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Der Kastrich ist ein Gebiet in der Mainzer Oberstadt sowie der Name einer Strasse die durch das Gebiet fuhrt Der heutige Name leitet sich fast unverandert von dem lateinischen Wort castrum fur Lager ab und weist auf den ehemaligen Standort des romischen Legionslagers in Mogontiacum hin Ein Teil des Gebiets inklusive die gleichnamige Strasse liegt innerhalb der ehemaligen Stadtmauer von Mainz und bildet somit das einzige Gebiet innerhalb der Stadtmauern das nicht zum Ortsbezirk Mainz Altstadt gehort obwohl es der Altstadter Postleitzahl 55116 zugeordnet wird 1 Der als Weinberg angelegte Kastrich Detailausschnitt aus Matthaus Merian dem Jungeren 1655 Inhaltsverzeichnis 1 Romisches Legionslager von Mogontiacum 2 Mittelalter bis 19 Jahrhundert 3 Bebauung 4 Wohnanlage Auf dem Kastrich 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksRomisches Legionslager von Mogontiacum Bearbeiten nbsp Romisches Stadttor auf dem KastrichDer heutige Kastrich bildet den nordlichen Teil des 13 12 v Chr von den Soldaten des Feldherrn Nero Claudius Drusus auf einem Hugel angelegten romischen Legionslagers An seinem nach Nordosten gerichteten Rand fallt das Gelande steil ab so dass die Aussicht in das auf der rechten Rheinseite gelegene germanische Gebiet gewahrleistet war Zu Fussen dieses Lagers entwickelte sich die Zivilstadt canabae von Mogontiacum Moglicherweise war im Legionslager und somit auf dem Kastrich auch der Sitz des Statthalters der romischen Provinz Germania superior deren Hauptstadt Mogontiacum war Im 4 Jahrhundert wurde das Legionslager aufgegeben und eine neue Stadtmauer errichtet die seitdem das heute als Kastrich bekannte Gebiet vom grosseren Teil des ehemaligen Lagers abtrennte Der Verlauf dieser Mauer bildete bis in die Neuzeit hinein die Sudwestgrenze der Stadt Mainz Mittelalter bis 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Karte der Stadt Mainz um 1844 der Kastrich oben noch unbebaut Lithografie von J Lehnhardt nbsp Wohnbebauung aus dem 19 Jahrhundert nbsp Das Gautor um 1890 nbsp Wohnbebauung aus dem 19 JahrhundertVon der Merowingerzeit bis in die Neuzeit blieb das Gelande des Kastrich unbebautes Gebiet innerhalb des romischen ab karolingischer Zeit wieder restaurierten und erweiterten Mauerringes Der Abhang wurde als Weinberg genutzt Die noblen Hotel particuliers Bassenheimer Hof und Schonborner Hof am Thiermarkt heute Schillerplatz und die Kloster Altmunster und Welschnonnen hatten ihre barocken Garten zum Hang des Kastrichs hin ausgerichtet Im Sudosten standen der Martinsturm und die Gaupforte spater das Gautor der sudliche Mauerdurchgang in Richtung Alzey Bebauung BearbeitenErst im Jahr 1845 wurde das Gelande wieder bebaut Zu diesem Zeitpunkt entstand auch die Emmerich Josef Strasse im Nordosten des Kastrichs Bereits zu Beginn der Bebauung entstand ein Neubau der Hof Bierbrauerei Schofferhof Dreikonigshof 1850 liess Christian Adalbert Kupferberg den tiefstgeschichteten Sektkeller der Welt errichten indem der Abhang einfach abgemauert wurde und so die Mathildenterrasse benannt nach Grossherzogin Mathilde von Hessen und bei Rhein heute Kupferbergterrasse entstand 1856 wurde gleich nebenan die Mainzer Aktien Bierbrauerei eroffnet Der Vincenzverein und Elisabethenverein ging auf Anregung des ersten Deutschen Katholikentages 1848 in Mainz hervor und fasste 1849 den Beschluss ein Hospital zu bauen und die Krankenpflege den Barmherzigen Schwestern vom hl Vinzenz von Paul aus Strassburg anzuvertrauen Dieses erste St Vincenz Hospital entstand nachdem es zunachst in der Mainzer Altstadt Weissliliengasse Platz gefunden hatte auf dem Kastrich Am 18 November 1857 explodierte der in der Nahe des Gautores gelegene Pulverturm was zu erheblichen Schaden in der gesamten Stadt fuhrte Kreisbaumeister Ignaz Opfermann nahm die notwendigen Wiederaufbaumassnahmen zum Anlass einer umfassenden Planung des Kastrichbereiches Uber den Kellern der Brauerei und der Sektkellerei wurden Terrassen angelegt ein grosses Rundbogentor von zwei Treppen eingerahmt offnet sich zur Stadt hin Wohnanlage Auf dem Kastrich Bearbeiten nbsp Wohnanlage auf dem Kastrich1982 wurde die Mainzer Aktien Bierbrauerei aufgegeben Ein Architekturwettbewerb fuhrte zur Planung einer luxuriosen Wohnanlage Buro Hentrich Petschnigg und Partner Diese fugt sich harmonisch in die Umgebung ein so schliesst eine breite Gebaudefront mit vier grosszugigen Arkaden die darunterliegende Kupferbergterrasse optisch ab gleichzeitig ermoglichen diese Arkaden eben die Aussicht die seinerzeit der Anlass zur Grundung des Romerlagers an dieser Stelle gewesen war und zusatzlich auf die Stadt selbst Ein beim Bau gefundenes Romisches Stadttor sowie die darunterliegenden historischen Kelleranlagen sind in die Anlage integriert Einzelnachweise Bearbeiten Einzig die stadteinwarts liegende Seite der Strasse Kastrich von der Ecke zur Gaustrasse bis zum ersten Haus dem eine Hausnummer des Kastrichs zugeordnet wird gehort laut 1 2 Vorlage Toter Link www mainz de Hauptsatzung der Stadt Mainz 3 13 bzw 3 15 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven zur Altstadt Literatur BearbeitenFranz Dumont Hrsg Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Mainz Die Geschichte der Stadt Zabern Mainz 1999 2 Aufl ISBN 3 8053 2000 0Weblinks BearbeitenFestung Mainz de49 9949 8 26412 Koordinaten 49 59 41 64 N 8 15 50 83 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastrich amp oldid 238004720