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Josef Wessicken eigentlich Joseph Heinrich Wessicken 10 August 1837 1 in Salzburg 19 Oktober 1918 ebenda war ein osterreichischer Architekt Unterschrift Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Auszeichnungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJosef Wessicken entstammte einer Tischlerfamilie die aus Westfalen kommend im 18 Jahrhundert in Linz ansassig wurde und schliesslich nach Salzburg ubersiedelte Als Sohn des Joseph Heinrich Wessicken 27 Juli 1810 in Salzburg 16 Februar 1899 ebenda und der Rosina geb Laiderin in der Salzburger Vorstadt Mulln zur Welt gekommen und getauft absolvierte er hier seine Schulzeit und begann daran anschliessend eine Ausbildung zum Tischler im vaterlichen Betrieb Sein Vater war ein geachteter Schreinermeister der sich durch seine Arbeiten fur das Stift Sankt Peter und im Schloss Anif einen hervorragenden Ruf geschaffen hatte und den Sohn mit seinen Werken im neogotischen Stil merklich beeinflusste nbsp Ehemaliges St Vinzenz und Elisabeth Hospital Zweiflugelanlage mit Mittelrisaliten neugotische Motive 1868 70Nach dem Besuch des Polytechnikums und der Koniglich bayerischen Akademie in Munchen studierte Josef Wessicken an der Akademie der bildenden Kunste in Wien bei August Sicard von Sicardsburg und wurde 1860 von Friedrich von Schmidt in dessen Wiener Atelier aufgenommen und zur Mitarbeit an der neu zu erbauenden Lazaristenkirche im Schottenfeld eingeladen Nach der Ausbildung an der Akademie der bildenden Kunste in Wien erlernte er noch das Mauerhandwerk was durch einen Gesellenbrief von 1862 belegt ist Bereits drei Jahre spater wurde er von Friedrich von Schmidt mit der Bauleitung des fursterzbischoflichen Liechtenstein schen Schlosses Fischhorn in Bruck an der Glocknerstrasse betraut Nachdem der Krieg von 1866 die Bauarbeiten unterbrach vollendete er die Regotisierung des oberen Teiles des Turms der Franziskanerkirche in Salzburg und die Restaurierung der Pfarrkirche von Radstadt und der Kirche Nonnberg Von einem Studienaufenthalt in Italien zuruckgekehrt wurde er 1867 auf Empfehlung von Friedrich von Schmidt und Franz Josef Denzinger zum Dombaumeister von Mainz berufen um bei der Rettung der gefahrdeten Ostteile des Domes mitzuwirken Wahrend dieser Zeit entstanden nach seinen Planen mehrere Sakralbauten in der Umgebung von Mainz darunter die St Bartholomaus Kirche in Nieder Saulheim 2 Chor und Querhaus des Mainz Gonsenheimer Rheinhessendomes die Kapelle der Armen Schwestern vom Hl Franziskus am Stephansberg und das alte St Vincenz und St Elisabeth Krankenhaus auf dem Kastrich in Mainz 1873 gab er sein Amt als Dombaumeister auf und kehrte nach Salzburg zuruck Am 20 Dezember 1888 heiratete er die aus Wien stammende Rosa Buhlmayer im Dom zu Salzburg Josef Wessicken starb 1918 wenige Tage vor dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie und wurde in der familieneigenen Arkadengruft am Salzburger Kommunalfriedhof Arkadengrab Nr 39 beigesetzt Wirken BearbeitenIm Herzogtum Salzburg vollendete er 1874 den neugotischen Bau von Schloss Fischhorn und von 1873 bis 1876 den Wiederaufbau nach Turmeinsturz der Dekanatspfarrkirche St Johann im Pongau Von 1875 bis 1879 lehrte er als Fachvorstand an der k k Staatsgewerbeschule in der Landeshauptstadt 1892 vollendete er die zwei Jahre zuvor begonnenen Arbeiten am Umbau des Schlosses Grubhof bei Lofer 1893 folgte die Fertigstellung des Generali Hofes in der Salzburger Paris Lodron Strasse Als Kronung seiner Arbeit gilt der Bau der St Andra Kirche von 1892 bis 1898 in der Salzburger Neustadt deren Umgebung seither den Namen Andraviertel tragt Das originare Erscheinungsbild der neugotischen Kirche ging jedoch im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg vollig verloren Daneben entstanden in Salzburg die Villen Gessele Schmederer Woss Griesberger und seine eigene in der Arenbergstrasse 23 Eine Vielzahl der von Wessicken geplanten Bauwerke wurden in Zusammenarbeit mit der Ceconi schen Baufirma errichtet bei der Wessicken zeitweise auch fest angestellt war nbsp Zentrum von Bad Gastein mit den Hotels Straubinger Austria Weissmayr und ElisabethhofAb 1879 zeichnete er neben seinem Wirken in Salzburg gemeinsam mit dem Baumeister Angelo Comini fur die Errichtung mehrerer Profanbauten im Weltkurort Bad Gastein verantwortlich Seinen ersten Auftrag erhielt er bereits drei Jahre zuvor mit der Errichtung der Villa Muhlberger einem der wenigen Objekte in Gastein bei denen Wessicken nicht mit Comini sondern mit dem Salzburger Bauunternehmer Valentin Ceconi zusammenarbeitete Seine grossten Auftraggeber in Gastein waren die Bad Gasteiner Hoteliers insbesondere die Familie Straubinger fur die er 1884 den direkt