www.wikidata.de-de.nina.az
Josef Schlaffer 27 Marz 1891 in Kallmunz Oberpfalz 26 April 1964 in West Berlin war ein deutscher Handwerker Maschinenschlosser und Politiker KPD Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchlaffer besuchte die Volksschule und die Fortbildungsschule Anschliessend wurde er zum Maschinenschlosser ausgebildet Von 1911 bis 1918 gehorte Schlaffer der kaiserlichen Marine an Nach der Novemberrevolution 1918 wurde Schlaffer Vorsitzender des Soldatenrats in Brunsbuttelkoog Nach dem Ersten Weltkrieg trat Schlaffer in die Kommunistische Partei Deutschlands KPD ein Nachdem er weitere politische Erfahrungen als Betriebsratsvorsitzender gesammelt hatte zog Schlaffer 1924 fur eine Wahlperiode bis 1928 als Abgeordneter in den Bayerischen Landtag ein in dem er zeitweise der KPD Fraktion vorstand In den folgenden Jahren wurde Schlaffer ins Zentralkomitee der KPD gewahlt mit der Fuhrung der KPD in Wurttemberg beauftragt und zum Reichsleiter des Kampfbundes gegen den Faschismus berufen Ende 1932 bemuhte sich Walter Ulbricht um Schlaffers Ablosung als wurttembergischer KPD Fuhrer nachdem Schlaffer von der Sozialfaschismustheorie abgewichen war die die Identitat von Sozialdemokratie und Faschismus postulierte und sich fur ein einseitiges Vorgehen gegen die NSDAP als politischen Hauptfeind aussprach 1921 wurde Schlaffer zu einer dreijahrigen Haftstrafe verurteilt die er in Niederschonfeld und Landsberg am Lech verbrachte Spater folgten noch weitere Haftstrafen so eine dreimonatige Gefangnisstrafe in Wurttemberg nach einer politischen Ansprache in einer als Unterhaltungsabend deklarierten KPD Versammlung in Stuttgart gehalten hatte Im September 1930 wurde Schlaffer als Kandidat seiner Partei fur den Wahlkreis 31 Wurttemberg in den Reichstag gewahlt Dem Parlament gehorte er in der Folge bis zum November 1932 an Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 betatigte sich Schlaffer erfolgreich als Geschaftsmann unter falschem Namen in Berlin 1936 und 1937 war er in Haft und danach bis zu seinem Einzug in die Wehrmacht 1943 in verschiedenen Berufen tatig 1945 befand sich Schlaffer in sowjetischer Kriegsgefangenschaft in Kustrin wo er zum politischen Leiter der kommunistischen Gefangenen gewahlt wurde und schliesslich den Posten des politischen Kommandanten im Lager bekleidete Am 20 September 1945 wurde Schlaffer Direktor ab Oktober Prasident der neugegrundeten Zentralverwaltung fur Fluchtlingswesen und Heimkehrer in der Sowjetischen Besatzungszone die im Oktober in Deutsche Zentralverwaltung fur Umsiedler ZVU umbenannt wurde Bereits am 15 Dezember 1945 wurde er von diesem Posten wieder entlassen Als Grund hierfur galten Konflikte Schlaffers mit der SMAD insbesondere seine Bemuhungen Fuhrungspositionen innerhalb der ZVU nach dem Prinzip der Paritat in gleichem Umfang an Sozialdemokraten wie an Kommunisten zu vergeben und Schlaffers beharrliches Festhalten an seinem SPD Vizeprasidenten Schlaffers Nachfolger wurde Rudolf Engel 1 Nach seiner Entlassung wurde Schlaffer Direktor des Industrieverbandes Eisen und Metall des Landes Brandenburg und bis zu seiner Kundigung 1948 Direktor der Huttenwerke Hennigsdorf 1948 wurde Schlaffer wegen angeblicher Spionage vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet und zwei Monate festgesetzt und danach als Gestapoagent den deutschen Behorden ubergeben Am 14 Marz 1949 wurde er entlassen und aus der SED ausgeschlossen Er zog nach West Berlin und lebte dort zuruckgezogen 1956 wurde er von der Zentralen Parteikontrollkommission der SED rehabilitiert und wieder in die SED aufgenommen Zu diesem Zeitpunkt war Schlaffer bereits seit mehreren Jahren fur die Organisation Gehlen und spater fur den Bundesnachrichtendienst tatig wobei wiederholt der Verdacht bestand dass er fur einen ostlichen Nachrichtendienst arbeitet 2 Literatur BearbeitenMarkus Baumgartner Kurt Schilde Josef Schlaffer 1891 1964 In Siegfried Mielke Stefan Heinz Hrsg unter Mitarbeit von Julia Pietsch Gewerkschafter in den Konzentrationslagern Oranienburg und Sachsenhausen Biografisches Handbuch Band 4 Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 6 Metropol Berlin 2013 ISBN 978 3 86331 148 3 S 648 659 Hartmut Mehringer Die KPD in Bayern 1919 1945 Vorgeschichte Verfolgung und Widerstand In Martin Broszat Hartmut Mehringer Hrsg Bayern in der NS Zeit V Die Parteien KPD SPD BVP in Verfolgung und Widerstand Munchen Wien 1983 S 23 Kurt Schilde Flucht uber die Balkonmauer Politische Biographie des Kommunisten Josef Schlaffer In Friedrich Ebert Stiftung Jahrbuch fur historische Kommunismusforschung 2008 S 310 318 Schlaffer Joseph In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Weblinks BearbeitenJosef Schlaffer in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Joseph Schlaffer in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der BavariathekEinzelnachweise Bearbeiten Dierk Hoffmann Michael Schwartz Gegluckte Integration Spezifika und Vergleichbarkeiten der Vertriebenen 1999 S 110 Ronny Heidenreich Die DDR Spionage des BND Von den Anfangen bis zum Mauerbau Veroffentlichungen der Unabhangigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945 1968 Band 11 Ch Links Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 96289 024 7 S 491 497 Normdaten Person GND 130194387 lobid OGND AKS VIAF 18324742 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlaffer JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Handwerker und Politiker KPD MdRGEBURTSDATUM 27 Marz 1891GEBURTSORT Kallmunz OberpfalzSTERBEDATUM 26 April 1964STERBEORT West Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Schlaffer amp oldid 228560909