen Kaiser 9 Oktober 1790 gewahlt Capraras Aufgabe ware es gewesen zu verhindern dass dort Gesetze erlassen wurden die den Interessen des Heiligen Stuhls zuwiderliefen Caprara nutzte die Unterstutzung nicht die ihm der Kurfurst von Bayern gewahrte und zog die Feindschaft der Mainzer Delegation auf sich die nicht einmal seine vom Papst ausgestellte Akkreditierungsurkunde anerkennen wollte So zog er sich in eine ganzlich passive Beobachterrolle zuruck und brachte erst am 13 Oktober verspatet im Auftrag des Papstes Vorbehalte des Papstes gegen einige Entscheidungen des Kurfurstenkollegiums an dessen Beratungen bereits am 4 Oktober beendet waren Er kehrte fur einige Monate nach Wien zuruck und verliess dies im Mai 1791 um aus Gesundheitsgrunden einige Monate in Bad Pyrmont zu verbringen Aus Enttauschung mit seiner Arbeit loste der Kardinalstaatssekretar ihn als Nuntius ab und Caprara wurde am 18 Juni 1792 zum Kardinalpriester Titelkirche Sant Onofrio erhoben 1800 wurde Caprara zum Erzbischof pro hac vice von Jesi ernannt einem kleinen Ort zwischen Ancona und Perugia Auf diesem Abschiebeposten blieb Caprara nur zwei Jahre bis nach den napoleonischen Konkordatsverhandlungen vom 15 Juli 1801 Napoleon hochstpersonlich Caprara als Exekutor des Konkordats ausersehen hatte den er wegen seines schwachen Charakters als williges Werkzeug eigener staatskirchlicher Interessen sah 1801 wurde Caprara zum Legaten a latere ernannt Seine nachgiebige Haltung brachte Caprara den Schimpfnamen Jakobinerkardinal ein Ab 1802 war Caprara Erzbischof von Mailand Er nahm bei der Kronung Kaiser Napoleons I zum Konig von Italien am 28 Mai 1805 die kirchliche Weihehandlung vor Er starb im Jahre 1810 und wurde neben anderen Helden der franzosischen Nation im Pariser Pantheon beigesetzt Schriften BearbeitenProtestatio Et Reservatio in Comitiis Electoralibus pro electione novi Romanorum Regis amp Imperatoris congregatis exhibita Francofurti 1790 DigitalisatLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Caprara Johann Baptista In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Theil Verlag der typografisch literarisch artistischen Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1857 S 276 f Digitalisat Rufin Steimer Die Papstlichen Gesandten in der Schweiz vom Jahre 1073 1873 Verlag Hans von Matt Stans 1907 mit Abbildung von Caprara Giuseppe Pignatelli CAPRARA MONTECUCCOLI Giovanni Battista In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 19 Cappi Cardona Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1976 Jeannine Charon Bourdas La legation en France du Cardinal Caprara 1801 1808 La Documentation Francaise Paris 1979 ISBN 2 86000 034 8 Michael F Feldkamp Giovanni Battista Caprara 1733 1810 Papstlicher Nuntius in Koln Kardinallegat in Paris und Exekutor des franzosischen Konkordats In Geschichtsverein fur das Bistum Aachen Hrsg Geschichte im Bistum Aachen Verlag Schmidt Neustadt a d Aisch 2002 Band 6 2001 2002 S 139 164 Michael F Feldkamp Politisch naiv oder Karrierist Giovanni Battista Caprara 1733 1810 Papstlicher Diplomat an der Schwelle ins 19 Jahrhundert in Ders Reichskirche und politischer Katholizismus Aufsatze zur Kirchengeschichte und kirchlichen Rechtsgeschichte der Neuzeit Propylaen des christlichen Abendlandes Band 3 Patrimonium Verlag Aachen 2019 S 97 117 ISBN 978 3 86417 120 8 Georg May Das Versohnungswerk des papstlichen Legaten Giovanni B Caprara Die Rekonziliation der Geistlichen und Ordensangehorigen 1801 1808 Kanonistische Studien und Texte Band 59 Duncker amp Humblot Berlin 2012 ISBN 978 3 428 13848 7 Weblinks BearbeitenCaprara Giovanni Battista In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 14 Juli 2016 Eintrag zu Giovanni Battista Caprara Montecuccoli auf catholic hierarchy org abgerufen am 26 Oktober 2016 VorgangerAmtNachfolgerFilippo Maria ViscontiErzbischof von Mailand 1802 1810Karl Kajetan II von GaisruckNormdaten Person GND 118668277 lobid OGND AKS LCCN no2002099181 VIAF 44290146 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Caprara Giovanni BattistaALTERNATIVNAMEN Caprara Montecuccoli Giovanni Battista Montecuccoli Caprara Giovanni BattistaKURZBESCHREIBUNG italienischer KardinalGEBURTSDATUM 29 Mai 1733GEBURTSORT Bologna ItalienSTERBEDATUM 21 Juni 1810STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giovanni Battista Caprara amp oldid 224333842