am Gasteiner Wasserfall gelegenen Adaptierungsbau heute Krisch Haus und das Hotel Austria errichtete in dem sich ehemals die Gemeindeverwaltung und das Gasteiner Museum befanden Zudem nahm er 1887 die Umgestaltung der Hauptfassade und den Umbau des Badertraktes des Hotels Straubinger vor und entwarf das ebenfalls zum Straubingerkomplex gehorige heutige Postamtsgebaude Bemerkenswert ist hierbei besonders der Bau des Hotels Austria Wahrend andernorts Bauten mit extremer Hanglage direkt in die Felsen hineingebaut wurden wurde bei diesem von Wessicken und Comini ein schmaler Zwischenraum zum Bergfelsen belassen wodurch Fenster und Turen auch noch in den untersten Bereichen des vielgeschossigen Baus angebracht werden konnten nbsp Jagdschloss Czernin Westansicht Aufnahme 1997Weiters wurden von Wessicken der Elisabethhof das Hotel Weissmayr vormals Provenchere das Hotel Excelsior vormals Haus Goldeck die Villen Schieder Wassing und Lothringen Quisisana und die heute nicht mehr existierende Wandelbahn mit dem Kurkasino geplant Viele seiner Salzburger und Gasteiner Villen tragen dabei als gemeinsamen Merkmal das charakteristische Wessicken Turmchen In seine letzte Schaffensperiode fallt der Wiederaufbau des ursprunglich von 1882 bis 1884 erbauten Jagdschlosschens des Grafen Rudolf von Czernin in Bockstein das einem Brand zum Opfer gefallen war und in den Jahren von 1902 bis 1903 nach Planen Wessickens wiedererrichtet wurde Dieses Jagdschlosschen des Grafen Czernin das in die spaten Schaffensjahre des ehemaligen Friedrich von Schmidt Mitarbeiters fallt zeigt in seiner Verbindung von altdeutschen und englischen Elementen Mischung von Burg und Landhauscharakter nationalromantische Zuge Da es sich um einen Wiederaufbau nach einem Brand handelt kann nicht genau gesagt werden wieweit sich Wessicken an den Altbestand angepasst hat Friedrich Achleitner im ersten Band seiner Osterreichischen Architektur Auszeichnungen BearbeitenTrager des Ritterkreuzes des Franz Joseph Ordens Ernennung zum Conservator der K K Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunste und historischer Denkmaler Der Architekt wurde 1902 fur seine Leistungen mit dem Titel eines k k Oberbaurates ausgezeichnet Die Architektenvereinigung Wiener Bauhutte ernannte ihn zum Ehrenmitglied Werke Bearbeiten nbsp Elisabethkapelle auf der Schmittenhohe1874 1876 Historistischer Neubau von Langhaus und Turm in unverputztem Konglomeratmauerwerk der Pfarrkirche Schleedorf 1904 1907 Elisabethkapelle auf der SchmittenhoheLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Wessiken Joseph In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 55 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1887 S 169 Digitalisat Gunther Rohrer Josef Wessiken Ein biographische Skizze zu seinem 150 Geburtstag In Salzburg Archiv 4 Seite 103 112 Salzburg 1987 Adolf Haslinger Peter Mittermayr Hg Salzburger Kulturlexikon Residenz Verlag Salzburg Wien Frankfurt Main 2001 ISBN 3 7017 1129 1 Laurenz Krisch Der Salzburger Architekt Josef Wessicken und sein Wirken in Bad Gastein In Schriftenreihe des Gasteiner Museums Selbstverlag des Gasteiner Museums Bad Gastein 2004 Laurenz Krisch Der Salzburger Architekt Josef Wessicken und sein Wirken in Bad Gastein In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Bd 144 2004 Annemarie Malle Zum 100 Todestag des Salzburger Architekten Joseph Heinrich Wessicke am 19 Oktober 2018 In Salzburg Museum Das Kunstwerk des Monats Oktober 2018 31 Jahrgang Blatt 366 Walter Thaler Josef Weissicken Schloss Baumeister des Pinzgaus und Gestalter des Manhattans der Alpen In ders Erinnerungswurdig Pragende Personlichkeiten der Salzburger Geschichte Verlag Anton Pustet Salzburg 2022 ISBN 978 3 7025 1033 6 S 52 56 Friederike Zaisberger Reinhard R Heinisch Leben uber den Tod hinaus Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof Selbstverlag der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Salzburg 2006 Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Erganzungsband 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Wessicken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gastein im Bild Die Bauten des Josef WessickenEinzelnachweise Bearbeiten Taufbuch TFB7 Salzburg Mulln Salzburg rk Diozese Osterreich Matricula Online Abgerufen am 19 Dezember 2018 Die St Bartholomaus Kirche in Nieder Saulheim Der Neubau von 1871 1873Normdaten Person GND 117318205 lobid OGND AKS VIAF 47536871 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wessicken JosefKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Baumeister und ArchitektGEBURTSDATUM 10 August 1837GEBURTSORT SalzburgSTERBEDATUM 19 Oktober 1918STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Wessicken amp oldid 235109359