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Johannes Rosinus als Johannes Rossfeld Vorname auch Johann Iohannes und Ioannes Nachname auch Rosinius Roszfeld Rossfeld Rossfeldt und andere Schreibweisen 1551 in Eisenach 7 Oktober 1626 1 in Naumburg war ein deutscher evangelischer Theologe und Antiquar Er gehorte zu den einflussreichsten und wirkmachtigsten deutschen Antiquaren Inhaltsverzeichnis 1 Leben Leistungen und Wirkung 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben Leistungen und Wirkung BearbeitenJohannes Rosinus war Sohn des Luther und Melanchthon Schulers Bartholomaus Rosinus Der Bruder des Vaters Theodor Rosinus war ebenfalls Prediger 2 Johannes Rosinus Bruder Bartholomaus 3 war ebenfalls Lehrer und Prediger der Bruder Abraham 4 war Arzt Die Verwicklungen des Vaters in die religiosen Konflikte in der Folge der Reformation sollten nachhaltig Einfluss auf das Leben des Sohnes haben Dieser konnte ab 1559 durch die Unterstutzung des Herzogs Johann Wilhelm von Sachsen Weimar schon im Alter von acht Jahren das Gymnasium in Weimar besuchen Zuvor hatte er seine Schulbildung noch kurzzeitig in Eisenach begonnen die Berufung des Vaters nach Weimar verlegte den Lebensmittelpunkt Nach Beendigung der Schule studierte Rosinus wiederum unterstutzt durch Johann Wilhelm in Jena Besonderen Einfluss ubte hier der Theologe und Moralphilosoph Johannes Rosa auf ihn aus der weit uber die Theologie und Philosophie hinausging und ihn zu historischen und antiquarischen Studien anregte Er schloss das Studium mit dem Magistergrad ab Nach dem Tode Johann Wilhelms und der Ubernahme der Regentschaft durch August von Sachsen musste Bartholomaus Rosinus das Territorium Sachsen Weimars verlassen und gelangte schliesslich nach Regensburg Johannes Rosinus dessen Hoffnungen nach der Beendigung seines Studiums eine Anstellung als Lehrer an einer Schule oder als Prediger in Sachsen Weimar zu erhalten hatten sich mit der neuen Situation des Vaters zerschlagen und er folgte seinem Vater zu dessen letztem Wohnsitz nach Regensburg Dort fand Johannes Rosinus 1575 eine Anstellung als Prorektor und Konrektor am protestantischen Gymnasium poeticum In den elf Jahren in Regensburg verfasste er sein Hauptwerk die Romanarum antiquitatum libri X ex variis scriptoribus summa fide singularique diligentia collecti kurz Antiquitates romanae Er widmete sein Werk den Sohnen seines langjahrigen furstlichen Gonners Johann Wilhelm Friedrich Wilhelm I und Johann III Moglich wurde die Ruckkehr aber erst nach dem Tod des Vaters im Jahr 1586 Rosinus nahm die ihm angebotene Pfarrstelle in Wickerstedt an und kehrte nach Sachsen Weimar zuruck Noch 1586 wurde er ordiniert 1592 ging er als Domprediger nach Naumburg In dieser Position verblieb er bis zu seinem Tod Seine wertvolle Bibliothek wurde zum Teil durch Glaubiger ubernommen den Rest rettete Wolfgang Eylenberg zunachst nach Memleben wo sie aber von marodierenden Soldaten im Zuge des Dreissigjahrigen Krieges vernichtet wurden Einer seiner Sohne Bartholomaus Rosinus 1579 1611 5 folgte seinem Vater nach starb aber schon lange vor dem Vater als Konrektor der Stiftsschule Zeitz nbsp Antiquitatum romanarum corpus absolutissimum in der Bearbeitung durch Thomas Dempster Amsterdam 1743Rosinus Hauptwerk Antiquitates romanae entstand obwohl dieser nicht in das weit gespannte Gelehrtennetzwerk seiner Zeit eingebunden und damit ein Aussenseiter war Noch mehr erschwert wurde es ihm da er als Protestant Rom niemals besuchte und die antiken Statten und Hinterlassenschaften somit nicht aus eigener Anschauung kannte Er konnte sich bei seiner Arbeit einzig auf die ihm zugangliche Literatur stutzen was jedoch in seiner Zeit nicht ungewohnlich war Die Quelleneditionen und die Literatur des 15 und 16 Jahrhunderts wertete er aus und sammelte so alle fur ihn relevanten Informationen Er beschrieb die Topografie die Sakralbauten und die Spiele bezog dabei aber auch andere Aspekte darunter insbesondere das Rechtswesen das Staatswesen sowie das Kriegswesen mit ein Damit schuf Rosinus ein Werk das als erstes Handbuch zur romischen Kultur gilt Es hatte daruber hinaus einen enormen Erfolg Ingo Herklotz bezeichnete es als den erfolgreichsten Titel in der Geschichte der antiquarischen Literatur 6 Die erste Ausgabe erschien 1583 in Basel Nach Rosinus Tod erfolgten in relativ kurzen Abstanden immer wieder Neuauflagen so 1632 und 1640 in Genf 1645 und 1662 in Koln und 1783 in Amsterdam Eine