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Josef Maria Pernter auch Joseph Maria Pernter 15 Marz 1848 in Neumarkt Sudtirol 20 Dezember 1908 in Arco Trentino war ein osterreichischer Physiker Wetter und Erdbebenforscher Professor der kosmischen Physik der Erde 1893 1908 und Direktor der Zentralanstalt fur Meteorologie und Geodynamik Buste von Pernter im Arkadenhof der Universitat Wien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Bedeutung 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJosef Maria Pernter wurde als Sohn des Gutsbesitzers Valentin Pernter geboren und besuchte die Gymnasien der Franziskaner und Benediktiner in Bozen und Meran 1864 trat er noch vor der Matura in das Noviziat der Jesuiten in St Andra im Lavanttal ein Spater war er an ordenseigenen Schulen in Pressburg Kollotschau und Kalksburg als Lehrer tatig 1877 trat Pernter aus gesundheitlichen Grunden noch in seiner Zeit als Scholastiker aus dem Jesuitenorden aus und holte am 26 September 1877 in Innsbruck die Matura nach Anschliessend begann er an der Philosophischen Fakultat der Universitat Innsbruck das Studium der Mathematik und Physik das er ab 1878 an der Universitat Wien fortsetzte wo er auch 1882 zum Dr phil promovierte Schon wahrend des Studiums war er ab 1880 Assistent und ab Februar 1884 Adjunkt an der Zentralanstalt fur Meteorologie in Wien 1885 habilitierte er sich fur das Fach Kosmische Physik an der Philosophischen Fakultat der Universitat Wien 1891 wurde Pernter zum ausserordentlichen und Ende Dezember 1892 zum ordentlichen Universitatsprofessor fur Kosmische Physik an der Philosophischen Fakultat der Universitat Innsbruck ernannt Josef Maria Pernter wurde im Jahr 1885 zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 1 1897 kehrte er nach Wien zuruck und wurde Direktor der Zentralanstalt fur Meteorologie An der Philosophischen Fakultat der Universitat Wien war er im Studienjahr 1905 06 Dekan Durch Pernters religiose Grunduberzeugung und sein Engagement fur die katholische Sache kam er in Kontakt zur katholischen Vereinsbewegung und zum CV Er unterstutzte diese Studentenverbindung und erhielt dafur 1907 die Ehrenmitgliedschaft von funf weiteren Verbindungen Nach dem Tod seiner 14 jahrigen Tochter die 1904 an Tuberkulose gestorben war und seiner Frau im Jahre 1906 begann Pernter im Sommer 1907 zu krankeln und liess sich pensionieren Er ubersiedelte nach Arco wo sein Schwager als Arzt tatig war Dort verstarb er am 20 Dezember 1908 Nach Pernter ist eine Gasse im 19 Wiener Gemeindebezirk benannt und sein Sohn Hans Pernter war von 1936 bis 1938 Bundesminister fur Unterricht 1945 Mitbegrunder der OVP und von 1945 bis 1949 Abgeordneter zum osterreichischen Nationalrat 2 Wissenschaftliche Bedeutung BearbeitenDie Zentralanstalt wurde in der Amtszeit von Pernter stark ausgebaut und um eine neue Abteilung fur Geodynamik erweitert Mit Erlass vom 23 Februar 1904 wurde der Zentralanstalt der gesamte seismische Dienst fur Osterreich ubertragen was auch die Namensanderung in Zentralanstalt fur Meteorologie und Geodynamik nach sich zog Er wurde als Wettergelehrter einer breiten Offentlichkeit bekannt weil er durchsetzte dass die Wettervorhersagen aller Kronlander veroffentlicht werden Pernter hatte sich bereits wahrend seiner Lehrtatigkeit in Innsbruck mit alpinmeteorologischen Problemen und Beobachtungen beschaftigt und nahm 1888 im Observatorium Sonnblick und im Raurisertal die ersten Ein und Ausstrahlungsmessungen vor Ebenso nahm er Messungen der Polarisation des Himmelslichtes und Szintillationsbeobachtungen vor und studierte die Entstehung und die Wirkungsweise des Fohns Auch auf dem Gebiet der meteorologischen Optik verbesserte er angeregt durch die optischen Erscheinungen nach der Eruption des Krakatau am 27 August 1883 die Theorie des Regenbogens und insbesondere jene des Purpurlichtes Auf diesen Erkenntnissen basiert sein 1902 erschienenes Hauptwerk Meteorologische Optik Ein weiteres Thema mit dem sich Pernter beschaftigte war das sogenannte Hagelschiessen Seine Untersuchungen waren die Grundlage fur das Erkenntnis einer 1902 abgehaltenen internationalen Expertenkonferenz wonach dieses Schiessen nicht den gewunschten Erfolg bringt Dieser Erfolg wurde erst seit den 1940er Jahren durch die Verwendung von Silberiodid erreicht das bei der Explosion der Rakete freigesetzt wird 2 Publikationen Bearbeiten1880 Uber die Absorption dunkler Warmestrahlen in Gasen und Dampfen 1882 Berechnung der Niederschlagsmengen bei Mischung feuchter Luftmassen 1888 Szintillometerbeobachtungen auf dem Hohen Sonnblick 1889 Der Krakatau Ausbruch und seine Folgeerscheinungen 1895 Uber die Haufigkeit die Dauer und die meteorologischen Eigenschaften des Fohns in Innsbruck 1895 Zur taglichen Periode der Windrichtung 1897 Die Farben des Regenbogens und der Weisse Regenbogen 1901 Untersuchungen uber die Polarisation des Lichtes in truben Medien und des Himmelslichtes mit Rucksicht auf die Erklarung der blauen Farbe des Himmels 1901 Die Geschichte der k k Zentralanstalt fur Meteorologie und Erdmagnetismus 1902 Voraussetzungslose Forschung Freie Wissenschaft und Katholicismus 1902 1910 Meteorologische Optik laufend erganzt 1904 Die tagliche telegraphische Wetterprognose in OsterreichLiteratur BearbeitenFerdinand Steinhauser Pernter Josef Maria In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 428 f Direktlinks auf S 428 S 429 Christa Hammerl Pernter Josef In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 196 Digitalisat Weblinks BearbeitenJoseph Maria Pernter katholischer Christ und Naturwissenschafter auf der Website von Winfried Hofinger abgerufen am 27 August 2016 Josef Eintrag zu Josef Maria Pernter im Austria Forum Biographie Josef Maria Pernter im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Josef Maria Pernter bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 31 August 2016 a b Josef Pernter auf der Website des Osterreichischen Cartellverbandes abgerufen am 27 August 2016Normdaten Person GND 116081988 lobid OGND AKS VIAF 37657956 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pernter Josef MariaALTERNATIVNAMEN Pernter Josef Pernter Joseph Pernter Joseph MariaKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Physiker Wetter und ErdbebenforscherGEBURTSDATUM 15 Marz 1848GEBURTSORT Neumarkt SudtirolSTERBEDATUM 20 Dezember 1908STERBEORT Arco Trentino Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Maria Pernter amp oldid 232157055