von Thomas Dempster erweiterte Fassung erschien 1613 als Antiquitatum romanarum corpus absolutissimum in Paris 7 Eine fur den Schulgebrauch bearbeitete Ausgabe herausgegeben von Friedrich Hildebrand erschien 1653 unter dem Titel Antiqvitates potissimum Romanae in Jena 8 Das Werk wurde somit uber 200 Jahre immer wieder neu aufgelegt Die grosste Reichweite erreichte neben der Dempster Uberarbeitung die letzte Bearbeitung durch Rosinus selbst aus dem Jahr 1609 die in Leiden publiziert wurde Die ubrigen Werke und Herausgaben von Schriften anderer Autoren darunter Luthers sind von weitaus weniger Bedeutung Rosinus wird gelegentlich mit dem gleichnamigen evangelischen Theologen und Pfarrer Johannes Rosinus 1540 1606 9 verwechselt der ebenfalls unter anderem im Raum Weimar tatig war Schriften BearbeitenRomanarum antiquitatum libri decem ex variis scriptoribus summa fide singularique diligentia collecti Ex officina haeredum Petri Pernae Basel 1583 Digitalisat 10 Antiturcica Lutheri Das ist Vom Kriege vnd Gebet wider den Tuercken vnd von desselben Alcoran etliche Schrifften Doctoris Martini Lutheri Darunter auch eine Doct Iusti Ionae Das siebend Capitel Danielis Von des Tuercken Gotteslesterung vnd schrecklicher Moerderey mit vnterricht Anno M D XXX Sampt angehengten etlichen Lutheri Propheceyungen von dem kuenfftigen grossen Vnglueck vber Deudschland Auch schoenen Gebetlein Leipzig 1595 Digitalisat Exempla pietatis illustris seu Vitae trium Saxoniae Electorum Friderici Sapientis Johannis Constantis et Johannis Friderici Jena 1602 Digitalisat Eine Christliche Leichpredigt aus dem dritten Capittel dess Buchs der Weissheit Bey der Volckreichen Begrabnuss der Mariae gebornen von Gorssdorff dess Johan von Krackaw Domdechands der hohen Stiffte Meissen Naumburg und Zeitz Ehegemahlin welche vorschieden zur Naumburg den 17 Monatstag Ianuarii dieses jetztlauffenden 1604 Jahrs und den 19 tag gemeltes Monats daselbst zur Erden bestattet Gehalten durch Herrn Johannem Rosinum Dompredigern zur Naumburg Jena 1604 Digitalisat Eine Christliche Leichpredigt auss dem III Capitel dess Propheten Esaiae Bey der Begrabnuss Dess Johann von Krakau Domdechants der hohen Stiffte Meissen Naumburg und Zeitz Welcher entschlaffen ist zur Naumburg den 24 Octobr dieses jetzt lauffenden M DC VI Jahres und folgends den 29 Tag obgemeltes Monats Mitwoch nach Simonis Judae daselbst auff dem GottesAcker neben seinem seligen geliebten Gemahl zur Erden bestattet worden In grosser ansehenlicher Versamlung in der Domkirchen daselbst gehalten Durch Joannem Rosinum Dompredigern zur Naumburg Jena 1607 Digitalisat Literatur BearbeitenJohann Friedrich Eckhard Nachrichten von dem Johann Rosinus und dessen Schriften Meyer Eisenach 1787 Richard Hoche Rosinus Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 237 239 Marcus Heinrich Hermanns Rosinus Johannes In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 1078 1080 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Rosinus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Johannes Rosinus in der Deutschen Digitalen BibliothekAnmerkungen Bearbeiten Das oft angegebene Datum 7 Januar 1619 ist falsch GND 143752278 GND 1132257360 GND 119807106 GND 135638380 Ingo Herklotz Cassiano DalPozzo und die Archaologie des 17 Jahrhunderts Romische Forschungen der Bibliotheca Hertziana Band 28 Hirmer Munchen 1999 ISBN 3 7774 7750 8 S 247 Thomas Dempster Iohannis Rosini Antiquitatum Romanarum Corpus Absolutissimum cum notis Paris 1613 Digitalisat Friedrich Hildebrand Antiquitates potissimum Romanae e Rosino aliisque in compendium contractae et juxta ordinem alphabeti dispositae bono juventutis Jena 1653 Digitalisat 7 Auflage Leipzig Frankfurt 1694 Digitalisat GND 128496134 Eine Ausgabe Antiquitatum romanarum corpus absolutissimum Basel 1585 so nach Hermans jedoch in keiner Bibliothek nachweisbar geht auf ein falsches Zitat bei Fr Aug Wolf s Vorlesungen uber die Alterthumswissenschaften Band 5 Leipzig 1839 S 7 zuruck Normdaten Person GND 117595640 lobid OGND AKS LCCN n93037293 VIAF 24624621 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosinus JohannesALTERNATIVNAMEN Rosinus Iohannes Roszfeld Johannes Rossfeld Johannes Rossfeld Johannes Rosinus Johann Rosinius JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und AntiquarGEBURTSDATUM 1551GEBURTSORT EisenachSTERBEDATUM 7 Oktober 1626STERBEORT Naumburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Rosinus amp oldid 233043307